'Nationales 9lachrichten- und Anzeigenblatt für die OberamtsbezirLe Nagold. Calw. Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 144

Altensteig» Montag» den 2S. Juni 1834

57. Jahrga»,

S« RtWwrhrmiuifttr n>M Sedeoktastl«

für die gefallenes preußischen Kommandeure

Kalbmast am 28. Saat

Berlin, 24. Juni. Die Reichsregierung hat ungeordnet, datz zum Zeichen der Ablehnung des vor 15 Jahren beschlossenen Diktats von Versailles und zum Ausdruck der Trauer, datz das Deutsche Volk noch immer unter dem harten Druck dieses Diktats steht, am Donnerstag den 28. Juni 1934. sämtliche Dienstgebäude des Reiches, der Länder, der Gemein­den, sowie die Gebäude der Körperschaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen Halbmast flaggen. Diese Anordnung wird hiermit den Behörden amtlich mit dem Hiu- zufiigen bekanntgegeben, datz eine schriftliche Mitteilung der An­ordnung an sie nicht ergeht.

Tarifverträge gelten bis Za. September

Berlin» 24. Juni. Nach (besetz zur Ordnung der nationa­len Arbeit soll in allen Betrieben der privaten Wirtschaft, in denen in der Regel mindestens 20 Arbeiter und Angestellte be­schäftigt sind, bis zum 1. Juli eine den Vorschriften des Ge­setzes entsprechende Betriebsordnung vom Führer des Betriebes nach vorheriger Beratung im Vertrauensrat erlassen werden. Viele Unternehmer haben sich aber noch nicht in dem Matze mit den Vorschriften und dem (Seifte des neuen Gesetzes vertraut gemacht, datz bis zu dem genannten Zeitpunkt die ordnungsmä­ßige Durchführung des Gesetzes gewährleistet erscheint. Der Neichsarbeitsmintster hat sich daher im Einvernehmen mit dem Reichswictschaftsminifter veranlagt gesehen, die Gesetzesfreiheit um drei Monate zu verlängern. Er geht dabei von der Erwar­tung aus, datz es bis dahin jedem Führer eines Betriebs mög­lich ist, die wenigen wichtigen Bestimmungen einer Betriebs­ordnung entsprechend den Vorschriften des dritten Abschnittes des Gesetzes zur Ordnung der nationalen dr.Zch. irr Geiste wahrer Betriebs- und Arbeitsgc-neinsch-rtt -h»o die Krücken so­genannter Musterberrrebsn mrungen selbständig festzulegen Wenn anlätzirch des Versagens mancher Betriebsführer einzelne Treuhänder gewisse Richtlinien für den Erlaß von Betriebs­ordnungen herausgeben mutzten, so sollen damit keineswegs de ren Bestimmungen den einzelne Betrieben aufgedrängt werden. Eie bedeuten keine Anweisung. Rach einer Anordnung des Reichsarbeitsministers gelten die am 30 April 1934 laufenden Werk- (Firmen-)Tarifverträge noch bis zum 30. Juni 1934 als Tarifordnungen weiter, soweit sic nicht schon vorher durch eine Betriebsordnung (Dienstordnung) oder durch Anordnung des Treuhänders aufgehoben werden. Eine neue Anordnung des Reichsarbeitsministers spricht nunmehr ihre Weitergeltung bis zum 30. September 1934 mit der vorgenannten Einschränkung aus.

