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Schwarzwälder Tageszeitung"

Nr. 144

Estland bereits geschaffenen neuen Verfassung, die dem Staatsoberhaupt große Machtbefugnisse einräumt, be­kanntlich die Freiheitskämpfer sind. Somit hat die estnische Regierung die ihr vom Volke und seinen Führern verlie­hene Macht als Waffe gegen das Volk selbst mißbraucht.

Außenpolitisch legt die lettische Regierung allem Anschein nach Wert auf gute Beziehungen zu Deutschland. Die estnische Regierung läßt es mit der diplomatischen Korrektheit sein Bewenden haben. Ihre wirkliche innere Einstellung dem Deutschtum gegen­über ist ablehnend und unfreundlich. Die Handelspolitik zielt darauf ab, Deutschland möglichst zu benachteiligen, und allgemeine Stimmungsmache gegen alles Deutsche ist das tägliche Brot, das die gesamte estnische Presse ihren Lesern vorsetzt. Verunglimpfungen, Verächtlichmachungen und po­litische Verdächtigungen des Nationalsozialismus, seiner Führer und seiner Errungenschaften sind an der Tagesord­nung, und immer noch wird das leidige Märchen von den Eroberungsgelllsten des Hitler-Deutschland in bezug auf Estland, denen die Freiheitskämpfer angeblich Vorschub geleistet haben sollen, eifrig aufgetischt. Die Befürchtung ei­ner deutschlandfreundlichen Orientierung bei den Frei­heitskämpfern war auch mit ein Grund für das Verbot der Bewegung. Dem inländischen Deutschtum gegenüber tritt immer merklicher das Bestreben zu Tage, es wirtschaftlich abzudrosseln. Das estländische Deutschtum wird politisch und wirtschaftlich immer mehr übergangen und ausgeschal­tet; vor allem ist seine politische Betätigung mit großen Gefahren verbunden; überall wird nachstaatsverräteri­schen" Beziehungen zum Hitler-Deutschland geschnüffelt.

Die großen und augenfälligen Gegensätze zwischen den Diktaturen in Lettland und Estland sprechen zu Gunsten Lettlands; in der deutschen Presse Lettlands wird auch im­mer wieder der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß sich ein Weg des ersprießlichen Zusammenlebens mit dem Letten- tum gerade im nationalen Lettenstaat ergeben wird.

Mn Baugebotr

Jur Durchführung nationalsozialistischrr Grundsätze auf

dem Gebiete des Städtebaus hat Oberbürgermeister Dr.

Strölin-Stuttgart in Zusammenarbeit mit hervorragenden

Bausachverständigen für dir Bauenden und ihre Architekten

folgende zehn Gebote aufgestellt:

1. Denke beim Bauen daran, daß Du nicht allein bist, sondern daß Du Rücksicht auf Deine Nachbarn zu nehmen hast.

Nur wenn auch auf dem Gebiet des Bauwesens der natio­nalsozialistische Grundsatz:Gemeinnutz geht vor Eigennutz" aufs schärfste zur Durchführung kommt, wird der Gesamtheit und damit letzten Endes auch dem Einzelnen am besten gedient. ,

2. Nimm bei Deinen Bauabsichten Rücksicht auf die Landschaft.

Es kommt darauf an. Baukunst und Natur in ein harmo­nisches Verhältnis zueinander zu bringen. Die Haushöhe mutz zum Bcrc-Hang gut abgestimmt sein. Ein einzelnes Gebäude kann die Schönheit eines ganzen Stadtbildes zerstören. Am schönsten baut, wer es versteht, die Natur durch sein Bauwerk so wenig wie möglich zu verdrängen.

3 Sei einfach und schlicht in der äußeren Gestaltung Deines Hauses.

Die Gleichartigkeit der Hausformen bildet den Reiz der alten Stadtbilder. Sie verdanken ihre schöne Wirkung der Baudisziplin ihrer Zeit. Trotzdem gibt städtebauliche Ein­heit noch genügend Spielraum zu individueller Gestaltung.

4. Stelle die Längsseite Deines Hauses gleichlaufend zum Hang, dann fügst Du Dein Haus am besten in die Landschaft ein. Es ist billiger zu bauen als bei Querstellung zum Hang. Die beste Gebäudeform ist das langgestreckte, schmale Haus.

5 Bevorzuge ein einfaches und ruhiges Dach.

Es ist schön und billig in der Herstellung und Unterhal­tung.

