Nr. 148

Schwarzwälder Tageszeitung

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Tod seines Vaters wurde ihm schon als verhältnismäßig

sehr junger Mann die Bürde des kaufmännischen Geschäf­tes seines Vaters aufgeladen. Mit unermüdlichem Fleiß und großer Energie wußte er das Geschäft nicht nur zu be­haupten, sondern auszubauen und weiter auf die Höhe zu bringen. Als die furchtbareHirsch"-Katastrophe über Nagold hereinbrach und alles zu lähmen schien, war es Paul Schmid, der mit großem Weitblick die Situation erfaßte, sich mit Kaufmann Berg, einem gleichartigen hiesigen Ge­schäft, verband und auf der Trümmerstätte des eingestürz­tenHirsches" einen stattlichen Neubau mit prachtvollen Ladenräumen erstellte. Bald konnte er die Firma Berg L Schmid als alleiniger Besitzer übernehmen und das Ge­schäft mit seiner ebenso geschäftstüchtigen Gattin und seinem ältesten Sohn zu weiterer Blüte bringen. Seine reiche Er­fahrung auf kaufmännischem Gebiet stellt« er auch in den Dienst der hiesigen Gewerbebank, der er lange Jahre ein umsichtiger Direktor war. Auch der Handelskammer Calw gehörte er viele Jahre als geschätztes Mitglied an und zeit­weilig dem Eemeinderat. Sein Tod reißt eine große Lücke in das Geschäft, in die Familie, sowie in die hiesige Kauf­mannschaft.

Haiterbach, 28. Juni. (Korpsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr.) Die Freiw. Feuerwehr hatte ihre Kame­raden auf letzten Sonntag ins Gasthaus zurTraube^ zur jähr­lichen Korpsversammlung eingeladen. Nach Bekannt­gabe der Tagesordnung wurden verschiedene Punkte derselben rasch erledigt; nur der PunktWahlen" brachte eine Stockung. Kommandant Ziegler, der schon seit 41 Jahren bei der Feuerwehr tätig ist und dem in den letzten 15 Jahren die Füh­rung derselben obliegt, hat altershalber um seine Entlastung gebeten. An seine Stelle solle nun eine jüngere Kraft treten. Die Wahl ergab, daß der bisherige Kommandantenstellvertre­ter Johs. Graf, Zimmermeister, einstimmig zum Komman­danten und der Zugführer Gottlieb Renz, Schreinermeister, zu seinem Stellvertreter gewählt wurde. Nach der Wahl nahm Bürgermeister Bernhardt das Wort, um einen Rückblick auf die Geschichte der hiesigen Feuerwehr zu werfen. Sind es doch Heuer 70 Jahre, daß die Freiw. Feuerwehr als solche exi­stiert, in den letzten 15 Jahren geführt von dem allseits belieb­ten und geachteten Kommandanten Ziegler, der zu einem der Tüchtigsten im Bezirksfeuerwehrverband zählt.

Calw, 28. Juni. (Opfer der Arbeit. Dieb gefaßt.) Bei Bauarbeiten auf dem Fabrikgelände der Baumwoll­spinnerei Calw E. m. b. H. in Kentheim ereignete sich gestern früh gegen 8 Uhr ein Unfall mit tödlichem Ausgang. Der bei der Calwer Baufirma Müller be­schäftigte 36jährige Bauhilfsarbeiter Wilhelm Koch von Stammheim geriet beim Hantieren mit einem Lisenstab, der beim Betonieren Verwendung finden sollte, mit einer Hochspannungsleitung des GET. in Berührung und sank vom Schlag getroffen nieder. Die mehrstündigen Bemühungen zweier Calwer Aerzte und die Anwendung künstlicher Atmung waren vergebens. Der Verunglückte erlitt allem Anschein nach eine Herzlähmung, die den Tod herbeifllhrte; er hinterläßt eine kurz vor der Niederkunft stehende Frau sowie einen kleinen Knaben. Den vom Schicksal so hart betroffenen Hinterbliebenen wendet sich allgemeine Teilnahme zu. In den letzten Jahren wurden während derBadezeit am Badeplatz beim Kent - heimerWehr aus den abgelegten Kleidern der Baden­den in einer Reihe von Fällen Geld und Wertsachen gestohlen. Es ist nun endlich gelungen, den Täter, einen jungen Mann aus einer Ortschaft des Bezirks, zu ermitteln und ihn dem Calwer Amtsgericht zuzufüh­ren. Wie die bisherige Untersuchung ergeben hat, sind mehr Diebstähle an dem bezeichneten Platz vorgekommen, als solche zur Anzeige gekommen sind. Vermutlich unterblieb vielfach Anzeige wegen scheinbarer Aussichtslosigkeit, den Täter zu ermitteln oder wegen des geringen Wertes der gestohlenen Sachen.

