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„Schwarzwälder Tageszeitung"
Nr. 28Y
Sem Volke tikmn!
Mr schätzen den Egoismus nicht niedrig ein. Niemand wird so töricht sein, ihn nicht als eine der Grundtriebfedern menschlichen Handelns anzuerkennen. Da aber, wo er einet schrankenlosen Eigenbespiegelung lebt, wo er jegliche Verbindung mit dem Gesamtwillen des Volkes verloren hat, da hört seine Wertschätzung auf.
Auf das Sparen übertragen: Niemand wird bestreite-», saß für viele Sparer der anfängliche Grund zum Sparen der Egoismus war. Da aber, wo das Sparen in den, man möchte sagen kindhaft egoistischen Anfängen stecken bleibt, wo Sparen nurmehr betrieben wird, um dem persönlichen Wohlergehen zu dienen, da hat „Sparen" seinen Sinn verloren. Es sind die Menschen, die nach dem Grundsatz leben: „Nach uns die Sintflut". Von diesem Grundsatz bis zu jener Erkenntnis, daß wir nur winzige Teile eines großen Ganzen sind, des deutschen Volkes st ein großer Sprung.
AN unser Tun und Lassen dient diesem Volk. Die Früchte unserer Arbeit, sie gehen den immer gleichen Weg: von uns zum Ganzen, vom Ganzen wieder zu uns. Es ist ein Kreislauf, den gerade der nationalsozialistische Staat in nimmer ruhender Bewegung erhält Dieser Bewegung dienen auch die Spareinrichtungen in ihren verschiedenen Formen. Wo immer ihr das Spargut anlegt, euer Sparpfennig wandert, befruchtet und hilft Tausend und abertausend Hände regen sich durch ihn. Wir arbeiten!
Der Nationale Spartag ist für das neue Deutschland mit ein Symbol für seine Einheit und Geschlossenheit, für seinen zähen Arbeitswillen „Sparen" heißt: Hintenansetzung des eigenen kleinen „Ichs" und Aufgehen im Ganzen
Straßen wie sie Mt sein sollen
Von Herbert Trojan
Ls wird keinen Kraftfahrer geben, der die Autobahnen, die bereits im Entstehen begriffen sind, nicht mit Schmerzen herbeisehnt. Vorläufig noch müssen wir uns größ n- teils mit den „normalen" Landstraßen abfinden. Es oll keineswegs bestritten werden, daß wir in einzelnen Lan :s- teilen schon vorzügliche Landstraßen haben, auf denen ^as
Fahren ein wirklicher Genuß ist. Ebenso viele Landstraßen zibt es aber leider noch, die den armen Kraftfahrer all das bitter büßen lassen, was ein früheres System sträflich gesündigt hat.
In wechselnder Folge kann man beobachten, wie einzelne Länder oder Bezirke sich Mühe geben, ihre Straßen wenigstens so gut als möglich in Ordnung zu halten, während andere wieder in diesem Punkte wie in so vielen anderen schon seit Jahrzehnten Raubbau trieben. Es ist dann kein Wunder, wenn sich die gewissenhaften Straßenbauämter ihrer Haut wehren und die „lieben" Kollegen im Nachbarbezirk etwas an den Pranger stellen. Da gibt es in Deutschlands Norden «in Landesbauamt, dessen Bezirk in zahlreich« Enklaven zu zerfallen scheint. Die Folge davon ist, daß kilometerweit Strecken der Staatsstraße Halberstadt— Braunschweig in der Nähe von Mattierzoll und Hessendamm in einem schauerlichen Zustande sind. Gutes Zureden von seiten der Nachbarbezirke scheint versagt zu haben und so griffen diese zur Selbsthilfe. Unmittelbär vor Beginn der Katzenköpfe stehen steinerne Rundpfeiler mit der sorgfältig gepflegten und daher gut lesbaren Aufschrift „Landesbauamt Halberstadt". Ein Pfeil verweist dann noch besonders auf den Beginn der schlechten Strecke. Das betreffende Landesbauamt scheint aber sehr harthörig zu sein, denn diese Denkmäler aus Stein lassen auf eine lange Dauer dieses Zustandes schließen.
