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„Schwarzwälder Tageszeit,,ng"
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Wäre nun >eil diesem 30. Januar nur das Probien: de» Arbeitslosigkeit in Angriff genommen worden, und wäre bis zum heutigen Tage weiter nichts erreicht, als die Wiedereingliederung von Millionen deutscher Volksgenossen in den Kreis arbeitender Deutscher, io hätte damit allein der Nationalsozialismus' bewiesen, daß er zur Macht berusen ist. Daß mir aber auch nach den Organisationen gen Geist des Materialismus in denen abtöten konnten, die als einstige Träger des marxistischen Organismus noch heute leben, ist ein Beweis für die überzeugende innere Kraft der Hitler-Bewegung. Wie lächerlich hebt sich all diesem gegenüber der Nörgler ab! Der Nörgler muß ja da sein, denn wo sollen alle diejenigen geblieben sein, von deren Nörgeln einst 30 Parteien gelebt haben? Wenn damals 30 Deutsche — jeder in seiner eigenen Partei organisiert — von« Nörgeln lebte, welches Wunder wäre schon geschehen, wenn wir heute nur aus 30 Deutsche einen Nörgler hätten! Die ewigen Besserwisser können ja einfach nicht Schritt halten mit uns. Wie jämmerlich wirkt die Bierbankpolitit des Philisters und des Reaktionärs, die der Aerger zerfrißt, daß sie die Zeit nicht hat zum Zuge kommen lassen Mit ihnen zu rechten, hat keinen Sinn, denn bevor wir damit fertig wären, sind sie tot. Wir sprechen eine neue Sprache, wir denken in neuen Gedanken und handeln neue Taten: Seien wir nachsichtig mit denen die Las Schicksal zum Abseitsstehen, zum Nichtoerstehen, zum Nichtlönne» verdammt hat. und richten wir die Stoßkraft unseres ganzen Kampfes gegen die, die aus Böswilligkeit nicht wollen.
Niemals darf Kritik aus Straßen und Märkten allen Unberufenen in die Ohren geschrieen werden zur Fre-ioe aller Feinde des neuen Deutschlands. Jeder, der öffentlich oder am Stammtisch Kritik übt, sei sich bewußt, daß er damit den Gegnern seines Volkes Beihilfe leistet und oft vielleicht „achsagr, was Agenten und Provokateure böswillig unter dem Volk verbreiten.
Umsomehr aber müssen wirtlich nationalsozialistische Führer dafür Sorge tragen, daß berechtigte Kritik dorthin durchdringt, wo die Möglichkeit besteht, Besserung zu schassen. Ich erwarte von den Führern des Nationalsozialismus, daß sie mit offenen Augen und offenen Ohren durch den ihnen anvertrauten Befehlsbereich gehen und alles, was der Kritik wert ist, und durch Kritik geändert werden kann, noch oben melden, wobei sie auch der nüchternen Selbstkritik nicht vergessen mögen. Umsomehr wird derjenige, der lange in der Bewegung des Führers zu stehen die Ehre hat, großzügig sein gegenüber menschlichen Eigenarten und Schwächen bei Führern des Nationalsozialismus, wenn sie Hand in Hand gehen mit großen Leistungen. Und er wird — das unterscheidet ihn ja gerade vom Kritikaster mir den großen Leistungen die kleinen Schwächen verzeihen, statt umgekehrt die kleinen Schwächen herauszustellen, um die Leistungen zu schmälern.
Wir Nalionalsozialisten sind eine große deutsche Familie. Jede Familie hat auch ungeratene Kinder.
Meine Parteigenossen und Volksgenossen, ich bin weit entfernt von einem Vollkommenheitsstandpunki für alle Nationalsozialisten. Eine Millionenorganisation mil nur vollkommenen Führern ist undenkbar aus dieser Welt. Daraus ergibt sich natürlich auch, daß an den Maßnahmen mancher Unterführer Kritik nicht nur berechtigt, sondern auch notwendig sein kann. Es darf keiner, der berechtigte Kritik an zuständiger Stelle vorbringt, im übrigen aber zur Bewegung gehört und seine Arbeit Ar Sie Bewegung geleistet hat. deswegen in irgendeiner Form »enachteilrgl werden.
Ich bin mir bewußt: Bei jeder großen Massenbewegung stellt sich hin und wieder heraus, daß ein Unterführer an einen falschen Platz geraten ist. Selbstverständlich wird von uns dann eingegriffen. Demjenigen Parteigenossen aber, der eben wirklich an irgendeinem Ort in Deutschland unter solch einem Unterführer leidet, rufe ich zu: Vergiß nie. was aus Deutschland geworden ist durch den Nationalsozialismus.
