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die durch die Devisenlage und Deutschlands Isolierung be­dingte Menge an Lebensmitteln in ihrem Weg vom Er­zeuger zum Verbraucher so geordnet, daß kein Mangel in Deutschland ausbrechen kann und eine Spekulation mit der verknappten Ware unmöglich ist. Wenn wir dabei noch nicht alle Erzeugnisse restlos dieser Marktordnung unter­worfen halben, so daß auf Grund dieser Tatsache solche Er­zeugnisse, die bisher noch nicht unserer Marktordnung unter­lagen, Preissteigerungen erlebten, so würde dies zunächst nur die Richtigkeit unseres Prinzips erweisen.

Nicht nur die deutsche Wirtschaft, die Wirtschaft der ganzen Welt befindet sich in einem Chaos, weil mit einem für jede vernünftige Wirtschaft unmöglichen Wirtschafts­prinzip versucht wird, die durcheinander geratene Wirt­schaft wieder in Ordnung zu bringen. Dies ergibt für uns die Notwendigkeit, erst einmal die Neuordnung der Wirt­schaft auf nationalsozialistische Voraussetzungen in Deutsch­land durchzuführen. Bei der Abschnürung Deutschlands und bei unserer Devisenlage erfordert das in erster Linie die Ordnung der Lebensmittelverhältnisse auf dem Bin­nenmarkt, weil man unter den gegebenen Verhältnissen keine Wirtschaft aufbauen kann, solange der Binnenmarkt noch nicht in Ordnung gebracht ist. Aus dieser Sachlage heraus muß ich an das deutsche Bauerntum den Appell richten, sich einzureihen in die kommende Erzeugungs­schlacht. Wir hatten vor Zähren den Mut, das deutsche Bauerntum aufzufordern, trotz seiner verzweifelten Lage im alten System unverändert die Ernte für das deutsche Volk zu erstellen. Wir haben damit die Voraussetzungen für die Volksernährung des Jahres 1933 überhaupt erst ermöglicht und damit eine noch wenig beachtete Voraus­setzung für dieses glorreiche Jahr geschaffen. Wenn wir heute den gleichen Appell an sie richten, dann unter Be­dingungen, die sehr viel einfacher sind als damals, weil heute sich jeder ausrechnen kann, wenn der Staat Adolf Hitlers nicht bestehen bleibt, wir alle erledigt sind. Nach­dem das deutsche Bauerntum begonnen hat, mit der Ord­nung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse anzufangen, wird über kurz oder lang die übrige Wirtschaft nach den gleichen Prinzipien sich in die Front des Dauern einreihen müssen. So zeichnet sich am Horizont das Bild einer neuen Ordnung ab» die vom Bauerntum als erstem Stande begriffen und durchgefiihrt wurde und in ihrem Endergebnis die alte Sehnsucht der Völker nach einem europäischen Wirtschafts­frieden realisieren wird. Weil unser Führer unser Garant für diese neue Idee der Wirtschaftsordnung ist, ist jeder letzten Endes in seiner Person auch der Garant für den Frieden in Europa.

Nachdem der Minister mit einem Heil auf den Führer geschlossen hatte, das ein donnerndes Echo weckte, brachten ihm die Mitglieder des Things stürmische Zuftimmungs- kundgebungen, die sich immer erneuerten, bis spontan der Freiheitsgesang Horst Wessels angestimmt wurde.

