AUS El

MALimsares NschMteR- ssd A«zeig5NhlM sLr die OberamLJLszirke Nagold, Talw» Freudenstadt und Neuenbur-

Dt« MMt»»t»««Ul

' ^ r»r«-tz. tttrUt« A«ft»»j« »d»r»«tz«»» »s>

-Mr! m»t»«rr «» A«,r»^»« hssi«-r»s, G,

«»«I d»«, U«»» « R,kl««« ir L

»««»tz, »«»K »,ch »«»s. »«» j«d«ch bei Mss-L»»»»«,t >ks«K»t, N»«sld

«s»«tl. ». Pest 1.LS «i»schl. 18 ^ Beförd.-Geb., zuz. 8« L Zustellungsgeb.: d. «s 1.1» «i»lchl -ek ^ Sixzeln. 10 H. Bei Nichterscheinen der Zeit. ins. höh. Gewalt

rd Brtrt«b»K2r »eßrht tri« U»i»r»ch «xf Lieferung der Zeitg. / Telegr.:Tannenbl." / Tel.

Nummer 28V

Altensterg, Samstag, den 1. Dezember 1934

»7. J«hr«,,K

Soy über bruischfranz. Berslöildigmig

Paris, 30. Nov. DasPeru Journal" Hai un Hmbiick aus die Aussprache üer Kammer oen Abgeordneten Eoy gebeten, ihm Zweck und Ziel seiner Berliner Reise varzulegen, woy erklär», er sei nicht in seiner Eigenschaft als Abgeordneter nach Berlin gegangen, sondern als ehemaliger Frontkämpfer. Welche Gefahr hätte für Frankreich vaüurch entstehen können'? Ein Regletungsches, ver selbst ehemaliger Frontkämpfer sei, er­kläre sich bereit, aus verschiedene an ihn gestellte Fragen zu ant­worten, uns man habe, wie man glauben diirie, sehr genaue Fragen gestellt. Gegenüber diesem Regierungschef, der sich siir Deutschland verbürgen könne, habe es keine entsprechende Per­sönlichkeit in Frankreich gegeben. Wenn man sich aus eine der­artige Befragung ohne Gegenleistung entlasse, heiße das nicht klar den Wunsch bekunden, das Gelände von mehreren Mißver­ständnissen zu bereinigen, um zu Verhandlungen mit Deutschland z» kommen.

Aus die Frage, ob er an die Vorherrschaft der Friedcnspartei i» Deutschland glaube, erwiderte Goy: Ich habe gegen Sen Da- wesplan, gegen den Poungplan, gegen die Hoover-Zahlungsaus- letzung, gegen die vorzeitige Rheinlandräumung gestimmt. Ich gchörenichtzudenen, dieDeutschlandkeinOpfer ohne Gegenleistung brachten. Ich hatte das Gefühl, daß es vergeblich sei, mit Männern zu verhandeln, die wirklich nicht die Herren Deutschlands waren. Heute aber haben wir es mit einer Negierung zu tu», di icht Gefahr läuft, morgen durch be/l Sturz der parlamentarisch Mehrheit verleugnet zu werden.

Daher erkläre ich zu den Verhandlungsangeboten: Warum nicht? Welche Fragen stehen brennend zwischen uns? Es gab de", berüchtigten polnischen Korridor, man sürchtete. sag nur eines Tages zu wählen haben würden entweder uns für Polen zu schlagen oder unseren Verbündeten im Stich zu lassen. Nun hat Hitler diese Frage mit Polen geregelt Das S a a r- gebier? In zwei Monaten wird die Angelegenheit liqui­diert sein. Es bleibt dabei also nur die Frage der deutschen Rüstungen. Deutschland rüstet und stellt dies nicht in Abrede. Aber gibt es außer üer Gewaltlösung ein anderes Mittel als eine Aussprache um Deutschland dahin zu bringen, die Notwen- diakeit einer Begrenzung und späteren Herabsetzung seiner Rüstungen einzusehen?

Aus den Einwand, dag der Kleine Verband und Sow­jet ruß l and durch Verhandlungen Deutschlands mit Frank­reich unruhig und entfremdet werden könnten, antwortete Gon: Es handelt sich nicht darum, ein Einverständnis gegen irgend ein anderes Land zu schaffen, sondern darum, die Furcht vor einem ! deutsch-französischen Konflikt zu beseitigen und dadurch dazu bei- s zulragen, die ganze europäische Atmosphäre zu ändern.