von Wpril spricht zu 210« SaarsraiM

Berlin, 24. Juni. Im großen Festsaal von Kroll versammel­ten sich am Samstag die 2100 Sarfrauen. Eauamtsleiter Spie- mok hieß im Namen der NS.-Volkswohlfahrt und der Stadt Berlin die Gäste herzlich willkommen. Vizekanzler von Papen erklärte einleitend, es sei für ihn eine schwere Aufgabe, hier ei­nen Mann zu vertreten, den wir alle gern und mit brennendem Herzen an dieser Stelle gesehen hätten. Wegen schwieriger Ver­handlungen könne er aber zur Zeit nicht abkommen, um den Saarfrauen persönlich zu sagen, was er auf dem Herzen Hai. Sie sind nach Deutschland und besonders nacki Berlin gekom­men, um selbst zu sehen und zu empfinde», was m dem neue» Deutschland der letzten eineinhalb Jahre vor sich geht. Das mutz man gesehen, mit erlebt und mit dem Herzen empfunden haben, um es richtig zu begreifen. Unter Ihnen, so fuhr der Vizekanz­ler fort, sind viele Vcrgarbcitcrfrauen, die am besten wissen, wie nach den vergangenen Jahren der Prüfung und der Rot sich das neue Deutschland von dem der Vergangenheit unter­scheidet. Es liegt in dem großen Geheimnis des Mannes, der die ganze Nation wieder zusammengeschroeiht und sie vor dem dro­henden politischen Zerfall gerettet hat. Gerade in Berlin em­pfindet man am stärksten, wie der Will» des Führers seinem Ziel zustrebt. Datz es in dem großen Aufbauwerk noch viel zu tun gibt, weiß niemand besser als der Führer und die Neichs- regierung.Wenn Sie am 13. Januar av die Wahlurne gehen und für das Land ihrer Heimat, ihrer Geburt, ihrer Rasse und ihres Herzens stimmen werden, so wissen Sie, datz Sie in das große Vaterhaus zurückkehren, das seine Tore ganz weit für sie ausmacht. Es sind die deutschen Mütter und die deut­schen Frauen, die am treuesten zur Nation gestanden ha­ben." Der Vizekanzler sprach die Hoffnung ans, datz die Gäste Berlin verlassen werden mit einem Herzen voll größter Ein­drücke, die sie dem Saarland mitteilrn mögen. Er schloß mit einem Sieg-Heil aus Deutschland, den Reichspräsidenten und den Führer.

Im Anschluß an die Verunstaltung bet Kroll empfing der Führer zusammen mit dem Saardevollmächiigte» im Garten der Reichskanzlei die Frauen, die ihn stürmisch begrüßten. Mit herzlichen Worten gab der Führer seiner besonderen Freude über den Besuch Ausdruck.

Berlin, 24. Juni. Bei der am Sonntag mittag in der Ruh- meshalle ves Berliner Zeughauses vollzogenen Weihe der Ge­denktafeln für die im Weltkriege gefallenen Kommandeure selb­ständiger preußischer Truppenteile hielt Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg die Weiherede und führte aus:

Der Herr Reichspräsident, Eeneralfeldmarschall von Hinden- üucg, hat mich beauftragt, die Ehrentafeln der im großen Kriege gefallenen Kommandeure in seinem Namen feierlich zu weihen. Ich habe die Ehre, Ihnen seine Worte zu übermrtteln:

,Lwei Millionen deutscher Soldaten haben aus den Schlacht­feldern des Weltkrieges ihre Treue zum Vaterlande mit dem Tode besiegelt, unter ihnen eine stolze Reihe von Männern, die als Kommandeure oder Generäle ihre Truppe führten. Der Führer hat nicht nur sich selbst einzusetzen. Auf ihm ruht schwe­rere Verantwortung. Die Truppe zu führen, ihr den Weg zum Sieg zu weisen, den Eefechtszweck mit dem Einsatz geringster Opfer zu erreichen, steht für ihn im Vordergrund. Wenn aber

Essen, 24. Juni. Der erste Gauparteitag des Gaues Esten der NSDAP, nach der Machtergreifung, der am Sonnabend und Sonntag in festlichem Rahmen und mit zahlreichen Kundge­bungen in den Städten Este«, Duisburg-Hamborn. Mülheim und Oberhausen stattfand und dem die Teilnahme des Stellver­treters des Führers, Reichsminister Hetz, des Reichspropaganda- miuisters Dr. Göbbels und des Führers der Deutschen Arbeits­front Dr. Ley eine ganz besondere Bedeutung gab, erhielt sei­nen Aufrakt am Samstag mit der westdeutschen Frauentagung, zu der sich in den Ausstellungshallen des Essener Grugagelän- des viele Tausend Mitglieder der NS.-Frauenschaft, des BdM., des Frauenwerks und des Frauenarbeitsdienstes auch aus den Nachbargauen eingefunden hatten.