6 Vermeide die Dachwohnung.

Das Dach ist notwendig als Schutz gegen die Witterung, nicht aber als Hülle für die Wohnung. Die Dachwohnung ist eine Mißgeburt, im Sommer heiß, im Winter kalt. Sie er­gibt unglückliche Raumformen und unschöne Dachausbauten, die eine dauernde Quelle von Dachschäden bilden. Die Dach­wohnung ist am meisten der Fliegergefahr ausgesetzt. Ihre scheinbare Billigkeit wird durch zahlreiche Mängel mehr als aufgewogen.

7. Unterlasse plumpe Anbauten.

Unförmige Erker und Balkone zerstören die ruhige Er­scheinung des Hauses und das Gesamtbild der Straße. Die aufgewendeten Kosten stehen meist in keinem Verhältnis zum angestrebten Nutzen. _

8 Gestalte auch die Umgebung Deines Hauses so, daß eine Gar­tenstadt entsteht.

Verbirg Dich nicht hinter düsteren Einfriedungen, dir das Straßenbild schädigen. Erhalte und mehre den Baumbestand. Grün soll vorherrschen vor Stein und Mauern. Grünflächen sind die Voraussetzung für frische Luft, die wir zum Leben brauchen.

9. Ziehe zu Deiner Banabficht einen guten, treuhänderisch täti­gen Architekten bei.

Dieser wird Dich über die an Dein Haus zu stellenden künstlerischen und technischen Anforderungen beraten. Er ist Mittler zwischen Behörde, Unternehmer und Dir.

10. Hilf mit an der Verschönerung des Stadtbildes.

Trage dazu bei, daß durch eine im Gesamtbild einheitlich wirkende Stadt ein geschlossener Volkswirte und die innnere Volksverbundenheit zum Ausdruck kommen.

Darf ei« Mcherzeuser unmittelbar

au den Verbraucher Milch abgeben?

Die Landesbauernschaft Württemberg teilt uns mit: Die Tat­sache, daß Molkereien. Rahmstationen und Milchsammelstellen das alleinige Recht zur Belieferung der ortsansässigen Ver- Lraucherschaft mit Trinkmilch für sich in Anspruch nehmen und den ortsansässigen Milcherzeugern den unmittelbaren Verkauf von Trinkmilch unter Umgehung der örtlichen Organisation au den Verbraucher verbieten, hat hier und da gewisse Beunruhi­gungen sowohl im Kreise der Erzeuger, als auch bei den Ver­brauchern hervorgerufen. Mitunter wird auch in Zweifel ge­zogen, ob diese Betriebe auf Grund der gesetzlichen Bestim­mungen hierzu ü b er h au pt berechtigt sind. Am ei» iür allemal

in diese für viele landwirtschaftliche Betriebe und Haushaltungen oft einschneidende Maßnahme Klarheit zu bringen, sei daraus hingewiesen, daß die milchbe- und - verarbeitenden Betriebe tat­sächlich auf Grund des Gesetzes über den Zusammenschluß der deutschen Milchwirtschaft und der hierzu getroffenen Anord­nungen des Milchwirtschaftsverbands Württemberg hierzu die Berechtigung haben. Wo also im Ort eine Molkerei, eine Rahm- station oder eine Milchsammelstelle besteht, haben die Milch­erzeuger des betreffenden Einzugsgebietes für diejenige Milch, die nicht im eigenen Haushalt benötigt wird, keine andere Ab­satzmöglichkeit als über diesen Betrieb. Wenn ein solcher Be­trieb in Form einer Genossenschaft geführt wird, spielt es auch keine Rolle, ob die zur Milchablieferung verpflichteten Milch­erzeuger Mitglied dieser Genossenschaft sind oder nicht.

