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Nr. 280

rung verfolge eine starke uni» 'beständige Friedenspolitik und bemühe sich, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen allen Völkern der Erde zu fördern. Die wichtigste inter­nationale Einrichtung zur Förderung des Friedens sei der Völkerbund, und es sei daher ein Hauptpunkt der englischen Politik, das Ansehen des Völkerbundes zu unterstützen und auszubreiten. Leider sei der Völkerbund augenblicklich ^ keine weltumspannende Einrichtung, nachdem Japan und Deutschland ihm den Rücken gekehrt haben und die Verei­nigten Staaten ihm nicht angehören. Dies habe seine Fähigkeit, für die ganze Welt zu wirken, ernstlich geschwächt. Diejenigen jedoch, die seine Arbeiten nicht aus der Nähe beobachten könnten, könnten nicht begreifen, was für An­strengungen der Völkerbund mache, und einen wie großen Einfluß er für die Sache des Friedens ausübe.

Kelene Boucker Mich Mkslürz^

Frankreich trauert um seine berühmteste Fliegerin Paris, 30. November. Die bekannte französische Flie­gerin Helene Boucher ist heute aus dem Flugplatz von Vian- court bei Paris tödlich abgestiirzt. Die erst 22jährige welt­bekannte Renn- und Kunstfliegerin wurde sofort ins Kran­kenhaus nach Versailles überführt, erlag aber schon auf dem Transport ihren schweren Verletzungen. Ganz Frankreich trauert um den Verlust feiner größten Fliegerin, die sich allgemeiner Wertschätzung erfreute.

Erst am 20. August hatte sie einen neuen Weltrekord für Frauen mit einer Stundengeschwindigkeit von 415 Kilometer ! aufgestellt, worauf ganz Frankreich sehr stolz war. Im Lustsalon von Paris ist diese Rennmaschine sogar ausgestellt. Auch in Deutschland ist die Fliegerin nicht unbekannt. Erst in diesem Frühjahr hatte sie sich mit der deutschen Kunstflugmeisterin Liesl Bach gemessen, wobei die Deutsche nach heftigem Kampf den Sieg errang. Gerade Liesl Bach hat öffentlich wiederholt das große Können ihrer Gegnerin Boucher anerkannt. Helene Boucher, die Tochter eines Architekten, war eine Flugschülerin , des berühmten Piloten Lodos und erwarb ihr Pilotenpatent vor drei Jahren.

Ser Rlnitslmk-Rrozeß

Berlin, 30. Nov. Zu Beginn der Froftagverhandluug im Rundfunkprozeß gab die Verteidigung eine Erklärung ab, wonach die Trennungszuschüsse, die für die Beamten bezahlt würden, nach den gesetzlichen Bestimmungen mindestens ebenso hoch seien, wie die beim Rundfunk gezahlten Zuschüße. Der Vorsitzende versuchte zu klären, warum man bei der Tan- tiemen-Verechnung für Knöpfte damals nicht mehr die Han­delsbilanz, sondern die Steuerbilanz als Grundlage genommen habe, wodurch höhere Summen für Knöpfke herausgekommen seien. Der Angeklagte Dr. Bredow erklärte dazu, als 1925 Magnus den Vorsitz im Aufsichtsral der Funkstande übernom­men habe, und der Vertrag Knöpfkes geändert worden sei, habe sich Knöpfke bei ihm, Bredow. beklagt, daß er dadurch erheblich geschädigt werde. Knöpfke Habs sogar davon gesprochen, Laß er übers Ohr gehauen" worden sei. Da man damals nicht aas die Mitarbeit Knöpfkes verzichten wollte, habe man einen Aus­weg gesucht, und gefunden Selbst bei der neuen Berechnung habe man Knöpfke mindestens 150 000 bis 200 000 Mark weniger gezahlt, als entsprechend der alten Verechnungsarl mit Ge­winnbeteiligung. Dr. Magnus ergänzte die Ausführungen Lredows dahin, daß durch diese Neuregelung Knöpfke zur spar­samen Wirtschaftsführung veranlaßt verden sollte.

Der Vorsitzende ging weiter auf die Zuschüße ein, die dem Angeklagten Flesch für Earagenmiete gewährt worden waren, Flesch hatte von der Funkstunde einen Kraftwagen zur Verfü­gung gestellt bekommen, der in einer Garage feiner Villa unter­gestellt war, dafür erhielt er monatlich 100 Mark Miete Außer­dem wohnte in der Flefch'fchen Villa noch der Kraftwagensnh- rer, der von der Funkstunde anqestellt war.

