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Schwarzwälder Tageszeitung"

Nr. 279

Spiel und Sport

Vie Turnerfchast und das Olympia 1936

(W. E.) Ueber den Stan> unkt der Deutschen Turner- chaft zum Olympiagedanken erhaupt und zuni Olympia, »as 1936 in Berlin stattfinde im besonderen, sind in den letzten Wochen einige Mißvc ändnisie entstanden, die ei- ,er sachlichen Klärung bedürfen Wir wollen deshalb ganz kurz und klar die Linien aufzeichnen, die den Standpunkt »er Deutschen Turnerfchast in dieser Sache eindeutig um­kreisen. ^ ^ .

Die geschichtliche Entwicklung: Die Deutsche ^urnerschast hat bei Olympiaden vor dem Kriege teilweise Mannschatten entsendet, teilweise ist sie mit der An der Auffassung des internationalen Turnverbandes vom Turnen nicht einver­standen gewesen und hat die Teilnahme abgelehnt. Die da­maligen Verhältnisse, sowohl une der ungeheure Tren­nungsstrich, den der Weltkrieg bedeutet, sind uns der An­lag dazu, die Vorkriegszeit aus unserer Betrachtung auszu- schliest»"

Dei heutige Stand der Frage ist der folgende: Die Deut­sche Turnerschaft als Ganzes hat sich bisher aus den Stand­punkt gestellt, daß sie es nicht über sich bringen kann, mit anderen Völkern der Erde, die unserem Volke die Gleichbe­rechtigung und das Recht zum Leben in Frieden und Arbeit aberkennen, sich zu turnerischem Wettstreit, zu dem sür die Turnerschaft eine brüderliche Gesinnung Voraussetzung ist. zusammen zu finden. Die Deutsche Tüirverschaft hat deshalb offiziell an keiner Olympiade de: Nachkriegszeit teilgenom­men. ein Standpunkt, für den unser Volk gerade in diesen Tagen ein ganz besonderes Verständnis aufbringen dürfte. Dagegen hat sich die DT. nicht der Erkenntnis verschlossen, dag man die Mannschaften, die schon einmal aus Deutsch­land zu Olympiaden abgesendet wurden, so stark machen müßte, als das immer nur möglich war und sie hat deshalb sowohl für Amsterdam, wie für Los Angeles, Spitzenkön­nern der Leichtathletik Starterlaubnis sür diele Veranstal­tungen erteilt, worauf diese sich der deutschen Mannschaften anichlossen.

Im großen Verbände der DT. hat es immer in der Nach­kriegszeit Stimmen gegeben, die die Art der modernen Olympiade restlos abgelehnt haben, die ihre innere Un­wahrhaftigkeit und ihre äußere Art als unvereinbar mit den Grundsätzen einer neuen deutschen Weltanschauung be- zeichneten und den modernen Olympischen Sviclen deshalb den Kampf aniagten. Dafür, daß diese Auffassung, der nie­mand eine gewisse Berechtigung absprechen wird, nun nicht etwa die offizielle Auffassung der DT war und ist, gibt es einen untrüglichen Beweis. Aus der Tagung der Fachwarte der Deutschen Turnerjchaft, die zwischen Weihnachten und Neujahr 1932/33 in Stuttgart stattfand, wurde über die Teilnahme der Deutschen Turnerjchaft am Olympia 1936 verbindlich abgestimmt. Die Deutsche Turnerschaft beschloß hier auf den Vorschlag des damaligen Führers der DT., Dominicus, an dem Olympia 1936 teilzunehm'en. Der Be­schluß wurde gegen eine ziemlich erhebliche Minderheit ge­faßt. Wenn man bedenkt, daß am Tage dieses Beschlusses die Voraussetzungen des Dritten Reiches für die Berliner Spiele, die nun sehr viel Turner, die damals mitnein" gestimmt haben, zu einemJa" veranlassen würden, nicht gegeben waren, so wird man billigerw-ase der Turnerschaft als Ganzes nicht von vornherein eine Ablehnung des Olympiagedankens überhaupt uno dem deutschen Olympia im Jahre 1936 im besondern anhängen dürfen. Heute ist der Standpunkt der DT. bestimm! der, daß sie sich ohne i e - den Vorbehalt und ohne jeden Hintergedanken hinter den Wunsch des Führers und hinter die Arbeit des Neichs- sportführers für das Olympia 1936 stellt.

