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Schwarzwälder Tageszeitung"

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püst. Nach der Vereidigung durch den Oberamtsvorstand wurden zahlreiche Ansprachen gehalten. Ein gemütliches Beisammensein schloß sich im HotelLöwen-Post" an. Das neuerrichtete Arbeitsdienstlager wurde anschließend besich­tigt. Es ist dies ein Musterlager, das sich sehen lassen kann. Abends versammelte sich die Bürgerschaft imEr. Baum".

Rottweil, 20. Juni. Am Freitag, den 6. Juli 1934, vormittags 10.30 Uhr, findet in Rottweil a. N. eine Zuchtviehversteigerung statt.

Schramberg. 20. Juni. Das Freibad Schramberg im Bernecktal wurde am Sonntag zum Beginn der Reichs- schwimmwoche eingeweiht. Das mit einer Reini­gungsanlage mit Entalgung erstellte Freibad besteht aus der Badsanlage im Tal und anschließendem Licht- und Luft­bad, das bis in den Wald hineinreicht. Die Badeanlage besitzt ein 50X25 Meter großes Becken von 0,90 bis 3,05 Meter Wassertiefe. Für Sportzwecke sind besondere Schwimmbahnen vorgesehen. Für Kinder ist ein Plansch­becken vorhanden. Die Baukosten betrugen rund 125 000 -4l.

Tuttlingen, 20. Juni. (VomVlitzerlchlagen.) Das Gewitter am Dienstag hat sich besonders stark über dem Seitinger Tal entladen. Der Blitz schlug in ein Transfor- matorenhaus des EV. lleberlandwerk, zerriß den Trans­formator und sprang durch die niedergespannte Leitung in den aus Eisenbeton gebauten Stall der Jenther-Mühle bei Seitingen über. Die an Eisenketten gebunöenen sieben Kühe waren sofort tot, während die an Lederriemen fest­gemachten Pferde und die freistehenden Schweine unver­sehrt geblieben sind.

Neuhausen, OA. Urach, 20. Juni. (Der Fuchs im Walkfaß.) Die Füchse juchen gegenwärtig mit unerhör­ter Frechheit den Ort heim. Nachdem erst am letzten Sonn­tag einem hiesigen Bürger 17 Hühner durch einen Fuchs getötet wurden, drang einige Tage später ein anderer in eine Gerberei ein. Er geriet beim Suchen nach Beute m ein Walkfaß, aus dem er nicht mehr herausfand, und bas ihm dann zum Verhängnis wurde. In der Nacht auf Sams­tag brach wieder ein Fuchs bei einem Landwirt mitten im Ort in den Hühnerstall ein. Durch das Geschrei der Hühner wurden Nachbarn aufmerksam. Gemeinsam mit dem Haus­besitzer gingen sie in den Stall und während einer den Eindringling mit der Mistgabel festhielt, schlug ihn der Hausbesitzer tot. Er hatte bereits 7 Hühner getötet.

Stuttgart, 20. Juni. (D e u t s ch I a n d f i u g.) Dienstag startete die württ. Mannschaft der Flieger-Landesgruppe 9 zum Deutschlandflug mit 7 Maschinen unter Führung des Flieger-Landesgruppenführers Fliegerkommandant Som­mer.

Rexingen, 20. Juni (Waldbrand durch Blitz­schlag.) Am Dienstag schlug der Blitz in den in der Nähe des Eemeinde-Schulhauses gelegenen Wald und zündete, sodaß alsbald ein Teil des Waldes in Brand geraten war. Dem raschen Zugreifen der Feuerwehr ist es zu danken, daß der Brand bald eingedämmt und erstickt werden konnte.

Fridingen, OA. Tuttlingen, 20. Juni. (W aIdbrand.) Am Sonntag erblickte man von Fridingen aus auf der Höhe gegen Osten eine größere Rauchwolke, die sofort einen Waldbrand vermuten ließ. Es brannte in der Waldkultur Kirchberg-Ebene. Durch tatkräftigen Einsatz der Wehr und der Bürger durch Pickel, Axt und Schaufel konnte dem durch die Dürre reichlich zehrenden Feuer nach einigen Stunden Einhalt geboten werden. Dem Brand fiel etwa N> Hektar Jun -kultur zum Opfer.

