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Unwetter über dem Sledinger Land
Bremen, 19. Juni. lieber dem Stedinger Land wütete am Montag ein schweres Gewitter, das durch Hagelschlag unübersehbaren Schaden anrichtete. Taubenergroße Hagelkörner fielen mit solcher Wucht, daß fast in jedem Hause Fensterscheiben, ofi sogar Schiefer- und Pappdächer durchschlagen wurden. Besonders stark in Mitleidenschaft gezogen wurden die Obstbäume. Aus den Feldern wurden die Kartoffel-, Rüben- und Koblfel- der durch den Hagel völlig zerstört. Auch in der Gegend von Delmenhorst wirkte der Hageljchlag katastrophal. Ein Haus wurde durch Blitzschlag vollständig eingeäschert.
Englischer Marinebesuch in Swlnemiinde
Swinemüde, 19. Juni Es ist das erstemal seit dem Weltkrieg, daß Swinemüde britische Kriegsschiffe zu Gaste sieht. Dienstag lief die von Scapa Flow kommende englische Zerstörerslotte in den Hafen ein und machte am Hohenzollernboll- werk fest. Eine große Menschenmenge hatte sich zur Begrüßung eingefunden. Die englischen Schiffe werden bis zum 27. Juni Ln Swinemünde liegen. Für diese Zeit ist ein umfangreiches Programm mit gesellschaftlichen und sportlichen Veranstaltungen sowie Ausflüge in die benachbarten Badeorte vorgesehen.
Amerikanischer Schritt in der Schuldensrage
Washington, 19. Juni. Der Staatssekretär des Aeutzeren, Hüll, hat den amerikanischen Botschafter in Berlin angewiesen, bei der Reichsregierung gegen die deutschen Maßnahmen in der Frage der Auslandsschulden Protest einzulegen. Der Botschafter erhielt den Auftrag zu erklären, datz diese Maßnahme Deutschlands die Belange der Vereinigten Staaten berühre. Die amerikanische Regierung sei in der Frage der Diskriminierung amerikanischer Gläubiger der Ansicht, daß sie alle Maßnahmen ablehnen müsse durch die amerikanische Gläubiger schlechter gestellt würden als die anderen Länder.
Msenbran- auf -er Ansel Usedom
11 Gebäude durch Blitzschlag eingeäschert Swrnemünde, 19. Juni. Von einem schweren Brandunglück wurde am Dienstag das unweit von Ostseebad Ahlbeck gelegene Bauerndorf Reetzow heimgesucht. Die Feuersbrunst entstand durch Blitzschlag in einem Bauernwohnhaus. Vis die Feuerwehren der Umgebung zur Stelle waren, standen alle mit Stroh bedeckten Nachbarhäuser in Hellen Flammen. Insgesamt find 11 Häuser vollständig niedergebrannt. Auch Vieh ist in den Flammen umgekommen. Der Sachschaden ist außerordentlich groß.
Alls Stadt M Saab
Altensteig, den 20. Juni 1934.
Zustizdienstprüfung. Bei der kürzlich vorgenommenen ersten höheren Justizdienstprüfung sind 59 Kandidaten für befähigt erkannt worden, u. a.: Walter Haid von Neuenbürg; Karl Maie r von Nagold; Eberhard Reichel von Calw.
Der heißeste Tag. —Der erwünschte Regen eingetroffen.
Der Montag war nach den bisherigen Feststellungen der heißeste Tag in diesem Jahr, wurden doch Temperaturen bis zu 33 Grad Celsius gemessen. Der hauptsächlich von unseren Landwirten schon so lang ersehnte Regen ist nun endlich eingetroffen und ist zu hoffen, daß er einige Arge anhält, damit er tief genug den ausgetrockneten Boden durchfeuchten kann.
Die letzte Berlinerin vom Sonderzug „Kraft durch Freude", Frl. Margarete G ünzel aus Verlin-Charlotten- burg, trat heute mit dem Frühzug die Heimreise an. Der Teilnehmerin des Sonderzuges, die längeren Urlaub hat, hatte es hier im allgemeinen und im Gasthaus z. „Sternen" im besonderen derart gut gefallen, daß sie den großen Mehraufwand an Fahrgeld usw. nicht scheute und auf die Rückfahrt mit dem Sonderzug verzichtete, nur um, wie sie sagte, möglichst lange in unserem „fabelhaft schönen" Städtchen mit den „liebenswürdigen" Einwohnern bleiben zu können.