Auf der berühmten Straße Nr. 1 Berlin—Magdeburg- Hannover—Köln gibt es in der Nähe von Helmstedt ein Pflasterstück, das noch die alten, gefürchteten Eisenfchienen für Len Fuhrwerksverkehr aufweist. Die Schienen sind voa den eisenbereiften Rädern zu weit in die Pflasterung ein- gewalzt, daß nach oben gerichtete Kanten entstanden sind. Kommen an dieser Stelle zwei Fahrzeuge zusammen, so muß eines davon in di« gefährliche Fahrrinne einbiegen, Mit einer Solomaschine kann man da sein blaues Wunder erleben, ebenso wie es mit dem Wagen oder Veiwagen- gefpann durchaus kein harmloses Vergnügen ist, diesen Kurs einhalten zu müssen. Auf der Staatsstraße Nr. 1 sollte dieser Zustand so rasch als mögll beseitigt werden.
Schlimm sind heute noch die O sdurchfahrten. Während einzelne Dörfer schon durch Asphaltierung vorbildlich gesorgt haben, lassen die meisten anderen ihre Durchgangs- straßen noch in einem Zustande, der jeder Beschreibung spottet. Jeder Kraftfahrer weiß sofort, was los ist, wenn eines der Schilder erscheint „Ende der Staatsstraße" bzw. „Distriktsstraße". Dann geht bestimmt in der nächsten Minute der Tanz los.
Leider machen auch so manche namhaften Städte noch keine Ausnahme von dieser Regel. Kommt man nun einmal von den teilweise herrlichen Autostraßen Mecklenburgs längs der Ostsee und gerät dann plötzlich beispielsweise aus das schauderhaft« Pflaster Doberans oder gar Wismars, dann ist die Freude in Sekundenschnelle verflogen.
Die herausgegriffenen Beispiele ließen sich beliebig in allen Teilen des Reiches erweitern. Das würde aber zu weit führen, und es sollte auch nur kurz aufgezeigt werden, daß auch die Städte und so manche Bezirke im Verfolg des Straßenbau- und Motorisierungsprogramms des Führers ganz energisch daran gehen müssen, um die alten Zustände nunmehr endgültig und auf schnellstem Wege zu beseit' sn, da sich der ständig verdichtende Kraftfahrzeugverkehr der Zukunft ja nicht allein nur auf den Reichsautobahnen abspielt, sondern im Zubringerdienst gerade auch die abseits gelegenen Ortschaften berührt.
Die Radfahrer »erd«n wieder nachlässig
Wer nachts mit dem Kraftfahrzeug reist, wird wieder die leidige Feststellung machen können, daß besonders in ländlichen Bezirken neuerlich unzählige Radfahrer sich über die Beleuchtungs- und Rückstrahlervorschriften hinwegsetzen. Besonders in den Nächten von Sonnabend auf Sonntag und von Sonntag auf Montag kann man zu Hunderten Rad- ,!ahx«rn ohne Latern« begegnen, ebenso wie auch an vielen
Fahrrädern die vorschriftsmäßigen Rückstrahler fehlen oder durch Herausfallen der Rückstrahlerkristalle aus den Fassungen gänzlich wertlos gewo-den sind. Im Interesse des gesamten Verkehrs wird um erneute scharfe Kontrolle gebeten, da die Radfahrer durch diese Nachlässigkeit nicht nur sich selbst, sondern auch alle übr-"en Straßenbenutzer, vornehmlich aber die Kraftfahrer gefährden, denen ja ein erhöhtes Maß von Sorgsaltspflicht auf die Schultern geladen ist.
Landwirtschaftliches
Wie sorge ich für Mws Hühner m den harten WMAkMZMtes?
Je nach Lage tritt der Winter früher oder später ein. Keine-Halls aber sollte erst sein Eintreffen abgewartet werden, ehe man Vorkehrungen zu seiner Abwehr trifft.