! Die Antwort Eoys, ob die deutsch-französische An­näherung sich in einer Rückkehr Deutschlands nach Gens aus­wirken werde, lautete: Die wünschenswerte Rückkehr Deutschlands nach Genf wird einer deutsch-französischen Aussprache nur folgen, aber nicht ihr vorausgehen.

Eine weitere Frage an Eoy lautete: Ein unmittelbares Hin­dernis für die deutsch-französische Verständigung ist die Saar- Abstammung. die zu unangenehmen Zwischenfällen führen könnte Haben Ve ein Mittel gesucht, dieser Gefahr zu begeg­nen? Die Antwort lautete: Ich glaube, dag eine Abordnung ehemaliger französischer und deutscher Frontkämpfer sich einige Tage vor der Saar-Abstimmung nach Saarbrücken begeben und während der der Abstimmung folgenden Wochen dort bleiben könnte Sie wäre geeignet, durch ihre Anwesenheit den Willen beider Völker und die Abstimmungssicherheit zu gewährleisten.

von Ribbentrop in Weis

Paris. 30. Nov Havas meldet: Herr von Ribbentrop Ist heute vormittag um 10.30 Uhr auf dem Pariser Nordbahnhof aus Ber­lin kommend in Begleitung seiner Frau eingetroffen.

Der Besuch Herrn von Ribbentrops in Paris ist rein privater Natur. Herr von Ribbentrop wird heute Samstag schon wieder in Berlin sein.

Die Pariser und Londoner Presse zum Besuch v. Ribbentrops in Paris

Paris, 30. November. Die Pariser Reise des deutschen Abrüstungsbevollmächtigten v. Ribbentrop bildet eines der Hauptgesprächsthemen der Pariser Abendpresse. Die Blät­ter ergehen sich in den verschiedensten Vermutungen, wobei jedoch die Ansicht vorherrscht, daß der Besuch v. Ribben­trops diesmal keinen amtlichen Charakter trägt. Im übri­gen unterstreichen die Blätter den engen Kontakt, der augenblicklich zwischen den französischen und den deutschen ehemaligen Frontkämpfern bestehe.

London, 30. November. Die aus Paris gemeldete An­kunft des Herrn v. Ribbentrop wird von der Freitagabend- Presse, die allgemein diese Tatsache auf ihren Straßenpla- taten hervorhebt, als Hauptmeldung veröffentlicht. Die Blätter glauben, aus der Reise des Herrn v. Ribbentrop schließen zu können, daß die Einleitung neuer Verhandlun-

Tag bn imltonalm SoltdarM

Am 8. Dezember Sammelaktion für das Winterhilfswerk

Berlin, 30. Nov. Am Samstag, den 8. Dezember 1931, findet im ganzen Reich eine Sammlung für das Winterhilfswerk stark, die unter Leitung des Neichspropagandaleiters der NSDAP., Dr. Eöbbels, steht. Die verantwortliche Leitung der Sammlung in den Gauen liegt bei den Gauvropagandaleitern bezw. bei Len Landesstellenleitern, in den Kreisen bei den Kreispropa­gandaleitern und in den Ortsgruppen bei den Ortsgruppen- propagandaleitern.

An der Sammelaktion beteiligen sich sämtliche höhere Beamte und Angestellte des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda und der Landesstellen sowie der dem Reichsmini­sterium und den Landesstellen unterstehenden Behörden und öffentlichen Einrichtungen der Reichskullurkammer, Reichsruns­funkgesellschaft Werberat der deutschen Wirtschaft, Hochschule tür Politik, Philharmonisches Orchester. Thealer. Filmvrüsstelle, Reichsausschutz für Fremdenverkehr. Ebenso beteiligen sich alle Gaupropagandaleiter mit ihren Mitarbeitern sowie in den Krei­sen und Ortsgruppen üer NSDAP, die Propagandaleiter und sämtliche in Len Gauen befindlichen Redner. Außerdem werden sich die führenden Persönlichkeiten üer Partei und ihrer Untcr- gliederungen für die Sammelaktion einsetzen. Der Chef des Stabes der SA., der Reichssührer SS. und üer Neichsjugend- fllhrer haben einen entsprechenden Befehl an die ihnen unter­stellten Gliederungen erlassen. Gesammelt wird von 1619.30 Uhr auf den Straßen und anschließend daran in den Gaststätten, Theatern, Kinos usw. Jeder Sammler erhält eine Sammelbüchse der NSV. mit der Aufschrift:Tag üer nationalen Solidarität".