Verunglimpfung von SA. und SS. Grund zu fristloser Entlassung. Das Reichsarbeitsgericht hat in einer grundsätzlichen Stellungnahme über die vertragliche Auswirkung der Sabotage und Herabwürdigung der nationalen Regierung auch zur Beschimpfung der SA. und SS. Stellung genommen. Das Reichsarbeitsgericht erblickt in der Verunglimpfung der nationalen Regierung sowie auch in der Beschimpfung der SA. und SS. durch einen Arbeitnehmer einen wichtigen Grund zu fristloser Entlassung.
Nagold, 20. Juni. Heute früh gegen 6 Uhr hat sich ein 23jähriger junger Mann namens Brezing auf die Schienen gelegt und wurde vom Zug überfahren. Er war sofort tot.
Nagold, 19. Juni. (Vom Rathaus.) Die letzte Sitzung galt in der Hauptsache der Vorbereitung des Voranschlags für 1934. Zunächst wurde von der Ortsfürsorgebehörde im Beisein von Stadtpfarrer Wetzel der Voranschlag der Ortsfür- forgekasse beraten. Die Einnahmen belaufen sich auf 201S3 Mark und die Ausgaben auf 43 939 Mark. Der Abmangel mit rund 24 009 Mark ist aus Steuermitteln zu decken und in den Hauptvoranschlag der Stadtpflege einzustellen. Der Zuschutzbedarf ist gegenüber dem Vorjahr um 8000 Mark weniger angenommen. Wie sich die Verhältnisse im Winter gestalten, ist noch nicht zu sagen-. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß der vorgesehene Zuschutzbedarf nicht ausreicht, insbesondere wenn die Stratzenbauarbeiten im Herbst zu Ende gehen sollten. — Nachdem hierauf der Gemeinderat eine Reihe von Mitteilungen entgegengenommen hatte, wurden Beschlüsse gefaßt, über den Anteil der Schülerwohlfahrtspflege, über die Erhöhung des Beitrags an die Feuerwehrkorpskasse und andere kleinere Gegenstände. Es wurde auch beanstandet, daß die Leseholzsammler im Stadtwald ihre Befugnisse in ungebührlicher Weise überschreiten. Die Forstverwaltung wurde angewiesen, bei aller Rücksicht auf die Zeitverhältnisse darauf zu achten, datz die Vorschriften für das Leseholzsammeln wieder gewissenhafter eingehalten werden. — Bei der Beratung der Einzelvoranschläge wurde festgestellt, daß durch die starke Abdrosselung der Ausgaben in den letzten Jahren sich nunmehr Unterhaltungsarbeiten zeigen, die eben mit dem besten Willen nicht mehr länger zurückgestellt werden
können, es wäre denn auf Kosten der Substanz. Nachdem in den Steinbruchbetrieb in den letzten Jahren erhebliche Mittel hineingesteckt worden sind, wird Heuer ein Ueberschutz von 9200 Mark erwartet. Zur Unterhaltung der Gebäude sind 6750 Mk., für das Inventar der Stadtverwaltung und der Schulen 3280 Mark, der Freiw. Feuerwehr einschl. Weckerlinie 5424 Mark, für die Unterhaltung der Nachbarschaftsstratzen in Unterhaltung des Kreisverbands sind 8440 Mark, und die Unterhaltung der Straßen, Kanäle, Orts- und Feldweg 29150 Mark vorgesehen. Von der Wasserversorgung wird wiederum ein Ueberschutz von 9000 Mark erwartet. Nachdem die Barbeiträge an die hiesigen Sport- und Turnvereine weggefallen sind, wird der Hitlerjugend und etwaigen sonstigen Jugendorganisationen ein Jahresbeitrag von 120 Mark verwilligt.
Wildberg, 19. Juni. (Wettkämpfe zur Reichsschwimmwoche, verbunden mit Einweihung des Freibades Wildberg.) Die Reichsschwimmwoche wurde hier am letzten Sonntag durch Einweihung des vom Verkehrsverein e. V. neu errichteten Freibades eröffnet. Mit der Eröffnung waren Schwimmwettkämpfe verbunden. Um 1 Uhr mittags marschierten SA., Arbeitsdienst, HI., JV., BdM., IM. und die Schuljugend unter Vorantritt der Stadtkapelle geschloffen zum neuen Freibad. Bürgermeister Schmelzte übergab mit einer kurzen Ansprache das Freibad seiner Bestimmung und dankte allen, die zu seiner Erstellung beigetragen haben. Alsbald begannen die Wettkämpfe, an denen sich etwa 150 Schwimmer beiderlei Geschlechts und aller Altersklassen beteiligten, ein Zeichen für das große Interesse an der Reichsschwimmwoche. Die Wettkämpfe standen unter der Leitung des Abteilungsführers Schnitzer und des Oberturnwarts Fritz Vaumgärtner. Die Schwimmwettkämpfe zeigten ganz hervorragende Leistungen. Die zahlreichen Zuschauer folgten den Kämpfen mit großem Interesse. Anschließend war noch Rettungsschwimmen und Fischerstechen. Die ganze Veranstaltung war ein voller Erfolg und hat ihren Zweck voll und ganz erreicht. Möge das neu errichtete Freibad nun recht rege benützt werden und mögen recht viele Volksgenossen das Schwimmen lernen. In der Reichs- Schwimmwoche ist dazu unter Anleitung geübter Schwimmer der Stammabteilung und des Turnvereins reichlich Gelegenheit vorhanden. Es muß auch hier das Ziel erreicht werden: Jeder Deutsche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter.