Zunächst gilt unsere Aufmerksamkeit den Aufenthaltsräumen. Sie müssen vollkommen dicht und zugfrei sein. Ferner ist besonders darauf zu achten, daß der Schlafraum entsprechend warm ist. Das heißt nicht, daß hier die Wärme künstlich erzeugt werden soll. Vielmehr sollen die Tiere durch ihre Eigenwärme das Thermometer im Schlafraum nichi unter 4 Grad sinken lassen. Zur Probe stelle man eine Schüssel mit Wasser in den Nachtstall. Am Morgen darf sich keinerlei Eisdecke zeigen. Ist der Stall im Verhältnis zur Zahl der Tiere zu groß, dann muß er durch Abgrenzung verkleinert werden.
Tagsüber sollen die Hühner möglichst ins Freie gelassen werden, sofern es die Witterung irgend zuläßt. Sonst mutz man anderweitige Vorkehrungen für Bewegung und Arbeit treffen. Niemals lasse man seine Hühner in der Kälte herumhocken. Darum ist ein Scharraum für den Winter unerläßlich. Als solcher kann jede Tenne, Scheunendiele oder jeder 'Schuppen dienen. In eine geeignete Einstreu (Stroh, Spreu u. dgl.) wirft man dann etwas Hartfutter. Auf diese Weise erhalten die Tiere den ganzen Tag Arbeit und halten sich warm.
Sodann ist der Winterfütterung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. In der Natur gibt es nichts mehr zu suckln. Darum sind die Teere völlig auf ihren Pfleger angewiesen. Er hat die Futterzusammenstellung jo zu gestalten, daß ns in ausreichendem Maße den Tieren das bieter, was die Natur jetzt versagt. Dazu gehören vornehmlich tierische Stoffe. Unter diesen steht in unserem Betriebe frisches Knochenschrot an erster Stelle. Damit haben wir stets die besten Erfahrungen gemacht. Das Weichfutter (trocken-krümelig) ist etwas angewärmt zu geben. Nach der Sättigung sind dis Reste sofort wieder zu entfernen, da gefrorenes Futter stets schädlich ist. Auch das Trinkwasser gebe man etwas angewärmt. Erünfutter bezw. Ersatz eines solchen, muß zur steten Benutzung in Bereitschaft liegen. Rüben, Kohl, Möhren, Gemüjeabfälle u. ä. dürfen aber niemals gefroren oder bereift sein, weil sie dann immer nachteilig wirten und Erkältungen, sowie Darmerkrankungen, zur Folge haben. Sind diese Stoffe gefroren, so sind sie aufzukochen und mit dem Weichfutter zu vermischen.
Endlich möchten wir auch das Staubbad erwähnen. Wenn auch das Ungeziefer in den Wintermonaten nicht gerade sehr lästig wird, so ist es doch allein der Hautpflege wegen nur von Vorteil, wenn dem Geflügel ein solches zugänglich ist. Und man wird bald beobachten, mtt welchem Behagen sich die Tiere in dasselbe einbuddeln, zumal wenn es in einer recht sonnigen Ecke liegt.
Kurze Winke sür Len Herbst
Das sorgfältige Räumen Ser Krautfelder von allen Ernterückständen ist eine unerläßliche Voraussetzung für Sie künftige Erzielung befriedigender Ernten. Besonders nd die Strünke mit samt den Wurzeln restlos und an entfernt gelegenen Stellen tief zu vergraben. Sie dürfen nicht auf dem Felde belassen und mit umgegraben oder einfach aus den Komposthaufen geworfen werden.
Kirjchbäume sollten tunlichst im zeitigen Herbst, solange das Erdreich offen ist, gepflanzt werden Man bringe etwas strohigen Dünger an den Stamm. Das schützt vor Kälte und im Sommer vor dem Austrocknen der Erdoberfläche.
Kompostiert das Herb st lau b. Vielfach findet man, daß in Obstgärten und auch in größeren Obstpflanzungen das abgefallene Herbstlaub wintersüber unter den Bäumen liegen bleibt. Das ist aber nicht richtig, denn dort bietet es allerlei K-rankheitskeimen und Ungeziefer lieber» Winterungsmöglichkeiten. Man bringe das Herbstlaub vielmehr, schichtweise bestreut mit Aetzkalk, aus Haufen, die man unter mehrmaligem Umarbeiten liegen läßt, bis sich gute lockere Lauberde gebildet hat. Solche Lauberde ist ein vorzügliches Mitte! zur Humusanreicherung des Bodens und trägt damit zu seiner Lockerung und Bereicherung mit wertvollen Bodenbakterien bei.