Bei dieser Gelegenheit muß noch erwas über das Ver­hältnis der DT. zum Höchstleistungs-Prinzip gesagt wer­den, worüber auch in weiten Kreisen Irrtümer verbreitet sind. Es wäre nämlich grundfalsch anzunehmen, daß die Meinungen einzelner Angehöriger der Deutschen Turner­schaft, die sie, was ja ihr gutes Recht ist, ,n Wort und Schrift verkündet haben, daß ne das Höchstleistungsprinzip über Bausch und Bogen ablehnen, nun auch als.die fest- .stehende Meinung, die offizielle, die amtliche Meinung der DT. anzusehen wäre. Da die Deutsche Turnerschaft unge­fähr alle Arten der Leibesübungen im Vaterland umfaßt und auch fast alle Arten der Ausübung dieier Leibesübun­gen, werden eben in der Turnerschaft auch alle Gegensätze ausgetragen und jo hat die DT. in ihrrn Reihen übertrie­ben eintretende Verfechter des Höchstleistungs-Prinzips, ebenso wie Leute, die diese Art der Leibesübungen glattweg ablehnen.

Wir meinen, daß der Standpunkt der Turnerfchast zum Höchstleistungs-Prinzip der ist, daß die weitaus überwie­gende Mehrheit der Turnerschaft ein Streben nach Höchstleistungen bejaht, unbedingt bejaht, jedoch die Art ablehnt, in der dieses Streben bisher in Deutschland organisiert wurde. Die Deutsche Turnerlchan will diesen ihren Standpunkt niemand aufdrängen. Daß sie ibn aus ihren Erfahrungen für richtig hält und daß sie sich über die wachsenden Erkenntnisse in dieser Richtung freut, wird ihr niemand übelnehmen dürfen.

Dom grünen Nasen zum Par-ett

Zum bevorstehenden großen Hallen-Handball-Vetrieb

Handball ist nicht wie Fußball, Hockey und Rugby allein auf dem grünen Rasen, auf Sonne, Licht und Luft angewie­sen. Nein, Handball gedeiht auch im Treibhaus, in der Halle und unter Jupiterlampen. Kein Wunder, ist doch Handball aus der Halle gekommen. In der Karlstraße zu Berlin, da wo unsere Garde einst bei schlechtem Wetter Griffe kloppte, turnte und exerzierte, in der heutigen Uni­versitätsturnhalle, stand die Wiege des Handballspieles. Dort wurden von Frauenmannschaften, vor nunmehr sieb­zehn Jahren, die ersten Rundenjpiele im Handball ausge­tragen.

Doch bald wurde ihm die Halle zu eng, zu klein, zu dun­kel, zu muffig.Hinaus ins Freie!" hieß die Losung, als sich auch unsere männliche Jugend und Kampfmannschaft dieses neuen Ballspieles bemächtigte uno die Bewegung in einem beispiellosen Tempo dauernd wuchs. Aber wie es fast jeden Menschen ab und zu mit unheimlicher Gewalt zu seiner Geburtsstätte, dem Schauplatz seiner Jugenderin- »erungen zieht, so ist auch unser Sandballivort vietätvoll

zenug, na) einmal im Jahre feiner Herkunft zu erinnern j and beim Hallenturnier sein Wiegenfest zu begehen. ;

Hei! Da blitzen die Augen, da lacht das Herz, wenn einer ! Mannschaft gewissermaßen als Belohnung für gutes ; ckbfchneiden bei den Meisterschaftsspielen die Einladung j »er Fachfchaft zu einem Hallenturnier zuflattert. Ginge es nach der Spielerschaft, so könnte es alle vier Wochen ein Hallenturnier geben, ja am liebsten würde sie es wohl sehen, wenn man gleich den ganzen Rundenspielbetrieb wieder in die Halle verlegen würde. Aber auch auf die Zujchauerjchaft üben die Hallenhandballjpiele einen unge­wöhnlichen Reiz- aus. hervorgerufen durch eine ganz ei­gentümliche Stimmung, die ein solches Turnier umgibt. Sie wirkt prickelnd wie Sekt.