Calw, 19. Juni. Der Kreisbauernführer erläßt folgenden Aufruf: Bauern des Kreises Calw laßt Euch durch den Futterausfall infolge der dürren Witterung nicht zu Angstverkäufen treiben und zur Verschleuderung Eurer Rindviehbestände. Die Unterangebote gewisser Viehhändler haben ein Ausmaß angenommen, dem nicht mehr länger zugesehen werden kann. Bauern bewahrt in dieser Not Disziplin und zeigt den Mann, denn von unserer Regierung, die von unserer Not genau verständigt ist, wird alles getan werden, um die Normalbestände unseres Rindviehs durchzubringen. Die Orts- bauernführer mache ich dafür besonders verantwortlich, datz gegen Viehverkäufe, die weit unter der Notierung des Stuttgarter Schlachthofes liegen, eingeschritten und mir gemeldet wird. In Streitfällen ist mir sofort Meldung zu machen. Auch geht mein Appell an den gesunden Verstand der Metzgermeister des Bezirks Calw, den Bauern in seiner jetzigen Not nicht auszunutzen. Die Ortspolizeibehörden ersuche ich, die Ortsbauernführer bei übereilten Viehverkäufen, die zu Schandpreisen getätigt werden, in geeigneter Weise zu unterstützen. — Von den Ortsbauernführern ist mir sofort sämtliches Vieh zu melden, das verkauft werden muß und auch derjenige Viehkäufer, der Schandgebote bietet.
Hirsau, 19. Juni. (Sanitätsrat Dr. Römer f.) Sanitätsrat Dr. Römer ist mitten aus seiner Wirksamkeit heraus einer heimtückischen Krankheit erlegen. Durch den allzufrüh Entschlafenen hat das hiesige Nervensana- torium und damit unser Kurort einen Ruf erlangt, der weit über die Grenzen unserer engeren und weiteren Heimat hinaus reichte, hat doch Sanitätsrat Dr. Römer namentlich in der Erforschung der furchtbaren Kopfgrippe Bahnbrechendes und Hervorragendes geleistet und viele Tausende haben bei ihm im Lauf der Jahrzehnte Heilung oder wenigstens Linderung gefunden. Mit ihm verliert Hirsau einen seiner bedeutendsten Ehrenbürger und einen großen Wohltäter der Armen.
In diesen Tagen verläßt ein Mann Hirsau, der wie selten einer das Vertrauen der ganzen Gemeinde genossen hat. Es ist Forstmeister Rast, der über sieben Jahre lang die Stelle des Vorstandes des hiesigen Forstamtes bekleidet hat. Am Samstagabend versammelten sich weite Kreise der Einwohnerschaft im Schwarzwaldhotel „Löwen", um noch einige Stunden mit ihm und seiner Gemahlin zu verbringen. Aus zahlreichen Ansprachen ging hervor, wie sehr Forstmeister Rast hier beliebt war. Bürgermeister Maulbetsch überreichte als Andenken ein prächtiges Gemälde Hirsaus von Kunstmaler Fritz.
Wildbad, 19. Juni. Ein Brand aufdemSchutt - platz, der rechts der Enz am Waldhang liegt, führte gestern nachmittag zur Alarmierung der Weckerlinie. Durch die starke Rauchentwicklung aufmerksam gemacht, benachrichtigte ein Passant von der Uhlandshöhe- aus die Wehr. Die von der verlängerten Laienbergstraße aus den Abhang hinuntergeschütteten Massen von Schutt, Pappe und Abfällen waren wahrscheinlich durch noch glühende Kohlen in Brand geraten und bedrohten den umgebenden Wald. Die Wehr griff schleunigst ein, indem sie aus. der im Tal fließenden Enz mit mehreren Schlauchleitungen Wasser heraufholte. Der gegen 1 Uhr bemerkte Brand war in der Hauptsache um 4 Uhr gelöscht, jedoch mußte die bis heute morgen zurück- gelassene Wache noch mehrmals die glühenden verborgenen Vrandnesier beseitigen.