Dr .Göbbels sprach auch in Duisburg

Esse», 24. Juni. Mit zwei gewaltigen Kundgebungen und an- schlietzender Sonnwendfeier endete der erste Tag des Partei­tags des Gaues Essen der NSDAP. Die Zeiten, erklärte Dr. Göbbels, sind vorbei, da wir nur Objett der Weltpolitik waren. Die Welt soll nicht glauben, datz sie durch eine auf lange Sicht angelegte Zermürbungspolitik einen Keil zwischen Regierung und Volk treiben könnte. Wenn das deutsche Volk vor die Welt hintritl und fordert, datz die Welt entweder entsprechend ihrer Zusage im Versailler Vertrag abrüstet oder Deutschland ein

Me m Oesterreich

Umbildung dev Kabinetts Dollfuß 7 Lus Oesterreich vorliegende Nachrichten lassen es be­rechtigt erscheinen wenn auch mit Vorsicht von einer sicy mehr und mehr abzeichnenden Stimmungskrise zu spre­chen, die eine bevorstehende Umbildung des österreichische« Kabinetts in den Bereich der Möglichkeit rückt. Es wird von Tag zu Tag deutlicher, datz Dollfutz nur einen klei­nen Teil der Bevölkerung hinter sich hat. Bekanntlich geht seit Monaten der Wunsch nationaler Kreise dahin, Dollfuß durch Rintelen zu ersetzen. Wir deuten Liese Stim- mungskrise vorsichtig an, da vorerst noch nicht erkennbar ist, ob eine Umbildung des Kabinetts schon in Kürze zu erwarten ist. Im nachstehenden verzeichnen wir weitere Meldungen aus «Österreich, die ebenfalls Rückschlüße auf die angedeutete Stimmung erkennen lasten

Berfassungsgejetz 1934" in Oesterreich Wie», 24. Juni. Der liebergang zur ständischen Verfassung in Oesterreich wird nun eingeleitet durch einVerfassungsgejetz 1934". Es werden vorläufig einzelne Bestimmungen der neuen Verfassung in Kraft treten. Die bisherigen Bestimmungen über die Herabsetzung der Bezüge von öffentlichen Angestellten bis auf zwei Drittel ihres Gesamteinkommens oder die Eutlastuug von öffentlichen Angestellten wegen staatsfeindliche» Verhal­tens werden durch ein neues Gesetz festgelegt.

'Reue Zwischenfälle

Me«, 24. Juni Bon amtlicher Seite wird die Liste der Zwi- phensälle der letzten -Nacht bekanntgegeben. Danach explodierte vor dem Haus des Bürgermeisters von Ernstbrunn ein Spreng­körper. Die Explosion verursachte erheblichen Sachschaden. I»

die Stunde den Einsatz der eigenen Person erfordert, wird er als Vorbild für seine Leute zu sterben wissen 350 Komman­deure preußischer Truppen starben so im Weltkrieg den Helden­tod. In diesen Männern war das Führerlum lebendig, das uns durch die Höhepunkte unsere Geschichte geführt hat aus dem Weg zu des Vaterlandes Grütze und seiner Rettung. Unser heutiges Deutschland, in dem der Sinn für Heldentum wieder erwacht ist und das soldatische Haltung zu würdigen weiß, grüßt seine gefallenen Führer und ehrt in ihnen den deutschen Sol­daten des Weltkrieges. Mit den Angehörigen des Reichsver­bandes Deutscher Offiziere, deren Anregung diese Ehrung dar gefallenen Kameraden zu danken ist, weiß rch mich eins im Gefühl der Dankbarkeit und Treue gegenüber diesen Toten, deren Namen fortan in der Ruhmeshalle des Zeughauses ver­ewigt werden und im Herzen des deutschen Volkes fortleben sol­len." 2m Auftrag des Herrn Generalfeldmarschalls und Ober­befehlshabers der Wehrmacht weihe ich hiermit die Gedenktafeln der gefallenen preußischen Kommandeure."