Liebelsberg, 28. Juni. (Erpressungsversuch.) Auf ver­werfliche Art versuchte ein Einwohner Liebels­berg s zu Geld zu kommen. Er schrieb einem Mitbürger, von dem er wußte, daß er über Geld verfügte, einen Brief und forderte ihn auf, zu einer bestimmten Stunde an einem näher bezeichneten Kirschbaum auf dem Felde 300 Mark niederzulegen, widrigenfalls er ihn wegen angeblich be­gangener Straftaten dem Landjäger anzeigen werde. Zum Schein legte der Briefempfänger gestern abend in einem Briefumschlag drei alte blaue Hundertmarkscheine an dem vorgeschriebenen Platz nieder, wo die von der Sache ver­ständigten Landjäger auf der Lauer lagen. Bei Einbruch der Dunkelheit erschien dann auch der maskierte Erpresser am bezeichneten Baum und nahm den Briefumschlag mit dem Geld in Empfang. Auf Anruf der Landjäger ergriff er die Flucht und entkam auch zunächst in den nahen Wald, wo er aber doch noch ergriffen werden konnte.

Bad Liebenzell, 28. Juni. (Ein Urlauberzug aus Düs­seldorf.) Am 1. Juli trifft im Nagoldtal einKraft durch Freude" -Urlauberzug von Düsseldorf ein. 250 Gäste werden in Bäd Liebenzell Aufnahme finden. Ihnen zu Ehren wird die Kurverwaltung am Sonntag eine ihrer schönsten Veranstaltungen, die Beschießung und Be­leuchtung der Burgruine durchführen. Auch das übrige Wochenprogramm sieht neben Konzerten und Tanz allerlei Abwechslung vor.

Leonberg, 28. Juni. (Die verschacherte Leiche.) Der Bürgermeister einer Gemeinde machte sich den Frei­tod eines Unglücklichen zunutze, der sich erhängt hatte, in­dem er den von der Anatomie Tübingen an das Bürger­meisteramt überwiesenen Betrag von 100 Mark in die eigene Tasche wandern ließ. Außerdem waren ihm noch verschiedene Unterschlagungen von Gebühren im Gesamt­betrag von rund 48 Mark zur Last gelegt. Das Schöffen­gericht verurteilte ihn zu 3 Monaten Gefängnis.

Schwenningen. 28. Juni. (Ehrenbrief an Adolf Hitler.) Am Mittwoch haben in Berlin Oberbürgermei­ster Dr. Eönnenwein. der Orisgruppcnleiter Fischbach. Fabrikant Emil Speck und Betriebszellenobmann Lothar Hornuß, dem Ehrenbürger der Stadt Schwenningen, dem Führer Adolf Hitler, den Ehrenbrief nebst Ehrengabe über­reicht. Die Ehrengabe ist eine Stiluhr besonderer Konstruk­tion, deren Entwurf von Baumeister Borger hier stammt. Sie ist als Tischuhr für den Empfangstisch des Führers ge­dacht.

Stuttgart. 28. Juni. (Das Volksfest.) Die Wirt­schaftsabteilung des Gemeinderats hat den Zeitpunkt für das Cannstatter Volksfest 1934 auf die Tage von Samstag, den 22. September, bis Montag, den 1. Oktober, festgelegt. Das Fest soll einen neuen Inhalt erhalten. Es ist deshalb in Aussicht genommen, beim diesjährigen Volksfest zwei große sportliche Veranstaltungen durchzuführen, und zwar eine große Wassersportveranstaltung auf dem Neckar und eine Veranstaltung sämtlicher Stuttgarter Turner und Sportler in der Adolf-Hitler-Kampfbahn. Ferner hat sich die Fliegerlandesgruppe 9 (Württemberg) des Deutschen Luftsportverbandes bereiterklärt, eine Flugsportveranstal­tung durchzuführen. Endlich ist beabsichtigt, wie in frühe­ren Jahren ein Reitturnier zu veranstalten.

