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Schwarzwälder Tageszeitung*

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sind, datz alio die Erkrankung bereits in ihr letztes Stadium «ingetreten ist und die Weine durch E > sigstich rasch verderben.

Verkäuflich sind solche Weine nicht mehr. Sie gelten als ver­dorben im Sinne des Lebensmittelgesetzes und dürsen nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Da es sich oft um erhebliche Mengen handelt, ist kaum eine Möglichkeit gegeben, sie im Haushalt ses Winzers zu verbrauchen. Auch die Essigfabriken lehnen Weine ob, die neben flüchtigen Säuren noch andere unsaubere Ge- fchmacksstofse enthalten, und den gleichen Schwierigkeiten begeg. net man bei der Absicht, die Weine zu brennen. Es wird also sehr schwer sein, Mittel und Wege zu finden, wie die verdorbene» Weine noch verwertet werden können.

Dringend abzuraten ist von allenbewährten" Hausmitteln, wie Umgären Entsäuern, Einhängen von Kalbfleisch und Mohr­rüben Sie verursachen nur Kosten und sind entweder wertlos oder beschleunigen sogar das endgültige Verderben. Gäbe cs ein Millei, den verdorbenen Wein wieder in Ordnung zu bringen, so würde es von den maßgebenden Stellen mit allen Mitteln der Propaganda empfohlen. Aber ein solche» Heilmittel gibt es nicht. Der Ablauf des Geschehens läßt sich nicht mehr rückwärts schrauben und ein wirklich kranker Wein lägt sich nicht mehr gesund machen. Wo noch etwas zu retten ist, geschieht es durch Schwefeln, Filtration (wenn möglich Entkeimung!) und kühle Lagerung. Diese Mittel unterdrücken die Lebenstätigkeit der Krankheitserreger und bringen die Krankheit zum Stillstand.

Sind auch die Weine nicht mehr zu retten, so wende sich alle Sorge des Kellerwirts den Fässern zu Was hier versäumt wird, kann sich nn nächsten Jahre bitter rächen. Durch Dam­pfen, Brühen, starkes Einbrennen sorg« man für Vernichtung der im Holz sitzenden Bakterien. Zn jedem Falle ziehe man de» Küfermeister zu Rate, der sich auf die Behandlung verdorbener Fässer versteht Keine Mühe darf zu groß sein, um wenigstens die Weine des nächsten Jahrganges vor Krankheit und Ver­derben zu bewahren.

Der mit so vielen Erwartungen begrüßte Jahrgang 1934 wird viele Winzer enttäuscht und manchen eine bitter« Lehre gegeben haben. S>e mußten einsehen, daß man an den Erkenntnissen der Wissenschaft nicht oorübergehen darf, daß man nicht Lehren acht­los in den Wind schlagen darf, die aus Ueberzeugung gegeben wurden und aus dem Bestreben heraus, die Kellerwirtschaft im Lande zu heben und zu bessern. Wenn irgendwo ein Wort Be­rechtigung besitzt, so gilt für die Kellerwirtschaft der Satz, daß Vorbeugen stets besser ist als Heilen.

HoMchwarzwald schlieeMersie dkMW GMgsgkgend

Auf Grund langjähriger Beobachtungen und Untersuchungen hat eine Autorität aus dem Gebiete der Klimatologie, Direktor Dr. Peppler, von der Badischen Lanbeswetterwarte in Karls­ruhe, den Hochschwarzwald oberhalb der Grenze von 1200 Meter als das schneesicherste Gelände aller deutschen Mittelgebirge er­klärt Vorgenommene Vergleich« haben ergeben, daß der Schwarz­wald in gleicher Höhe wie der Brockengipfel im Harz und wie die Schneekoppe im Riesengebirge günstigere Schneeverhältnisse aufzuweisen pflegt und auch als durchaus soortsicherer angr- sprochen werden darf. Dr. Peppler ist ferner zu dem Schluß ge­kommen, Laß von dem vier Monate währenden Zeitraum der Winterfportsaison von Dezember bis März im Durchschnitt in 630 Meter.Meereshöhe ein Monat, in 780 Meter Meereshöhc zwei Monate, in 950 Meter Meereshöhe drei Monate und ober­halb 1200 Mete: Meereshühe volle vier Monate zur Ausübung des Skilaufes zur Verfügung stehen. Die Kammlagen des Hoch- schwarzwalües können auch in schneearmen Wmtern als sport­sicher bezeichnet werden. Der gesamte westlich« Steilabfall des Echwarzwaldes bis zur Hochschwarzwaldgrenze ist infolge seines Niederschlagsreichiums durch unmittelbare Entladung der vom Rhein herüberziehenden Wolkengebiete beträchtlich schneereicher und sportsicherer als der Ostschwarzwald und seine Ausläufer, zu denen u. a. auch das Baarhochland gehört, das relativ ge­ringere Schneehöhen aufweist, als gleich hohe Bergabschnitte des Westschwarzwaldes.