Mit Stolz sehen wir: Einer bleibt von der Kritik stets ausgeschlossen — das ist der Führer. Das kommt daher, daß jeder fühlt und weiß: Er hatte immer recht und er wrrd immer recht haben. In der kritiklosen Treue, in der Hingabe an den Führer, die nach dem Warum im Einzelsalle nicht fragt, in der stillschweigenden Ausführung seiner Befehle liegt unser aller Nationalsozialismus verankert. Wir glauben daran, daß der Führer einer höheren Berufung zur Gestaltung deutschen Schicksals folgt! An diesem Glauben gibt es keine Kritik.
Wir wollen bei jedem Volksgenossen fürs erste immer vor- ausjetzen, daß er nur das Beste für Volk und Vaterland will. Gleichgültig, ob er Parteigenosse ist oder nicht. Jeder der ehrlich mithelsen will am Wiederaufbau, ist uns willkommen. Wir verbitten uns aber die Kritik derjenigen, welche einst an Stellen standen, an denen sie hätten beweisen können, daß sie die Probleme besser zu lösen verstehen als wir und dis verjagieu — die den Niedergang nicht auszuhalten vermochten. Wenn wir heute an die Lösung dieser großen Probleme gehen, kommt es nicht aus die Kritik an, sondern aus die Mitarbeit.
Wenn sich die NSDAP., ohne daß sie das ganze Kritisieren sonderlich tragisch nimmt, dennoch zum Kamps gegen Kritikaster und Nörgler entschlossen hat. dann führt sie den Kamps entsprechend dem nationalsozialistischen Grundsatz: Wenn Du schlägst, daun schlage hart! Dieser Grundsatz hat sich m 14jäh- riger oppositioneller Kampfzeit tausendfach bewährt.
Es gebe sich das Ausland nicht der trügerischen Hoffnung hin. die Stimmung in Deutschland hätte sich irgendwie geändert. Heute genau jo wie im November 1933 könnte die nationalsozialistische Führung, wenn sie es sür nötig hielte, das deutsche Volk besragen, ob Deutschland zum Nationalsozialismus steht oder nicht. Und unsere Gegner würden heute mindestens die gleiche Enttäuschung erleben, wie bei der damaligen Abstimmung, vor der sie ei» klägliches Ergebnis glaubten prophezeien zu können.
Mögen sich im übrigen die fremden Staaten, die unsere Gegner sind, keiner Täuschung hingeben: Ihre Hossnvng. der Nationalsozialismus könnte doch noch erledigt werden, ist ein gefährliches Hassen, und die Verwirklichung ihres Hassens würde tödlich für sie selbst sein. Ein Abtreten des Nationalsozialismus von der politischen Bühne des deutschen Volkes würde nicht etwa Deutschland in erneute Abhängigkeit von allen Wünschen der betreffenden Regierung bringen, sondern am Ende dieser Entwicklung stände ein europäisches Chaos.
Angesichts dieser Gefahr, die einer Naturkatastrophe gleich Deutschland drohen würde, wenn der Nationalsozialismus ge
fährdet wäre, kann man nur die ewig Vorgestrigen belächeln, die glauben, der Nationalsozialismus könne durch eine Monarchie oder durch die Führung „bewährter konservativer Kräfte" abgelöst werden. Daß weder „bewährte Konservative", noch „hoffnungsvolle Monarchisten", noch auf die Erfolge der Wühlmäuse bauende Kommunisten Bedeutung gewinnen, davor soll uns unsere derzeitige Aktion sichern!
Adolf Hitler ist der große Stratege der Revolution. Er kennt die Erenzen des mit den jeweiligen Mitteln und unter de» jeweiligen Umständen jeweils Erreichbaren. Er handelt nach eiskaltem Abwägeu — oft scheinbar nur dem Augenblicke dienend und doch weit vorausschauend im Verfolg der ferneren Ziele der Revolution.
Wehe dem. der vlump zwischen die feinen Fäden seiner strategischen Pläne hineintrampelt im Wahne, es schneller machen zu können. Er ist ein Feind der Revolution — auch wenn er im besten Glaube» handelt. Nutznießer wären die Feinde der Revolution, sei es im Zeichen der Reaktion, sei es im Zeichen des Kommunismus. Keiner wacht mehr über seiner Revolution als der Führer.
