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SchwarzwSld«« Tagesz«it»«§-

Nr. 148

sei« eigenes Hans so einzurichten, wie es 95 Prozent des denr» schen Volkes wünschen und für notwendig halten.

Wie das deutsche Volk sich sein Haus eingerichtet hat oder einzurichten im Begriffe ist, das mögen Sie anläßlich Ihres Hierseins selbst in Augenschein nehmen. Ich würde es sehr be­grüßen, wenn Sie soweit als möglich in das übrige Reich hin- ausgingen und sich davon überzeugten, daß in ganz Deutschland, gleichgültig, ob in Nord, oder Süd, oder West, neues Leben blüht, der Wille zum Aufbau in allen Schichten des Volkes wirkt.

Sie sehen keine Arbeitslosen mehr, die Städte und Land­straßen bevölkern. Im ganzen Reich sind überall neue Arbeits­kräfte am Werke. Sehen Sie sich die für die ganze Welt vor­bildlichen Arbeitsdienstlager an. Besichtigen Sie die gewalti­gen Arbeiten an den Autostraßen im ganzen Lande oder die Landgewinnungsarbeiten an der Küste. Reden Sie selbst mit dem Volke draußen, damit Sie sehen, daß ein npuer Geist alle Deutschen erfüllt, daß eine Wandlung sich zutiefst in unserem Volke vollzogen hat. Und dann gehen Sie hinaus, um der Lüg« und Verleumdung im Auslande die Wahrheit entgegenzustellen. Sagen Sie den Feinden und Freunden des neuen Deutschland, den einen, daß sie keine Schadenfreude, den andern, daß sie keine Sorge zu haben brauchen. Wo Schwierigkeiten sich ergeben, werden sie gemeistert. Adolf Hitler und seine Mitkämpfer sind in den langen Jahren bis zur Machtergreifung geschult worden vom Schicksal, wie man den Schwierigkeiten Herr wird. Sie können draußen berichten, das Deutschland Adolf Hitlers steht unerschütterlich.

Englands Lufttüilungen

London, 2?-. Juni Der Mitteilung ves englischen Lufffolff't- miuiiters im Oberhaus, saß die Vorbereitungen für 0>e An­gleichung der Stärke der englischen Lustwaiie ni vollem Gange sind, wird von Ser ganzen Presse üärkite Bedeutung beigemessen. Sie wirs als endgültige Bestätigung der Aufsussung über die englische Ausrüstung in der Luft angesehen. Gleichzeitig drücken die Blätter ihre Enttäuschung darüber aus. daß Lord Londlm- derry noch keine endgültigen Zahlen über die Verstärkung der Luftstreitkräfte mffgekeilt habe

Daily Telegraph" schreibt: Das Unvermögen des Luitiol Ministers, das Luflprogramm der englischen Regierung geniu oorzulegen. wird allgemein Enttäuschung Hervorrufen Min hatte erwartet, daß der Minister klar m'treilen werde, welche sofortigen Erhöhungen der Luftstreiikräfte beschlossen und nur welchem Programm sie in Angriff genommen werde. Ohne Zweifel sind die Minister völlig einig über die zwei Hauptpunkte, nämlich l. daß keine Hoffnung mehr vorhanden ist, dir Ab­rüstungskonferenz zu einer Herabsetzung Ser ausländischen Luit- ftreitkräfte auf den britischen Stand zu bringen und 2 daß Eng­land nur mit völliger Gleichheit seiner Luststreitkräfte m>t der­jenigen irgendeiner ,,«n schlagender Nähe Englands" liegenden Macht zufrieden ie>n könne.

Times" bezeichnet die Erklärung des Luftfahrtministers als enttäuschend negativ, soweil ü:e Lufrverleidigung des gesainien Weltreiches betroffen sei. Das Blatt wiederholt dann den Vor­schlag einesLustlocarno" bzw einer Luftkonvention, die eine Zuiammenarveii der Lutlstreitkraite gegen einen Angreiferstaal voriehen würde Das Lufilvcariio würde dahin geben daß die Luftklone von vier Siaaten gegen sei, 'riedensbrechenden Staat eingelegt wird. Hierdurch würde Sie Notwendigkeit einer kon­kurrierenden Luflauirüstung weitgehend modifiziert werden. Außerdem würde es den ersten Schrill zu einer Konvennon gegen dir Luftbombarüierung darstellen.