Vom Nies, 20. Juni. (Tat eines Geisteskran- k e n.) In dem Anwesen des Landwirts Heinrich Koffler in Appetshofen entstand Feuer, das eine Scheuer vernichtete, nachdem zwei Tage vorher eine an diese angrenzende Scheuer durch Blitzschlag abgebrannt war. Man vermutete anfangs, daß die Ursache dieses Brandes auf die Rückstände des vorigen Feuers zurückzuführen sei, bis man zum all­gemeinen Entsetzen den 25jährigen Sohn des Koffler an einem bereits angekohlten Strick erhängt auffand. Den Unglücklichen hatten die Flammen bereits erfaßt, jo daß man den Bewußtlosen in schwer verletztem Zustand forttra­gen mußte. Da der junge Koffler bereits längere Zeit gei­steskrank ist, nimmt man an, daß das Erlebnis des letzten Brandes den jungen Menschen dazu veranlaßt hat, die el­terliche Scheuer anzuzünden, um so durch gleichzeitiges Er­hängen und Mitverbrennen sich das Leben zu nehmen.

Lorch, 20. Juni. (Pfarrerkriegerfreizeit im Kloster Lorch.) Wie alljährlich versammelten sich die in einer Ver­einigung zusammengeschlossenen ehemaligen Frontkämpfer in der württembergischen Pfarrerschaft zu einer Freizeit vom 11.14. Juni im Kloster Lorch. Zu Beginn der Ta­gung war auch Landesbischof v. Wurm anwesend. Unter der Leitung von Oberkirchenrat S chaal beschäftigte sich die Freizeit, an der über 70 Pfarrer teilnahmen, vorwiegend mit dem Thema: Christentum und Germanentum. Von sachkundiger Seite wurden der Heliand, die Edda und Mei­ster Ekkehart behandelt und die Bedeutung altgermanischer Christlichkeit und Geistigkeit für das heutige religiöse Rin­gen aufgezeigt. Den Höhepunkt der Tagung bildete ein Vortrag von Generalleutnant a. D. Niethammer- Calw über die wehrpolitische Lage Deutschlands. Am 13. 8. wurde in der Stadtkirche in Lorch ein Lichtbilderabend ver­anstaltet. Oberkirchenrat Schaal sprach an Hand einer langen Reihe von Lichtbildern über das Kriegserleben.

Elasseltcnlaus für Friedrich Schiller

Neuartige Ehrung durch die deutsche Jugend Zurücklegen einer Strecke von 3200 Kilometer 28 vüü Teilnehmer

Am heutigen Donnerstag wird die deutsche Jugend ein gewaltiges Bekenntnis zu Friedrich Schiller ablegen und zwar in einer Form, die bisher wohl ohne Beispiel sein dürfte. Aus allen Gegenden Deutschlands wird ein Staf - fertenlauf nach Marbach, dem Geburtsort des Dichters, unternommen. Sammelpunkt ist sein Denkmal.

Aus fünf deutschen Obergebieten der Hitlerjugend wer­den Staffelten losgehen, um dem Dichter die Huldigung der deutschen Jugend darzubringen. Die dabei zurückzule­gende Strecke beträgt insgesamt nicht weniger als 3200 Ki­lometer. Aber statt des sonst üblichen Stabes wird eme Ur­

kunde von Hand zu Hand wandern, die das enthält, was man in den fünf Gebieten über Schiller zu sagen halt da­bei ist auf gebundene Form besonderer Wert gelegt wor­den.

Eine Gruppe kommt aus Kaiserswerth am Rhein; sie hat eine Fackel am Feuer der Schlageter-Flamme entzün­det, die dort seit dem 27. Mai 1933 ununterbrochen zu Ehren des toten Helden brennt. Das Feuer wird den gan­zen Weg bis nach Marbach getragen und dort zum Anzünden eines Sonnwendfeuers dienen. Eine andere Staffelte nimmt ihren Anfang am Tannenbergdenkmal und durchzieht ganz Ostpreußen. Die dritte Gruppe kommt von der dänischen Grenze her, die vierte startet am Annaberg in Oberschlesien und die fünfte hat ihre Ablaufstelle in Berchtesgaden.

Jungens und Mädels sind daran beteiligt. Keiner läuft mehr als 500 Meter; es wird angenommen, daß alle auf dieser kurzen Strecke ihre ganze Kraft einsetzen, um mög­lichst günstige Zeiten zu erzielen. Tag und Nacht geht das so pausenlos, immer zu zweien oder dreien, selbstverständ­lich unter besonderen Schutzmaßnahmen, damit keine Un­fälle geschehen. Die Zahl der Teilnehmer wird auf diese Weise 28 000 betragen.