Im Anschluß an die Vernehmung von Flesch wurde als Zeuge das frühere Vorstandsmitglied der Funkstunde, Wagner, ver­nommen, Nachdem daraus noch kurz das Hausmädchen und der Krastwagenführer Flefch's als Zeugen vernommen worden wa­ren, wurde die Verhandlung auf Montag vertagt.

ErlkWelllug bei GeMru^ ron Darlehen

durch die Dam der Iiva'ideiMlsicherung

Berlin, 30. Nov. Durch einen Erlaß an die Vorstände der Lan­desoersicherungsanstalten hat das Reichsversicherungsamt gewisse Erleichterungen bei der Gewährung von Darlehen durch die Trä­ger der Invalidenversicherung einireten lasten. Bisher war Sie Gewährung solcher Darlehen genehmigungspilichtig, wenn Zin­sen unter einer gewissen Höhe vereinbart worden waren. Um die allgemeinen Bestrebungen nach einer Zinsienkung zu för­dern, har das Reichsversicheruiigsamt nunmehr diese Grenze a u f jäbrlich i v H herabgesetzt Zn dem Erlaß ist aber ausdrücklich betont, daß auch bei Einhaltung dieier Zinsgrenze die Genehmigung jedenfalls dann eingeholt werden muß, wenn die Darlehensgewährung aus anderen Gründen als wegen der Zinsenhöhe genehmigungspslichtig ist. Ferner wird darauf hin- gewiesen, daß die Versicherungsträger ihr besonderes Augenmerk auf die Erhaltung der notwendigen Flüssigkeit der Mittel zu richten haben

GrkfWM-Meltenüchs

Berlin, 30 Nov. Am 29. November ist der Botschafter a. D. Wirklicher Geheimer Rat Paul Graf Wolfs-Metternich im 81. Le­bensjahre verstorben.

Aus dem preußischen Zustizdienst hervorgegangen, trat er im Zahre 1882 in den auswärtigen Dienst des Reiches ein 1890 er­hielt er seit Titel uno Raa» e>nes au..».cu Le,«..»,eil

»nd Bevollmächtigten Ministers, 1897 erfolgte seine Ernennung zum Gesandten in Hamburg und 1901 zum Botschafter in London. Nach seinem Uebertritl in den Ruhestand im Zahre I9l2 wurde er in den Zähren 1915 und 1918 nochmals im aktiven Dienst und zwar als Botschafter in außerordentlicher Mission ln Konstanlin- opel verwendet.

Gras Wolfs-Metternich hat sich in den verschiedenen wichtigen Stellungen, die er innehatte, hervorragend bewährt und dem Reich ausgezeichnete Dienste geleistet; er hat sich auch in schwie­rigsten Lagen als aufrechter und gerader Eharakter gezeigt. Ein dauerndes ehrenvolle» Gedenken ist ihm sicher.

Neue Verordnung der Rezierungskommiffion

Einreiseerschwerunge»

Saarbrücken. 30. Nov. 2m Einvernehmen mit der Abstim­mungskommission hat die Regierungskommission eine Verord­nung bekanntgegeben, die besonders einschneidende Einreiseer­schwerungen für die Zeit vom 27. Dezember bis 28. Januar ent­hält. Mit Ausnahme der Saarländer und der Abstimmungs­berechtigten bedürfen für diesen Zeitraum alle Personen zur Einreise ins Saargebiet einer besonderen Genehmigung, die von der Abteilung des Inneren erteilt und jederzeit widerrufen werden kann Diese Einreisegenehmigung ist innerhalb 24 Stun­den nach der Einreise der Ortspolizeibehörde vorzulegen. Die Gebühr für die Einreisegenehmigung beträgt 20 Francs und kann in begründeten Fällen, insbesondere bei Bedürftigkeit der einreisenden Personen, falls ein dringlicher Anlaß zur Einreise vorliegt, erlassen werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geld­strafen bis zu 750 Francs oder mit entsprechender Hast bestraft. Die Verordnung tritt am 27. Dezember 1934 in Kraft.