Dom Werk des Gustav-Adols-Bereins

ep. Alljährlich ist das Opfer des ersten Advent für das große Werk des Eustav-Adols-Vereins bestimmt. Ueber ihn Bescheid zu wissen, tut heute mehr denn je not. Er ist im Deutschen Reich in 34 Hauptvereine gegliedert. Einer von ihnen umfaßt Würt­temberg. Weniger bekannt ist. daß er auch Hauptvereine in ehemals deutsche» Gebieten und in deutschsprechenden Teilen des Auslandes besitzt, so in Danzig, Wien, Posen, in Hermann- ftadt und in Kolomea in Galizien.

Weitaus die meisten Gaben werden von den deutschen Haupt- oereinen ausgebracht Von l 850 680 RM. im Jahre 1932 waren es 1 772 000 RM. Mit einer Ablieferung von 147 527 RM. an die Zentralkasse in Leipzig steht der Hauptverein Württem­berg für 1932 an zweiter Stelle. In den vergangenen Jahren hatte er immer den ersten Platz inne. Von dem vereinnahmten Geld (1 850 680 RM.) wurden 1 756 660 RM als Unterstützung an insgesamt 1380 bedürftige evangelische Gemeinden in der reichsdeutschen Diaspora und im Ausland geleitet. Von den letzteren sind 123 in Oesterreich, 133 in der Tschechoslowakei, 144 in Polen. 62 im Baltikum und in Rußland usw.

Die wichtigsten Arbeitszweige des Gustav-Adolf-Werkes liegen im Kirchenbau, der freilich, nachdem der Hauptmangel an Gottes­häusern gedeckt ist. wesentlich zurllckging, in der Hilfeleistung für die Werke der Diakonie und ln der Heranbildung von persön­lichen Arbeitskräften für di« Diaspora. Die Hilfeleistung für die Werke der Diakonie liegt vor allem den Eustav-Adolf- Frauenvereinen ob, die ihre Einzelgaben und ihr sonstiges Lie- beswerk in der Regel Diakonissenhäusern und ihren Arbeits­feldern. vor allem den Werken der Kinderhilfe zuwenden. Die allerwichtigste Aufgabe des Eesamtvereins ist und bleibt für oen Augenblick die Heranbildung der persönlichen Arbeitskräfte für die Diaspora Hierher gehört die Ausbildung und Aussendung männlicher Hilfskräste in den Eemeindedienst, vor allem aber Sie Schulung und Erziehung tatkräftigen Nachwuchses für das Pfarr­amt. Aus der Erkenntnis der Wichtigkeit dieser Aufgabe folgte der Entschluß des Zentralvorstandes, ein Drittel der jährlichen Gaben für die Ausbildung von jungen Theologen der Diaspora festzulegcn Datz der Eustav-Aüolf-Verein endlich führend mit­hilft bei dem Hilsswerk für die Rußland-Deutschen, ist bekannt. Er könnte aus dem Leben und Wirken des Protestantismus und aus der Arbeit am Auslandsüeutschtum nicht mehr weggedacht werden.

Druck und Verlag: W. Nickcr'sche Vuchdruckerci in Altenstcig. Hauptschriftleitung: L. Lauk. Anzeigcnleitung: Tust. Wohnlich.

«Uensteig. D.-A. d. l. M.: 2100

MIkn aus dem Linienschiff..ßkffkn

von Steuermannsmaat Struzyna, LinienschiffHessen"

Das Artillerieschietzen ist beendet, ruhig und friedlich liegt das 13 600 Tonnen große Schiff im Kieler Hafen. Ein feiner Dunst hüllt den Hafen ein, spiegelglatt ist das Was­ser. Doch nicht so schmuck wie gewohnt liegt das Schiff an der Boje. Die großen Bordwände sind mit Persennings behängt, und wer genauer Hinsicht, merkt -auch, daß die Oberdecks geräumt sind und verschiedene Niedergänge feh­len. Neben dem Schiff liegen vier Kohlenprähme mit je 150 Tonnen Kohle. In einer Ecke jedes Prahmes liegen 50 Körbe. Heute soll der Kohlenvorrat ergänzt -werden. Doch noch herrscht Ruhe überall. Nur an Oberdeck sieht man den W.O. (Wachthabenden Offizier) auf und ab gehen und am Eingang zum Wohndeck erhält derLäufer Deck" noch einige Anweisungen.