Was ist es, was diese Hallenstimmung schafft, was Hal­lenhandball so von Freiluftspiel unterscheidet? Die engen Raumverhältnisse erfordern ein blitzschnelles Abgeben des Balles, der so ganz anders geartete Stellungskampf aller­größte Aufmerksamkeit, höchste körperliche und geistige Alarmbereitschaft, der weitmaschige Angriffsaufdau, wie er draußen im weiten Feld üblich ist, entfällt, gleich geht es auf's Ganze. Und Sieger bleibt, wer sich am schnellsten und am besten mit den veränderten Bedingungen abzufinden versteht. Gewandtheit und blitzschnelles Erfassen der Lage tragen über Körperkraft und bedächtiges Handeln den Er­folg davon. Mehr noch als beim Frerluftspiel hängt das Gelingen einer Hallenveranstaltung von der Schiedsrichter­gilde ab. Schlimmer als draußen wirken sich drinnen in der Halle Fehlurteile aus Klare Linie und schnelle Entschlüsse umschiffen die Klippen des Unwillens der Spielerschaft und der Kritik eines wankelmütigen Publikums, dessen Urteil meist hart, oft sogar lieblos ist. Irrt sich der Unparteiische, dann gibt es ein Schreien, Toben, Trampeln riesengroß. Und es gehören schon ganz besondere Nerven dazu, einer solchen oft von keiner Sachkenntnis getrübten Kritik standzuhalten.

Nachdem der Leiter des Fachamtes für Handball, Herr- mann-München, sich dafür ausgesprochen hat, auch Hallen­handball auf eine breitere Grundlage zu stellen, und ange­ordnet hat, daß in allen 16 Gauen Hallenturniere durchge- führl werden, und zwar nicht nur für die Gau- sondern auch für die Bezirks- und Kreisklasse, stehen wir vor einer Hallenhandballsaison. wie wir sie in Deutschland noch nicht erlebt haben.

Brandenburg, die Keimzelle des deutschen Handball- fports, die auch auf dem Gebiete des Hallenhandballs schon immer wegweisend vorangegangeu ist. und Ostpreußen, ha­ben als erste ihr Programm aufgestellt. Aber auch die gro­ßen Sport- und Messehallen in Breslau. Stettin, Leipzig, Magdeburg, Dortmund, Essen, Stuttgart, Karlsruhe, Mün­chen ujw. werden in diesem Winter vom Gedröhn des Hal­lenhandballs widerhallen.

Man steht: es geht vorwärts mit der Handballbewegung, und zwar nicht nur im Mutterlande. Auch jenseits der Gren­zen, in der Schweiz, in Oesterreich, in Polen. Ungarn, Lett­land, Schweden, Dänemark, überall regt es sich, muß es sich regen, wenn Handball se'ne olympische Feuertaufe beste­hen soll.

E!ektr. Apparat fördert Degenfechten

! Das Klingelzeichen entlarvt Meister

Dr. H. H. Das Fechten nnt den leichten Waffen Flo- ! rett, Säbel, Degen, hat bisher in Deutschland im Ver- , gleich mit anderen Sportarten eine wenig bevorzugte Stel­lung dadurch eingenommen, daß den Interessenten infolge einer natürlichen Schwerfälligkeit der Mur fehlte, Erkun­digungen über die Auswirkungen auf Geist, Körper und Geldbeutel einzuholen. Wenn nun heute auf dem Wege über die Volksgemeinschaft der Versuch gemacht worden ist, durch kurze und billige Einführungskurse in das Florett- und Säbelfechten einen größeren Kreis für diesen Sport l zu gewinnen, so kann man diesen Versuch als geglückt be- ! zeichnen. Ist es doch keine Seltenheit mehr, daß sich 30 und ! mehr Teilnehmer für diesen Anfangsunterricht einschreiben,

- die zum großen Teil auf Veranlassung früherer Teilnehmer i das Fechten kennen lernen wollen und sich dann einem der

vielen Fechtvereine aaschließen, da ihnen die eigentliche Lust z erst bei der Ausübung dieser schönen Leibesübung gekom­men ist.

Ohne daß nun das Florett- und Säbelfechten an Anhän­gern verloren hätte, hat sich heute doch auch das Degenfech­ten mehr in den Vordergrund geschoben, weil der Degen die Spezialwaffe ist, die bei den kombinierten Wettkäm­pfen zur Geltung kommt. Der Degenfechter braucht nicht die genaue und langwierige Schule durchzugehen, die ein s guter Florett- und Säbelfechter erlernen muß. Wenn auch > der Degen in seiner Handhabung eine vorzügliche Sicher- !