Ich habe es mir zur besonderen Pflicht gemacht, in dem ehrenvollen Amt, das mir der Führer als sein Stellvertreter mit der Führung der Bewegung übertrug, über den Tagesnotwendig- keiten und über den Kompromissen, die uns die harte Wirklichkeit für den Augenblick aufzwingt, stets die revolutionären Ziele des Nationalsozialismus cm großen und im einzelnen im Aug> zu haben. Ich setze meine Ehre darein, auch wenn ich daher nicht dauernd von revolutionärem Geist rede oder so tue. als wenn ich ihn allein gepachtet hätte. Revolutionär im Herzen bleiben und nach den Grundsätzen der nationalsozialistischen Revolution leben, daraus kommt es an! Wie es in der Vergangenheit war. so wird es auch in Zukunft bleiben: Es kann der Nationalsozialis. mus seine Aufgaoen nur lösen, seine Taten nur vollbringen, wenn der deutsche Arbeiter geschlossen und treu zur nationalsozialistischen Führung stehl. An der Front ist der Nationalsozialismus entstanden, aus dem Fronterleben wuchs unsere weltanschauliche Idee, die heute Deutschland beherrscht. Das Blut der für sie gefallenen Kameraden hat die Bewegung des Frontsoldaten Adolf Hitler geadelt, der Glaube an ihn ist der Glaube an euren Sieg, deutsche Arbeiter!
Ich begrüße den Führer als
den Führer der Fronlgeneration.
den ersten Soldaten der deutschen Revolution.
den ersten Arbeiter der deutschen Revolution,
'»*n Betreuer des Reiches!
M Stellvertreter des Meers vor der KL
Mühlheim, 35. Juni. Mit einer Führertagung der HI. des Bezirkes Nieüerrhein-Ruhr in der Stadthalle in Mühlhausen begann der zweite Tag des Gauparteitages der NSDAP. Gau Essen. Eebietsführer Deinen meldete Rudolf Heß die 200 000 Hitlerjuiigeu und BdM. von Ruhr und Niederrhein. Keine Erenzen kannte die Begeisterung, als sich der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß in eindringlicher Rede an die versammelten Führer der HI. wandte. Er begrüßte die enge Verbundenheit zwischen der HI. und der Gesamtbewegung. Das könne auch nichts anderes sein, denn die Jugend der Bewegung sei das Werdende der Bewegung wie das Werdende des Volkes. Die- leingen täuschten sich, ie glaubten, einen Riß zwischen der Jugend und den Aelteren feststellen zu können. Immer sei die Zugend radikaler gewesen und immer habe sie mehr Schwung gehabt. Pflicht der jungen Führer aber >ei es. mit großem Feingefühl und seinem Abwägen Führer der Zugend zu sein, dafür zu morgen. daß dieser Schwung nicht Schaden leide, aus der anderen Seite aber auch abzuwägen, wo die Grenzen seien, daß nicht Schaden entstehe sür die Gesamtheit. Das Gegengewicht sei die Disziplin, Sie Zucht. Es sei notwendig, daß bei aller Freihetl der Mensch einen Spritzer Preußentum heute in seinem Blute habe. Das Preußentum bedeute noch nicht Kasernenhof. Preußentum im besten Sinn in sich habe der Führer. Preußentum sei Härte sich selbst gegenüber. Preußentum ertöte keineswegs den Geist. Strenge Disztplin, geboren aus der Liebe zum Führer, müsse die Jugend beherrschen. Zur Disziplin gehöre auch Ver- ichwiegenheit. Aus der Schwatzhaftigkeit sei dem Volk schon viel Schaden entstanden. Wenn tue Jugend nicht das Schweigen lerne, dem Alter wäre es erst recht nicht möglich. Selbstverständlich sei auch eine Diszivlin gegenüber dem Körper und der Seele zu fordern. Wenn der Körper rein sei. könne auch die Seele rein lein. Nur wenn die Seele der Kommenden rein sei. könne auch die Seele des Volkes rein sein. Wir. jo fuhr Rudolf Heß fort, die wir Junge geblieben sind, und ihr. die ihr jung seid, wollen gemeinsam schaffen für das neue Reich, das in vielem anders aussehen wird, als wir es heute iehen. In das dreifache Sieg Heil! auf den Führer stimmten die Teilnehmer dieser eindrucksvollen Kundgebung mu freudiger Begeisterung ein.