Ms des Stabes Lutze tu Stuttgart

Eröffnung eines SA.-Hilfswerk-Lagers der Gruppe Südwest

Stuttgart, 18. Nov. In Anwesenheit des Chefs des Stabes, Lutze, wurde am Samstag das auf dem Vurgholzhofgelände j von der Stadt Stuttgart errichtete SA.-Hilfswerk-Lager der > Gruppe Südwest, das arbeitslosen SA.-Männern über die Tauer ihrer Arbeitslosigkeit als Heim dienen soll, in dem sie weltan­schaulich und beruflich geschult werden, in feierlicher Weise fei- § uer Bestimmung übergeben. Als die SA.-Abordnungen ange- ! treten waren, erschien der Chef des Stabes, Lutze, in Beglci- : tung von Gruppenführer Marxer-Verlin und dem Führer der I SA.-Gruppe Südwest Ludin. Chef des Stabes Lutze begrüßte die s käste und schritt dann mit feiner Begleitung unter den Klängen s des Präfentiermarsches die Fronten der SA.-Formationen ab. Oberbürgermeister Dr. Strölin übergab mit einer kurzen ; Ansprache das von der Stadt Stuttgart erstellte Heim der SA.« ! Kruppe Südwest. SA.-Gruppenführer Südwest Ludin begrüßte j den Chef des Stabes und dankte der Stadt Stuttgart und allen j beteiligten Stellen für die Errichtung dieses Heimes. Der Lager- f führer, Standartensührer Maier, gab die Versicherung ad. i feine ganze Kraft für die ihm gestellte -inzusetzcn. i

Dann sprach der Chef des Stabes : ,u der schwäbischen !

SA. Wir haben der Toten gedacht. > ^.,rte er aus. weil sie !

uns Vorbild waren in den Tugenden sie die SA. groß-gemacht ! hat. Wenn wir heute ein so schöne- Gebäude eröffnen können, f so ist das gleichzeittg das Wer! all der Helden, die bluteten. lit- , ten und starben für Deutsch! . :s Freiheit. Ich darf läge«, daß die SA. so wie hier überall in Deutschland die alte geblieben ist. Mit irgend einer Untreue oder irgend einem Versuch zur Untreue haben wir SA.-Männer nichts zu tun. Wir werden :n rller Zukunft kein anderes Bestreben haben, als die Befehle des Führers auszuführen. Wir wissen, daß das, was wir heuti unseren Staat nennen, noch nicht der Staat ist, den wir erseh­nen und für den wir viele Jahre gekämpft haben. Die Haupt- «usgabe steht noch bevor. Dafür haben wir uns zu rüsten, kör­perlich und geistig. Nie wieder darf es in Deutschland Parteien geben. In echter Verbundenheit zum Führer wollen wir die Volksgemeinschaft Vorleben. Wenn ich am Montag wieder zum Führer komme, dann freue ich mich, ihm das Versprechen geben zu dürfen, daß auch in Stuttgart, in Württemberg, in der SA.-Gruppe Südwest die SA.-Mäner stehen und marschieren genau so wie früher in alter Treue und im alten Geist um das zu erreichen, was der Führer uns als Ziel gesetzt hat: ein stolzes s freies Deutschland.

Den eindrucksvollen Worten folgte das Deutschland- und Horst Wessel-Lied und ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer und den Chef des Stabes. Mit einem strammen Vorbeimarsch der Formationen schloß der Eröfsnungsakt.

Beivrechuniskn des Dreierausschusies

Rom, 18. Nov. In der Saarfrage haben am Samstag weitere Besprechungen des Dreierausschusses und des Unterausschusses unter Zuziehung der Sachverständigen der beiden interessierten Länder stattgefunden.

Muer Tlu-rrn k!u° PMyyssiku Manila, 18. Nov. Die Philipp!.-m wurden ani Samstag abend Neuerdings von einem schweren Taifun heimgesucht. Bisher wur­den Löll Tote gemeldet. Am schwersten betroffen wurde die In­sel Luzon. Vielfach traten große Überschwemmungen ein, wo­bei zahlreiche Häuser zerstört wurden.

. Schacht über das SpattaskiMstlr

Zo-Zahrseler -er Stadt. Sparkasse Stuttgart

Stuttgart. 18 Nov. Mit einer schlichten Feier beging die Ztädtische Sparkasse Stuttgart am Samstag in dem schön ge» chmückten Schalterraum ihres Hauses den Gedenktag ihres 50- sthrigen Bestehens. Diese Feier gewann durch die Anwesen- ,eit des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht als Ehrengast sowie ,er gesamten württembergischen Staatsregierung ihre besondere Bedeutung.