Neuhausen a. F., 28. Juni (Verkehrsunfall.) Beim Passieren der Straßenkreuzung Degerloch-Plieningen stieß ein Motorradfahrer, der verheiratete Arbeiter Hubert Bayer, auf ein Auto. Dabei wurden Vater und Sohn vom Motorrad geschleudert, wobei der Vater auf dem Rand­stein zu Fall kam. Ein schwerer Schädelbruch war die Folge des Sturzes.

Göppingen, 28. Juni. (Keine Ferienkinder w e- genScharlach.) Durch vermehrtes Auftreten von Schar­lach hat sich die Gauamtsleitung entschlossen, dem Kreis Göppingen vorerst keine Ferienkinder zuzuweisen.

Wurzach, 28. Juni. (Brand.) Am Mittwoch abend ge­riet das Anwesen des Bauern Rudolf Eögler in Uebendorf in Brand, der sich in kurzer Zeit über den großen Gebäude­komplex ausdehnte und ihn völlig in Schutt und Asche legi«. Das Vieh konnte gerettet werden, edenfo der größte Teil der landwirtschaftlichen Fahrnis und des häuslichen Mobi­liars.

Hall, 28. Juni. (Ertrunken.) Am Mittwoch ertrank der bei einer hiesigen Baufirma am Bahnumbau beschäf­tigte Arbeiter Klink von Wart OA. Nagold im hiesigen Schwimmbad.

Baihingen a. F., 28. Juni. (Tödlicher Unfall.) Am Dienstag abend wollte der Fuhrmann Leonhard Däubler eine Wagenladung Vorlagsteine auf den Sportplatz der Allianz führen. Dabei gingen die Räder des Wagens über einen Schlackenhausen, jodaß das Fuhrwerk sich nach links neigte und der Fuhrmann gegen die Betonmäuer gedrückt wurde. Ein schwer verletztem Zustand wurde Däubler in das Marienhospital nach Stuttgart eingeliefert, wo er ge­storben ist.

Vom Ries, 28. Juni. (Das Wasiertrinken auf O b st.) Das 7jährige Söhnchen des Obsthändlers Thrän in Nördlingen Stachelbeeren und trank darauf Wasser. Trotzdem sofort ärztliche Hilfe in Anipruch genommen wurde, verstarb das Kind unter entsetzlichen Schmerzen.

Vom Bodensee, 28. Juni. (Das Ende eines Be­trunkenen.) In der Nähe des Freibades Zech bei Lin­dau wurde der 33 Jahre alte geschiedene Hilfsarbeiter Lud­wig Reitmeier aus Lindau-Aeschach im Bodensee liegend tot aufgefunden. Die Erhebungen haben ergeben, daß der Mann einen vollen Tag gezecht hat und dann in stark be­trunkenem Zustand zum Baden ging. Reitmeier ist infolge seiner Trunkenheit ums Leben gekommen.

Akulsther, Halle Heine Heimat rein!

Vom Landesamt für Denkmalpflege wird uns geschrie­ben: Auf der Jubiläumstagung des Bundes für Heimat­schutz wurde in einem Lichtbildervortrag eine sehr wir­kungsvolle Gegenüberstellung gemacht. Es wurden zwei Lichtbilder aus benFliegenden Blättern" gezeigt; das eine hatte die Unterschrift:Da können wir nicht lagern, hier haben Schweine gewühlt"; das andere:Da können wir nicht wühlen, hier haben Menschen gelager t". Das sagte eine Bache zu ihren Frischlingen angesichts eines Lagerplatzes, der mit Käse- und Murstpapier, Zigarettenschachteln, Eierschalen, Wursthäuten, Schokoladepackungen und anderen Ueberresten einer menschlichen Mahlzeit überschüttet war. Die Gegen­überstellung ist leider nur allzu berechtigt, denn fast alle unsere besuchten Aussichtspunkte und Lagerplätze geben die­ses Bild. Man wird hoffen dürfen, daß die heutige Ju­gend- und Volkserziehung es so weit bringt, daß die Be­schmutzung unserer Landschaft mehr und mehr zurückgeht und schließlich ganz unterbleibt. Unsere Wandervereine und Schulen haben sich schon seit Jahren bemüht, die Men­schen in diesem Sinn zu erziehen. Ein durchgreifender Er­folg dieser Bestrebungen in unserem ganzen Volke ist aber nicht erzielt worden.