- heit des Stoßes verlangt und der schmale Arm schwerer zu ! treffen ist als Brust oder Kopf, so ist doch ein schnellge- - fllhrter Zwischenstoß, der oft nur den Bruchteil einer Se­kunde eher zu kommen braucht, als gültiger Treffer zu rech- I neu, der beim Florett oder Säbel noch lange nicht zu Recht ! besteht. Die Vielseitigkeit der Deckungen und Nachstöße s fällt beim Degen fort und die Gegner begnügen sich oft mit s einer abwartenden Haltung, um erst im geeigneten Augen- : blick des gegnerischen Angriffs den ersten Treffer zu setzen, s Diese Vorbereitung, die Blöße des Gegners im Augenblick s selbst zu erkennen und gleichzeitig auszunutzen, muß zwar ' gewissenhaft sein, bedingt aber nicht die lange Schulung. j

So erklärt es sich auch, daß beim Militär und der Polizei in fast allen europäischen Staaten der moderne Fünfkampf ! gepflegt wird, um die vielseitige Ausbildung des Soldaten ; zu fördern und zu unterstützen. Die Erkenntnis, daß ! Schwimmen, Fechten, Reiten, Laufen und Schießen von je- ! dem körperlich gut durchgebildeten Sportsmann zu verlan­gen sind, hat auch turnerische Kreise veranlaßt, unter Ein- ! setzung leichterer Bedingungen diesen Fünfkampf in ver- j schiedenen Gauen als Friejenkampf zur Durchführung zu i bringen. Dadurch werden einerseits die Fechter veranlaßt, j sich auch anderen Uebungszweigen anzupassen, während x wiederum die Hoffnung besteht, außenstehende Sportler für i das Fechten zu gewinnen. , -

Unter einem Mangel haben die bisherigen Degenkämpfe ' gelitten: unter der Unzulänglichkeit des menschlichen Auges. < Die richtige Beurteilung, welcher Fechter bei schnell hinter- : einander aufkommenden Stößen zuerst getroffen hat, ist so ! schwer, daß oft fehlerhafte Entscheidungen die Kampfhand- j lung empfindlich gestört haben. Aber die Technik hat auch j

er die Wege geebnet und die Beeinflussung der Kam rechter aufgehoben, die ein Fechter durch seinen Namen oder Erfolge unbeabsichtigt Hervorrufen konnte. Ein elektrischer Apparat sorgt dafür, daß der zuerst sitzende Treffer durch Licht- und Klingelzeichen angezeigt wurde und dadurch gleichzeitig alle Reibereien zwischen Fechtern und Kampf­richtern ausschaltete. Die letzten großen Kämpfe dieses Jah­res. bei denen dieser Apparat zur Anwendung kam, haben Vorzüge dieser Vorrichtung bewiesen: in allen Fällen haben die Meister ihre sonst sicheren Plätze den nicht in vorderster Front erwartetenAußenseitern" überlassen müssen.

Diese Neuerung dürste dazu beitragen, daß dieser Stoß­waffe, für die der ganze Körper als gültige Treffläche gilt, mehr Beachtung als bisher geschenkt wird und die Fechter zufriedener und erkenntnisreicher die Kampfbahn verlassen. Auch dem Laien wird dadurch die Beobachtung eines Ge­fechtes erleichtert und der Gedanke geweckt, daß ihm mensch­liche Schwäche den Sieg über einen Gegner nicht unmög­lich machen wird, wenn er selbst Kampferfahrung besitzt und den prickelnden Reiz des ungewissen Ausgangs eines Gefechtes vomLos" des Obmannes bis zum erlösenden Treffer durchkostet.

Niemand braucht zu fürchten, daß dieser Aufschwung des Degenfechtens die anderen Waffen zu einem weniger wich­tigen Faktor des Fechtens machen würde Wer nur Degen ficht und die anderen Waffen noch nicht zu führen versteht, wird auch seinen Ehrgeiz daran setzen, im Fechtsport als vollwertiger Kämpfer angesehen zu werden und sich bemü­hen, Versäumtes nachzuholen. So kann der Degen eine Uebergangswaffe werden, die seinen beiden Brüdern, Flo­rett und Säbel, neue Anhänger wirbt.

Sportsmann Soldat

In allem, was Leibeserziehung und körperliche Tüchtig­keit angeht, erwartet man vom Soldaten mit Recht hervor­ragende Leistungen. Seine von vornherein bestimmte Eig­nung, die den Mann überhaupt erst zum Soldaten befä­higt, sowie ein gut Teil seiner Erziehung sind ja ganz und gar darauf zugeschnitten, ihm Gewandtheit, Kraft und Ausdauer als soldatische Merkmale aufzuprägen. Aber der Sachlage nach, die ja nicht die Ausbildung des einzelnen Mannes zum letzten Ziel hat. ist Leibeserziehung des Sol­daten auf Breitenwirkung und den gleichmäßig guten Durchschnitt berechnet. Doch ist dabei dann wieder ganz selbstverständlich, daß aus einer solchen planmäßigen und andauernden Breitenarbeit hier und da und zwar gar nicht selten die Spitzenleistung hervorgeht. Also sportlich betrach­tet: die Rekordleistung.