Oberbürgermeister Dr. Strölin begrüßte die Gäste und besonders den Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht. Das Wirken der Jubilarin sei stets unter der Herrschaft des Gemeinnutzes gestanden. Deshalb habe sie auch im neuen Staat ihre Arbeit in dem Sinn weiterführen können, in dem sie schon bisher tätig war. Ihre gemeinnützige Einstellung zeige sich besonders in der Pflege des Kleinsparverkehrs, bei der Ausleihung der Spar­gelder, in dem Bemühen einer Senkung der Schuldzinssätze und der Hypothekenzinssätze und in dem Aufbau des Eironetzes. Der Ehrentag sei für die städtische Sparkasse nicht nur sin Tag der Erinnerung, sondern zugleich eine Aufforderung zu unermüd­licher Weiterarbeit in nationalsozialistischem Geist, im Geist des Dienstes am Ganzen.

Ministerpräsident Mergenthaler beglückwünschte im Na­men der württ. Staatsregierung die Städtische Sparkasse zu ihrem Jubiläum. Die Bedeutung des Sparkassenwefens könne nicht unterschätzt werden. Auch in Zukunft komme eine Ein­schränkung ihrer Wirksamkeit nicht in Frage. Das schließe jedoch nicht aus, daß die Kapitalkraft der Sparkassen nach jenen ho­hen Gesichtspunkten einzusetzen sei, die in der nationalsozialisti­schen Staatsführung und Wirtschaftsauffassung vorgezeichnet seien. Auch hier müsse das Ziel sein, eine Wirtschaft auszubaa die von nationalsozialistischer Gesinnung getragen M.

Dann sprach überSV Jahre Stadt. Sparkasse Stuttgart Direktor Oe stelle.

Sr. Schacht über bas Eparkaffknwkscn

Neichsbantprasidenl Dr. Schacht sprach der Jubilarin herz­liche Glückwünsche aus und wies insbesondere aui die gesunde Entwicklung hin, die dieses Institut genommen hat. Die gesunde Struktur des Württemberger Wirtschaftslebens sei der Stutt­garter Sparkasse ein mächtiger Verbündeter gewesen. Die Lei­tung des Unternehmens dürfe es mit Genugtuung erfüllen, daß sie während der verflossenen Krisenzeit ihren Auszahlungsver­pflichtungen ohne Hilfskredite habe Nachkommen können. Zu der klugen und vorsichtigen Eefchäftspolitik der Stuttgarter Spar­kasse gehöre es auch, daß sie ihre kurzfristigen und langfristigen Geschäfte fein säuberlich getrennt habe. Die strenge Trennung zwischen dem eigentlichen Spargeschäft und dem kurzfristigen Eeldverkehr biete zwei große Vorteile. Sie ermögliche erstens eine klare Unkostenberechnung und verhindere damit unrentable Geschäfte und sie verhindere zweitens, was noch wichtiger sei, eine Gefährdung der Spargelder. Wenn alle Sparkassen die glei­che Unterscheidung ebenso deutlich vorgenommen hätten, dann hätte im Jahre 1931 nicht jene Sparkassenkrisis eintreten kön­nen, die die Reichsbank zwang, mit so außerordentlich großen Mitteln einzufpringen. Dr. Schacht fuhr dann wörtlich fort: Ich ergreife gern die Gelegenheit, um in einigen Worten meine Auffassung über diese Dinge auszusprechen. Mein Bestre­ben geht nicht dahin, die Tätigkeit der Sparkassen aus irgend­welchen besonderen wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten heraus einzuengen. Das sogenannte kleinere und mittlere Kredit­geschäft soll den Sparkassen in keiner Weise genommen wer­den. Die Sparkassen haben in früherer Zeit auf diesem Gebiete wichtige Dienste geleistet und sollen es auch in Zukunft tun. Indessen, die besondere Struktur der Sparkassen erfordert be­sondere Maßnahmen. Die öffentlichen Sparkassen haben vor den übrigen Geldinstituten den großen Vorteil voraus, daß sie die Haftung der öffentlichen Körperschaften hinter sich haben. Diese Haftung bildet ein Vorrecht, aber auch eine Verpflich­tung. Der Umstand, daß eine Sparkasse praktisch nicht in Kon­kurs gehen kann, darf keinesfalls dazu führen, daß die Spar­kasse unsolide wirtschaftet. Sie muß sich vielmehr ihrer Verant­wortung zur sorgfältigsten Geldanlage nur umso stärker bewußt sein. Es darf nicht wieder Vorkommen, daß im Falle einer Kre­ditkrise derartige, den Geldmarkt uvd die ganze Kreditorgain- fation beeinträchtigende Maßnahmen nötig werden, wie di-s im Jahre 1931 der Fall war. Die Rc:ch-bank ist grundsätzlich bereit, bei csr bevorstehenoen 'Neuregelung des Kreditwesens eine stets bereite Ausnahmestellung für die Liquidität der Sparkasse zu bilden, aber sie kann das nur tun, wenn eine solide Anlagepolitik der Sparkassen gewährleistet ist. Dies bezieht sich selbstver­ständlich nicht nur auf diejenigen öffentlichen Kreditinstitute, bei denen die Sparkassen ihre liquiden Reserven zu halten pfle­