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Die neue Verordnung mutz eine schwere Lähmung des Ver­kehrs des Saargebietes mit seinen Nachbarländern zur Folge haben. Es muß mit allem Ernst gefragt werden, ob es wirklich notwendig erscheint, bereits während des Weihnachtsfestes ei­nen derartigen Ausnahmezustand über das Saargebiet zu ver­hängen und ob überhaupt eine Abschnürung des Saargebietes für eine so ausgedehnte Zeitspanne wirtschaftlich und psycholo­gisch gerechtfertigt werden kann. Statt der für die Abstimmungs­zeit erhofften Beruhigung kann durch derartige rigorose Maß­nahmen eine unnötige Verärgerung und vorzeitig eine aufge­regte Wahlstimmung erzeugt werden, die weder im Intereste der Bevölkerung noch der Äbstimmungsbehörden liegen dürfte. Ileberdies müßten zahlreiche außerhalb des Saargebietes woh­nende Abstimmungsberechtigte, die schon vor dem 6. Januar ins Saargebiet kommen wollen, ebenfalls unter diese Verordnung fallen, da ja der für die ungehinderte Einreise notwendige Ab­stimmungsausweis voraussichtlich nicht vor dem 6. Januar fer­tiggestellt werden wird.

Denkschrift der DeuiWn Dom an den Wkerännd we imeleiiei

Saarbrücken, 30 Nov. Die Regierungskommisston gibt bekannt, daß sie die letzte Eingabe der Deutschen Front über das Zu­sammenspiel gewisser saarländischer Beamten mit separatisti­schen und Emigrantenkreisen an den Völkerbund weitergeleitet hat und veröffentlicht gleichzeitig ihr Begleitschreiben.

Dieses Schreiben bewegt sich auf der gleichen Linie wie die unmittelbar nach Bekanntgabe der Denkschrift der Deutschen Front der Saarpreste aufgezwungenen Auflagenachricht des Prä­sidenten Knoz. Die Regierungskommission sucht das von der Deutschen Front vorgebrachte und eidlich erhärtete Material, wie stets, durch die einfache Methode zu entkräften, daß es als un­richtig bezeichnet wird.

Für ihre Emigranten Politik sucht sich die Regierungs­kommission mir der Bemerkung zu entschuldigen, daß sie ihnen im Geiste der Völkerbundsentschlietzung zur Emigrantensrage vom 11. Oktober vorigen Zahres Asylrecht gewährt habe Interessant ist die Feststellung der Regierungskommission. Naß sich die Zahl der Emigranten Ende Oktobers auf 1100 belief. Nur eine ge­ringfügige Anzahl unter ihnen würde im Reich wegen gemein­rechtlicher Vergehen verfolg!. Wie die Regierungskommission weiter bemerkt sind auch Ausweisungen verfügt worden.

Grubelidrand im Saaryeöiei

Saarbrücken, 30. Nov. Auf der GrubeHilschbach" bei Dud- weiler brach in der Nacht zum Freitag ein Feuer aus. das bis zur Stunde noch nicht gelöscht werden konnte. Die Nachtschicht hatte sich gerade an die Arbeit begeben, als in der Abteilung 4, Flöz 13 der dritten Tiesbausohle plötzlich aus noch nicht geklär­ter Ursache aus einem Kohlenstoß Flammen herausschlugen Das Feuer griff mit großer Schnelligkeit um sich Zwölf Bergleute, die an der Brandstelle gearbeitet hatten, erlitten Gasvergif­tungen. Ueber die Ursache des Brandes konnte Genaueres noch nicht sestgestellt werden. Man nimmt an. daß sich durch Schla­gen oder Stoßen eine Gasader entzündet hat. Das Vrandre- vier wurde sofort geräumt.

Dalibie!egramm des englischen KSnigsvaares

Berlin, 30. Nov. Der König von England hat an den Füh­rer und Reichskanzler ein Telegramm gesandt, rn dem er, zugleich im Namen der Königin, seinen herzlichen Dank für die Glückwünsche zur Vermählung des Herzogs von Kent aus­spricht. Ebenso haben der Herzog und die Herzogin von Kent dem Führer und Reichskanzler telegraphisch ihren Dank sür die ihnen persönlich übermittelten Glück- und Segenswünsche ausge­sprochen.

NkberMMinnilMen in der Mandschurei

Hfingking, 30. Nov. Wie das mandschurische Innenministerium jetzt bekanntgibt, sind durch die Ende des Sommers eingetrete­nen großen Ueberschwemmungen etwa 36 000 Häuser zerstört und Uber 3000 Hektar Ackerland vernichtet worden 7200 Mea- ' scheu ieien den Fluten zum Opfer gefallen oder würden noch vermißt.

AeeyMKe; Barlrnnenl ausoMt

Kairo. SO. Noo. König Fuad von Aegypten erließ am Frei­tag e'n Dekret, Vas die Verfassung außer Kraft setzt und bas Parlament auslöst.