Zum besseren Verständnis für diese Maßnahmen sei darauf hingewiesen, daß d-e Frischmilchpreise, welche bekanntlich auch in den kleinsten ländlichen Gemeinden mindestens 18 Psg. ab Sammelstelle betragen müssen, durch die Maßnahmen der Milch versorgungsverbände aus dieser für die Erzeuger notwendigen Höhe gehalten werden. Diese Maßnahmen sind aber nicht dazu da, daß sie nur einigen Milcherzeugern zugute kommen, welche zufällig, sei es durch verwandtschaftliche, sreundnachbarliche oder andere Beziehungen einen Frischmilchabsatz haben, sondern sämt­lichen Milcherzeugern der betreffenden Gemeinde. Es geht nicht an. daß einige einen Teil oder sämtliche Milch zu 1825 Pfg. als Frischmilch verkaufen und damit die Vorteile der auf erträg­licher Höhe gehaltenen Frischmilchpreise für sich allein in An­spruch nehmen, während andere Milcherzeuger sämtliche oder den größten Teil der anfallenden Milch über die örtliche Molkerei zu einem wesentlich schlechteren Preis der Verarbeitung zu­führen müssen. Dadurch, daß die örtlichen Molkereien oder Sammelstellen allein das Recht zum Frischmilchverkauf haben, kommt allen Milcherzeugern anteilmäßig der bessere Frischmilch­preis zugute. Es müssen aber auch alle Milcherzeuger an dem weniger guten Milchpreis trugen für diejenige Milch, welche verarbeitet wird. Es ist also diese oft von Kritikern und Nörg­lern bemängelte Maßnahme eine wirklich nationalsozialistische Tat, bei der der Eigennutz einzelner hinter dem Gemeinnutz zurückzutreten hat. Dort, wo entsprechend den Richtlinien des Milchwirtschaftsverbands Württemberg die Frischmilchversorgung der Verbraucher durch die örtliche Sammelstelle durchgeführt wurde, hat sich in den meisten Fällen herausgestellt, daß nach kurzer Zeit nicht nur die Erzeuger, sondern auch die Verbraucher befriedigt find.

Wo es sich als notwendig erwiesen hat, werden Vorkehrungen getroffen, daß die Trinkmilch für die Verbraucher nur aus solchen Ställen stammt, die in jeder Beziehung hygienisch ein­wandfrei sind. Es sind weiterhin Maßnahmen vorgesehen, daß überall, wo dies gewünscht wird, Markenmilch bezogen werden kann.

Es kommt mitunter vor, daß durch die Einstellung des Frisch­milchverkaufs vom Stall an den Verbraucher und durch die Zwischenschaltung der Sammelstelle der Molkerei für einige Erzeuger und auch für einige Verbraucher Härten entstehen wür­den, wenn die Anordnung des Milchwirtschaftsverbands Würt­temberg ganz nach dem Buchstaben des Gesetzes durchgeführt wird. Zn solchen Fällen bleibt es den milchbe- und -verarbeitenden Betrieben überlassen, in geeigneter Form Ausnahmen zuzulassen, di« aber stets so getroffen werden müssen, daß der Zweck der ganzen Maßnahme gewahrt bleibt. Das heißt, die Verrechnung des Milchgeldes erfolgt auch dann nicht unmittelbar zwischen Erzeuger und Verbraucher, sondern wird durch die betreffende Molkerei, Sammelstelle oder Rahmstation vorgenommen.

Gerichtssaal

Gereke-Prozetz wegen Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten vertagt

Berlin, 23. Juni. Zu Beginn der Verhandlung im Gereke- Prozeß teilte der Vorsitzende am Samstag den Inhalt eines medizinischen Sachverständigen-Gutachtens über den Gesundheits­zustand des Angeklagten Dr. Eereke mit, aus dem hervorgeht, daß Dr. Gereke noch nicht oerhandlungsfähig sei. Der Angeklagte war bekanntlich am letzten Verhandlungstage im Verlaufe einer erregten Auseinandersetzung zwischen der Staatsanwaltschaft und seinen Verteidigern in der Anklagebank zusammengebrocheu. Der Vorsitzende vertagte die Verhandlung auf Dienstag.

Urteil in einem Spionageprozeß in Rom

Rom, 23. Juni. In einem großen Spionageprozeß wurde das Urteil gefällt. Die drei Angeklagten, der frühere sozialistische Abgeordnete Bianchi, der Fliegerfeldwebel Del Monte und Kapitän Ambrogi. wurden der Spionage zugunsten Sowjet- cußlands für schuldig befunden. Bianchi wurde zu 17 Jahren, Del Monte zu 16 urid Ambrogi zu 15 Jahren Zuchthaus ver- arteilt..

GW M SWt

Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft

In Berlin: 1. FC. Nürnberg Schalke 04 1:2 (0:0).

Vorrunde um den Kampsspielpokal

In Karlsruhe: Baden Niedersachsen 7:4 In Köln: Mittelrhein Brandenburg 0:0 In Kassel: Nordhessen Schlesien 4:1 In Königsberg: Ostpreußen Niederrhein 0:3 Aufstiegspiele zur Gauliga Gau Württemberg:

SV. Göppingen Spfr. Eßlingen 1:1.