Reue EtseMhllimWäge in SeitenM

Wien, 28. Juni. Der Ministerrar ist am Donnersiag mittag zusammengelreten, um über die zahlreichen Vorfälle der letzten Zeit zu beraten. In der vergangenen Nach! ist die bekannte Mittenwaldbahn an drei Stellen gesprengt worden. Es wurden an den Bahngleifen die Telegraphen- und Telephonmasten Lurch Sprengungen umgelegt.

In Vludenz sollen die Schienen an einzelnen Stellen aufge-- rissen sein. Gerüchte, nach denen es sich hierbei um ein Attenial handelt, gegen den Zug, in. dem der französische Außenminister Barthou nach Paris zurückkehrte, finden keine Bestätigung. Die Sprengung der Eisenbahnstrecke soll vielmehr eine Stunde nach der Durchfahrt des französischen Außenministers vorgenommen worden sein. Auch bei Judenburg in Steiermark, Bruck an der Mur in Steiermark, Amstetten in Niederösterreich und bei Salz­burg wurden Anschläge auf die Bahnkörper verübt. Die Gleis­anlagen wurden beschädigt, außerdem wurden die längs der Bahnlinien führenden Telegraphenleitungen durchschnitten und Telegraphenmasten umgesägl.

Kufstein, 28. Juni. In der Nacht zum Donnerstag wurden in Kufstein auf die Hochdruckwasserleitungen des Elektrizitätswer­kes und auf die Wasserleitung der Stadt Tprengstofsanschläge verübt. Die beiden Wasserleitungen wurden gesprengt. Daber wurde auch ein Hochspannungskabel zerrissen. Die Trümmer flogen Hunderte von Meter weit. Ein Stück flog ins Tal hinab und durchschlug das Dach eines Hauses. Die Detonationen wur­den in der ganzen Stadt gehört. Gleichzeitig erlosch das Licht, das erst später wieder in Gang gesetzt werden konnte.

Wien, 28. Juni. Zu den Vorfällen, die sich im Laufe der letz­ten Nacht hauptsächlich in den Alpengebieten ereignet haben, werden noch folgende weitere Sprengstoffanschläge gemeldet: Auf dem Innsbrucker Eisenbahnviadukt wurde eine Höllenma­schine gefunden, die jedoch nicht zur Explosion kam. 2n verschie­denen Orten Tirols wurden Anschläge auf dre Elektrizitätswerks verübt. In Achensee wurde der Versuch unternommen, den Stau- damm eines Elektrizitätswerkes zu sprengen. In Vorarlberg erfolgten in Bregenz, Dornbirn und anderen Orten Anschläge gegen Eisenbahnbriicken, Elektriiztiitswerte und Telegraphen- und Telefonleitungen. Durch die Explosion eines Sprengkör­pers wurde in Vludenz eine erhebliche Störung in den Lei- tttngsr.nlagen verursacht

Der BSchlerMuir tzi? 1935 v?"M<rett

Berlin, 28 Juni In der nächten Ausgabe des Reichsgesetz- blatres wird ein Geietz zur Aenüerung des Gesetzes über Pächler- Ichu'.z veröffentlich: werden. Durch dieses neue Gesetz wird der bestehende, aber zum 39 Juni 1931 ablauienöe Pächterschutz bis zum 30 Juni 1935 verlangen

MMIrr in Mts

Paris, 28. Junr Die oolitisch literarische Wochenze.tung Venüemiaire" die sich als Organ der Frontkämpfer bezeichnet, behauptet, daß man sich in Berliner amtlichen Kreisen seit An­fang Juni mit dem Plan eines Riesenlustangriffes auf Paris beschäftige, Ser Mitte Juli ltattfinden solle. (!!) Das Blatt gibt auch den Zeitpunkt für diesen Luftangriff an, der auf den IS. Juli als Erinnerungstag des Ausbruchs des Krieges von 1870/71 iestgesetzt war General Weygand sei ausschließlich nach London gereist um sich mit dem englischen Generalstab über die fran­zösisch-englische Zusammenarbeit bei der Abwehr des Luftan­griffes zu besprechen. Die englische Regierung habe Frankreich ihre volle Unterstützung zugesagt und alles sei bereit, um die deutschen Flugzeuge zu einpfangen. Die Junihitze treibt fürwahr seltsame Blüten!!

