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Schwarzwälder Tageszeitung"

M die älteren Angestellten

Aufrus des Führers der Wirtschaft

Berlin. 20 Ium Der Führer der Wirtschaft hat im Einver­nehmen mit dem Präsidenten der Reichsanstalt sür Arbeitsver­mittlung und Arbeitslosenversicherung folgenden Ausruf er­lassen:

In der Arbeitsschlacht 1934 muh es gelingen, in weitem Um­fange ältere, verheiratete und kinderreiche Arbeitslose wieder in den Wirtschaftsprozeg einzugliedern. Dabei werden sowohl von Unternehmern als auch von Arbeitern und Angestellten Opfer gefordert, die im Interesse der Allgemeinheit gebracht werden müssen.

Jeder Unternehmer mutz als Vetriebsführer in seinem Betriebe eingehend prüfen, wieweit es möglich ist. bei Neuein- ftellungen überwiegend ältere Arbeitslose heranzuziehen. Dar­über hinaus wird er sich in seinem Betriebe ein genaues Bild der altersmäßigen Gliederung seiner Gefolgschaft machen müs­sen und dabei feststellen, ob über die betrieblichen Notwendig­ketten hinaus Jugendliche beschäftigt sind Das für die Ar­beitsschlacht 1934 gesteckte Ziel wird nur zu erreichen sein, wenn in gewissem Umfange Jugendliche aus den Betrieben heraus- genommen und ihre Arbeitsplätze für ältere Arbeiter freige­macht werden. Der Betriebsführer wird all diese Maßnahmen nach eingehendster Beratung mit seinem Vertrauensrat durch­führen. Die Betriebsgemeinschaft wird an die Jugendlichen ap­pellieren. im vaterländischen Interesse ihre Arbeitsplätze für ältere Volksgenossen herzugeben. Hierbei sind selbstverständlich die bestehenden vertraglichen oder gesetzlichen Kündigungsfristen zu berücksichtigen.

Bei diesen Maßnahmen können jedoch die betrieblichen Not­wendigkeiten nicht unberücksichtigt bleiben. Auch hier wird der Vetriebsführer nach Beratung im Vertrauensrat sicherstellen, daß die Wirtschaftlichkeit des Betriebes durch die Auswechslung nicht beeinträchtigt wird. Es ist daher bei dieser Aktion darauf Rücksicht zu nehmen, daß keine Ueberalterung der Belegschaft eintritt, daß der unentbehrliche Nachwuchs der Facharbeiter ge­sichert ist und daß insbesondere keine guten, jüngeren Fachkräfte durch ungeeignete andere Kräfte ersetzt werden. Hieraus ergibt sich, daß es sich bei der Auswechslung im allgemeinen um unge­lernte Arbeitskräfte handeln wird.

Schön in den letzten Jahren ist mit besonderem Nachdruck der Weg beschritten worden. Lehrlinge über die eigentliche Lehrzeit hinaus dem Betriebe zu erhalten, um sie in ihrem be­ruflichen Fortkommen weiter zu fördern und die Heranziehung eines für die deutsche Wirtschaft unentbehrlichen Facharbeiter­nachwuchses nach Kräften zu fördern. So richtig es ist, jede schädliche Lehrlingszüchterei zu unterbinden, so muß anderer­seits vermieden werden, daß Lehrlinge nunmehr nach Abschluß ihrer Lehrzeit zum Verlaßen des Betriebes veranlaßt werden.

Selbstverständlich soll der Austausch Jugendlicher durch ältere Arbeiter und Angestellte nicht nur zu einer Verschiebung der Arbeitslosigkeit führen, vielmehr soll die Herausnahme der sich freiwillig meldenden Jugendlichen nur Zug um Zug mit ihrer sofortigen Unterbringung in andere Arbeit erfolgen. Hierfür kommen insbesondere landwirtschaftliche Beschäftigung, die Landhilfe und der Arbeitsdienst, für Mädchen daneben noch hauswirtschaftliche Tätigkeit in Frage.

Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung hat die ihm unterstellten Arbeitsämter angewiesen, die Betriebe bei diesen Aufgaben weitgehend zuunter stützen, insbesondere auf Anfragen die erforder­liche Auskunft darüber zu erteilen, ob die anderweitige Unter­bringung der ausscheidenden jüngeren Arbeiter alsbald mög­lich ist und den Betrieben geeignete ältere, verheiratete und kin­derreiche Arbeitslose zur Einstellung namhaft zu machen. Es wird daher auch seitens der Führer der Betriebe bei Durchfüh­rung dieser Maßnahmen enge Verbindung mit den Arbeitsäm­tern zu halten sein.