Weisverteilung des JeulMaad-Zlugrs
Berlin, 25 Juni. Aus dem Abschiedsessen, das Sie Teilnehmer an dem Deutschlandslug 1934 am Sonntag im Marmorjaal anläßlich der Preisverkündung vereinte, nahm der Präsident des Deutschen Luftsportoerbandes, Loerzer. das Wort. Er gedachte mit großer Anerkennung der an diesen vier Tagen vollbrachten Leistungen. Ls habe sich entsprechend dem Willen des Reichs- iuftsahrrministers nicht darum gehandelt. Einzelleistungen zu vollbringen, sondern Gemeinschastsleistunge» Bei diesem Fluge hätten sich die Früchte der Arbeit des vergangenen Jahres gezeigt. Er selbst habe durch ieine Teilnahme an dem Fluge Gelegenheit gehabt, alle utiatben in Deutschland sestzustellen, daß es nur eine Stimme des Urteils gab. nämlich Bewunderung und Erstaunen Uber das. was in io kurzer Zeit möglich geworden sei. Das se, schönster Lohn und höchste Anerkennung für alle Teilnehmer an diesem Kamps.
Wäyrend die Flieger und Gäste sich von ihren Plätzen erhoben. gedachte Loerzer in teilnehmenden Worten der drei Opser des Deutschlandsluges, die sür ihre Idee gefallen seien. Es sei aber nicht Fliegerart. traurig den Kops hängen zu lasten. Der Flieger wie überhaupt der Kämpfer werden durch das Opfer der .Kameraden angesvornt zu höheren Leistungen. Loerzer gab dann L-e Ergebnisse des Wettbewerbes wie folgt bekannt: 1. Gruppe Hannover: 2. Württemberg (Eßlingen): 3. Oberschlefien; 4. Mannheim. 5. Darmste-dt: 0. Oberbayern: 7. Berlin Gruppe Geyer: 8.
Berlin Gruppe Christiansen: 9. Bremen: 10. Grupve Berlin, An- gehörige Ser Lufthansa: 11. Danzig Langfuhr: 12. Königsberg. 13. Hamburg-Altona: l4. Ruhr-Niederrhei»: 15. Berlin Grupoe Leger; 16. und 17. Berlin Gruppe Mohn: 18. Dresden: ig. Osnabrück: 20. Magdeburg: 21 Düsseldorf. In später Nachtstunde erschien jubelnd begrüßt Reichsluftfahrlminister General Göring, um einige Zeit im Kreise der Fliegerkameraüen zu verbringen. und nahm persönlich die Verteilung des Wunder- preucs vor.
Dir Llearlngvvrlage
London, 25 Juiu. Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Nevitle Chamberlan, bei der Einbringung der zweiten Lesung der britischen Llearingvorlage u a.. er ireue sich, daß die Einladung nach London von Deutschland angenommen worden sei. Er hoffe. Saß es weiterhin möglich sein werde, eine Vereinbarung zu treffen, die eine billige Behandlung ,ür die britischen Bonds- lnhaber und Kausleute vor sem 1. Juli sicherstellen würde. Trotzdem könne aber die britische Regierung die Annahme des dem Unterhaus vorliegenden Gesetzes nicht verschieben. Zwei Punkte seien nach Ansicht Ser britischen Negierung sür eine befriedigende Vereinbarung wesentlich: i. Daß eine volle Bezahlung des Dienstes der Dawes- und Pounganleihe, Sie gesetzlichen Vorrang haben, erfolgt, und 2. daß mit Bezug aus andere Fragen zwischen englische» und anderen Gläubigern keine Unterscheidung zu Ungunsten englischer Interessen stattfinde. Chamberlaia bemerkte weiter er hoffe, daß so wenig Eingriffe in den Handel wie möglich stattfinden würden und daß die Regierung, falls die Verhandlungen scheitern, sich nur mit den Anleihen befassen brauche. Was die Dawes- und Pounganleihe betreffe, so werde unter der Vorlage vorgeschlagen werden, eine Verordnung zu veröffentliche» die vorsieht. Saß 20 v. H. des Wertes der deutschen Einfuhr mit dem Zoll zusammen sür Vas Clearingamt eiu- gezogen werden. Mit Bezug auf andere Anleihe» als die Dawes- uud Pounganleihe schlage die deutsche Regierung vor, für ihre» Dienst dreiprozentige Fundierungsbonds für die von den britischen Gläubigern vorgeschlagenen Anleihen auszugeben, und di« Gläubiger würden bereit sein, diese Fundieruiigsbonüs anzn- nehmen, vorausgesetzt, daß die Bedingungen befriedigend sind und daß keine unbillige Unterscheidung stattfinSe.