Beschränkung der Devisenzuteilung für Auswanderer

Berlin, 28. Juni. Di« Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat durch Runüerlaß an sämtliche Devisenstellen den bisher geltenden Höchstbetrag der Larzuteilung für Auswanderer von 10 000 RM. aus 2000 RM. herabgesetzt. Bereits erteilte verbind­liche Zusagen für Beträge, die über 2000 RM hinausgehen. sind aufrechterhalten worden. Die Bestimmungen für die Ge­nehmigung des für die Einwanderung nach Palästina erforder­lichen Vorzeigegeldes /owie das der Förderung der Ausfuhr von deutschen Waren nach Palästina in Verbindung mit der Aus­wanderung dienende sogenannte Palästina-Abkommen bleiben unberührt.

Sitzung des SaarabMmnwngsansschusses in Gens

Genf, 28. Juni. Die Mitglieder des Saarabstimmungsaus­schusses der Schweizer Henry, der Holländer de Jongh und dei Schwede Rhode sind Donnerstag hier eingetroffen. Sre ver­sammelten sich mit dein stellvertretenden Generalsekretär des Völkerbundes, dem Italiener Pilotti sowie einigen mit der Saarfrage beauftragten Völkerbundsbeamten und der als Sach­verständige für die Kommission ernannte amerikanische Staats­bürgerin Wambaugh zu einer entscheidenden Sitzung im Völ­kerbundssekretariat. 2m Verlaufe der Sitzung wurde beschlossen die Frage des Vorsitzes des Abstimmungsausschusses so zu re­geln, daß der Vorsitz zwischen den einzelnen Mitgliedern nach Ablauf von je 2 bis 3 Monaten wechselt. Die Mitglieder des Ausschusses werden Genf am Sonnabend verlassen, da ihre Tä­tigkeit in Saarbrücken offiziell am Montag, 2. Juli, beginnt

Die Amnestieoorlage

im saarländischen Landesrat angenommen

Saarbrücken, 28. Juni. Im Landesrat wurde am Donners- 'tag die von der Regierungskommission vorgelegte Amnestie­vorlage von allen Fraktionen angenommen, wenn sie auch aus keiner Seite restlos Anerkennung fand.

Clearing-Gesetz im Oberhaus angenommen

London, 28. Juni. Im Oberhaus wurde am Donnerstag der Gesetzentwurf über das Schulden-Clearing angenommen. Der Gesetzentwurf wird am Donnerstag abend wegen einem gering­fügigen Irrtum, der bei der Redaktion des Gesetzes entstanden ist, an das Unterhaus zurückgehen.

Parlyou dmchiei Mer seine Balkansahri

Paris, 28. Juni. Bei seiner Ankunft in Paris gab Außen­minister Barthou eine Erklärung an die Presse ab, in der er in großen Zügen über seine Eindrücke von der Reise berichtete, über die keine amtliche Verlautbarung ausgegeben wurde, weil sowohl Titulescu als auch Jeftttsch der Ansicht gewesen seien, daß die Begrüßungsreden genügten um die enge Verbundenheit und die herzliche Freundschaft der beiden Länder ins rechte Licht zu stellen. Die Kleine Entente, so fährt Barthou fort, sei heute einiger und solider denn je. Zwischen ihr und Frankreich gebe es keine Meinungsverschiedenheiten. Alle seien der Ansicht, daß die Achtung vor den Verträgen die sicherste Garantie für einen dauerhaften Frieden sei. Die Revisionspolitik sei nicht nur un­gerecht und widerspreche dem Wunsche der Völker (lj, londern sie sei auch voller Gefahren und trage den Keim eines Krieges in sich. Indem er sich in der denkwürdigen Parlamentssitzung in Bukarest gegen diese Politik gewandt habe, ohne aber ein scharfes Wort auszusprechen, habe er das traditionelle franzö­sische Programm dargelegt.

36 Mer chinesischer Banditen

Mukden, 28. Juni. Bei Kinschau wurde ein mandschurischer Panzerzug von Räubern zum Entgleisen gebracht Die Loko­motive und füll: Wagen sind völlig zertrümmert Bisher wur­den 30 lote und Verwundete gemeldet.