Herabsetzung des ArzneikostermNieüs

in der Krankenversicherung

Berlin, 20. Juni. Der Reichsarbeitsminister hat durch Ver­ordnung bestimmt, daß der vom Versicherten zu tragende Arz­neikostenanteil weiterhin von 0.50 RM. aus 0. RM herab­gesetzt bleibt. Er hat ferner bestimmt, daß die Krankenkasse den Familienangehörigen der Versicherten die Kosten der Arznei und kleineren Heilmittel bis zu 70 v. H. wieder erstatten soll. Die Geltungsdauer der Verordnung ist zunächst bis zum 30. Juni 1935 begrenzt.

llmiauscheu oder Zeichnen nur noch bis Donnerstag

Berlin, 29. Juni. Jeder Besitzer vonHilserding-Anleihe" »nd vonNeubesitz" muß spätestens am Donnerstag diese An­leihe in die

4prozentige Anleihe des Deutschen Reiches von 1834, die erste Anleihe des nationalsozialistischen Staates, Umtau­schen. Nach dem 21. Juni wird für Neubesttz kein Kurs mehr sestgestellt. Wer die sicherste, von der nationalsozialistischen Re­gierung gewährleistete Geldanlage sucht, kann noch bis Don­nerstag die 4prozentige Anleihe des Deutschen Reiches von 1934 zum Kurse von 95 o. H. bar zeichnen.

SlaatsbeMönis

für einen ermordeten Schulungsietler der NSDAP.

Potsdam, 20. Juni. In Eollmüß, Kreis Schwerin a. d- War­the, war am Montag der landwirtschaftliche Inspektor und Schu­lungsleiter der NSDAP., Kurt Elsholz, überfallen und mit ei­nem Fleischermesser getötet worden. Der Führer hat nunmehr ein Staatsbegräbnis angeordnet, das Donnerstag nachmittag auf dem Alten Friedhof in Potsdam stattfindet. Die Leiche des Ermordeten wird vorläufig in der Nikolaikirche aufgebahrt werden. Der Mörder, Gregor Meißner, ist festgenommen wor- »en.

Unangebrachter Weitst -er AevWbrr

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als Treu­händer für die Pounganleihe und dir Treuhänder für die Da- wesanleihe haben bei der deutschen Regierung wegen der vor­läufigen Einstellung des Zinsendienstes der beiden Anleihen Verwahrung eingelegt Wenn sie Treuhänder für die Dawes- anleihe dabei von einem offensichtlichen Bruch enrgegangener deutscher Verpflichtungen sprechen, jo bedeutet das ein vollstän­diges Verkennen der Sachlage, die vor aller Welt offenbar ist und wie in der deutschen Transfernote ausgesiihrt ist, dazu zwingt, formelle Verpflichtungen mit wirtschaftlichen Notwen­digkeiten in Einklang zu bringe«.

Protest res Fürsten Metz Leim Völkerbund

Genf, 20. Juni. Fürst Pletz hat beim Völkerbund gegen die Vorbereitungen der polnischen Bebörden zur Durchführung der Beschlagnahme seines Besitzes protestiert

Nächtlicher llebersall amsrikani'cher Banditen aus eine kleine Stadt

Sleuqork, 20. Juiu. Eine amerikanische Berbrecherbande ver­suchte in der Nacht zum Mittwoch einen llebersall auf die Bank in Crescent (Oklahama). um einen großen Geldschrank zu rau­ben. Zu diesem Zweck hatte sich die Bande, die aus sieben Kö­pfen bestand, auf einem Automobil einen Kran mitgebracht. Sie durchschnitten alle Fernsprechdrähte und nahmen alle zu dieser Zeit sich auf der Straße aufhaltenden Leute fest. Sodann fuhren sie zur Bank des Ortes und versuchten mit Hilfe des Kranes, den Geldschrank, der mehrere Tonnen schwer ist, und über 2000 Dollar enthielt, durch das Fenster auf den Lastkraft­wagen zu verladen. Etwa 100 Personen, die inzwischen zusam- mengeströmt waren, wurden mit Mai-ginenpistolen in Schach ge­halten. Schließlich mußten aber die Räuber nach halbstündiger Arbeit" den Geldschrank, der anscheinend doch zu schwer war, auf der Straße liegen lasten, llm sich gegen alle Möglichkeiten, insbesondere gegen eine Beschießung durch die Polizei zu sichern, nahmen sie sechs Personen als Geißeln mit, die sie jedoch eine Meile vor der Stadt wieder freiließen. Die Verbrecher sind un- -«kannt entkommen.