Nordstetten» 19. Juni. (Ein guter Fang.) Dem Landjägerstationskommando Horb gelang es am Samstag, den rückfälligen Betrüger Joseph Bock von hier zu verhaften. Bock hat in den letzten Wochen in Württemberg, Baden und Bayern zahlreiche Einbrüche verübt, wobei ihm größere Summen in die Hände fielen. Auch fein Vater wurde mit verhaftet.
Stuttgart. io Juni. (Z insermäßig g für Kinderreiche.) Wie die Direktion der Wnrtt. Landessparkasse mitteilt, hat auch sie seit einiger Zeii für Kinderreiche, die Vaudarlehen beanspruchen, Zinsermäßigungen im gleichen Umfang wie die Stadt. Sparkasse in Stuttgart eingeführt. Als kinderreich gelten Familien mit vier ^Witwen mit drei) und mehr Kindern. Mindestens vier Kinder unter 18 Jahren müssen noch im Haushalt leben und unversorgt sein. Alf Antrag wird auch solchen K'.nderrenben die Zi. sermäßigung zugestanden, die Kinder über 18 Jab reu haben, diese müssen aber noch in der Ausbildung begriffen ein.
Heilbronn» 19. Juni. Der Wasserstand des Neckars ist zur Zeit sonieder, so daß dre Neckar an wehrfreien Steilen überall durchwatet werden kann.
iJarOUngen. 19. Juni. (V e r t e l; r s u n ! .i ! l, j In der Nach! auf Montag stieß aus der Straße Hertmannsweiler- Waldrems, bei der Abzweigung nach Nellmersbach, ein von Backnang kommender Motorradfahrer mit einem von Winnenden kommenden Personenwagen zusammen. Infolge der beiderseitigen Hoden Geschwindigkeit war die Wirkung furchtbar. Der Motorradfahrer, der 31 Jahre alte Christian Gronbach von Großaltdorf, Ede. Eutendors OA. Gaildorf, wurde mit schweren Verletzungen und Brüchen in das Krankenhaus nach Backnang gebracht, starb aber während des Transports. Der Autofahrer wurde in seinem Fahrzeug iestgeklemmr, kam aber mit einer Schnittverletzung an der Hand davon.
Mittelstadt. OA. Urach, 19. Mai. (DieHandabge. bissen.) Am Samstag war der Landwirt Gottlob Knecht mit der Mähmaschine aus seinen Wiesen beschäftigt Als er sich infolge einer kleinen Störung am Vorderstllck der Maschine beschäftigte, wurde ihm plötzlich von dem zunächst stehenden Pferd die ganze linke Hand abgebissen Das Pferd hatte sich krampfhaft in die Hand verbissen, sodaß der Un- olücklichste unter qualvollsten Schmerzen Hilfe abwartenj mußte.
Eröningen, OA. Crailsheim, 19. Juni. (Bran d.) Hier brannten Wohnhaus, Scheuer und Stallgebäude des Land» wirts Georg Reck vollständig nieder. Die Motorspritze von Lrailsheim und 5 Wehren waren am Brandplatz, konnten aber das Feuer nur aus seinen Herd beschränken. Etwa 8 Schweine sind mitverbrannt, auch das gesamte tote Inventar verbrannte mit.
Herbrechtingen, OA. Heidenheim, 19. Juni. (Opfertat.) Mehrere junge Leute des hiesigen Arbeitsdienstes gerieten am Montag beim Baden an einer tiefen Stelle in. der Brenz in Gefahr. Sofort kam ein Kamerad, der ein vorzüglicher Schwimmer war, zu Hilfe, und es gelang ihm. einen Kameraden zu retten. Bei dem Versuch, den zweiten zu retten, wurde er von diesem in größte Gefahr gebracht. Es gelang aber dem Kiesbaggerbesitzer, dem Ertrinkenden eine Stange zu reichen, sodaß dieser gerettet werden tonnte. Jedoch blieb der erste Lebensretter verschwunden und wurde erst nach zwei Stunden gefunden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
Ulm, 19. Juni. (Ertrunken.) Nachmittags ertranken beim Baden in der Donau zwei 15jährige Oberrealschüler. Der eine Schüler, Gerhard Heinrich, erlitt beim Stauwehr Ulm-Wiblingen einen Herzschlag. Der zweite Unglücksfall ereignete sich oberhalb des Jllerkanals Dorr badere eine Klasse der Oberrealschule unter Aufsicht eines Studrenrats. Zwei Schüler gerieten in die Gefahr des Ertrinkens. Der Lehrer konnte einen der beiden retten, während der andere in den Fluten verschwand. Es handelt sich um den Oberrealschüler Franz Hilpert aus Söflingen.
