Nr 2H7. Amts- und Anreigebicm wr den Gberamisdezlrf (Lcrlw. 89. Jahrgang.

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Erscheinungsweise: 6 mal wöchentlich. Anzeigen preiS: Im Oberamts- >etzirk Lalw für die einspaltige BorgtSzeile 10 Pfg.. außerhalb desselben 12 Pfg., Reklamen 25 Pfg. Schluß für Jnseratannahme 10 Uhr vormittags. Telefon 9.

V-n««rrtagz den 22. Okt-ber 1-1^.

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Sie Kämpfe Sei MW

Unaufhaltsam schreitet auf dem

westlichen Kriegsschauplatz

unsere Offensive voran. Trotz verzweifelter Gegen­wehr verlieren die Gegner eine Stellung nach Ver­änderen. Der dserkanal, der kanalisierte Mittel- und Unterlauf des Pserflusses, bietet eine ausgezeichnete Verteidigungsstellung. Unsere Truppen haben daher unter schweren Opfern diese ausgezeichnete Stellung zu stürmen, die noch vom Meere aus durch englische Kriegsschiffe verteidigt wird. Wie gut unsere Artil­lerie ihr Ziel erreicht, beweist das Kampfunfähig- machen eines englischen Torpedobootes, das selbst, wenn es eine langsame Fahrt macht, infolge seiner Kleinheit und Beweglichkeit ein überaus schwieriges Ziel bietet. Daß unsere braven Truppen trotz ihres energischen Vordringens nur 2000 Engländer ge­fangen nehmen konnten, ist nur auf derenStand­haftigkeit" zurückzuführen. Die Eegner'versuchen mit letzter Kraftanstrengung unfern Vormarsch zu hin­dern, das beweist der

erfolglose Arrillerieangriff bei Roye und Arras.

(S.C.B.) DasBerliner Tagebl." meldet aus Stockholm: Nach holländischen Meldungen haben die Deutschen die Vorstöße der Alliierten bei Arras und Roye erfolgreich abgewiesen. Desgleichen schreitet der deutsche Vormarsch bei Dixmuiden trotz der Mit­wirkung der britischen Schiffsgeschütze von der See­seite her unaufhaltsam fort.

Die

Neuen indischen Truppen.

Aus Genf berichtet dasBerliner Tageblatt": Aus Marseille wird gemeldet, daß dort gestern 16 englische Dampfer mit frischen indischen Truppen landeten. Man schätze ihre Zahl auf 30000 Mann. Ferner wird aus London gemeldet, daß lausend Streckenarbeiter mobilisiert und nach Frankreich geschafft wurden, um die zerstörten Eisenbahnlinien wieder herzustellen.

(Die Engländer können sich diesen Spaß wohl erlauben, da ihre lieben Bundesgenossen diese Trup­pen auch noch ernähren muffen. D. Red.)

Zum Untergang unserer Torpedoboots.

(W.T.B.) London, 20. Okt. (Nicht amtlich.) Der KreuzerUndaunted" und vier Zerstörer, die am 18. ds. Mts. in Harwich ankamen, berichten über den Kampf in der Nordsee folgendes: Wir verließen Harwich am Samstag zum Patrouillen­dienst. Es gelang, die deutschen Schiffe zum Kampf zu zwingen, die tapfer gegen die Uebermacht foch­ten. Die großen Geschütze der Undaunted eröffneten das Feuer auf 6 Meilen. Der Kreuzer, der durch Begleitschiffe gegen Torpedoangriffe geschützt wurde, richtete das Feuer gegen zwei feindliche Boote, wäh­rend die britischen Zerstörer die anderen beschäftig­ten. Die deutschen Torpedoboote sanken nacheinander, bis zuletzt tapfer kämpfend. Das Gefecht dauerte 1^4 Stunden.

(W.T.V.) Rotterdam. 20. Okt. Wie derNot- terdamsche Courant" meldet, behauptet der Kapitän des norwegischen Schiffes Drottnig Sofia, der Zeuge des Seegefechtes war, deutlich gesehen zu haben, daß auch ein englischer Zerstörer durch einen Torpedo Prossen wurde und sodann eine Dampswolke aus dem Innern aufstiea. woraus der Kapitän auf eine Kesselexplosion schließen will.