Aus Nabt M 8m»-

Altensteig, den 21. Juni 1934.

Achtet auf Insektenstiche! Die Gefährlichkeit der In­sektenstiche, denen man in der wärmeren Jahreszeit wieder ausgesetzt «ist, scheint noch immer nicht genügend be­kannt zu sein. Die Insekten, die sich aus unsere Haut setzen, nähren sich nicht nur von den Säften lebender, sondern auch toter Tiere, saugen also gelegentlich sogenanntes Lei­chengift; durch die Insektenstiche kann derartiges Gift auf die Menschen übertragen werden, was auch schon den Tod der Betroffenen zur Folge hatte. Zunächst hilft als bestes Mittel Salmiakgeist, den man sofort in die Wunde reibt. Es empfiehlt sich daher, auf Spaziergängen und Wanderungen stets ein Fläschchen Salmiakgeist bei sich zu tragen. Treten nach Insektenstichen starke Schwellungen auf, so ziehe man sofort den Arzt zu Rate.

Sonnwendfeier ein bäuerliches Fest. Die Landesbauern- jchaft Württemberg gibt bekannt: Das Fest der Sommer­sonnenwende ist für unsere Vorfahren ein Dankopfer gewe­sen für die lebenspendende Kraft der Sonne. An diesem Dank hatte der Bauer allerersten Anteil. Wie es früher war, so soll es auch Heuer wieder werden. Die Sonnwend- I feier wird nach Mitteilung des Reichsjugendführers am i Sonnabend, den 23. Juni 1934, abends 21.30 Uhr, in allen ! Standorten der Hitlerjugend abgebrannt. Hitlerjugend und Bauern feiern dieses Fest in den Gemeinden, also ge­meinsam. Die Wiederbelebung der Sonnwendfeier durch das Bauerntum gehört mit zu der im neuen Reich als Ziel gesetzten Förderung von bäuerlichem Brauchtum. Es ist daher zu erwarten, daß sich die Bauernschaft recht zahlreich an der diesjährigen Sommersonnenwende beteiligt.

j Die Sonnwendfeier in Altensteig findet am Samstag- - abend auf demHelle" statt.

! Flamme empor!

r /: Flamme empor! :/ Steige mit loderndem Scheine ? von den Gebirgen am Rheine /: glühend empor! :/

4 /: Heilige Glut! :/ Rufe die Jugend zusammen, daß

! bei den lodernden Flammen /: wachse der Mut! :/

! /: Auf allen Höhn :/ leuchte, du flammendes Zeichen,

daß alle Feinde erbleichen, /: wenn sie dich sehn! ^

/: Leuchtender Schein! :/ Siehe, wir singenden Paare schwören am Flammenaltare, /: Deutsche zu sein! :/

/:Höre das Wort! :/ Vater, auf Leben und Sterben hilf uns die Freiheit erwerben! /: sei unser Hort! :/

Eine Neuerung für Hausfrauen. In Altensteig wurde von Frau Vreitenreuter geb. Wühler, die schon früher hier sin Wäschegoschäft betrieb, ein Wäsche-u. Vüzei­ge s ch ä f t mit einer elektrisch betriebenen Heißmangel eröffnet, wie sie Krankenhäuser und große Hotels etc. für ihre Wäsche benützen. Dieses Bügelverfahren hat sich sehr bewährt und begeistert jede Hausfrau. Ein Probe­mangeln findet heute nachmittag 3 Uhr statt.

Neuweiler, 19. Juni. (Gegen Nörgler und Miesmacher.) Am 17. ds. Mts. fand hier im großen Schulsaal eine recht gut be­suchte Versammlung der NSDAP, gegen Mies­macher und Nörgler statt. Pg. Landrat Nagel gab als erster Redner einen Rückblick über die in den letzten fünfzehn Monaten geleistete Arbeit. Er erinnerte besonders an die Ge­setze, die bisher im dritten Reich geschaffen wurden zum Wohl des Arbeiters und des Bauern. Wenn diese nicht überall gleich­mäßig wirken und verstanden werden, so müssen wir daran den­ken, daß sie für das ganze Vaterland geschaffen wurden und in ihrer Gesamtwirkung betrachtet werden wollen. Leider wollen sich eine ganze Anzahl von Volksgenosten nicht dazu hergeben, und die weniger erfreulichen Eigenschaften des Deutschen: nör­geln und kritisieren, treten in den Vordergrund. Diesen wird deutlich gesagt: Eine gesunde Kritik, die aus dem National­sozialismus kommt und von der Liebe zum deutschen Vaterland getragen wird, kann und soll jederzeit bei den in Frage kommen­den Stellen vorgebracht werden. Solchen aber, deren Kritik allein wurzelt im eigenen Wohl und Wehe, sei gesagt, daß di