Nun werden nicht etwa z. B. nur Ostpreußen den ganzen Weg zurücklegen, sondern es laufen immer Hitler-Jungens und -Mädchens aus den Gegenden, in denen sie zuhause sind. Damit aber zum Schluß nicht lauter WUrttemberger in Marbach ankommen, wird aus jedem Gebiet ein Hitler- Junge dorthin mit der Bahn fahre > und den letzten Teil der Strecke selbst führen, sodaß der Ueberbringer der Ur­kunde tatsächlich ein Junge aus dem Abgangsgebiet seiner Staffelte nt.

Außer ihnen werden ein Junge aus Oesterreich und aus der Saar dabei sein, um durch ihre Anwesenheit zu bekunden, daß die Jugend ihrer Länder mit der des Deut­schen Reiches untrennbar verbunden ist.

Beim Eintreffen der Staffeln, die ungefähr zur gleichen Zeit ankommen, wird die Schillerglocke läuten, und drei Jungens werden dann im Geburtshaus Friedrich Schil­lers sich Uber die Stätte seiner Kindheit unterhalten. Und selbstverständlich wird dies alles vom Reichsjender Stuttgart übertragen, abends 20 Uhr 15, sodaß die ganze deutsche Jugend, wenn auch bloß am Lautsprecher, der Kundgebung beiwohnen kann.

rruMiMuliMotz AliselitWI -es 1Z. Mf.-Rtsiments

Das Infanterie-Regiment 13 mit seinen Bataillonen in Stuttgart, Ludwigsburg, Ulm a. D. und Schwäb. Gmünd übt in diesem Jahr auf dem Truppenübungsplatz Heuberg (bei Stetten am kalten Markt). Die Bataillone werden in den frühen Morgenstunden des 22. Juni ihre Standorte ver­lassen, um mit der Eisenbahn den Uebungsplatz zu erreichen.

Die mehrwöchigen Hebungen des Regiments dienen in erster Linie zur Ausbildung der Kompagnien und Batail­lone und zur Durchführung von Gefechtsschießen. Vom 1. 7. ab wird auch die 3. Abteilung des 5. Artillerie-Regiments aus dem Standort Ludwigsburg auf dem Heuberg anwesend sein, um an den Hebungen des Regiments teilzunehmen.

WoKrnrndrkM?

Skandinavisches Tief vertreibt europäische Hitzewelle?

Die Hitzewelle, die über die europäischen Länder strömte und in ihrem Glutatem Menschen und Tiere nach regenfrischer Kühle lechzen ließ, soll, wie die Welterwarten berichten, von einer Regenperiode abgelöst werden, die von Skandinavien her zu uns nach Deutschland kommr Die Prophezeiungen der Wetterkundi- gen, daß demHochsommer im Avril" derApril im Hoch­sommer" folgen werde, können sich noch bewahrheiten, denn wir dürfen nicht vergessen, daß wir trotz der furchtbaren Schwüle, trotz der 33 Grad im Schatten erst im Sommeranfang stehen.

Von allen europäischen Ländern ist Deutschland wohl am besten für das Anhalten der Hitze gerüstet gewesen. Ein Wassermangel, wie er in London herrscht, ist bei uns nicht zu verzeichnen. Zwar dürsten auch unsere Felder und der angezeigte Regen ist mehr .als erwünscht, aber die Bewohner in Len Städten haben doch eigentlich nur unter der anhaltenden Schwüle, nicht aber unter Wassermangel zu leiden gehabt. Erst wenn man sich die eng­lischen Wasserzustände vergegenwärtigt, indem man z. B. folgende kleine Geschichte hört, empfindet man dankbar, wie gut wir es >.m Vergleich dazu noch haben.

In Liverpool zeigte das Thermometer 30,5 Grad Celsius im Schatten. DieWasserbeamten" undWasserdirektoren", die die behördlichen Mahnungen, Wasserfparsamkeit zu üben, durch Inspektionsreisen" in die Wohnungen derWasserverschwender" unterstützten, sahen sich zu ihrer entsetzensvollcn Ueberraschung plötzlich vor einer regelrechten Ueberschwemmung. Zn einer der Hauptstraßen war das Hauptleitungsrohr geplatzt. Die Liver- vooler Bevölkerung, vor allem aber die Kinder, wußten sich vor Freude kaum zu fassen. Nur einige ganz Besonnene Lachten von Anfang an daran, daß man diese überraschende Wasserfülle bitter werde büßen müssen und daß da Hunderttauiende von Gallonen ohne einen notwendigen Nutzen verschwendet würden. Die anderen aber zogen sich, so rasch sie konnten, Schuhe und Strümpfe aus, die Kinder liefen in die Häuser und kamen mir ihren Badetrikots zum Vorschein, und als nach einer halben Stunde -X Millionen Gallonen Wasser verströmt waren und Las Haupl- leitungsrohr wieder in Ordnung kam. fühlten sich die Liver- pooler wenigstens etwas erfrischt und gelabt.