Zooo Mmtrr durch Irutschlmid

Von Obergruppenführer Hühnlein

Wenige Wochen noch, und zum zweiten Male senkt sich dre Flagge zum Start der2000 Kilometer durch Deutsch­land".

1933 ein erster wagemutiger Versuch 1934, nach dem Erfolge des Vorjahres, aus dem deutschen Kraftfahrsport- Terminkalender nicht mehr hinwegzudenken.

Kein Straßenrennen in verkappter Form, der Sen­sationslust dienend, sondern als eine sich aus breitester Grundlage vollziehende sportliche Demonstration mensch­licher und motorischer Leistung, Sache des ganzen Volkes TagderdeutschenKraftfahr t". Am 21./22. Juli 1934 gehört die Straße dem Kraftfahrzeug, umsäumen in allen Gauen Millionen deutscher Volksgenossen die von 100 000 Mann Motor-SA. und NSKK. gesicherte Strecke - der2000 Kilometer", wird vor diesem größten und an , Volkstümlichkeit durch nichts zu überbietendem Forum der Welt das Feld der 1000 Deutschlandfahrer zu des Motori- sterungsgedankens lebendigstem Künder!

Nicht in der Ueberbtetung verlangter Stundendurch­schnitte durch übersteigerte Spitzenleistungen, sondern in ihrer konsequenten Einhaltuna durch das Gros der Fahrer

findet die auf den Erfahrungen des Vorjahres ausgebllul«! Ausschreibung der internationalen2000 Kilometer durch Deutschland 1934" ihren eigentlichen Sinn. Drei Zeit- kontrollen ein verfrühtes Eintreffen zwar gestattend, aber nicht wertend werden hier als Regulierventill wirken. Sie werden ein vorzeitiges Befahren der Strecke vor Inkrafttreten der Sicherung ebenso verhindern, wie stH die mit einer nicht mehr aufzuholenden in der Aus-i schreibung genau festgelegten Zeitüberschreitung ein-, treffenden Fahrzeuge aus dem Wettbewerb ausscheiden) Der Einsatz der Sicherung und die Eröffnung der Kon­trollen erfolgt so frühzeitig, daß den Fahrern die Mögliche keit einesaus Vorrat Fahrens" nicht genommen wird.

Strt und Ziel der Fahrt liegen, wie im Vorjahre^ wiederum in Baden-Baden. Zweckmäßigkeitsgründ« und die Bitte des Herrn Reichsstatthalters in Baden waren! für die Auswahl maßgebend. Eine Monopolstellung für, die Zukunft besitzt Baden-Baden nicht. Die Einbeziehung! von München und der Reichshauptstadt Berlin in di« Streckenführung der 2000 Kilometer waren eine Älbst- verständlichkeit. Ebenso wurde Leipzig als Startort dev Motorräder durch das Zusammenspiel von Zeit und Entq fernung zwangsläufig bestimmt. Wie die Erfahrung de» Jahres gelehrt hat, stellt die Bewältigung der Eesamtstrecks von 2000 Kilometer so hohe Anforderungen an di« Fahre? der Seitenwagenmaschinen, daß die diesjährige Ausschrei-l bung ihren Start mit dem der Solomaschinen in Leipzig! vereinigt. Auf den schwierigen Eifelkurs von 1933 wurde verzichtet und statt dessen die Fahrt durch das Herz dev deutschen Rohstofferzeugung das Ruhrgebiet miß seiner millionenstarken werktätigen Bevölkerung gewählt, um nach Passieren der Autostraße KölnBonn sodann über den Westerwald, Frankfurt a. M. und Heidelberg hin­weg nach Baden-Baden zurückzufllhren.

Die Benutzung von Fabrikdepots wurde im Vor­jahre von dem Teil der Fahrer, dem sie versagt blieb, al» Benachteiligung empfunden. Ihre Errichtung ist daher iw diesem Jahre grundsätzlich verboten. U'eberdies kan« der heutige Stand der Technik wohl erwarten lassen, datz Kraftfahrzeuge selbst unter Berücksichtigung hoher Stunden­durchschnitte sehr wohl in der Lage find, Entfernungen vor? 2000 bzw. 1200 Kilometer auch ohne Inanspruchnahme von Fabrikdepots im Dauerbetrieb zurllckzulegen. Lediglich schadhaft gewordene Reifen können in drei hierfür vor­gesehenen Depots unter Aufsicht der Sportwarte gewechselt werden.

