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Nr. 279

ausgestellt. Das Leuchten der Uniformen der Diplomaten und der Hoden Beamten wurde hier und da unterbrochen durch die schwarzen Fracks der Zivilgäste und die weihen Kleider der Da­men. Nackchem die Gäste ihre Plätze eingenommen hatten, er­schienen der griechische Patriarch, der Erzbischof von Canterbury und der Erzbischof von Port. Von vier hohen Geistlichen in roten und goldenen Gewändern geführt, erschien das Königspaar, der König in Marine-Uniform. Dem Königsvaar folgten der Bräungam, begleitet von feinen Brüdern, dem Prinzen von Wales und dem Herzog von Port. Als letzte schritt die Braut im silberglänzenden Kleide am Arme ihres Baters, der Huiaren- Uniform trug, und begleitet von acht Brautjungfern, zum Altar. Mit fester Stimme sprach der Herzog von Keni dem Erzbischof den Treuschwur nach. Nachdem auch Prinzessin Marina den Treu- jchwur abgelegt hatte, folgte der Ringwechsel. Um 1114 Uhr erklärte der Erzbischof von Canterbury beide für Mann und Weib.

NeMlrlter Alfred Wenders in Stuttgart

Als das Brautpaar die Abtei verlieh, ertönte der Hochzeit»- i narsch von Mendelssohn, in den sich die Jubelrufe der Menschen- j »enge mischten. i

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Glückwünsche des Neichsauhenministers nach London s

Berlin 29. Nov. Der Reichsminister des Auswärtigen. Frei- !

sserr o:.urath. hat dem König und der Königin von Eng- j

«nd zur Vermählung des Herzogs von Kent mit der Prinzessin j lkkarina von Griechenland telegraphisch seine Glückwünsche aus- i kesprochen. Ebenso hat der Reichsminister des Auswärtigen dem s «ngen Paar telegraphisch seine aufrichtigsten Glück- und Segens- ! vünsche übermittelt. §

Sie Mra Mischen Paris und Moskau!

Das Rätselraten ums russisch-französische Militärbündnis s geht lebhaft weiter Neue politische Gruppierungen >

Von Dr. Alfred Dirks. s

Die französische Kammer nahm kürzlich nach lebhafter Debatte den neuen Heereshaushaltsplan an Im Verlauf der Besprechungen stellte Kriegsminister General Maurin unter anderem fest, dag die einjährige Hceresdienstpflicht in Frankreich vorerst nicht verlängert werden solle, es sei denn, dag die Verhältnisse eine Aenderung unerläßlich ma­chen würden. Wenn ein französischer Minister oder Politi­ker von augenpolitischen Verhältnissen spricht, ist zurzeit fast immer von einem deutschen Angriff auf französisches Grenzgebiet die Rede. Man versucht französischerseits in der ganzen Welt den lächerlichen Eindruck zu erwecken, als seien alle Bemühungen Deutschlands lediglich auf die Entfesse­lung eines Vergeltungskrieaes gegen seinen westlichen Nachbarn gerichtet.Wir müssen auf der Hut gegen einen Angriff ohne vorhergehende Warnung sein", sagte Maurin und malte damit die Gefahr eines deutschen Luftangriffes an die Wand.

Die Ausführungen des Kriegsministers wurden indessen durch die sensationellen Erklärungen des Abgeordneten Ar- chimbaud in den Schatten gestellt, der unverblümt ein ge­gen Deutschland gerichtetes russisch-französisches Militär­bündnis. das bereits Wirklichkeit sei, als den besten Earan- , ten für die Befriedung Europas anpries.Rußland", so s sagte er wörtlich,besitzt eine große und wohlausgerüstete j Armee, die eine wichtige Verstärkung zur Erhaltung des ! Friedens bedeutet, wenn diese Armee Frankreich im Falle j eines Konfliktes mit Deutschland zur Verfügung gestellt > wird. Man mag es beklagen, daß man schon zwanzig Jahre s nach Ausbruch des Weltkrieges zur alten Gleichgewichts- i Politik zurückkehrt, doch ist dies nicht die Schuld Frank- ! reichs." Dabei weiß nachgerade alle Welt, daß einzig und ? allein Frankreich es gewesen ist, das durch seine Halsstar­rigkeit. sein Pochen aus angemaßte Rechte, hergeleitet aus den Bestimmungen eines erzwungenen Diktatfriedens, Eu­ropa und die Welt immer wieder durch sein eigenes Verhal­ten zur Aufrüstung getrieben hat.