ihr gleiches Waisennioeau zusagt, so kann die Welt daraus nicht zur Antwort geben: das bedeute den Krieg. Es gibt in Europa kein Volk, das eine so tiefe und wahrhafte Sehnsucht nach Frieden besitzt, wie das deutsche. Wir treten den Staatsmän­nern autoritär regierter Völker Auge in Auge gegenüber, und ich glaube, wenn der Führer in Venedig mit dem Duce des ita­lienischen Volkes zwei Tage Zwiesprache hielt, daß dabei mehr herausgekommen ist als auf fünf bis sechs internationalen Wirtschafts -oder Abrüstungskonferenzen zusammen. Dr. Göb­bels wandte sich dann entschieden gegen die Unbelehrbaren im Lande. Es ist richtig, datz vieles von unserem Ziel noch uner­reicht blieb. Ader um es zu erreichen sind wir da und arbeite» wir. Das Programm des Nationalsozialismus bleibt unverän­dert und was wir heute nicht erreichen, das erreichen wir mor­gen. Es wird sich einmal über der Vielheit der Meinungen ein« tatbereite deutsche Volksgemeinschaft erheben Es werden ein­mal die auch heute noch vorhandenen sozialen Spannungen in einem in sich gegliederten deutschen Wirtschaftsleben ausmün­den. Ls werden die Streitigkeiten zwischen den Konfessione» einmal im geistigen un> religiösen Frieden und in der Aussöh­nung der einzelnen Kirchen beendet sein. Es wird einmal aus der Letargie und aus der Erschlaffung, aus der Ohnmacht und Waffenlosigkeit sich ein einiges und selbstbewußtes deutsches Volk erheben. Auf die Schultern der deutschen Jugend werden wir einmal das Reich und sein Schicksal legen. Ihr wird es oann Vorbehalten sein, das Werk zu vollenden, Deutschland wieder als Kultur- und Machtnaiion in den Kreis der anderen Völ­ker zurückzutühren.

den Nachtstunden wurden in W.en an vier verschiedenen Stel­len Sprengkörper zur Explosion gebracht, die ebenfalls großen Schaden anrichteten. Ein zufällig vorübergehender Bankbeamter wurde durch eine Explosion verletzt Auf dem Wiener Eetreide- markt im 6. Bezirk wurde ein Sprengkörper in der Form einer gußeisernen Granate gefunden. Der Sprengkörper wurde auf das Polizeikommissariat gebracht und explodierte dort wenige 2tuv'°- - spärer, wobei einem Polizisten die linke Hand wegge­rissen wurde. In Tweng (Kärnten) explodierte vor dem Pfarr- hoj ein Böller.

Sir Keimkekr derStuttgart"

Bremerhaven, 24. Juni. Die Heimkehr derStuttgart" mit den von derDresden" übernommenen Fahrgästen und der Dresden"-Mannschaft wurde zu einem Erlebnis. Der Stabs­leiter der PO., Staatsrat Dr. Ley, war aus dem Schlepper Vulkan" derStuttgart" entgegengefahren. Als sich beide Schiffe trafen, brauste als erstes ein vielfaches .Neil Hitler" über das weite Meer. Nach der Begrüßung aus »erStutt­gart" wurde in der Gesellschaftshalle eine Trauerfeier für die beiden verstorbenen Frauen abgehalten. Die Särge waren mit Kränzen bedeckt. Matrosen derDresden" hielten die Toten- wache. Tief ergriffen schüttelte Dr. Ley dem Ehemann der oer- storbenen Frau Erzheimer und den anderen Angehörigen di« Hand. Sodann nahm er das Wort zu einer Ansprache. Tuch al­len, so sagte er u. a., die Ihr ausgefahren seid, mn für neue Arbeit neue Kraft zu holen, hat ein jähes Schicksal gelehrt, datz jedes große Werk Opfer an Fleiß, ja Blut und Leben for- dert. In den Stunde» höchster Gefahr habt Ihr erkannt, datz nur Kameradschaft und Treue das Höchste geben können. Ihr

Saulnirtkilag du NSDAP, «m Esst»

Sr. Söbbeis sprach in Duisburg