Nicht mehr wie recht und billig ist es, daß die als Be­iatzung eines Wagens oder einer Seitenwagenmaschine ge­meldeten und während des ganzen Fahrverlaufs auf Ge­deih und Verderb miteinander verbundenen Fahrer beide die gleiche Wertung erhalten.

Mag das Ausland 6000 und mehr Kilometer-Fahrten ausschreiben: Was wir wollen, ist etwas anderes! 2006 Kilometer durch Deutschland, Prüfstein der Massenleistung, Quelle technischer wie straßenbaulicher Erkenntnis. Lehr­meister kommender Reichsautobahnfahrer.

Deutscher Kraftfahrsport heraus'

Alls Starr M MO

Altensteig, den 29. Juni 1934.

Eisenbahn-Zeitkarten ohne Lichtbild. In den Zeiten während und nach der Inflation sind die Eisenbahn-Zeit­karten in bedenklichem Umfange mißbräuchlich benützt wor­den. Das hat die Reichsbahn und die dem Deutschen Eisen­bahnverkehrsverband angehörenden Privatbahnen im Jahre 1924 dazu veranlaßt, Zeitkarten nur noch dann als gültige Fahrausweise anzuerkennen, wenn sie zu­sammen mit dem Lichtbild des Inhabers tu dem bekannten Blechrahmen untergebracht waren. Bei dem unverkennbaren Wiederansteigen der öffentlichen Moral nach dem politischen Umschwung ist nun­mehr die nicht selten als lästig empfundene Vorschrift auf den 1. Juli 1934 abgeschafft worden. Von da ab gelten also die Monats-, Schülermonats-, Teilmonats- und Arbeiterwochenkarten wieder ohne Blechrahmen und ohne Lichtbild. Damit indes immerhin eine gewisse Kontrolle möglich ist, werden die Zeitkarten künftig an bestimmten Wochentagen gelocht, und zwar die Monats- und Schü­lermonatskarten am 10., 20. und 28. jeden Monats und die Teilmonats- und Arbeiterwochenkarten am Mittwoch und Freitag jeder Woche.

Pflanzen als Wetterpropheten. Der aufmerksame Be­obachter kann häufig feststellen, daß manche Pflanzen, be­sonders Blumen, regelrechte Wetterpropheten sind. So kün­det die sog. Wetterdistel aufkommenden Regen durch Schlie­ßen ihrer Blüten an. Aehnlich macht es auch der Sauerklee, der überall bei uns in den Wäldern wächst. Er schließt be­reits 56 Stunden, bevor es regnet, seine Blüten und jagt dadurch dem Wanderer, daß er in einigen Stunden mit Regen zu rechnen hat. Man kann sich ziemlich gut auf diesen Weiierpropheten verlassen. Und der Grund für diese selt­same Eigenschaft der erwähnten Blumen? Sie sind so zart gebaut, daß sie bereits bei der leichtesten Anreicherung der Lust mit Feuchtigkeit darauf reagieren und zum Schutz >- gen die Nässe ihre Blüten schließen.

Wart, 28. Juni. (Ertrunken in der Fremde.) Heute durcheilte unfern Ort die erschütternde Nachricht, daß Georg Klink, Sohn des Maurers Klink hier, iu Hall bei Baden ertrunken sei. Derselbe war dort als Maurer in Ar­beit. Vorher hatte er sich in vorbildlicher Weise in die Reihen der SA. gestellt. Während seiner Arbeitsdienstzeit im Lager Derneck wurde er als guter Kamerad hoch ge­schätzt. Der hart betroffenen Familie wendet sich allge­meine Teilnahme zu.

Rohrdorf, 28. Juni. (Besitzwechsel.) Das Wohngebäude des früheren Klosters, seither Adolf Gropp, Fischzucht­anstalt in Rohrdorf gehörend, ging um den Preis von 10 000 Mark an Gärtner KarlWalzin Walddors über.

Nagold, 29. Juni. (Todesfall.) Nach langem, schwerem Leiden starb hier im Alter von 61 Jahren der Kaufmann Paul Schmid. Der Verstorbene war ein hervorragen­des Glied der hiesigen Kaufmannschaft. Nach dem frühen