gen. Diese Institute, die die Betreuer der Sparkasse sind, müssen zu den gleichen Grundsätzen angehalten werden Die vornehm­ste Aufgabe der Sparkassen besteht demnach wie vor dem Kriege so auch jetzt darin, die ihnen zufließenden Spargelder in siche, ren Werten des Kapitalmarktes anzulegen Wenn daneben die Bestätigung der Sparkassen auf anderen Gebieten des Bankver­kehrs in Len letzten zwei Jahrzehnten eine stärkere Entwicklung genommen hat, so zeigt gerade die Stuttgarter Sparkasse, wie richtig es ist, diese beiden Geschäftsakten getrennt zu behan, dein. Es liegt der Reichsregierung völlig fern, den Sparkassen Altbewährtes zu nehmen, aber es ist notwendig, die moderne bankmäßige Betätigung in einem gesunden Verhältnis zu de» ureigensten Ausgabe, nämlich der Verwaltung der Spargelde» zu halten und diese Betätigung mit den Notwendigkeiten der gesamtdeutschen Währungs- und Kreditpolitik in Einklang z« bringen. Gerade aus diese letzteren Dinge muß umso entscheiden­der Gewicht gelegt werden, als der nationalsozialistische Staat, der größere Aufgaben dem Volke gegenüber zu erfüllen hat als das frühere liberalistisch-marxistische System, auf die rückhalt­lose Mitarbeit der Sparkassen angewiesen ist. Die Herstellung eines den Aufgaben des nationalsozialistischen Staates ange­paßten Geld- und Kapitalmarktes muß somit das Kernstück einer jeden Neuordnung auf dem Gebiete des Kreditwesens sein."