Nun wäre es zweifellos voreilig, aus den sensationellen Worten eines französischen Kammerabgeordneten bereits aus die unumstößliche Tatsache einer russisch-französischen Militärallianz schließen zu wollen. Daß Verhandlungen zwischen Vertretern der Generalität beider Länder im Laufe der letzten Monate stattgesunden haben, steht fest. Wieweit diese geheim geführten Besprechungen inzwischen gediehen sind, entzieht sich vorerst der öffentlichen Kennt­nis. Wenn jüngst eine Zeitung wieOeuvre" die heutige französische Außenpolitik vor die Wahl stellte, sich entweder für ein französisch-russisches Bündnis oder für den noch im­mer nicht unter Dach und Fach gebrachten Ostpakt zu ent­scheiden. jo spricht aus dieser Fragestellung ein Gefühl be­sonderer Unsicherheit, von dem heute die nervösen Maß­nahmen des Quai d'Orsay hauptsächlich beherrscht wer­den. Noch immer befinden sich die von Barthou seinerzeit eingeleiteten Verhandlungen über einen osteuropäischen Sicherheitspakt im Fluß, wenngleich auch auf diesem Son­dergebiet d>e Erfolge Frankreichs zunächst als recht beschei­den angesehen werden müssen.

Mit stillschweigender Einwilligung der Sowjets unter­nimmt Frankreich zurzeit den wahrscheinlich letzten Versuch, Polen für die von Barthou eingefädelten Ostlocarno- Z i e l e zu gewinnen In einer der letzten französischen Mt- niiterratssitzungen nahm Außenminister Laval absichtlich sehr ausführlich zu der französischen Antwortnote an Po­len betreffs der Ostpaktpläne Stellung. Die Antwort be­zieht sich auf die polnische Note vom 27. September dieses Jahres. Danach sollten die Garantien des Ostpak- tes weder für die polnisch-tschechische noch für die polnisch- litauische Grenze Gültigkeit haben, sollte der Pakt selbst nur dann Wirksamkeit erlangen, wenn Deutschland ihm bei- tritt.

Wie verlautbart, soll sich die französische Regierung, be­herrscht von der Sorge, eine weitere Annäherung Polens an Deutschland unter allen Umständen zu vermeiden, zu ge­wissen Zugeständnissen gegenüber den polnischen Forderun­gen bereit erklärt haben. Es hat jetzt den Anschein, als wolle man auf Wunsch Warschaus die Tschechoslowakei nicht in die ursprünglich beabsichtigt« Ostpaktkombination mitein- beziehen und auch Litauen in nächster Zeit eine Sonderstel­lung außerhalb de; Paktes zuweisen.

Noch immer verfolgt man in Paris mit größtem Miß­trauen alle Selbständigkeitsrequngen der polnischen Außen­politik. Piljudskis Haltung, ist gerade im Quai d'Orjay

Stuttgart, 29. Nov. Mil einer Riesenkundgebung in der Stadt- Halte. in der Reichsleiter Alfred RosenLerg über das Thema: »Um Sen Sieg der nationalsozialistischen Weltanschauung" sprach, erösfnele der Kreis Stuttgart der NSDAP, am Mittwoch abend die voliNiche Arbeit dieses Winters. Für sämtliche Gliederungen und Formationen der Partei, über 29Ü6Ü Angehörige der SA., SS. HI-, PO., des Arbeitsdienstes u a. war die Veranstaltung zugleich ein großer Schulungsabend, wie er in diesem Ausmaß in Stuttgart noch nie stattgesunden harte. Die Kreisleitung ließ die Rede Roienbergs durch Lautsprecher auf weitere 19 große Säle in der Stadt übertragen. Der Abend zeigte die gesamte Be­wegung in einmütiger Geschlossenheit. Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung marschierten die einzelnen Formationen ge­schlossen mit brennenden Fackeln durch die Stadt und verteilten sich dann aus dis verschiedenen Säle.

Unter dem Jubel der Versammlung betrat Reichsleiter Ro­se aber g in Begleitung von Reichsstatthalter und Gauleiter Murr die Stadthalle. Nach dem Einzug der Fahnenabordnunzen begrüßte Kreisleirer Diauer die Zehntausende von Volksgenos­sen. d'e in den 20 Versammlungen zusammengekommen waren. Im Gedenken an die saardeutschen Brüder sang die Versammlung das Saarlied, worauf HI und BdM. das LiedHeilig Vater­land" sowie Gedichte von Baldur von SchirachDie Fahne der Verfolgten", in der Vertonung von Leberecht, vortrugen.