< -

Ein Bki'vlel -er Lat

Berlin, 30. November. Die amtliche Mitteilung über den Tag nationaler Solidarität" am 8. Dezember kündigt einen der Höhepunkte des diesjährigen Wiinterhilfswcrkes an. Sie tut im Grunde mehr und weist auf einen der ganz großen Tage in dem neuen Leben der Nation hin, das mit dem Durchbruch des Nationalsozialismus zur staatlichen Macht begonnen hat. Der Nationalsozialismus ist ein Meister politischer Werbung. Die Kunst, in der er wohl unübertrefflich bleibt, ist, die zugkräf­tigen, das Volk in seiner Gesamtheit ergreifenden und aufrüt­telnden Parolen zu finden. Vielleicht aber sind diese Parolen gerade darum so wirksam, weil sie nicht papierene Weisheit blei-

, ben, sondern das Beispiel durch die Tat in sich ein- j schließen, ja dieses Beispiel sehr oft überhaupt sind. So wird s es auch wieder am 8. Dezember sein. Nicht die Aufrufe, die jetzt I allenthalben erscheinen werden, nicht die Schlagworte in de» ! Zeitungen und an den Anschlagsäulen, nicht die Werbung in Schrift und Bild und durch den Rundfunk, sind die entscheiden­den, sondern das Beispiel durch die Tat. Vom Minister und vom Obergruppenführer angefangen, werden sich alle hohen Beamten, l hohen Führer der Verbände, die berühmten Schauspieler und z Sänger, Intendanten, Dramaturgen, Musiker und Schriftstellei i an dieser einmaligen Sammelaktion beteiligen.

I Warum geschieht das? Die Antwort hierauf zeigt, daß der Nationalsozialismus und vor allem sein Reichspropagaudaleiter Dr. Goebbels auch die Psychologie 'der großen Aktionen mit ge­radezu instinktiver Sicherheit erkannt haben und zu behandeln wissen. Das deutsche Volk führt in diesem Jahr das zweite große Winterhilfswerk durch. Das Winterhilfswerk ist gewissermaßen zu einem Bestandteil unseres nationalen Lebens geworden. Man kennt sie und kennt, wenn man es so ausdrückeu will, ihren eigenen Rhythmus, der sich vor allem in den verschiedenen Arten der Sammlungen offenbart. Eintopfsonntag, Haussammlung, Pfundspende und so fort. Man empfindet die Winterhilfe nicht mehr als das Ein­malige, das sie ist, nicht mehr als die unerhörte neue Erschei­nung im sozialen Leben der Völker, die sie auch in ihrer Wie­derholung immer noch bleibt.

Der 8. Dezember wird nun eine großzügige Ehren­rettung für den Sammler des Winterhilfswer­kes bringen. Wir wissen alle, daß den Sammlern ihr schweres Werk kein Vorteil bringt, daß sie ihre freien Stunden ohne jede Entschädigung für das Hilfswer! und damit für ihre notleiden­den Volksgenossen opfern und dieses Opfer wiegt sehr oft schwere» als der Geldbetrag oder das Pfund Mehl und Reis der Ein­zelnen am Eintopfsonntag und bei der Pfundspende. Das soll man nicht vergessen. Diejenigen, die an allen Orten des Reiches am 8. Dezember mit den Sammelbüchsen durch die Straßen ziehen werden, wollen ihre Achtung und ihren besonderen Dank für den unbekannten Sammler der NSV. zum Ausdruck bringen. Sie wollen dem deutschen Volk ein Beispiel für die Hochschätzung geben, die diese unermüdlichen und unentbehrlichen Helfer de» großen Werkes verdienen. Zugleich wollen sie ihrer Volks­verbundenheit in einer besonderen Handlung symbolisch Ausdruck geben. Sie werden für einige Stunden gern und freu­dig eine der Arbeiten übernehmen, die oft ohne den Dank, auf den sie Anspruch hat, in der Stille getan wird.

gen über die Rüstungsfrage zwischen Großbritannien, ! Frankreich und Deutschland bevorsteht. Gleichzeitig ver- ; öffentlicht die Abendpresse den amtlichen Berliner Kom- : mentar, wonach Ribbentrops Besuch in Paris völlig pri- , vater Natur sei.Evening Standard" hält es für möglich, s daß Ribbentrops Mission zu einer deutsch-französischen s Verständigung führen könne.