In seinen weiteren Ausführungen wies der Vortragende dar­auf hin, daß wir wieder von der leidigen Gewohnheit loskom­men müssen, aus Mangel an Vertrauen Gelder nach Möglichkeit schnell greifbar und kurzfristig anzulegen und damit, wenn auch unbewußt, der deutschen Wirtschaft das für ihren Wiederauf­bau so unerläßliche langfristige Kapital vorzuenthalten. Hier haben die Sparkassen als die größten Kapitalanleger ein dank­bares Aufgabengebiet Sie sind in der Lage, die Ersparnisse, die ihnen von einer vertrauenden Einlegerschaft gebracht wur­den, in langfristiger Form zur Milderung der dringenden Ka­pitalnot der Wirtschaft zu verwenden Und dieses können sie m weit höherem Maße als früher tun, da die Reichsbauk in der Lage ist, in dem Maße mitzuwirken, wie es ihr aus Grund der neuerlichen gesetzlichen Bestimmung über Offen Markt-Politik und Zulassung von Lombardsorderungen zur Notendeckung mög­lich ist. Die Reichsbauk wird es als ihre nationale Pflicht all­sehen, den Sparkassen zu Helsen, wenn auch die Sparkassen ihr» nationale Pflicht richtig begreifen und die Wiederherstellung eines gesunden Kapitalmarktes verständnisvoll unterstützen. Der Auftrieb für den Kapitalmarkt, der von Seiten der Sparkassen kommen kann und kommen muß, wird über die Besserung der Nentenkurse für die Verbilligung des Zinsfußes und damit siir die weitere Wiederherstellung der Sparbildung überhaupt non ausschlaggebender Bedeutung sein J.n Zusammenhang mit der fortschrittlichen Zinspolitik der Städtischen Sparkasse Stuttart wies Dr Schacht auf die schon im Mai vorigen Jahres erfolgte Herabsetzung des Hypothekenzinssatzes aus 5 v H. hin. Das Ent­gegenkommen des Instituts ist mit ermöglicht worden durch die niedrigen Geschäftsunkosten, die aus einer sparsamen Verwal­tung resultieren, wiederum eine vorbildliche Eeschästspolitik Trotz des Verzichts auf hohe Zinsgewinne im Hypotheken- und sonstigen Kreditgeschäft hat die Städtische Sparkasse Stuttgart stets angemessene Einlagenzinsen vergütet und hierdurch die günstige Entwicklung der Spargelder gefördert Dr. Schacht un­terstrich in seinen weiteren Ausführungen den Spargedan­ken. Die von vielen Millionen Volksgenossen oft in kleinsten Beträgen emsig zusammengetragenen Spargelder bilden einen wesentlichen Faktor in der Neubildung heimischen Kapitals. Ich gebe die Erklärung ab", so schloß der Redner,daß die Reichsregirrung alles tun wird, um die Entwicklung der Spar­kassen und des Spartriebes der Bevölkerung zu fördern und über die gesunde Geschäftsführung der Sparkassen zu wachen. Entwicklung und Führung der Stuttgarter Sparkasse können als leuchtendes B» bild dem ganzen deutschen Sparkassenwescn gel­ten."

Dem Veifali '.er die Rede des Reichsbankpräsidenten an meh­reren Stellen unterbrach, gab Oberbürgermeister Dr. Strölin in einem Schlußwort dankbaren Ausdruck. Er machte dabei noch' die erfreuliche Mitteilung, daß der Verwaltungsrai der Spar­und Girokasse aus Anlaß des Jubiläums die Errichtung von zwei Stiftungen beschlossen habe. Einmal sei eine Jubiläums- stiftung der Städt. Sparkasse Stuttgart im Betrag van lOVVVü RM. errichtet mit der Bestimmung, die Zinsen alljährlich zu Beihilfen an würdige und hilfsbedürftige Stuttgarter Einwoh­ner zu verwenden. Sodann sei ein Fonds für soziale Zwecke u» Betrag von 7S 000 RM errichtet worden und zur Unterstützung von in Not geratenen Betriebsangehörigen der Städt. Spar­und Girokasse Stuttgart. Der gemeinsame Gesang des Deutsch­land- und Horst Wessel-Liedes beschloß die Feier.