Eine mindestens ebenso wichtige Aufgabe für ein Kul­turvolk ist aber die, unsere heimische Landschaft nicht durch häusliche Abfälle und Kultur­schutt aller Art zu verunzieren. Früher gab es fast nur irdenes Geschirr, dessen Bruchstücke auf die Wege geworfen werden konnten u. so von selbst verschwanden, das edle Zinngeschirr aber wurde von Geschlecht zu Geschlecht weiter vererbt. Heute haben wir die billigen Massenarti­kel aus Blech und Email. Jede Familie bekommt Konser­venbüchsen ins Haus, und diese leider schwervergänglichen Dinge müssen nach Gebrauch oder im Fall der Beschädi­gung irgendwo versorgt werden. Dazu kommt die Unmenge von anderen Metall- und Blechwaren, sowie die gewaltige Zahl an billigen Flaschen und Gläsern, deren Trümmer uno Scherben irgendwo versorgt werden müssen. Vielfach ist es nun so, daß diese lästigen Dinge vom einzelnen Bauern auf dem Land bei irgendeiner Gelegenheit auf dem Wagen mitgenommen und am Waldrand weggeworfen oder in

Leidet Ihr Haar an gehaltenen Spitzen? Das ist eine

unangenehme Erscheinung, Sie anzeigt, daß Ihr Haar durch Waschen mit ungeeigneten Mitteln ausgetrocknct, brüchig und spröde wurde. Pflegen Sie solches Haar regelmäßig mit Schwarzkopf- Schaumpon und spülen Sie stets mit dem beigefügtenHaarglanz" gründlich durch, dann wird Ihr Haar wieder straff, elastisch und gesund Sie merken es selbst an dem wundervollen Glanz. Schwarzkopf-Schaumpon mitHaarglanz" kostet 20 Pfg. 3 Sorten:Kamillen-Extrakt" für blondes,Radel- Holzteer" für dunkles Haar, mirBcilchengeruch" für alle.

Vrta«r»1uurchunge» der RSDAP.

Au« parteiamtlichen Bekanntmachungen NSDAP. Ortsgruppe Altensteig »

Samstagnachmittag um 4 Uhr findet imWaldhorn"-Saat in Nagold ein Schulungskurs für sämtliche pol. Leiter und Amtswalter der Gliederungen des Kreises Nagold statt. Der Dringlichkeit wegen muß von jedem Einzelnen pünktliches Er­scheinen verlangt werden.

Die Ortsgruppenleiter und Stützpunktleiter müssen Meldung über die Teilnehmer ihres Bereichs erstatten.

Ich verpflichte die pol. Leiter und Amtswalter der Orts­gruppe Altensteig zur Teilnahme und verlange pünktliches Er­scheinen. Stellv. Ortsgruppenleiter.

Wiedersehensseier in der Gausührerschule Nagold

Die Gausührerschule in Rötenbach veranstaltet am Sonntag, den 1. Juli, eine Wiedersehensfeier der elf Lehrgänge, verbunden mit kameradschaftlichem Beisammensein. Die Be­völkerung, insbesondere sämtliche Organisationen der NSDAP, sind hierzu eingeladen. Die Veranstaltungen beginnen vormit­tags 8 Uhr. Nachmittags 3 Uhr offizielle Begrüßung der Gäste und Ansprachen. Ab 8 Uhr abends Unterhaltung und Tanz i« derTraube" in Nagold.

Kreisbetriebszellenleitung Calw

Die Kundgebung der Arbeitsfront in Freudenstadt am 8. 7. ist aus unbestimmte Zeit verschoben.

Der Kreisbetriebszellen-Obmann.

Amt für Volkswohlsahrt, Kreissührung Freudenstadt

Den Ortsgruppen und Stützpunkten sind heute Plaketten für die SammlungMutter und Kind" am 30. Juni und 1. Juli 1934 (MottoKinder aufs Land") zugegangen. Die Plakette« werden zu 20 F das Stück verkauft und sind restlos abzusetzen. Die Gelder sind bei den Ortsgruppenkassen zu vereinnahmen, dürfen aber vorerst nicht verausgabt werden. Ortsgruppen, die erholungsbedürftige Kinder zu verschicken wünschen, haben diese sofort der Kreisleitung namhaft zu machen. Zur Verschickung kommen nur gesunde Kinder, die erholungsbedürftig find, in Frage. Aerztliche Untersuchung und Zeugnis erfordertich.