Bedienung der AinigHlnWeiae ! am i. Dezember Mi

Berlin, 30. Nov. Die deutsche Regierung hat mit Ende Juni i 1931 den Transfer für die Zinsen der langfristigen Reichsanleihen : eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sie der Bank für inter- > nationalen Zahlungsausgleich als Treuhänder der Pounganleihe j die Mittel in der bisherigen Weise noch für einen Monat zur s Verfügung gestellt, so daß eine Einlösung sämtlicher am 1. De- i z.mber 1931 fällig werdenden Zinsscheine zu einem Sechstel ihres Nennbetrages in Devisen gewährleistet ist.

Die zu einem Sechstel ihres Nennbetrages bedienten Zins­scheine werden nach dieför Teilzahlung mit einem Durchlochungs­stempelein Sechstel bezahlt" versehen.

1. Bezahlung der Zinsfcheine im Ausland

a) In Devisen: In besonderen Abkommen mit Eng­land, Frankreich, Schweiz, Holland, Belgien, Schweden und Ita­lien ist vorgesehen, daß die Zinsscheininhaber, die die in diesen Abkommen festgelegten Bedingungen erfüllen, auch für die rest­lichen fünf Sechstel der Zinsscheine Bedienung in Devisen er­halten.

b) In Reichsmark: Insoweit die Zinsscheine nicht auf Grund dieser Abkommen voll in Devisen eingelöst werden können, wird den Inhabern die Möglichkeit gegeben, gegen Aushändigung der Zinsscheine Zahlung inReichsmark zu erhalten, für deren Verwendung gleiche Grundsätze gelten, wie für die Ver­wendung der Reichsmarkgutichrift, die für den nicht transferier­ten Teil der Oktoberzinsscheine der Dawesanleihe gewährt wor­den ist. Auf diese Weise wird auch den Inhabern dieser Zins­scheine die Möglichkeit eröffnet, sich, soweit es in Deutschlands Macht liegt, bezahlt zu machen.

L. Bezahlung der Zinsscheine im Inland

Die Inhaber der in Deutschland zur Einlösung vorgelegten Zinsscheine werden, soweit sie devisenrechtlich als Inländer gel­ten, Zahlung in Reichsmark erhalten.

Soweit sie Ausländer im Sinne der Devisenbestimmungen sind, steht ihnen zu: ein Wechsel in freier Reichsmark,

fünf Wechsel in Reichsmarkgutschrift im Sinne des Abschnit­tes 1b.

3. Für den Handel und den Verkauf Für die zu einem Sechstel bedienten Zinsscheine gelten die gleichen Grundsätze wie für die noch nicht bedienten Zmsscheine: auch die Forderungen gegen die Treuhandgesellschaft von 1933 mbH. sind übertragbar.

Ser Neuaufbau des Reicher

Die Oberprasidenten als ständige Vertreter der Reichsregierung

Berlin, 30 Nov. Der Reichs- und preußische Innenminister Dr. Frick hat durch eine zweite Verordnung über den Neuaufbau des Reiches im Einvernehmen mit dem preußischen Minister­präsidenten bestimmt, daß bis zur Durchführung der Neugliede­rung des Reiches die preußischen Oberpräsidenten in den ihnen unterstellten Provinzen zugleich ständige Vertreter der Reichs­ieg ierung sind.

Die Oberprasidenten sind befugt, sich von sämtlichen Reichs- m». Landesbehörden sowie von den Dienststellen der unter Aus­sicht des Reiches oder Landes stehenden öffentlich-rechtlichen Kör­perschaften innerhalb der Provinz unterrichten zu lassen, sie auf die maßgebenden Gesichtspunkte und die darnach erforderliche« Maßnahmen aufmerksam zu machen, sowie bei Gefahr im Ver­züge einstweilige Anordnungen zu treffen. Die Reichsministrr können bei Durchführung von Rcichsaufgaben die preußisch-.» Obervräsidenten und Regierungspräsidenten unbeschadet der Dienstaufsicht des Reichs» und preußischen Innenministers u,n- mittelbar mit Weisungen versehen.

Eine Friedensrebe Simons

London, 30. November. Der englische Außenminister Sir John Simon hielt am Freitag in Dumfries (Schott­land) eine Rede, in der er den Friedenswillen Großbritan­niens besonders hervorhob. Frieden sei das höchste Ziel aller ernsthaften Bürger und aller politischen Parteien Englands. Diese Einstellung sei im Lande wohl bekannt und übe einen wesentlichen Einfluß im Sinne der Auf- rechterhaltung des Weltfriedens aus. Die nationale Regie-