Was gehl in Boiiv'en vor?

London, 30, Nov Reuter meldet aus Santiago de Chile, daß jetzt der Rücktritt des bolivianischen Präsiden­ten Salamanca amtlich bestätigt wird Von nichtamtlicher Seite wird erklärt baß Salamanca mit einem Flugzeug noch Santa Cruz gebracht wird, wo er von einem Militärgericht abgeurteilt werben soll.

Dem neuen bolivianischen Kabinett gehört auch der frühere Präsident von Bolivien, Saavedra. an, der seinerzeit des Lan­des verwiesen worden war und sich gegenwärtig in Santiago aushält.

Nichtamtlich« Nachrichten aus La Paz bestätigen die Meldun­gen von einem ungeordneten Rückzug der boliviani­schen Truppen aus dem Lhaco-Ecbel,

BUS Stadt und

Altensteig, d-sn 1. Dezember 1934.

Die Nagoldtalstratze AltensteigNagold dem Verkehr freigegeben! Zwar ist bis Na g o ld t a If t r a ß e noch nicht vollständig fertig, aber sie konnte nun dem Ver­kehr frei gegeben werben. Im Frühjahr soll sie allerdings auf kurze Zeit nochmals gesperrt werben, wenn die Straße vollends mit ihrer Decke versehen wird. Die Autofahret freuen sich, wenn sie die Umfahr len nun nicht mehr zu machen brauchen und die schöne breite Straße benützen dürfen.

Grünen Vaum"-Lichtspiele. Am Samstag und Sonn­tag laufen voraussichtlich als letztes Programm in diesem Jahre das bayer. VolksstückDie blonde Christ« l", frei nach den Motiven ausDer Gsi-genmacher von Mit­tenwald". Der Film spielt in der Gegend von Mitten­wald am Wetterstein und 'der Karwendelwand. Mit Rück­sicht auf das Handballwettspiel beginnt die Sonntagnach­mittagvorstellung erst um 4.15 Uhr.

Zum Diplom-Vundeslehrer ernannt. Alfred Hang, Leiter der Alhaca-Hohner-Harmonika-Schule Calmbach a. Enz, wurde von der zuständigen Prüfungskommission als Diplom-Bundeslehrer für Hand- u. Mund­harmonika ernannt. Wie bekannt ist, hat Herr Hang auch hier eine Gruppe echter Volksmus ich gegründet und wünschen mir ihm besten Erfolg.

Der Dauernspruch im Dezember. Nach einem Novem­ber, besten Ruf bester war als im allgemeinen sein Name ist und der vor Beginn des Winters noch eine Reihe von schönen Spätherbsttagen brachte, tritt nun mir dem 1. De­zember der letzte Monat des Jahres seine Herrschaft an. Die Wetter- und Bauernregeln des Dezember befassen sich vor allem mit der Frage, wie sich die Witterung nn Winter gestalten wird und wie lange der rauhe Geselle seine Herr­schaft auszudehnen gedenkt. Das Dezember-Werter soll für den ganzen Winter ausschlaggebend sein: Dezember verän­derlich und lind, ist der ganze Winter ein Kind. Schneit es an St. Lucia, ist schon Mitte Dezember nah. Dezem­ber kalt und Schnee, gibt Korn aus jeder Höh' Auf kal­ten Dezember mit hohem Schnee folgt meistens ein Jahr mit üppigem Klee. Wenn die Christnacht hell und klar, folgt ein höchst gesegnet' Jahr. Donner im Winterquar­tal, bringt uns Kälte ohne Zahl Steht die Krähe zu Weihnacht im Klee, sitzt sie zu Ostern oft nn Schnee. Wenn zum Vollmond der Nordwind pfeift, N'tter Forst vorüberstreift, Als Loslag im Dezember gilt Adam und Eva, und es heißt im Vauernsprüchlein: Wie's Adam und Eva spendt!, bleibt das Wetter bis zu End'. Windstill muß St, Stefan sein, soll der nächste Wein gedeihn. Fal­len in der Christnacht Flocken, wird der Hopsen gut ver« stocken,

Landbutter beschlagnahmt. Vom Milchversorgungsverband Enz-Nagold wird mitgeteilt: Es wurde überall gemeinde- amtlich bekannt gegeben, daß Landbutter nur dort her­gestellt werden darf, wo keine Milchsammelstelle besteht. Wenn eine solche besteht, muß die Milch cm die Milchsammelstelle abge­liefert werden und es darf nur für den eigenen Haushalt Butter hergestellt werden. 18 Milcherzeugern im Bezirk des Milchver- sorgungsverbandes wurde die Butter beschlagnahmt, weil sie die Anordnung umgangen haben und Butter zum Verkauf herstell­ten. Diese verteilen sich auf die Gemeinden Würzbach 8, Naislach 2, Sommenhardt 1, Fünfbronn 1, Beihingen 3, Egenhausen 1, Neuenbürg 1. Serres 1. Außer der beschlagnahmten Butter werden diese Butterhersteller auch noch mit einer empfindlichen Strafe zu rechnen haben.