6 Uhr:-rise-rise, der Weckruf tönt

durch's Schiff, der Läufer glast mit der Schiffsglocke die Uhrzeit, und kurz danach sieht man die ersten Seeleute mit der Waschschüssel unterm Arm zur Back laufen. Das Schiff gleicht einem Ameisenhaufen, ein reger Betrieb setzt mit dem Wecken ein. Der Bootsmaat der Wache erhält seine Befehle vom W.O. und pfeift diese durch das Schiff. Eine halbe Stunde nach dem Wecken gibt es Kaffee, der beliebte PfiffBacken und Banken" ist das Signal dafür. Doch -heute ist die Zeit knapp, viel Arbeit wartet auf ihre Er­ledigung.

Alle Mann Anzug Kohlenzeug", ist der nächste Pfiff, d. h. heute braucht der Anzug keine Uniform zu sein, heute darf jeder Soldat anziehen, -was er will. Der Phantasie ist freier Lauf gelassen. Und so sieht man auch die unmög­lichsten Zusammenstellung-en: Herrenanzllge, Frauenklei­der, Sporthose und Stiefel, Frack und weihe Handschuhe und viele andere Anzüge mehr machen das Kohlen äußerlich zum Kostümfest. Aber das ist Tradition bei der Marine und sie ist uns heilig; denn so haben es unsere Väter und Brü­der getan und so soll es sein, solange es Fahrzeuge mit Kohlenfeuerung bei der Marine gibt.

Alle Mann auf die Schanze" pfeift der Boots­mannsmaat der Mache. In kurzer Zeit steht die Besatzung auf dem befohlenen Platz. Der 1. O. (1. Offizier) kommt auf die Schanze, auch er ist äußerlich auf das Kohlen vor­bereitet.Guten Morgen, Soldaten" und ein Lächeln geht über sein Gesicht beim Anblick seiner Seeleute in diesen Phantasieanzllgen.Guten Morg'n, Herr Kap'tän", ant­wortet die Besatzung.

Wir werden heute 600 Tonnen Kohle übernehmen; wenn jeder ordentlich zufaßt, dann sind wir in 2 Stunden fertig, und nach dem Kohlen wird ordentlich Reinschiff ge­macht; danach istKlardeck", Freizeit. Wann Ihr heute mit dem Dienst fertig werdet, liegt an jedem einzelnen. Also, z-u-gefaßt!"Still-gestanden divisionsweise zum Kohlen weggetreten!"

Die Offiziere nehmen die Verteilung der Mannschaften vor. Die ganze Besatzung ist am Kohlen beteiligt, sogar die Schreiber, Sanitäter, Verwalter, das Signal- und Steuer­mann spersonal stehen da nicht zurück. Die Musiker machen Kohlenmusik und die Köche sorgen für das leibliche Wohl der Besatzung.

Die Leute sind- verteilt, die Kräne nochmals probiert, und die Kapelle hat auf der Brücke Aufstellung genommen, da gibt der 1. O. ein Zeichen, ein Tusch wird geblasen, und schon bringen die Kräne und Winden die -ersten vollen Körbe an Bord. Die Musik spielt einen flotten Marsch, und in den Prähmen werden neue Körbe vollgeschaufelt. Es ist erstaunlich, wie sein da alles organisiert ist. Kein Reiben, kein Stocken, alles läuft wie bei einrr großen Maschine. Nach 10 Minuten ist alles in eine Staubwolke gehüllt. Der seine Kohlenstaub überzieht das ganze Schiff und bedeckt es wie mit einem schwarzen Tuch. Doch davon merken die Seeleute nichts; schaufeln und immer wieder schaufeln -ist die Parole.

Aber nicht nur in den Prähmen herrscht dieses Tempo, nein, überall ist größter Eifer zu bemerken. Auf dem Bootsdeck müssen die Körbe entleert werden, und das muß schnell gehen, denn sonst hört manKörbe Körbe" aus den Prähmen. Im Schiff arbeiten die Heizer. Sie muffen die Kohle in die Bunker packen, die Abzüge müssen dauernd frei sein, verstopfte Stellen durchgestoßen werden. Mit einem Schwamm vor Mund und Nase arbeiten sie in den Bunkern wie Bergleute in der Grube.

