..Venmhrl das Feuer und das Licht!-
Die wichtigsten Srandursachen und ihre Veseitigung
Viele hundert Menschen verlieren durch Brände ihr Leben. Tausende erleiden Schaden an ihrer Gesundheit. Ueber 400 Millionen RM. gehen in Deutschland jährlich durch Feuerschaden verloren. Um diese Verlustquellen zu schließen, mutz man ihre Ursachen kennen.
Ueber die Hälfte aller Brände wird durch Brandstiftung verursacht. Es handelt sich also um Verbrechen, die nur durch größere Wachsamkeit und harte Strafen bekämpft werden können. Ein erheblicher Teil aller Brände wird weiter durch Fahrlässigkeit verursacht. Und dabei find die häufigsten Brandursachen fehlerhafte Feuerungsanlagen (Schornsteine. Feuerstätten), Mängel an elektrischen Anlagen und Blitzschlag. Allein ISA aller Brände aus dem Lande entstehen deshalb, weil an den betreffenden Gebäuden ein Blitzableiter fehlte. Daher ist es Pflicht jedes Bauern und jedes Hausbesitzers, sämtliche Gebäude seines Anwesens gegen Blitz zu sichern.
Aus dem Lande ereignen sich mehr Brände als in Städten. Außerdem ist die Brandgefahr auf dem Lande weit größer, weil der Bauer viel mehr mit leicht brennbaren Stoffen (Holz, Stroh u. dgl.) zu tun hat. Eine der häufigsten Brandstellen sind oie Dachstühle. Hier entsteht Las Feuer teils durch undichte Schornsteine und Schornsteintüren, aus denen Funken und Flammen dringen, teils fliegen Funken aus dem Schornstein zu den Dachluken herein. Auch das Betreten der Dachböden mit offenem Licht führt zu Bränden und ist daher polizeilich verboten. Die beste Abhilfe ist die Anlage von elektrischem Licht auch im Dachgeschoß und die ständige Ausbesserung aller Mängel an Feuertüren, Kaminen und Oefen. Auch durch mangelhaft isolierte oder undichte Rauchabzugsrohre entstehen viele Brände, ebenso dann, wenn die Feuerbleche vor den Oefen beschädigt sind oder fehlen.
Die Brandgefahr wird dadurch verstärkt, daß brennbare Stoffe ungeschützt umherliegen. Trotz der eifrigen Arbeit des Luftschutzbundes sind die Dachböden noch immer nicht genügend „entrümpelt". Aeußerst gefährlich ist es, Brennmaterial dicht neben dem Ofen aufzustapeln oder glimmende Kohlen auf Feuerschaufeln von einem Zimmer ins andere zu tragen. Notausgänge, Türen und Treppen find oft durch Gerümpel verstellt, so daß bei plötzlichen Bränden die Flucht erschwert wird. Wenn brennbare Stoffe unter Treppen gelagert werden, so macht die Verqualmung jeden Ausgang unmöglich.
Elektrische Leitungen sind gewiß dem offenen Lichr vorzuziehen, können aber bei schlechter Ueberwachung selbst eine Gefahrenquelle werden. Darum flicke nie selbst an Leitungen herum, sondern rufe einen behördlich zugelassenen Fachmann! Schütze alle Leitungen vor Beschädigung und Nässe! Bespritze elektrische Leitungen nie mit Wasser! Prüfe Leitungen an Steckkontakten öfters nach, weil sie durch Knicken oder Auftreten leicht beschädigt werden.
Vor allem: Gebt auf die Kinder acht! Laßt sie nicht allein mit offenem Licht, mit Petroleumlampen, brennenden Christbäumen oder Stehlampen aller Art! Haltet Streichhölzer, Benzin und Säuren stets verschlossen!
Wirksame Brandverhütung ist nur möglich, wenn alle Gebäude und ihre Anlagen in Ordnung gehalten werden. Der Hausbesitzer trägt dadurch gleichzeitig zur Arbeitsbeschaffung bei und schützt sein Vermögen, das auch das Vermögen des Volkes ist. Die Deutschen öffentlich-rechtlichen Feuerversicherungs-Anstalten führen nicht nur 70 Millionen Mark der Arbeitsbeschaffung zu, sondern stellen auch 10—12 Millionen Mark jährlich zum Ausbau des Feuerschutzes bereit, wozu neben dem Bau von Feuerlöschteichen und Wasserleitungen, neben Ausbesserung und Beschaffung von Löschgeräten auch Blitzableiter-Darlehen gehören. Die öffentlich rechtlichen Feuerversicherungs-Anstalten, von denen einige auch eine unentgeltliche Beratung eingeführt haben, gehen also mit gutem Beispiel voran. Nicht vergessen werden darf, daß durch Ar' iten
zur Brandvil"-- hütung ung - Heuer viele Handwerker, wie Töpfer, Schornsteinfeger, Installateure usw. laufend Beschäftigung bekommen und daß dadurch viel wertvolles Volksvermögen erhalten bleibt.