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unerwünscht ist. Der Führer kennt die Nöte jedes einzelnen Standes und die Regierung will und wird helfen. Die Schäden, die unserem Volke in 14 Jahren zugesügt wurden, können nicht so rasch behoben werden. Der Redner streifte dann auch noch die örtlichen Verhältnisse und gab in dieser Hinsicht wertvolle Hinweise. Die Preisfrage für die landwirtschaftlichen Erzeug­nisse. die bei uns eine so große Rolle spielt, ist nur im Hinblick auf das ganze Volk zu betrachten. Solange aber in Deutschland noch Arbeitslose mit der Not des täglichen Brotes ihrer Unter­kunft, um Arbeit kämpfen, sollte der Bauer so viel Verständnis aufbringen, daß diesen Volksgenossen zuerst geholfen werden muß. Die durch die katastrophale Trockenheit hervorgerufene Not des Bauern, besonders die Viehpreise betreffend, wird ge­mildert werden. Die neuesten Bestimmungen im Reichsgesetz­blatt wurden zur Kenntnis gebracht. Außerdem hat Pg. Nagel versprochen, sich persönlich dafür einzusetzen, daß Abhilfe ge­schaffen wird. Ueber unsere außenpolitische Lage sagte der Redner recht ernste Worte. Die Gefahr, die besonders auch durch den Kircheustreit vergrößert wird, soll uns zur Pflicht zurück­rufen. Glaube und Bekenntnis sind durch die Partei niemals in Gefahr. Wir brauchen Einheit und Einigkeit, welche alle Volksgenossen vereint in der Parole:Deutschland über alles". Der zweite Redner des Abends, Stadtpfarrer Schilling- Liebenzell, sprach über die kirchliche Frage. Er hat die Aufgabe, die er sich gestellt hat, vorzüglich gelöst: er hat Mißtrauen und Angst aus unseren Herzen genommen. Wir wissen: die tiefsten und letzten Fragen muß jeder selbst auf sich nehmen und religiöse Ueberzeugung kann und wird nicht diktiert weden. Pg. Weber dankte den Rednern. Mit demHorst Wessel"- und Lied der Deutschen fand der Abend feinen Abschluß. 8.

Calw, 20. Juni. (Das Ergebnis der Sammlungen für Rotes Kreuz und VDA.) Die Rot-Kreuz-Sammlung am 9. und 10. Juni ergab, wie wir erfahren, im Kveis Lalw den ansehnlichen Betrag von 1175 Mark. Die am 16. u. 17. Juni in der Stadt Calw durchgesüchrte Sammlung für den Volksbund für das Deutschtum im Ausland erbrachte 485 Mark.

Lalw, 20. Juni. (Verkehrsunfall.) Ein stadteinwärts gehendes Hausmädchen wurde an der engen Straßen­stelle beimRappen", als es die Fahrbahn unachtsam über­querte, von einem Tübinger Kraftwagen erfaßt, zu Boden geschleudert und leicht am Fuß verletzt, so daß es ins Kreis- krankenhaus verbracht werden mußte.

Calw, 19. Juni. Der Haushaltsplan 1934 der Stadt­gemeinde Calw ist soeben von der Stadtverwaltung fertiggestellt worden. Wie wir erfahren, schließt der Hauptvoranschlag der Stadtpflcge mit 314 325 Mark Einnahmen und 519 722 Mark Ausgaben, also mit einem ALmangel von 205397 Mark ab. Zur Deckung dieses Abmangels beantragt die Stadtverwaltung die Erhebung einer Gemeindeumlage von 21 v. H. (wie im Vorjahre) mit einem Ertrag von 149 100 Mark, ferner außer­ordentliche Zuweisungen aus Mitteln des Gaswerks in Höhe von 19 000 Mark und des Elektrizitätswerks im Betrage von 15 00» Mark. Der Abmangel wurde hierdurch um 183 100 Mark redu­ziert. Zur Abdeckung des Restbetrages von 22 297 Mark soll um einen Zuschuß in dieser Höhe zu den Kosten der Unterhaltung der Volksschule und aus dem staatlichen Ausgleichsstock nachge­sucht werden.