Adventsfeier der NS.-Frauenschaft. Am Donnerstag dieser Woche veranstaltete die NS.-Frauenschafj unter Leitung von Frau Rasp die diesjährige Adventsfeier im Parteiheim. Von annähernd hundert Mitgliedern konnten 75 an der Feier teilnehmen. Gleich beim Eintritt umfing uns ein köstlicher Dust von Tanncngrün, Gebäck und Aepfeln. Auf langen Tischen waren in der Mitte die grünen Zweiglein gelegt, dazwischen leuchteten rot auf silbern funkelnden Haltern die Kerzen, glänz­ten die aus Goldpapicr gearbeiteten Sterne und es lockten auf Tellern die von freundlichen Gebern gespendeten Kuchen und Aepfel. Ein Glas vor jedem Platz verriet, daß sogar einig« Weinflaschen geschenkt worden waren. Besonders hübsch und eigenartig wirkten die nach niederrheinischem und schlesischem Vorbild angefertigten Tischaufsätze aus Holzstäbchen, Aepfeln nud Stechpalmen. Die Wände waren mit Tannenzweigen und Goldsternen geschmückt und dazwischen grüßte uns alle das große Bild des Führers. Von der Decke hingen an roten Bändern zwei schöne Adventskränze mit Kerzen. Advent (von advenire ankommen), das ist die Zeit der Vorbereitung auf die An­kunft des Herrn. Advent! Wer spürte nicht den Zauber, der uns einspinnt in diesen Wochen vor dem Christfest! Wer dächte nicht zurück an die Kinderjahre, wo abends das erste Lichtlein am Adventszw-cig oder Adventskranz und dann an jedem fol­genden Sonntag ein weiteres angezündet wurde! Diesen Zau­ber spürten wir Frauen und Mädchen der NS.-Franenschaft auch gestern abend so recht aus vollem Herzen, besonders, als sämt­liche Lampen gelöscht wurden und nur die roten Kerzen brann­ten und im gemeinsamen Gesang der erste Vers des Chorals 'Wie soll ich dich empfangen" durch den seitlichen Raum erklang. In bunter Folge wechselte dann Rezitation und Lied, ja sogar ein humoristischer kleiner Einakter (von Mutschler-Aalen), der von großen und kleinen Schauspielern sehr nett vorgctrageii wurde, erfreute uns. Frau Kübele begleitete in dankenswer­ter Weise zwei Lieder auf dem Flügel:Leise rieselt der Schnee", ein westprcußisches Weihnachtslied, undLiegt der Schnee ans den Bäumen", dessen Melodie dem Komponisten Raimund Rlltcr-Vrcmcn auf einer winterlichen Fahrt durch das Erzgebirge gekommen ist. Vier Gedichte wurden von den Frau­lein Dürrschnabcl, Kalmbach, Kirn nud Eöhring sehr hübsch gesprochen. Unser schönes NS.-Frauenscbaftslied Uebcrall in deutschen Gauen" und , Deutsch ist die Saar wurde, von Frau Hitler begleitet, gemeinsam gesungen und mit des" GesangKein schöner Land" wurde die Feier geschlossen. Wir gingen alle dankbar nach Hause in dem Gefühl, einen schönen Abend in Gemeinsamkeit und Freude im Sinne unseres Führers verlebt zu haben. 0.-8-

Calw. 30. November. (Stellv. Gauleiter Schmidt über Las nat.-soz. Auflauwerk und die Kamxfmethoden der Feinde Deutschlands.) Auf einer von der Ortsgruppe Calw ! der NSDAP, veranstalteten Großkundgebung sprach gestern abend der stell». Gauleiter der NSDAP. Württemberg, Pg. Schmidt, in den überfülltenBad. Hof"-Sälen. Nach dem Einmarsch der Fahnenabordnungen der NS.-Eliede- rungen hieß stellv. Kreisleiter Pg. Widmaier die Ver­sammelten willkommen. In seiner nunmehr folgenden, an-