Auf solchen Gebieten vollends, wo der soldatische Beruf sich mit einer sportlichen Aufgabe nahezu deckt, wie bei­spielsweise beim Marschieren, Reiten, Schießen werden dis Männer im Uniformrock nahezu eine besondere ArtBe­rufssportler". Was Wunder also, wenn sie aus diesen Ge­bieten, soweit sie sich hier sportlich betätigen, auch dauernd in großer Zahl führend sind, die Spitze halten und kaum eine große Konkurrenz zu befürchten haben! Es sei denn eben der Wettstreit unter soldatischen Sportsmännern, wie wir ihn bei den verschiedenen großen Reitturnieren jahr­aus jahrein sich in vorbildlicher Form erneuern sehen. (Sinngemäß gilt natürlich alles, was hier vom Soldaten gesagt wird, auch weitgehend für den Polizisten.)

Die Bedeutung sportlicher und turnerischer Leibesübun­gen als hervorragende Ergänzung des Dienstes hat die Pflege des Sportes in allen Armeen naturgemäß beson­ders gefördert. Ob man die athletischen Gestalten deutscher Neichswehrleute in der militärischen Sportschule von Wilns­dorf oder die Turnersoldaten von Tommies in der englischen Armeeschule zu Aldershot gesehen hat, oder in der Tokioter Militärschule die alte Schwertkunst der Samurai, die mit dem Zweihänder fochten, traditionsgemäß gepflegt findet überall erstrebt der Sportsmann Soldat, das Beste aus sich zu machen.

Vergehen wir auch nicht, daß selbst auf sportlichen Gebie­ten, die dem Soldaten nicht ohne weiteres zu liegen brau­chen, wie zum Beispiel im Kugelstoßen Männer von der Weltklasse Hirschfelds oder im Laufen deutsche Meister von der Wehrmacht gestellt wurden. Und die Polizei wird mit dem stämmigen Lübecker Boxer Eckstein bestimmt nicht den letzten Vertreter zu unserer deutschen Nationalmannschaft gestellt haben. Und beide Waffenträger sind in großen Staf- ielläufen, ferner beim Handball durch die hervorragende Durchschnittsklasse ihrer Athleten so gut wie unschlagbar. Der große Staffellaus Potsdam-Berlin beweist das jedes Jahr, und beinahe jeden Sonntag erfährt man von mili­tärischen oder polizeilichen Handballsiegen.

Wichtig ist auch, daß der Soldat als Sportsmann eben auch die Härte besitzt, die für die Dauer seiner Form jo entscheidend ist. Gerade dies wird durch Hebungen nnt dem Medizinball oder im Vaumstammwerfen und nicht zuletzt durch das Boxen anerzogen und gefördert. Dem Kämpfer­herzen, der Geistesgegenwart, aber auch der völligen kör­perlichen Einsatzfähigkeit bis zu höchster Wucht kann man gerade beim Soldaten Eportsmann im entscheidenden Au­genblick restlos alles abverlangen. Und das ist es ja auch» was vom Soldaten überhaupt erwartet werden muß.

Rundfunk

Samstag, 1. Dezember:

10.15 Schulfunk Stufe 1:Kasperl und der Teddybär wan­dern ins Märchenland"

10.15 Drei wenig bekannte Lieder v. Joh. Brahms 11.00 Aus Stuttgart. Musikalische Ansichi"arten 12.00 Aus Frankfurt: Mittagskonzert

13.15 Aus Frankfurt: Mitlagskonzert

14.15 Bunte Volksmusik 15.00 Hitlerjugend-Funk

16.00 Aus Köln: Der frohe Samstag-Nachmittag:Besuch bei der heiteren Muse"

18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den Tonbericht der Woche

18.30Tschindarabum!"

19.00Klingende Visitenkarten"

20.05 Nach Frankfurt: Saarumschau

20.15 Aus Hamburg:Sternschnuppen"

22.30 Aus unserem Volksliederschatz . s !

23.00 Aus München: Tanzsunk ,

24.00 Aus Frankfurt: Nachtmusik. . '