Nach einer halben Stunde ist das geschaffte Ergebnis der vier Prähme auf eine Tafel geschrieben und so allen Leuten gezeigt. Im Prahm liest ein Unteroffizier-die Zah­len laut vor, denn die Seeleute gönnen sich keine Zeit, nach oben zu sehen. Für sie heißt es nur, her mit den leeren Körben, rein mit den Kühlen. Jeder will zuerst fertig sein. Darum Tempo, Tempo, es kann nicht schnell genug gehen. Die Kräne ächzen, die Winden quietschen, doch es gibt kein Nachlassen. Im Prahm ist kein Anfeuern notwendig. Jeder gibt sein Bestes her. Längst ist die Oberkleidung entfernt, schweißtriefend -wird unermüdlich weitergearbeitet.

Auf einem erhöhten Stand steht der Divisionsoffizier und leitet das Kohlen seiner Division. Tonne um Tonne kommt aus dem Prahm, das Schiss nimmt an Tiefgang zu. Die Zunge klebt am Gaumen, man spuckt nur noch Kohlen­staub. Da endlich kommt Erlösung: Frischwasser mit Him­beersaft, ein Getränk, das sonst bei den Seeleuten nicht viel Beachtung findet, aber heute ist es willkommen. Schnell einen kräftigen Schluck und weiter geht es. Auf der Brücke spielt die Kapelle flotte Weisen, und wenn sie Schlager spielt, dann wird der Kehrreim oft von der Besatzung mit- gesungen. Doch das Tempo wird dadurch nicht vermindert, das geben die Schaufler in den Prähmen an und die hören nichts von der Musik. Der 1. O. und der Oberbootsmann besprechen schon das Reinschiff. DesErsten" Sorge ist der viele Dreck auf dem sonst so schönen Schiff. Auch die beschädigte Farbe macht ihm Kummer.

Zwei bis drei Stunden dauert solch eine Ueber nah me. Wenn ein Prahm leer ist, dann spielt die Kapelle einen Tusch und -die Seeleute schlagen mit den Schaufeln gegen die Wände des Prahms. Die Decks werden besenrein ge­macht und dann alle MannSichwaschen".

So mancher der jungen Rekruten hat hier die erste wirklich schwere Arbeit in seinem Löben getan. Die Blasen und Schwielen an den Händen sind Zeuge davon. Auch die Sanitäter und Schreiber merken, daß diese Arbeit schwere,- ist als der tägliche Dienst.

Nach dem Maschen istReinschiff" angesetzt. Unermeß­liche Massermengen ergießen sich über das Schiff. Mt Schrubbern und Besen werden die Decks und Wände bear­beitet. Ist die Farbe beschädigt, dann erhält die Wand einen -neuen Anstrich. Wer nach Dienstbeendigung dag Schiff besichtigt oder zum Besuch von Angehörigen an Bord kommt, merkt nichts mehr davon, daß heute 600 Tonnen Kohlen über die Decks geschüttet wurden, der findet nicht ein Stäubchen Kohle.

10.15 10.55 12.00

13.15

15.15

15.30 16.00 17.40 18.00

18.30

20.15 21.00

22.15

22.30 23.00 24.00

Freitag, 30. November:

Aus Köln: Schulsunk Stufe 3:Stählerne Adern"

Italienische Canzonen

Nach Frankfurt: Mittagskonzert

Nach Frankfurt: Was man immer wieder gerne hört

Kleine Stücke für Klavier

Kinderstvnde:Die Schlacht um Piddel"

Aus Berlin: Nachmittagskonzert Milizia Korjus singt!

Hitlerjugend-Funk:Zwoa Brett'l, a g'führiger 'Schnee- Unterhaltungskonzert

Aus Berlin: Stunde der Nation:Lachende Poeterei"

Aus Frankfurt: Tanzmusik

Nach Frankfurt: Saarländer sprechen -

Sportvorschau

Rundherum, das ist nicht schwerl"

Aus Frankfurt: Nachtmusik.

Buntes Allerlei

Eine einfache Erledigung

8 Der Schaffner eines Straßenbahnwagens in Budapest bat seine Fahrgäste, ihre Fahrkarten selH M halten, während er sie mit einer Hand knipste. Mit -der anderen preßte er ein Taschentuch gegen die arg geschwollene Backe.

Zahnweh?" fragten die Fahrgäste mitleidig,aber wenn es so schlimm ist, bleibt man doch zu Hause oder geht zum Zahnarzt."