MituiWvlvgrmlim ln Großbritannien
London, 25. Juni. Ein Sonderkorrespondent des „Daily Telegraph" schreibt: Erweiterungsprogramme für Heer, Flotte und Luitwaffe werden gegenwärtig von der britischen Regierung erwogen. Jedes dieser Programme bringt eine wesentliche Erhöhung der nationalen Ausgaben mit sich. Wenn die oorgeleg- teu Pläne unverändert angenommen werden sollten, so würden die Gesamtkosten bei weitem die Summe übersteigen, die das Land gegenwärtig sür diese Zwecke ausgeben kann. Die Regierung wird daher darüber zu entscheiden haben: 1. welche Gesamtsumme für die nationale Verteidigung verfügbar sein soll, und 2 wie diese Summe auf die drei Waffengattungen zu verteilen ist. Die Entscheidung wird schwerlich bis zur Zeit der Vorbereitung der nächstjährigen Voranschläge aufgeschoben werden, sondern dürfte im Lause der nächsten Wochen fallen. Die Notwendigkeit der Erhöhung der Mehrausgaben ist au, den Fehlschlag in Genf zurückzuführen.
3ugzusammenswtz bei Paris
Paris, 25 Juni. Ein Zugzusammenstotz. bei dem insgesamt 49 Personen mehr oder weniger schwer verletzt wurden, ereignete sich am Sonntag vor Mitternacht in der westlichen Bannmeile von Paris. Kurz vor Sem Bahnhof Houilles fuhr ein vollbesetzter Personenzug aut einen leeren Güterzug auf. der infolge ungenügenden Dampfdruckes aus der Strecke lag. Bei dem Zusammenstoß schoben sich einige Wagen ineinander, andere sprangen aus den Schienen. Der Maschinist des Personenzuges ist seinen schweren Verletzungen erlegen. Es sind iomit 1 Toter, 3 Schwerverletzte und 39 Leichtverletzte zu verzeichnen.
Der Bischof von Birmingham gegen die Ungerechtigkeit des Versailler Vertrages
London. 25. Juni. Der Bischof von Birmingham, Dr. Barnes, sagte in einer Predigt am Sonntag, wenn es nach ihm ginge, würde die Ungerechtigkeit des Versailler Vertrages gutgemacht werden und Deutschland würde die khm in Versailles abgenommenen Kolonien zurückerhalten. Der Bischof erklärte ferner, seiner Meinung nach sollte Großbritannien aus jeden Fall ab- rüsteci. ohne sich um die Haltung Ser anderen Mächte zu kümmern und sollte sein Vertrauen in eine „Politik internationaler Rechtschaffenheit" setzen.
Volksgerichtshof ist kein Reoolulionslribunal
Berlin, 25. Juni. Ministerialrat Hans Richter im Reichsjustiz- niinrsterium erläutert. w>e das NdZ. meldet,, im Reichsverwal- rungsblatt den Sinn und dre Bedeutung der Schaffung des „Volksgerichtshofes", jenes neuen hohen Gerichtes des Reiches, das die Hoch- und Landesverräter abzuurteilen haben wird. Das neue Gesetz sei alles andere als ein Ausnahmerecht. Der Volksgerichtshof sei kein Revolutionstribunal. zu dem man ihn teilweise im Auslände aus durchsichtigen Beweggründen machen wolle. Als Ergebnis einer sachlichen Arbeitsteilung sei er ein neues Organ der gesonderten Rechtspflege geworden. Unabhängig wie jedes deutsche Gericht werde er nach denselben Grundsätzen wie diese seine Ueberzeugung von Schuld oder Unschuld gewinnen, und sein Wirken werde bald allgemein in dem hohen Ansehen stehen, das den Deutschen für die Rechtsprechung seiner hohen Gerichte zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Neuer Treuhänder der Arbeit sür Hessen
Berlin, 25. Juni. Mit Wirkung vom 1. Juli 1934 ist der bisherige Bankdirektor Franz Josevh Schwarz kommissarisch mit rer Wahrnehmung der Geschäfte des Treuhänders der Arbeit sür ras Wirtschaftsgebiet Hessen beauftragt worden. Der NSDAP, zehört Schwarz seit 1930 an. Seit Mitte 1931 ist er Angehöri- ;er der SS. und zurzeit Standartenführer der zweiten 2S - standarte Hessen-Nassau-Süd.