Jedermann muß sich in den Dienst der Feuerverhü tung stellen. Jeder Brand vernichtet Volksvermö- krennbare 8tokke gen, auch wenn
ckürkeu aicbt so ckicbt sw klercl sukxeboboo der Schaden vf-rcke». durch Versiche
runggedeckt ist. Jeder Brand verursacht Betriebsstörungen und damit Verdienstausfall für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Versicherungssumme deckt solche Schäden nicht. Ueber- dies fällt sie nicht vom Himmel, sondern belastet die Gesamtheit der Versicherten und damit die Volksgesamtheit mit Kosten. Schaden verhüten ist besser als Schaden vergüten!
Feuerschutz in Versen
Das Preisausschreiben des Amtes für Bolkswohlfahrt, Abteilung „Schadenverhütung" zur Feuerschutzwoche, har großen Anklang gefunden. Alle Kreise der deutschen Bevölkerung haben sich daran beteiligt. Die Preise im Gesamtwert von 5000 RM. sind inzwischen verteilt worden. Als Preisrichter walteten ihres Amtes: der Vertreter des zuständigen Referenten im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Ellrich; der Vertreter des Leiters des deutschen Feuerwehrverbandes, Branddirektor Lehmann vom Brandenburgischen Feuerwehrverband, ferner der Leiter der „Schadenverhütung", Amt für Volkswohlfahrt, Kitzinger.
Bei der Zuteilung der Preise mußte die Arbeit berücksichtigt werden, die sich viele Einsender gemacht hatten. Mit unendlicher Mühe stellten manche von ihnen Alben und Hefte zusammen, in denen Verse und Reime geschickt mit Zeichnungen verbunden waren, um die Lösungen in einer ansprechenden Form vorzulegen. Den vielen Ein-
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sondern, die bei diesem Preisausschreiben leer ausgingen, sei an dieser Stelle gedankt für die z. T. recht guten Einsendungen an Vorschlägen und Gedichten. Die starke Beteiligung hat bewiesen, daß das deutsche Volk die ungeheuren Gefahren erkannt hat, die ihm durch Schadenfeuer drohen, und gewillt ist, den Kampf dagegen aufzunehmen.
Daß das deutsche Volk ein Volk der Dichter ist, hat dieses Preisausschreiben erneut bewiesen, denn fast jeder zweite Einsender fühlte Len Drang in sich, feine Gedanken zur Feuerschutzwoche in Versform zu Papier zu bringen.
„Alles rennet, rettet, flüchtet, taghell ist die Nacht gelichtet..."
Daß die Elemente das Eebild der Menschenhand Haffen, bekamen wir unzählige Male zu lesen. Aber auch eigene Erzeugnisse dichterischer Kunst flatterten uns zu, z. B.:
,Herr Maier hantiert mit Zigarren besser,
er kaufte sich einen Aschenbecher,
denn er hat noch den Geschmack vom letzten Brand
als er noch Asch und Stummel in den Papierkorb sandt."
Wie finden Sie folgende Zeilen?
„Stell nicht auf Holz Dein Biegeleisen
stell es auf einen Eisenfuß
doch bist Du ferdich mit dem biegeln
stell es ab und las nicht angeschaltet liegen."
Ueber sachgemäße Schornsteinuntersuchung äußert sich ein Einsender folgendermaßen:
„Laß oftmals auch den schwarzen Mann in Deine Esse grauchen da er von innen nur sehen kann wo Schadenstellen auftauchen."
In folgendem nimmt ein Einsender gegen den unachtsamen Leichtsinn Stellung:
„Bist Du vertieft in ein schönes Buch riechst Du oft nich den Brandgeruch, M .
wenn der Kabel vom Elektrischlicht -M
kommt der Dampfheizung zu licht."
So oder ähnlich versuchten viele Einsender ihre Lösung recht schmackhaft zu machen.
Jedem aber muß man zugestehen, daß er sich ernstlich bemüht hat,
Schadenverhütungsarbeit zu leisten. Wenn auch oft nicht die rechte
Form gefunden .
wurde, so ist es Iluciiekte dedornsleine
doch dankbar unck offene Osckluken silltl eine käukix« zu begrüßen lti-ssebe von Osckütiikll'i'öocien.
daß jo viele Volksgenoffen den wahren Sinn der Feuer- jchutzwoche richtig erkannten und durch gute Vorschläge au der Schadenverhütungsaktion tätigen Anteil nahmen.