Auch,aus Frankreich werden ähnliche Zustände gemeldet.

Trotzdem sehnen auch wir uns nach demWochenendregen". So sehr für den berufstätigen Menschen das schöne Wetter am Wochenende beinahe eine Lebensnotwendigkeit ist, lechzt er augenblicklich nach Kühle, nach Regen Die Gewitterregen am Dienstag und Mittwoch haben bereits Erfrischung und Abküh­lung gebracht.

Hoffen wir, daß nach den mancherlei verfehlten Wetterprog­nosen dieses Jahres wenigstens die Prophezeiung vom Wochen­endregen emtriffl, Sen die Natur und unsere Landwtttschaft dringend benötigen.

MöiiererWullg der NSB.

Das Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP. Gau Württem- berg/Hohenzollern fordert alle erholungsbedürftigen Mütter auf. sich bei der Ortsgrupve der NSV. ihres Wohnsitzes zu melden. Das Amt der Volkswohlfahrt will cm Rahmen des Hilfswerks Mutter und Kind" der bedürftigen und kinderreichen Mutter die Möglichkeit einer gründlichen Ausspannung und Erholung bieten. Nur wirklich bedürftige Mütter können berücksichtigt werden. Antragsberechtigt sind: Die Mutter, deren Angehörige, die Verbände der freien Wohlfahrtspflege und die Fürsorge­rinnen des Wohlfahrtsamtes.

Bedürftige und kinderreiche Mütter, meldet Euch sofort bei der NSB. als erholungsbedürftig anl

Wer Echun-vreise für Schlachtvieh zahlt, treibt Sabotage!

Mit Rundschreiben vom 1. ds. Mts. hat die Hauptabteilung IV der Landesbauernschaft Württemberg die am Viehaufkauf be­teiligten Angehörigen des Reichsnährstandes aufgefordert, die Schlachtviehmärkte nicht zu überführen. Ferner wurde darauf hingewiesen, daß das infolge der Futtermittelknappheit in Er­scheinung tretende Mehrangebot in Vieh nicht in eigennütziger Weise auszunützen sei, indem dem Bauer ein geringerer Preis geboten und bezahlt wird. Diese Aufforderung wurde scheinbar nicht beachtet, denn es mehren sich zusehends die Klagen der Bauern über gebotene und bezahlte Schundpreise in Schlachtvieh seitens der Händler wie auch der Metzger. Die Not der Bauern wird in ungehöriger Weise ausgenützt. Die beteiligten Kreise vergessen, daß sie mit dem erzeugenden Bauern auf Gedeih und Verderben verbunden sind. Es bleibt unbeachtet» daß de» Bauern durch die Verschleuderung seines Viehstandes zu Schand­preisen seine Substanz geraubt wird, ganz zu schweigen von sei­nem kärglichen Verdienst und dah damit der Bauer außerstande ist, seine eingegangenen Verpflichtungen zu .erfüllen und als Käufer für Vedarfsstosfen usw. ausfcheidet. Dem Volksganzen erwächst dadurch unermeßlicher Schaden. Verzweiflung und Un­zufriedenheit in den Kreisen der Bauern nehmen unter diesen Umständen überhand. Es sind hier Fälle bekannt geworden, wo für eine gute und fleischige Kuh mit einem Gewicht von zwölf Zentnern nur 180 Mark bezahlt wurden. Ferner wurde für Rindle, die normal einen Wert von über 109 Mark je Stück haben, nur lütt Mark für zwei Stück geboten.

Derartige Machenschaften können unmöglich geduldet werden. Die beteiligten Händler müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Wer nicht freiwillig mithelsen will, in dieser großen Notzeit für gerechte Preise für die Landwirtschaft zu sorgen, für den ist kein Platz in den Reihen des Reichsnährstandes.

Die in Bearbeitung befindlichen Handelsausweise werden demjenigen versagt, der gegen den Aufbau des Reichsnährstan­des Sabotage treibt. Als Sabotage wird betrachtet, wer dem Bauern einen Schundpreis für Schlachtvieh bietet und bezahlt, um so mehr, wo bis heute die Fleifchpreise um keinen Pfennig billiger geworden find und somit ein Nachgeben der Viehpreise keinesfalls gerechtfertigt erscheint.