Unsere tapfern Blauen Jungens haben ihre Pflicht treu bis zum letzten Augenblick erfüllt und es scheint daß ihre Gegner nicht so leichten Kaufes davonkamen, wie sie meldeten. Man wollte in Eng-

tt. Wnfive Sei Lille.

Der gestrige Tagesbericht.

(W.T.V.) Großes Hauptquartier, 21. Okt., vor­mittags. (Amtlich.) Am Aserkanal stehen unsere Truppen noch in heftigem Kampf, der Feind unter­stützt seine Artillerie vom Meer aus nordwestlich Nieuport. Ein englisches Torpedoboot wurde dabei von unserer Artillerie kampfunfähig gemacht.

Die Kämpfe westlich Lille dauern an, unsere Truppen gingen auch dort zur Offensive über und warfen den Feind an mehreren Stellen zurück.

Es wurden etwa 2080 Engländer zu Gefangenen gemacht und mehrere Maschinengewehre erbeutet.

Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist keine Ent­scheidung gefallen.

l-and die Siegesfreude ungetrübt genießen. Dieses Vergnügen hat ihnen aber unsere brave Marine schon verbittert.

Vernichtung eines englischen Dampfers durch ein deutsches Unterseeboot.

(W.T.V.) Christiania, 21. Okt. (Nicht amtlich.) Aus Stavanger wird gemeldet: Der englische Dam­pfer Gliere der Salvesee,Leit-Line ist 12 Seemeilen vor der norwegischen Küste von einem deutschen Un- trseeboot in den Grund gebohrt worden. Die Mann­schaft wurde gerettet.

Die

Lage in der Kapkolonie scheint sich immer ungünstiger für die Engländer zu gestalten. Die Times meldet aus Kapstadt vom 18. ds. Mts., daß General Hertzog es ablehnte, den Obersten Maritz zu verurteilen und sich selbst auf die Seite der Regierung zu stellen, hat allgemeine Entrüstung erregt. Der Schriftwechsel zwischen Botha und Hertzog läßt das Verhalten Hertzogs, in noch ungünstigerem Lichte erscheinen. Botha hatte geschrieben, daß Unterhandlungen mit den Rebellen­führern unmöglich seien und, daß es den erwünsch­ten Ausgang wesentlich fördern würde, wenn Maritz durch Hertzog und die anderen, tn dem Ultimatum genannten Personen sofort öffentlich abgeschüttelt würden.

Die Deulschenhktzer in England.

(S.C.B.) London, 20. Okt. (Nicht amtl.)Daily Chronicle" gibt Einzelheiten über die Unruhen in Deptford wieder, deren Urheber zwar unbekannt seien, deren Planmäßigkeit aber feststehe, da der Pö­bel gleichzeitig auch in Southwark und Lamberwell in Aktion trat. Am Sonnabend abend stürmte die Menge den Laden des Schweinemetzgers Pfister und bewegte sich dann mehrere tausend Köpfe stark die Highstreet aufwärts und ließ ihre Wut an allen deut­schen Läden aus, meist Fleischern und Bäckern. Der Aufruhr dauerte drei Stunden. Die durch Trainsol­daten verstärkte Polizei konnte erst nach langen Mühen die Ruhe wieder Herstellen. Die Unruhen in den beiden anderen Orten waren wenig bedeutend.

(S.C.B.) London, 20. Okt. Die gestrigeDaily Mail" wendet sich gegen die in Deptford zu Tage ge­tretenen deutschfeindlichen Kundgebungen und er­klärt, daß derartige Vorkommnisse sich nicht ereignet hätten, wenn nicht die Regierung zu weit hinter der öffentlichen Meinung zurückgeblieben wäre. Die Be­völkerung sei über die Maßen gereizt über die Gleich­gültigkeit, die die Beamten gegenüber Deutschen und Oester reichern im eigenen Lande bewiesen. Jeder in

Haltung Portugals.