Gau Baden:

Germania Karlsdorf FC. 08 Villingen 3:2. Freundschaftsspiele

Samstag: SpV. Weingarten Stuttgarter Kickers 0:2, FC. Eislingen Normannia Gmünd 1:0, TSV. Münster ge­gen FV. Mettingen 8:1, SpVgg. Prag Stuttgart SpVgg. Bad Cannstatt 0:0. Sonntag: VfR. Eaisburg Stuttgar­ter SC. 2:3, SA. Ulm SA. Stuttgart 6:0, FV. Kornwestheim gegen FC. Birkenfeld 3:4, Stadtelf Heidelberg Stadtelf Saarbrücken 3:2, SC. Schwenningen FC. Kreuzlingen S:1.

Das 14. Schwimmfest des Gaues 15 Württemberg/Hohenzollern welches am 7. und 8. Juli im herrlich gelegenen Stadt. Freibad in Herrenberg durchgekührt wird, dürfte seine Vorgänger

sowohl an Teilnehmerzahl als auch in den Leistungen um ein Gutes übertreffen. Hoben doch die Schwimmabteilungen der Vereine durch unermüdliche Werbearbeit und die allmählich durchdringende Einsicht daß der Schwimmsport unstreitbar die gesündeste Leibesübung für Jung und Alt ist, im vergangenen Jahr einen bedeutenden Aufschwung erfahren. Zudem sind die Wettkampfarten und -Klassen beim diesjährigen Gauschwimmen ziemlich erweitert worden, so daß schon deshalb mit einer Mas­senbeteiligung in den Wettkämpfen gerechnet werden kann. Zum erstenmal kommt ein gemischter Mehrkampf für Turner zum Austrag, der nicht allein den Schwimmern gilt, sondern im Be­sonderen den Wünschen der Geräte- und Volksturner Rechnung trägt. Ganz besonderes Interesse dürsten natürlich neben den kunstvollen Sprüngen von: hohen Brett und den Tauchübungen die Schwimmstaffeln erwecken, zu welchen zwei wertvolle Erinue- rungspreije gestiftet wurden. Meldungen zu allen Wettkämpfen ist der 30. Juni.

StraßenrennenRund durch den Schwarzwald"

Die besten Straßenverhältnisse fanden die Teilnehmer an dem ersten reichsoffenen Straßenrennen des Bezirks Schwin­gen im Deutschen Radfahrverband vor. Im Endspurt vor 3000 Zuschauern am Ziel in Schwennigen siegte der Lannstatter Weimer. Im Jugendrennen kam der Stuttgarter Rick zu einem schönen Sieg. Ergebnisse: 1. Wsimer-RTC. Brennabor Cann­statt 5:17,20 Std., 2. Erwin Weischedel-RV. Spartania Zuffen­hausen, 3. Karl Moosmann-Lauterbach.

Sande! «ad MM

Devisenrepartierung der Reichsbank

Die angespannte Devisenlage der Reichsbank macht es not- wendig, die täglichen Devisenabgaben bis aus weiteres so eiu- zuschränken, daß sie nicht höher sind als die Eingänge an dem­selben Tag. Die Reichsbank wird daher von Montag den 25, Juni 1934 ab nach Maßgabe der Deviseneingänge eine Repar­tierung der angeforderten Beträge vornehmen. Die Zuteilung wrü» nicht für alle Anforderungen und Währungen die gleiche sein. In erster Linie wird darauf Bedacht genommen werde«, daß der Bedarf an Rohstoffen und Lebensmitteln in besonderer Weise gesichert wird.

Grundlage für die Devisenanforderungen bei der Reichsbank bleiben, wre bisher die Einzelgenehmigungen und allgemeinen Genehmigungen der Devisenstellen. Die Repartierung macht es erforderlich, daß auch alle Zahlungen an das Ausland, die bis­her in mittelbarer Form, insbesondere durch Verrechnungen, geleistet wurden, als Devisenanforderungen an die Reichsbank gelangen. Genehmigungen im Warenverkehr werden daher künftig nur noch in der Form erteilt, daß sie zu Anforderungen von Devisen bei der Reichsbank berechtigen. Auch Auslands­zahlungen im Postverkehr sind nicht mehr zulässig. Die allge­meinen Genehmigungen für den Warenverkehr werden mit Wir­kung vom 1. Juli 1934 entsprechend neu geregelt. Die Einzah­lungen auf die Sonderkonten für den Warenverkehr und auf die Konten der Notenbanken, mit denen Verrechnungsabkom­men bestehen, werden durch die Repartierung nicht berührt. Die bisher vorgesehene Kompensationsbefugnis der Devisen­banken entfällt; ebenso werden die den einzelnen Importeuren zugeteilten Betriebsfonds aufgelöst.