Dann sprach der stell». Gauletter Fr. Schmidt von der be­sonderen geschichtlichen Bedeutung unseres engeren Heimatlandes im südweskdeutschen Raum. Auf diesem Lebensraum rangen ale­mannisch-fränkisch« Stämme mit dem römischen Imperium. Aus diesem Raume entstammen die Herrschergeschlechter der Hohen­staufen, der Welfen und der Hohenzollern, d'e so oal im Kampf für das Reich geleistet haben. Nicht zu vergessen ist das wiirt- tembergischc Herrscherhaus, an dem einst die Hausmachtgelilste des Hauses Habsburg halt machen mußten Ueüerall in Deutsch­land anerkennt man die Leistungen des württembergischen Vol­kes auf allen Gebieten. Das wllrtteml zische Volk war zu diesen Leistungen nur fähig, weil es die Gesetze von Blut, Acker und Heimat als gegebene Tatsachen anerkannte. Aus dieser Wurzel heraus nehmen wir auch heute die Verpflichtung auf uns. auch in Zukunft uns gemäß unserer geschichtlichen Tradition als Vor­posten des deutschen Wesens zu fühlen. Es ist richtig, daß der Nationalsozialismus in unserer Heimat nur langsam die Men­schen eroberte Aber heute sagen wir mit Stolz, daß unser Füh­rer in den Menschen unserer Heimat seine treuesten Soldaten hat.

Alfred Nosenberg

führte «. a. aus: Wir alle sind uns in Sem 14jährigen Kamps unserer Bewegung dessen bewußt gewesen, daß wir in einer gro­ßen Zeit des Umbruchs leben. Nicht nur politische Formen muß­ten zerbrochen werden, sondern auch Satzungen und Lebensfor­men der Gesellschaft, des sozialen Lebens. Der Kampf von 1919 bis 1933 war in erster Linie ein polemischer, ein Angrisfskampf. Wir sahen die Verräter in Deutschland vor unseren Augen. Alles, was in Deutschland Charakter besaß, hat sich zusammengetan, um gegen diese Verfallszeiten anzulämpsen. Vom Jahre 1933 an hat dieser große Kampf aber andere Vorzeichen und andere Vor­bedingungen bekommen. Wir sind in eine große Gestal- rungsepoche gekommen. Die Polemik ging früher nach außen, die Gestaltungsarbeit richtet sich im wesentlichen nach innen. Grundsätzlich ist zu sagen, daß man keinen politischen Kampf mit der Hoffnung auf dauernden Erfolg führen kann, wenn man sich innerhalb der gleichen Ideologie und Weltanschauung bewegt wie die Gegner, mit denen man kämpft. Jede wirklich große Wende in der Geschichte der Völker beginnt immer mit einem neuen Einsatz geistiger Art, immer mit einer neuen Ansck-auung der Welt. Die Entdeckung der Rasfenseele ist die revolutionäre Tat unseres Jahrhunderts. Damit steigt eine neue Anschauung besten herauf, was wir unter Wahr­heit verstehen. Die neue Anschauung ist nicht so sehr intellektua- listischer Natur, sondern sie sieht ihren Wert im Leben selber dar- gestellt. Wenn diese neue Weltanschauung Deuschland fruchtbar machen kann dann ist sie für Deutschland einzig richtig und wahr. Es handelt sich für uns also von vornherein nicht um Streitigkeiten über eine religiöse Dogmatik, sondern um das

Problem der Fruchtbarmachung des deutschen Lebens. Wenn z. B. ein großer Streit noch heute Uber die Sterilisierungsgesetze besteht so entscheidet für uns nicht das, was vor tausend Jahren einmal gesprochen wurde, sondern das, was heute lebensnotwen­dig ist Wenn man sagt, daß die Rassenkunüe antichrist. l i ch sei. so gestehen wir, daß wir diese Bewertung für das, was in Deutschland notwendig ist, ablehnen. Unsere Partei, so führte der Redner weiter aus. steht jetzt vor einer ganz großen Prü­fung: ob sie ihre Weltanschauung zu erhalten gewillt ist. ober ob sie vor den alten Mächten kapitulieren will. Wenn sie kam, tulieren sollte, dann sind wir alle schwach gewesen, bann werden wir nur eine vorübergehende Episode in der deutschen Geschichte sein, unwürdig der Zeit, die wir angebrochen haben. Diese große Prüfung hat für uns alle erst jetzt begonnen. Von jedem von uns wird verlangt, daß er nach einer Uebergangszeit seinen Posten io ausfüllt, daß er ein vollwertiger Zeuge dieses neuen Gedankens auf dem Platze ist, wo ihn der Führer hingestellt hat. Inmitten aller Sorgen wüsten wir uns dessen immer bewußt sein daß di« Tat Adolf Hitlers nichts anderes war, als die Rettung Deutschlands vor blutigstem Untergang. Das wesent­liche der nationalsozialistischen Weltanschauung besteht zu aller­erst in dem Bekenntnis zur Tapferkeit. Wenn wir uns vor 14 Jahren täglich unsere Minderwertigkeit und Sündhaftigkeit oorgeworfen hätten, dann hätte kein Mensch von uns den Mut gehabt, an die Stärke des deutschen Volkes zu glauben und den großen Kamp» der Befreiung überhaupt zu beginnen. Die Leute, die heule von den Horden der Dölkerwanderungszeit sprechen, vergessen, daß diese Horden die Gründer aller nationalen Staaten in Europa gewesen sind.