Dem Handel fei nochmals nahe gelegt, alles zu vermeiden, was dem Bauern zum Schaden fein könnte und alles daranzu­setzen, die alten Viehpreise und darüber wieder zur Geltung zu bringen.

Aus Baden

Lanterbach, 19. Juni. (Sonnwendfeier beim Eedächtnishaus Lauterbach-Fohrenbühl.) Die vom Schwarzwaldverein gehal­tene Sonnwendfeier am Samstag übte auch dieses Jahr wieder starke Anziehungskraft aus; in Scharen kamen von nah und fern die Wanderfreunde hcrbeigeeilt, um der erhebenden Feier beizuwohnen. Die NSBO.-Kapelle, Musikverein Ein­tracht Lauterbach, eröffnete mit dem Vadenweilermarsch. Dann sprach Frl. Eckstein-Schwenningen einen tiefempfundenen Spruch von der deutschen Heimaterde. Dr. Fritz Arnold- Schwenningen, ein gebürtiger Lcruterbacher, hielt die Gedächt­nis- und Sonnwendrede. Nebenan steht ein gewaltiger Holz­stoß, der nun von den Feuerwehrleuten entzündet wird. Mäch­tig lodert die Flamme in die Nacht hinein, Funken sprühen auf und werden vom Winde fortgetragen. Im Scheine des weithin leuchtenden Feuers singen die MenschenDeutschland über alles"! Ein Sprechchor und Volkstänze vervollständigen das Programm. Ueber den weiten Platz um das Gedächtnishaus sind Lampions verteilt, die ein freundliches Licht verteilen. Der Musikverein spielt zum Tanze auf, das große Podium im Freien vermag die Tanzlustigen nicht zu fassen. Tanz, Musik und Ge­sang halten die Teilnehmer bis in die frühen Morgenstunden beisammen.

Mine Nachrichten aus all» Welt

Nresenfeuer in Frankreich. In einer Schuhfabrik in Lt- bourne brach am Dienstagabend Feuer aus. das sich mit großer Geschwindigkeit aus das ganze Fabrikgebäude aus­dehnte. Die Stadtverwaltung von Libourne sah sich gegen Mitternacht gezwungen, die Hilfe der Feuerwehr von Vor- deux in Anspruch zu nehmen, da die Gefahr bestand, daß die Flammen aus ein ganzes Stadtviertel übergreifen könn­ten. Es gelang nicht, die umliegenden Häuser zu schützen.

Vermögen des Bundes jüdischer Arbeitnehmer beschlag­nahmt. Das Geheime Staatspolizeiamt hat auf Grund der Gesetzesbestimmungen über die Einziehung von kommuni­stischem, bzw staats- und volksfeindlichem Vermögen das Vermögen einschließlich des Schrift- und Büromaterials des Bundes der Jüdischen Arbeitnehmer mit seinen Unter- und Nebenorganifationen zu Gunsten des preußischen Staa­tes eingezogen.

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Pforzheimer Schlachtviehmartt vom 19. Juni. ZufnOr: i' Och­sen, 16 Bullen, 8 Kühe, 72 Färsen. 176 Kälber, 2 S> -ä-, 313 Schweine. Preise: Ochsen 21 28. Bullen 22- 28,-e 14 bis 24, Färsen 2029, Kälber 30-12, Schweine 3813 Pfa Badi­sche Schweine nach Richtpreis. Marktverlauf: Großcheii lind Käl­ber mäßig belebt, Schweine langsam. Auf dem nächsten Schlachtviehmarkt am Dienstag, den 26. ds. Mts., dürfen nur badische Schweine aufgetrieben und gehandelt werden. Die Schweine werden von der Landwirtschaft den Händlern und der Viehverwertung provisionsweife unmittelbar überwiesen Freiburger Schlachtviehmarkt vom 19. Juni. Zufuhr: 26 Och- >en, 89 Rinder, 14 Farren, 37 Kühe. 248 Kälber, 312 Schweine, 24 Schafe. Preise: Ochsen 20 -29, Rinder 20- 31, Farren 26 bis 29, Kühe 11-20, Kälber 3848, Schweine 40- 48, Schafe 3233 RM. Marktverlauj: Schweine und Kälber mittelmäßig, Großvieh langsam, Ueberstände bei allen Gattungen.