Großbritannien befindliche Deutsche und Oesterreicher biete die Möglichkeit einer Bedrohung der Sicherheit des Landes und diese Möglichkeit müsse unter allen Umständen unschädlich gemacht werden. Nur so sei es möglich, derartigen Vorkommnissen wie in Deptford vorzubeugen. Nach demDaily Chronicle" wer­den neue Maßnahmen gegen alle noch nicht inter­nierten Deutschen und Oesterreicher erwogen. Das Blatt warnt davor, daß diese neuen Maßnahmen auch Unschuldige treffen.

Dasdankbare" Albion.

Wie England den Belgiern für ihren Anschluß dankt, beweist die Meldung aus

(W.T.V.) London, 21. Okt. Der Befehl, daß alle ausländischen Flüchtlinge binnen einer Woche die Stadt Dover zu verlassen haben, ist, wie angenom­men wird, durch die Vermutung veranlaßt worden, daß mit der großen Zahl von Flüchtlingen auch Spione nach Dover Ubergesiedelt sind.

Das ist der Anfang vom Ende, denn diese per­fiden Krämerseelen werden unter allen möglichen Vorwänden die lästigen Freunde abschlltteln.

Der Maulheld Churchill.

(S.C.B.) -Berlin. DieVoss. Ztg." meldet aus London von gestern: In einer Botschaft an die Mat­rosenbrigade aus Anlaß ihrer Rückkehr von Antwer­pen spricht der erste Lord der Admiralität, Churchill, allen seinen Glückwunsch aus und bestätigt ihnen, daß sie ihrer Pflicht in bewunderungswürdiger Weise genügt und das in sie gesetzte Vertrauen voll­auf gerechtfertigt hätten. Die Brigade sei b e- w u n de r u n g s w ü r d i g (!) im Artilleriefeuer gestanden und es sei bedauerlich, daß sie keine Ge­legenheit gehabt habe, in nähere Fühlung mit der Infanterie des Feindes zu kommen. Die Brigade sei dazu bestimmt worden, nach Antwerpen zu gehen, weil die Not dringend und bitter gewesen sei und mo­bile Truppen für Festungszwecke nicht zur Verfügung gestanden hätten. Die Ausbildung der Brigade, ob­wohl unvollständig, sei derjenigen des größten Teils der feindlichen Streitkräfte ebenbürtig (!) gewesen. Die Brigade sei von Antwerpen zurückgezogen wor­den mit Rücksicht auf die allgemeine strategische Lage und nicht infolge eines Angriffs oder Druckes des Feindes. Das Eintreffen der Brigade habe eine Ver­längerung der Verteidigung um 56 Tags gegen 60 000 Deutsche ermöglicht. Die Wirkung dieser Tat­sache aus die allgemeine Lage sei im Augenblick un- herechenbar.

(W.T.V.) London, 20. Okt. (Nicht amtlich.) Morning Post" schreibt: Zu der Botschaft Churchills an die Royal Naval Division: Wir wünschen Chur­chill besonders klar zu machen, daß diese 8. Lektion ihn lehren sollte, daß er kein Napoleon ist, sondern ein Mi­nister der Krone, der keine Zeit hat, Armeen zu orga­nisieren und ins Feld zu führen. Die Nation würde weitaus mehr Vertrauen in die Leitung der Geschäfte haben, wenn ein Seemann oder ein wirklicher Fach­mann im Seekriege an die Spitze der Admiralität gestellt würde. Wir glauben, daß, wenn dies nicht geschieht, das Empfinden der Unsicherheit in der Na­tion mit dem Fortschreiten des Krieges eher wachsen als abnehmen wird, da sie vielleicht besser als die Re­gierung einsieht, daß dieser Krieg eine Lebensfrage ist, wobei der Mißerfolg absolute Vernichtung be­deutet.

Zu der Rede bemerkt dieBoss. Ztg.": Lord Churchill hat vollkommen recht, die englische Marine- brigads ist nicht infolge eines Angriffs der Deutschen zurückgezogen worden, sie ist ausgerissen, ehe der An-