Urlaub für Redner

Der Reichspropagandaleiter der NSDAP., Dr. Eöbbels, gibt bekannt:

Der Kampf gegen die Nörgler und Miesmacher nimmt mit dem 30. Juni sein Ende. Er hat in seiner zweimonatigen Dauer eine unerhörte, weit über das Normalmaß htnausgehende Be­anspruchung unserer Reichs- und Gauredner notwendig gemacht. Um ihnen die für die Herbst- und Winteranforderung notwen­dige Ausspannung zu geben, ordne ich hiermit für den gesam­ten Monat Juli entsprechend dem SA.-Urlaub unter Anweisung des Stabsleiters der PO. betreffend Urlaub für die politischen Leiter sowie Amtswalter der angeschlosjenen Verbände und der GemeinschaftKraft durch Freude" für alle Reichs- und Gau­redner Urlaub an."

eine Wildhecke hineingeschoben werden, damit man sie z:k Hause los hat. Vielleicht noch beliebter ist es, da wo es ein fließendes Wasser oder einen See gibt, alle diese Gegenstände ins Wasser zu werfen, so daß selbst bas freie Bodenseeufer oft einen verheerenden Anblick gewährt und unsere Bäche den peinlichen Eindruck widerlicher Kloaken Hervorrufen. Wo aber die Gemeindeverwal­tungen sich um die Versorgung des Kulturschuttes anneh­men, geschieht dies sehr oft auch in einer durchaus zu bean­standenden Weise, da nicht selten mehrere Ablagerplätze angelegt und die abgelagerten Ofenrohre, Regenschirme, Blecheimer, Kinderwagen und Sprungfedermatratzen jahre­lang im Gelände herumsahren, so daß man von einer wahren Naturschändung sprechen muß.

Es ist eines Kulturvolkes nicht würdig, seine Heimat, deren seelische Bedeutung für den Menschen wir wieder mehr als je zu schätzen gelernt haben, so zu mißbrauchen und herabzuwürdigen. Die Art der Versorgung des Kultur­schuttes wirft ein Licht auf die Bewohner eines Ortes und auf dessen Verwaltung. Es ist daher eine dringende For­derung des Heimatschutzes, auf diesem Gebiete mit aller Kraft durchzufahren und Ordnung zu schaffen, und von den Gemeinden sollte ein regelrechter Reinigungsdienst einge­richtet werden. Schwenket.

Gehaltskürzungen für die evangelischen Geistlichen

Stuttgart, 28. Juni. Durch eine Verordnung des Ev. Ober- kirchenrats vom 9. Juni (Zehnte Kürzungsverordnung) sind di« Drenstbezüge der Geistlichen um weitere 2 v. H. gekürzt worden. Die Verforgungsbezüge der Ruhegehaltsempfänger und dir Hinterbliebenen unterliegen der Kürzung nicht. Auch für die Besoldung erstmaliger Anstellung und bei Beförderung sind neue Bestimmungen getroffen worden. Tritt ein ständiger Geistlicher in eine Besoldungsgruppe mit gleichem oder höherem Endgehalt über, so bezieht er die Besoldung aus der dishem. e.i üemldunzs- gruvpe zunächst weiter, wobei er jedoch in eine Dienstallerszulage einrückt, die im Fall feines Verbleibens in der bisherigen Be­soldungsgruppe fällig würde. Die Besoldung der neuen Gruppe erhält er erst zehn Monate später, als es seiner Ernennung ent­sprechen würde. Die neuen Eehaltsbestimmungen haben rück­wirkende Kraft bis zum 16. April 1934. Sie können im Per­ordnungsweg außer Kraft gesetzt werden, sobald die Notwendig­keit einer Kürzung der Pfarrgchalte, die über die der Beamten­gehalte hinausgeht, weggefallen sein wird.

ZIMUN, SM Mb Spott

AS. Roma siegt in Stuttgart 1:8 (8:8)

Etwa 5000 Zuschauer hatten sich in der Hitler-Kampsbahn eingefunden, um die Klassemannschaft von AS. Roma im Kampf mit den Stuitgarter Kickers zu sehen. Die ziemlich hoch­gespannten Erwartungen wurden von den römischen Fußball­gästen keineswegs enttäuscht. Zwar war ihr Sieg mit 1:0 über die Stuttgarter Kickers nur knapp, aber dennoch ob ihrer besse­ren Gesamtleistung verdient.