Wir kämpfen nicht um Dogmen und streiten nicht um Kon§cj- stonsbekenntniste, sondern wir kämpsen um hohe deutsche Werre, Wir glauben, baß die nationalsozialistische Weltanschauung m ihren fundamentalen Grundsätzen so weit gestaltet ist, daß inner­halb dieser Weltanschauung eine ganze Anzahl religiöser Br« kenntniste Platz hat. Wir haben Achtung vor jedem echten Re­ligionsgefühl und vor jeder echten religiösen Ueberzeugung und ihre Vertretung. Wir wehren uns bloß dagegen, daß durch Maß­nahmen der Vertretung einer Konfession etwa politische Ge­schäfte gemacht oder deutsche Werte beschimpft werden sollen.

Die neue Lebensform, die äußerlich im Dritten staat­lichen Reich heute besteht, har noch nicht ihre letzte Prägung er­fahren. Und wenn in diesem Jahre das Wort von dem Orden gesprochen wurde, so ist dieser Begriff in diesem Jahre schon in weitere Volkskreiie eingedrungen und der Begriff des Ordens ist heule schon ein stehendes Gesprächsthema für alle Nationalsozia­listen geworden. Unter Orden verstehen wir eine von einer Welt­anschauung getragene, durch Disziplin geformte Führungsgemein, schaft. Mit dem Prinzip des Ordens haben wir eine schöne Großtat des Mittelalters als ewig für den deutschen Charakter empfunden. Was das heutige Deutschland gestalten möchte, das ist nicht ein Bettlerorden, sondern ein Ritterorden. Die edle Seite aber dieses Ordens, die wir. behalten wollen, war die Ritterlichkeir, die Tapferkeit, das Schöpfertum in der Gestaltung von Städten, Burgen und Schlössern, auch in der Nalurbejahung des germanischen Menschen überhaupt. Immer bewußter wachs:»- wir in d-e neuen Lebensformen hinein. Ueber all unseren Be­strebungen wacht ein Symbol, das heute 5000 Jäher alt ist. Ls hatte immer den gleichen Sinn des aussteigenden, schöpferischen, tatkräftigen Lebens: es ist das Hakenkreuz-Symbol Dieses §ym-> do! ist die stärkste Darstellung unserer Weltanschauung. Wenn, wir dieses Symbol alle gemeinsam verteidigen, wird es auch in der Zukunft stark und geachtet dastehen.

Das Winterhilfswerk bedeutet nicht ein Geben aus Gnade. Milde, Barmherzigkeit, sondern aus Ehrbewußtsein und Gerech­tigkeitsgefühl. Die nationalsozialistisch« Weltanschauung, so be­tonte der Redner zum Schluß, ist die des 26. Jahrhunderts. Wird sie heute noch von der Welt bekämpft, so wird sie in zehn Jahren von ihr bewundert. In unserem Sturz sind wir aus den Grund gestoßen und haben die Wurzeln unseres Seins gesunden- Aus diesem Erlebnis gestaltet sich unsere Bewegung, unser Starb Wenn wir zusammenstehen, kann niemand die deutsche Wieder­geburt verhindern und dann wird erstehen ein germanisches hei» liges Reich deutscher Nation.