Getreide

Wochenbericht vom Eetreidegroßmarkt Mannheim

Au den internationalen Eetreidemärkten konnte sich anfangs der Woche größeres Geschäft in La Plata-Weizen und Manito­ba-Weizen entwickeln, das jedoch Mitte der Woche wieder etwas abgeflaut ist. Angehalten hat die Geschäftsbelebung im Aus­land, hauptsächlich in Mais und Futtergetreide, worin weiter­hin erhebliche Mengen umgesetzt wurden. In Süddeutschland war kleines Geschäft in Auslandsweizen, besonders in Mani­toba 1 Atlantic, der auf Basis hfl. S. per 100 Kilo cif Rotter­dam umgesetzt wurde. Neuerdings lauten die Offerten wieder etwa 7,5 Cents per 100 Kilo schwächer. 2m Anschluß an die Ausfuhrsperre für Weizen waren Weizenscheine lebhaft und ge­fragt und erreichten am Wochenanfang einen Kurs von 169.50 RM. per Tonne. Die Scheine sind im Augenblick wieder etwas abgeschwächt mit 168.50 RM. per Tonne angeboten.

Am Markt für Jnlandsweizeu blieb die feste Grundstimmung erhalten. Das Angebot ist zwar nach den Regenfällen etwas größer geworden, andererseits hat aber die Nachfrage seitens der Großmühlen, die bis zur neuen Ernte eingedeckt zu sein scheinen, wiederum nachgelassen. Die verschiedenen hier in Frage kommenden Weizenprovenienzen sind etwas über dem Festpreis angeboten, während schlesischer Weizen zum Festpreis erhältlich ist. Anfangs der Woche war etwas Geschäft in Jnlandsweizeu, das jedoch Mitte der Woche wieder eingeschrumpft ist.

Der Markt für Jnlandsroggen verläuft in stetiger Verfassung Die Forderungen der Verkäufer aus Nord- und Ostdeutschland gehen teilweise fehr auseinander. Pommernmärkischer Roggen wird zu 18.50 RM. per 100 Kilo cif Mannheim zur prompten Abnahme angeboten. Das Angebot an Roggen bleibr weiterhin klein, allerdings ist auch der Bedarf am Oberrhein nur gering.

2n Gerste der diesjährigen Ernte fehlt augenblicklich durch­weg das Angebot, da die Bestände verkauft sind und die verar­beitende Industrie eingedeckt ist. Bemerkenswert ist, daß neue deutsche Wintergerste zur Juli-Lieferung mit 18.75 RM., zur August-Lieferung mit 18.60 RM. per 100 Kilo cif Mannheim, Kasse, Ankunft erhältlich ist. Im Kölner Bezirk wurde vierzei­lige neue Wintergerste zu 17.50 RM., zweizeilige zu 18.25 RM- ab Stationen umgesetzt. , r

Hafer ist in nennenswertem Maße nicht mehr am Markt, so- daß die wenigen Offerten das Bild einer regulären Marktge­staltung nicht zu vermitteln vermögen.

Der Mehlmarkt zeigt völlig unverändertes Aussehen. Der Ab­ruf bei den Mühlen in Weizenmehl bleibt gering, ebenso auch dis Umsätze im Handelsgeschäft. Auch in Roggeumehl ist das Geschäft noch ruhiger geworden, wobei festzustellen ist, daß die süddeutschen Roggenmühlen kaum am Markte sind.

Am Futtermittelmarkt hat die verhältnismäßig große Nach­frage bei geringem Angebot durchweg zu weiteren leichteren Preiserhöhungen geführt. Mais ist im Einklang mit der festen Haltung des Auslandsmarktes ebenfalls erhöht und stellt sich auf 19.75 RM. per 100 KUo waggonfrei Mannheim mit Sack.

Auch Miihlennachprodukte liegen fest, wobei Kleie «och bester offeriert wird als Futtermehle. Nachmehle stnd kaum am Markt, ebenso find Trockenschnitzel derzeit nicht angeboten. Analog der allgemeinen Entwicklung sind auch die Preise für Malzkeim« und Biertreber erhöht. Die Neuregelung der Preise für ölhal­tige Futtermittel wird jetzt vorgenommen und bekanntgegebe».

Heiteres

Zauberei. Der Zauberer Mogelirri zauberte Eier hervor. Aus einem Zylinderhut.

Er wandte sich an einen kleinen Jungen, der vorn in der ersten Parkettreihe faß:Das kann deine Mutter nicht, was? Ohne Hühner kann deine Mutter keine Eier hervorzaubern?"

»Doch, «eine Mutti hält sich Enten", sagte der Zunge.