Jsny, 19. Juni. (Ertrunken.) In Hinkelesweiher bei Großholzleute ertrank am Montag der Arbeitsdienstkamerad Specker, ein Sohn des Pächters vom Restaurant Kellerer in Stuttgart, als er einem Kameraden, der, wie er selbst, mit anderen zusammen auf einem Floß schwamm, zu Hilfe kommen wollte. In der allgemeinen Verwirrung scheint es zunächst den Kameraden entgangen zu sein, daß Specker nicht mehr an die Oberfläche gekommen war. Der Ertrunkene wurde nach 10 Minuten gefunden, konnte jedoch trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche nicht mehr gerettet werden.
Aus Bade«
Aus Baden, 19. Juni. (Todesopfer des Rheins.) Der Rhein forderte am Sonntag zwei Todesopfer. Ein Faltbootfahrer aus Freiburg verunglückte mit einer Dame an der Breisacher Schiffbrücke und ertrank, während sich feine Begleiterin schwimmend ans Ufer reiten konnte. — Wie aus Treffern bei Bühl gemeldet wird, verunglückten am Sonntag nachmittag zwei junge Männer ebenfalls mit einem Paddelboot auf dem Schein in der Nähe der Schiffbrücke. Beide Insassen fielen ins Wasser, einer sank unter, währenddem sich sein Kamerad ans elsätzische Ufer retten konnte.
Gernsbach, 19. Juni. Aus dem benachbarten Loffenau wurde gestern nachmittag ein ausbrechender Waldbrand gemeldet. Die Waldung längs der Gemartungsgrenze Loffenau - Gernsbach. die gleichzeitig auch Landesgrenze ist, stand in Brand, der reichlich Bodennahrung erhalten hatte. Auch das benachbarte Weizenfeld fing schon Feuer. Rasch waren die alarmierten Feuerwehren aus dem Dorf Loffenau und aus dem Murgtal angerückt und bekämpften das Feuer auf feinen Herd.
Bad Griesbach, 19. Juni. (Beim Taufschießen tödlich verunglückt.) Die Sitte des Taufschießens hat hier am Sonntag ein Menschenleben gefordert. Der 65 Jahre alte Maurer Joseph Braun, der auch das Amt des Totengräbers bekleidet, wollte zur Taufe bei Bekannten Dynamitpatronen als Böller loslaflen. Dabei explodierte ihm eine Patrone in der Hand. Dem Bedauernswerten Manne wurde der Leib aufgerissen, so daß der Tod auf der Stelle eintrat.
Oberwolfach, 19. Juni. (Waldbrand.) Auf der östlichen Anhöhe des Fronbachtales wurde eine etwa 1 Hektar große Kultur junger Pflanzungen durchFeuerzerstört. Dem Besitzer des Waldes ist ein Schaden von etwa 2000 entstanden.
Herrenwies, 19. Juni. (Waldbrand.) In der Nähe der Forbacher Skihütle, ungefähr 600—700 Meter nach dem Herren- wieser See zu, ist am Sonntag ein Waldbrand ausgcbrochen, der durch Grabenzieher, zum größten Teil begrenzt worden ist. Die Forbacher Feuerwehr wurde mit Löschgeräten aufgeboten.
Keine Nvlverkäuse bei MH
Der Landesbauernführer in Württemberg hat folgenden Aufruf erlassen: Wie der Verlauf der Viehmärkte in den letzten Tagen zeigt, dauern die Angstverkäufe von Vieh weiterhin an. Es besteht deshalb erneut Veranlassung, daß die Verschleuüe- rung von Vieh trotz der andauernden Trockenheit sinnlos ist. Es schweben zur Zeit Verhandlungen mit den zuständigen Stellen, um eine Entlastung der Viehmärkte herbeizuführen. Außerdem ist in allernächster Zeit mit einer Regelung der Vieh- und Schweinepreise zu rechnen.
Die Württ. Forstdirektion hat bereits eine Zusage hinsichtlich der Abgabe von Waldgras und Waldstreu erteilt, sodaß auch auf diese Weise zu einer Erleichterung der Viehhaltung beige- tragen wird. Es besteht deshalb keine Veranlassung, das Vieh im jetzigen Augenblick in Massen zu Verlustpreisen abzustoßen.