icyarzer nmir ausgeietzl. Polens Annäherungsversuche an Ungarn, die kürzlich ihren bezeichnenden Ausdruck in dem Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös in Warschau fanden, haben die Franzosen ebenfalls verstimmt. DerTemps" bezeichnet« nachgerade die engere Fühlung­nahme Warschaus zu Berlin und Budapest, den stärksten Zentren der revisionistischen Politik in Europa, als polni­scheSelbstmordpolitik". Ueberhaupt scheint in den Augen französischer und englischer Diplomaten das europäische Gleichgewicht wieder einmal aus das empfindlichste gestört. Bisher war die westöstliche Bündnispolitik für Frankreich das historisch Gegebene, wie früher für Deutschland eine nord-südliche, etwa in der Form des von Bismarck geschaf­fenen Dreibundes. Heute aber glaubt man in Paris an die Verwirklichung einer neuen politischen Gruppierung Rom- Budapest-Warschau. Hier die erforderliche Klarheit zu schaf­fen, und zwar Polen gegenüber nötigenfalls mit dem Druckmittel eines französisch-russischen Militärbündnisses, ist zurzeit einer der dringlichsten Aufgaben der französischen Außenpolitik. Daß man in Moskau mit den bisherigen Er­gebnissen dieser Quertrc bereien nicht unzufrieden ist und sie geschickt für die Verfolgung eigener Ziele auszuwerten trachtet, liegt auf der Hand.

EintzkiHlÄe MienMrnng bei den GerWen

Verl»«, 29 Nov. Als erste Vorschrift organisatorisch-technischer Art auf dem Wege zur Verschmelzung der Justizeinrichlungen oer deutschen Länder zu einer überall gleichzestalteten reichseigenen Justizverwaltung hat der Reichs- und preußische Justizminister Dr. Eürtner am 28. November 1934 eineAktenordnung" er­lassen, durch die das Registraturwesen bei den Justizbehörden vom t. Januar 1395 ab in weitestem Umfange vereinheitlicht wird und an oie Stelle der bisherigen Verschiedenheiten bei der Kennzeichnung und Verwaltung der Akten Einheit und Gleich­mäßigkeit geietzr werden. Eine der wesentlichsten Vereinhsit- lichungsmaßnahinen ist die Liniührung einheitlicher Aktenzeichen, so daß in Zukunft einerlei ob das Verfahren der einem bayerischen oder preußischen einem badüchen oder meck­lenburgischen Gericht anhängig ist immer schon aus dem Akien- zeichen eri'.yen werden kann, ob es sich um eine Zivilprozeß-Sache, ein Strafverfahren oder sonst «ine gerichtliche Angetegenheil oandetr.

Militärischer Zusammenbruch Boliviens? !

London, 29. Nov. Wie Reuter aus Santiago de Chile meldet»! soll man sich in La Paz weiterhin vollkommen im unklaren da­rüber sein, wo sich der bolivianische Staatspräsident Salamanca befindet. Der Vizepräsident Tejada, der die Regierungsgeschäfte übernommen hat, erklärte, Salamanca habe sich zu einer Vesich» tigungsreise an den südöstlichen Frontabschnitt begeben, obwohl seine Anwesenheit in der Hauptstadt zur Lösung dringender Fra­gen notwendig sei Die Lage in Bolivien scheint reichlich ver­worren zu sein. Nachrichten, die unter Umgehung der Zenlur aus La Paz eingetroffen sind, sprechen von einem militärische» Zusammenbruch und politischen Unruhen.

Nach Beuchten, die in den chilenischen Häfen Antofagasta und Arica vorliegen, soll die bolivianische Grenze gesperrt sein. I» La Paz und in anderen bolivianischen Städten sei es zu kriegs­feindlichen Kundgebungen gekommen. Das Heer sei mit der Zu­sammensetzung des Kabinetts Salamanca nicht zufrieden Vize­präsident Tejada mache verzweifelte Versuche bei den neutrale» Nachbarstaaten um diese zur Vermittlung von Friedensverhand- lungen mit Paraguay zu veranlaßen. Den paraguayanische» Truppen soll es gelungen sein, die bolivianische Front zu durch­brechen. Sie bemühen sich jetzt, die Bresche zu erweitern, um kie» Hauptteil der bolivianischen Heeresmacht zu umzingeln.

Die bolivianischen Truppen auf dem Rückzug London, 30. November. Wie Reuter aus Asuncion meldet, sollen sich die 'bolivianischen Truppen im Chaco nach einer Verlautbarung der paraguapanischen Heeresleitung auf der ganzen Linie im Rückzug befinden.

Sitzung des Saar-Ausschusses ln Rom

Nom. 29. Nov. Der Saar-Ausschuß des Völkerbundsrates war' zu einer neuen Sitzung zusammengetreten. In dieser unterrich­tete Aloist seine Mitarbeiter über einzelne Punkte, über die eine Einigung mit Frankreich und Deutschland erreicht worden ist Sie betreffen Fragen der Saarabstimmung^ die keinen technischen Charakter haben. Weiter berichtete Aloist über Unterredungen, die er mit den deutschen und französisch:» Sachverständigen für Wirtschaft«- und finanzielle Fragen hattL