Sie haben gut reden", ächzte der Schaffner,aber wenn man Frau und Kinder hat, zwei Jahre arbeitslos war und eben erst wieder Stellung gesunden hat, setzt man lieber sein ganzes Gebiß aufs Spiel, ehe man den hundert anderen, die auf der Warteliste stehen, Platz macht."

Gehen Sie sogleich zum Zahnarzt", riet ein vergnügt aus- sehendcr, wohlbeleibter Herr.Wenn man lange wartet, be­kommt man ein Zahngcschwür, und was das heißt, habe ich bei meiner Schwiegermutter erlebt. Sie sind doch ein Mann - also zum Zahnarzt, ehe es zu spät ist.Und ob ich Manns genug bin", stieß der verärgerte Schaffer hervor,sofort ließe ich mir den Zahn ziehen, hätte ich nicht noch zwei Stunden auf der Plattform zu stehen."

Da legte sich eine Hand auf die Schulter des Schaffners, und als er herumfuhr, sah er sich einem wohlg-ekleidetcn Herrn gegen­über, der eine kleine Ledcrtasche trug.Wenn es wirklich so schlimm ist", sagte er,ziehe ich Ihnen den Zahn gleich hier auf der Plattform. Ich bin Zahnarzt."

An der nächsten Haltestelle bat der Schaffner die Fahrgäste um einen Augenblick Geduld und begab sich auf die Hintere Plattform, wo der Zahnarzt, die blanke Zange in der Hand, feiner waftete.

Den Mund auf recht weit!" Und ruck war's auch schon geschehen.Eljen!" riefen die Fahrgäste, und alle lachten.

«is jrhsn es schon der; Killen an!

Von Marseille aus werden sich 14 japanische Reisende in alle Länder Europas verteilen. Denn man ruft überall nach ihnen. Es hätten noch mehr über das Wasser kommen sollen. Ader jo viele gibt es von diesen Spezialisten nun doch nicht. Diese Ja­paner sind nämlich imstande, bei Küken, die eben erst aus- geschtiipft sind, genau zu bestimmen, ob daraus Hähne oder Hüh­ner werden.

Das war bis heute für die Zuchtansialten ein großes Rätsel­raten, bis die Küken ein wenig größer geworden waren. Hier haben sich Fachleute allein für dieseWissenschaft" ausgebildet Man lächle nicht darüber. Es ist keine Kleinigkeit, diese Kunst zu lernen Denn in den Veterinärschulen in Japan werden im Jahre unter 100 Schülern vielleicht vier oder fünf für befähigt besunden. alsAusleser" aufzutreten. Ob die Japaner den euro­päischen Züchtern ihre Kunst verraten oder sich bei ihnen ver­dingen wollen mit ihrem Wissen, muß mau erst noch abwarteu. Jedenfalls wo sie hinlommen da wird kein Hahn mehr für ein Huhn gehalten...

Blutschulden"

Undank ist der Welt Lobn." Dieses alte Sprichwort bewahr­heitet sich immer wieder. So beklagte sich vor einigen Tagen der bekanntesteBlutabgeber" Ungarns, der 50 Jahre alte Sa­muel Szegö daß ihm eine Reihe von Leuten, denen er bei Transfusionen sein eigenes Blut gegeben hatte, das Geld dafür schuldig geblieben sind. Er könne auf die Bezahlung nicht mehr länger warten da er öfter sein Blut untersuchen lassen und nach einer bestimmten Diät leben müsse. Bisher hat Szegö sür die Errettung Schwerkranker bereits über 30 Liter Blut abgegeben.

Lehmann, Walter. Vererbungund N a s s e. Selbst- Unterrichtsbriefe, -herausgegeben vom Rustinschen Lehr- institut, Potsdam. 2. Brief mit 23 Abb. RM. 0,90. Ver­lag Bonneß L Hachfeld, Potsdam. Zu haben in der Buch­handlung L. Lauk in Altensteig.

Der soeben erschienene zweite Unterrichtsbrief läßt nunmehr die großen Vorteile der Methode Rustin klar hcrvortreten. wird über Vererbung und Rasse nicht nur -doziert, sondern wird der Leser zur kräftigen Mitarbeit herangezogen -p zweite Brief bringt daher zunächst die ausführlichen Losung der Ucbungsaufgaben sowie -die Antworten auf die Prüfung fragen über den Inhalt des ersten Briefes. Die DarjtcUug geht dann ein auf dominante und rezessive Vererbung bei ein und bei zwei Merkmalspaaren. Die zahlreichen Abbildung unterstützen den Text auf das wirksamste.