Freudenstadt, 20. Juni. (Das Freudenstädter Hallenbad.) Die Veranstaltungen dieser Woche wollen dem deutschen Volk das Schwimmen als eine der gesündesten Sportarten näher bringen und durch aufklärende Vorträge und Wettkämpfe den Gedanken des Schwimmens und Reitens wachrufen. Dabei wird man in sieben kleineren Städten den Mangel eines Hallenbades als schmerzlich und zugleich hindernd empfinden. Obwohl nun Freu- denstadt dieses Plus sein eigen nennt, bereitet das Hallen­schwimmbad der Stadt allerlei Sorgen. Trotz seiner Schönheit und trotz seiner Einzigartigkeit, dem Zusatz heilwirkender Ex­trakte, erfreut sich das Stadtbad keines großen Zuspruch. Recht originell ist der neue Richrungszeiger, der von Holzbildhauer Würth angefertigt wurde. Der Zeiger stellt, in Holz geschnitzt, eine Springerin dar, die in Richtung des Bades startet.

Freudenstadt, 20. Juni. (Schwarzwaldhochstraße Mummelseö SeibelseckleRuhestein vor der Vollendung.) Der Ausbau der großen Schwarzwaldhochstraße längs des Hauptkamms des Nordteils des Gebirges, vom Tal der Oos herauf bis hinüber zu den Quellen der Acher und der Murg steht vor dem Abschluß. Der Beginn der sommerlichen Hauptverkehrszeit wird noch die neue Gabe dem Verkehrsstrom anbieten können. Baden-Baden HornisgrindeRuhestein werden die Hauptexponenten des fer­tigen Werkes sein. Das obere Teilstück der ganzen Neubaustrecke MummelseeRuhestein ist zwischen Mummelsee und Seibelseckle bereits fertig und in Benützung. Das zweite längere Stück liegt zum großen Teil fertig und wird in seinem Endglied vor Ruhe­stein binnen kurzem auch soweit sein, daß es benützbar wird. Auch an dieser Einmündung ist für Starkverkehr vorgesorgt, indem die Straßenvereinigung so weit ausholt, daß auch die die Ruhe- steinstratze von und nach Seebach benützenden Wagen in großer offener Kurve auf die Neustraße stoßen und von ihr abgehen. In Ruhestein findet die Hochstraße einen vorläufigen Endpunkt, der westwärts den Anschluß ins badische Achertal nach Ottenhöfen Achern (Rheinobene, Straßburg usw.) und ostwärts die Ver­bindung ins württembergische Murgtal nach Baiersbronn Freudenstadt (Stuttgart usw.) auf der großen Westostpaßstraße vermittelt.

Frendenstadt, 20. Juni. (Vom Viehzucht-Verein.) Die staa^ liche Bezirksrindviehschau in Dornstetten wird vom 11. Juli auf Samstag, 14. Juli, vormittags 8 Uhr. verlegt. Anmeldungen sind an die Tierzuchtinspektion Her­renberg direkt zu richten.

Calmbach, 20. Juni. Unser Schwimmbad wurde nun am Sonntag feierlich eingeweiht. Bevor das Schwimmbad seiner Bestimmung übergeben wurde, bewegte sich ein festlicher Zug durch die Straßen. Spielleute und Musik voraus, die Gemeindeverwaltung und die Leitung der Ortsgruppe waren vertreten gleich der SA., HI., Jung­volk, BdM. und den Schwimmern. Nach verschiedenen An­sprachen durfte Adolf Heydt als 60jähriger Schwimmer den ersten Ehrensprung ins drei Meter tiefe Becken tun, ihm folgte eine stattliche Zahl von Schwimmern und Schwimmerinnen. Nach dem Brustschwimmen folgten die anderen Arten des Schwimmens, das Tauchen, bei dem 35 Meter erreicht wurden und das Springen von Ein- und Drei-Meter-Brett fand großen Beifall. Auch das Ret­tungsschwimmen wurde schließlich vorgeführt.

Alpirsbach, 20. Juni. Hier fand die Amtsei^n- setzung von B ü r g e r m ei st e r R o m m e l statt. Im Sitzungssaal des Rathauses hatten sich dazu viele Gäste ein­gefunden, darunter Kreisleiter Arnold, OberamtsvorstanD Dr. Molfenter, verschiedene Bürgermeister der näheren Umgebung, die Gemeinderäte der drei Gemeinden Al­pirsbach, Rotenbach und Reutin, nebst den Ge­meindebeamten, der Lehrerschaft, den Vertretern der Kir­schen beider Konfessionen, d-er Reichsbahn und der Reichs-