Mabfunk
Samstag, 27. Oktober:
10.15 Schulfunk — Stufe 1: Märchen: Die 7 Geißlei«
10.45 Virtuose Violinmusik
12.00 Aus Frankfurt: Mittagskonzert
13.15 Aus Frankfurt: Mtttagskonzert
14.15 „Feierstunde"
15.00 Hitlerjugend-Funk: Wolf Hirth erzählt vom Segelfliegen
10.30 „Zum 90. Geburtstag von Wilhelm Leibl"
16.00 Aus Berlin: Bunter Nachmittag
18.00 Aus Stuttgart: Tonbericht der Woche
18.30 Tanzmusik
19.00 Aus München: Auch kleine Dinge könne» »ns entzücke« 20.05 Nach Frankfurt: Saarumschau
20.15 „Dur gegen Moll"
22.30 Nach Königsberg: Unterhaltungsko»»««
24.00 Au« Frankfurt: Nachtmusik.
> Buntes Allerlei
c Orte ohne Namensbezeichnung
Tin vom polnischen Staatspräsidenten eingesetzter Ausschuß wird sich mit einer merkwürdigen Aufgabe zu befassen habem Er soll etwa 42 000 kleinen polnischen Siedlungen und Landflecken Namen geben. Was kaum irgendwo im alten Europa, zu finden iein dürfte, das weist Polen in ungeheurer Zahl auf: Orte, die bis heute keinen Namen haben. Wenn es sich dabei ! um die stattliche Zahl von 42 000 handelt, so ist leicht ersichtlich welche Schwierigkeiten sich dabei für Handel und Wandel, für Reise- und Postoerkehr ergeben. Dabei sind es durchaus nicht nur die kleinsten Siedlungen, sondern auch größere, die schon als Dorf angesprock-en werden können, die bis heute keinen Namen erhielten, trotzdem sie schon viele Jahre bestehen. Da ganz Polen ! etwa 140 000 Siedlungen auszuweisen hat, so ergibt sich, daß der dritte Teil davon ohne Namensbezeichnüng ist. Der neu« Ausschuß, der aus einem Leiter und sechs Mitgliedern besteht, wird die gesetzliche Vollmacht haben, eine endgültige Entscheidung bezüglich der Namensgebung zu treffen.
Um Haaresbreite...
Durch ein Wunder blieb eine Frau, Marie Weinzierl, die i» der Nähe von Linz an einem Berghang wohnt, vor einem Unglück bewahrt. Während die 73jährige Greisin schlief, lösten sich oberhalb ihrer Hütte vom Berghang ein paar große Felsblöcke und stürzten ins Tal. Das Dach des Häuschens wurde von einem riepgen Block durchschlagen. Er blieb im Wohnzimmer unmittelbar neben dem Bett der alten Frau liegen. Sie blieb durch ein Wunder völlig unversehrt, während das Haus so schwer l-eichäütgt ist, daß es bis auf weiteres nicht bewohnt werden kann.
Deutschland besitzt den höchsten Kirchturm
die höchste Etsenbahnbrücke und den höchsten Kamin. Es gibt heute in der Welt Bauwerke, die eine Höhe von 100 bis 415 - Meter aufweisen und daher als Hochbauten angesprochen werden können. Sonderbarerweise können nur acht Staaten in der Welt sich in diese Turmhochbauten teilen, nämlich Amerika, Deutschland, England Frankreich, Italien, Oesterreich, Belgien und Aegypten. Alle anderen Staaten der Welt besitzen keine Bauten über 100 Meter Höhe. Es werden auch viele noch nicht wißen, daß Deutschland, was die Zahl der Hochbauten anbelangt unter den einzelnen Ländern an erster Stelle steht. Es besitzt von 40 Bauwerken, die die Höh« von 100 Meter übersteigen, allein 15. Deutschland besitzt den höchsten Kirchturm der Welt: es ist oas lllmer Münster, Lessen Turm 161 Meter hoch ist. Deuts^ land besitzt die höchste Eisenbahnbrllcke der Welt, die vom Erdboden bis zum höchsten Punkt des Brückenbogens 141 Meter beträgt; es ist die Müngstener Brücke. Ebenso weist Deutschland mit 158 Meter Höhe den höchsten Kamin der Welt auf; es ist der Schornstein des Elektrizitätswerkes Leipzig-Nord.