Sas MntnMwttk on der Arbeit

Eine Unterredung mit dem Reichsbeauftragten Hilgenfeldt

Berlin. 17. Nov. Der 'Reichsbeauftragte für das WHW., Reichswalter Hilgenfeldt, empfing einen Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros zu einer Unterredung über die Lei­stungen und Ausgaben des Winterhilsswerks 1934/35. Reichs- Walter Hilgenseldt antwortete auf Sie an ihn gestellten Fra­gen dabei u a. folgendes:

Wir itehen erst im Anlang und können noch keinen vollstän­digen Uederblick über die Mittel haben, die uns zur Verfügung stehen werden. Aber ich kann bereits setzt zusichern, daß wir bis zum 31. Dezember dieses Jahres dieselben Leistungen wie im Vorjahre geben können, wenn die Opserfreudigkeit aller, aber auch aller Bcoölkerungskreise weiter so anhält wie bisher.

Die Versorgung mit Kohle ist z. B bis zu Anfang des neuen Jahres in gleichem Umfange wie im Vorjahre sicher- gestell: und bei Kartoffeln wird die Zuweisung an die Bedürftigen wahrscheinlich mindestens so groß sein wie im ver­gangenen 'Winter.

Nach den neuesten Zahlen sind bisher 5 344 585 Zentner Kar­toffeln gespendet worden. Das ist ein sehr günstiges Ergebnis des Reichsnährstandes. Ls ist anzuerkennen, daß die Bauern wirklich alles getan haben, was in ihren Kräften stand. Zu den 5.3 Millionen Zentner gespendeten Kartosseln kommen dann noch rund 7,9 Millionen Zentner, die das Winterhilfswerk angekauit hat, so daß insgesamt bereits jetzt 13,2 Millionen Zentner zur Verfügung stehen. Davon sind etwa 19 Millionen Zentner als Liienbahnfrachi im Rahmen der Kartoffel-Mobil­machung rm Reich an die Bedarfsorte transportiert worden.

Diesmal war die Verteilung der Kartoffeln außer­ordentlich schwierig, denn wir halten nur wenig Zeit zur Ver­fügung, da aus technischen Gründen das Winterhilfswerk späler als im oergrugeneii Jahre eröffnet worden war. Nur der Fach­mann kann voll und ganz würdigen, was bei der Verteilung der riesigen Kartosselmengen geleistet werden mußte. Stellen Sie sich vor. dag rund 60 000 Waggons mit Kartoffeln beladen m Deutschland verteilt werden mußten.

Der erste E i n t o p f j o n n t a g am l4. Oktober hat ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis gebracht Sein Ertrag be­läuft sich auf 4438540 NM. Der Durchschnittscrtrag bei Eintopfsonntage im Winter 1033/34 war 4 180 000 NM. Das Er­gebnis vom 14 Oktober liegt also über dem Durchschnitt oes vergangenen Jahres. Wenn man den riesigen Umfang des Winterhiliswerkes bedenkt, im Winter 1933-34 sind Werte von insgesamt 350 Millionen RM. durch das Winterhilsswerk gegangen dann sind die wenigen Fälle von Mißbräuchen ver­schwindend gering, in Prozentzahlen kaum errechenbar. Diese paar Unregelmäßigkeiten haben keine Bedeutung. Man muß daran denken, daß das Winterhilsswerk im letzten Jahr 4,1 Mil­lionen Helfer und Helferinnen hatte und in diesem Jahre wird ihre Zahl nicht geringer sein. Es ist ein sehr gutes Zeugnis, daß so wenig oorgekommen ist. In jedem sauberen Handels­unternehmen können die Verhältnisse nicht besser sein.

Zu Weihnachten wird, wie im Vorjahr, wieder eine be­sondere Bescherung veranstaltet. Allerdings werden wir gan) bewußt diesmal die Weihnachtsbescherungen in die Familie hineinverlegen. Zn diesem Winter werden zum Winterhilsswerk Massenbescherungen nicht veranstaltet. Nur die Eltern werden die Gaben erhalten. Wir werden die Kinder auch nicht von uns au» unmittelbar bescheren. So wird die Familie, der der na-