Der Hausbesitzer im neuen Staate
Von Pg Gerhard Schlesier, Reichsfachschaftswalter der DAF.
„Nieder mit dem Kapitalismus", >o lautete der Ruf der verhetzten deutschen Arbeiter, den die Presse einer verflossenen Zeit ausschlachtete, um im Aufträge des jüdischen Weltbolschewismus deutsche Menschen gegeneinander zu Hetzen. Ein Kampf Aller gegen Alle herrschte. Auch auf dem Gebiet des Haus- und Erundstückswesens herrschten chaotische Zustände. Hauswirte, Mieter. Verwalter, Portiers hielten es für ihre Hauptaufgabe, gegenseitig die erbittertsten Kämpfe zu führen, und zu diesem Zweck Verbände zu gründen.
Nach der Gleichschaltung aller Verbände und Gewerkschaften entstand die Deutsche Arbeitsfront, die in ihren 18 Reichsbetriebsgemeinschasten Unternehmer und Arbeitnehmer zusammenschloß. Diese Gemeinschaften sind nach dem Willen des Führers nationalsozialistische Arbeitsgemeinschaften, die dem Wohl aller Volksgenossen dienen sollen.
In der Reichsbetriebsgemeinjchaft 17 (Handel) besteht die Fachgruppe: „Haus- und Grundstückswesen" Die Fachgruppe hat die Aufgabe, die gegenseitigen Beziehungen der Volksgenossen, die irgend etwas mit dem Haus- und Erundstückswesen zu tun haben, in geordnete Bahnen zu lenken und die nationalsozialistische Gemeinschaftsarbeit im Sinne des Führers zu verwirklichen.
Nur durch eine umfassende weltanschauliche und berufliche Schulung wird es möglich sein, die Hausbesitzer. Hausverwalter, Hausmeister. Portiers, Wächter usw., dazu zu bringen, daß sie den nationalsozialistischen Grundsatz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" nicht nur im Herzen tragen, sondern auch nach diesen Grundsätzen handeln.
In allen Gauen sind bereits Fachschulen für Hausverwalter, Hausmeister und die Mitglieder des Bewachungsgewerbes entstanden. In vielen Gauen sind neue Tarifordnungen sowohl für die Hausmeister und Portiers wie auch für Hausverwalter und Wächter durch die Treuhänder der Arbeit erlaffen worden, um auch diesen Volksgenoffen den notwendigen sozialen Schutz angedeihen zu lassen. Wie sehr die von manchen „Nein"- Sagern gepriesenen Gewerkschaften zum Wähle ihrer Mitglieder gearbeitet haben, ersieht man allein aus der Tatsache. daß zum Beispiel in dem Bezirk Berlin die Mitglieder des Bewachungsgewerbes noch nicht einmal ihren regelmäßigen dienstfreien Tag in jeder Woche hatten, der als Sonntag sonst jedem Volksgenoffen als selbstverständlich zusteht. Hier mußte der Nationalsozialismus erst Wandel schaffen, denn auch das Vewachungsgewerbe hat als Hüter der Millionenwerte des deutschen Volksvermögens, die in Häusern und Grundstücken festliegen, die größte Bedeutung.
Der Hausbesitzer wird durch den neuen nationalsozialistischen Staat davor geschützt, als grundsätzlich „unsozial" und „ausbeuterisch" verschrien zu sein. Er hat dafür aber auch als Mitglied der Volksgemeinschaft die Pflicht, verantwortungsbewußt und nationalsozialistisch zu handeln. Dazu gehört, daß er sich bemüht, das Arbeitsbeschaffungsprogramm des Führers durch Vergebung von Aufträgen zu unterstützen Auch sollte er sein Hau» bewachen lassen. Wir wissen freilich, daß es Hausbesitzer gibt, die trotz besten Willens keine derartigen Aufträge vergeben können
Der Hausbesitzer kann aber auch noch auf andere Weise mithelfen, die restlichen 2 Millionen erwerbsloser Volksgenoffen in Arbeit und Brot zu bringen, ohne daß er materielle Opfer zu bringen braucht.
In ganz Deutschland besteht noch heut« die Unsitte, daß fast jedes Haus von Festangestellten, Beamten oder Pensionsempfängern „nebenbei" verwaltet wird.
Es ist Aufgabe des pflichtbewußten Hausbesitzers, diese Doppelverdiener auszuschalten und durch einen voll- beruflichen Hausverwalter, der mit dem Fähigkeitszeugnis einer Fachschule der Deutschen Arbeitsfront versehen ist, seinen Besitz betreuen zu lassen. Derartige, bisher erwerbslose Verwalter werden jederzeit durch die Fachgruppe „Haus- und Erundstückswesen" der DAF. nachgewiesen.