Der Alkoven als Mausoleum
Vor länger als einem Jahr verschwand in Prag der Vater einer Frau Vyletalek, die jetzt gemeinsam mit ihrem Mann vor dem Prager Schwurgericht abgeurteilt wurde. Beide wurden oes Mordes an dem alten Manne beschuldigt, dessen Vermögen si« an sich bringen wollten. Das Eheoaar hat dann die Leiche über ein Jahr in einem Alkoven der Wohnung versteckt gehalten, ne- schließlich mir Gips übergossen und im Keller verborgen. Di- Frau erhielt eine Strafe von 25 Jahren Kerker, der Mann wegen schwerer Körperverletzung zweieinhalb Jahre Gefängnis.
Internationaler Eeigerwettstreit
Der historische Sängerkrieg auf der Wartburg war der erst« musikalische Wettstreit, der der Ueberlieferung bekannt ist.- Sängerkriege aller Art sind später immer wieder ausgefochte»! worden, bis zum „Hofsänger"-Wettbewerb, der im vergangenen Winter in der Reichshauptstadt ausgetragen wurde. Im Frühjahr des Jahres 1935 werden die bedeutendsten Geiger aller! Länder zu einem internationalen Geiger-Krieg zusammenkom-! men. Am 3 März beginnt unter dem Protektorat des polnischen Staatspräsidenten der internationale Eeigerwettstreit, der- von der Warschauer Musikgesellschast veranstaltet wird. Anlaß dieser Veranstaltung ist die Feier des 100. Geburtstages der berühmten Geigers Henri Wieniawski, der der „Chopin der Geige" genannt wurde. Die Teilnahme am Geiger-Krieg ist nur Künstlern über 30 Jahren gestattet.
Sumor und Lachen
In der Pension
Es war um die Mittagszeit in der von Frau Milchreis geleiteten Fremden-Pension.
„Wir haben", sagte Professor Orsovius, der berühmte Statistiker, indem er sich weit in seinen Stuhl zurücklehnte, „wir haben bei dieser Mahlzeit die Repräsentanten zweier weit voneinander entfernter Generationen vor uns."
„Inwiefern?" fragte die Hausfrau begierig, denn sie war sehr für die Belebung der Unterhaltung.
„Insofern", dozierte der Professor weiter, „als daß das Huhn, das wir vorhin zu essen versucht haben, aller Wahrscheinlichkeit nach die Urururgroßmutter dieser Omelette ist."
Mißverständnis
Nottebohms haben ein billiges Ferienquartier gefunden, bei einem Bauern, irgendwo in der Heide.
Dann war nach vierzehn Tagen der mitgenommene Vorrat an Wäsche aufgebraucht. Frau Nottebohm hielt große Wäsck- ab und kam mir dem vollen Korb in den Garten.
„Kann ich die Wäsche hier unbesorgt aufhängen, liebe Frau?" fragte sie die Quartierwirtin.
„2o, jo", meint die, „nor zue, hier naußen steahlt neamand."
„Schön", sagt Frau Nottebohm, „also auf Ihr Risiko..."
„Naa, naa", ruft die Alte, „uff mei' Waschleine!"
Gerechte Entrüstung
Der Zugführer schnüffelt den Gang eines Schlafwagens entlang.
Er bleibt stehen und schnüffelt lebhafter.
Dann klopft er energisch an die Tür eines Abteils, öffnet st« und sagt im strengen Ton:
„Mein Herr — ich mache Sie darauf aufmerksam, daß das Rauchen im Schlafwagenabteil nicht gestattet ist!"
Und mit Entrüstung erwidert der Verwarnte:
„Wat denn, war denn — unn vorhin, wie eener im Raucher- s rlttil jepennt hat, da haben Sie nicht jesagt!"
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