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Alt ihn nicht rechtzeitig in Marseille erreicht hatte, so waren sür ihn seine hiesigen Erlebnisse besonders eindrucksvoll. Ins­besondere äußerte er sich sehr erfreut über den Besuch bei dem Reichspräsidenten. Die Unterhaltung berührte die deutsch-japa­nischen Beziehungen und insbesondere Len Ausbau von Heer und Marine in Japan. Der Reichspräsident kam darauf zu sprechen, daß der erste Reorganisator des japanischen Heeres­wesens. der preußische General Meckel (noch vor der Jahrhun­dertwende), ein persönlicher Freund von ihm gewesen sei und daß er mit ihm später oft über die Einzelheiten der Reorgani­sation und die vorzüglichen moralischen und physischen Quali­täten der japanischen Soldaten und Seeleute gesprochen habe Der Admiral sprach sich im Verlaufe des Interviews über di, geistige und körperliche Frische und das gute Gedächtnis des Reichspräsidenten, sowie über die Herzlichkeit des Empfanges bewundernd aus.

Der Ehremag der SA.

Stuttgart, 7. Mai. Die SA. im Gruppenbereich Südwest hatte um Samstag und Sonntag ihren Ehrentag. Auch in Stuttgart fanden an beiden Tagen Straßen- und Haussammlungen statt, die, nach den vielen Spendeabzeichen zu schließen, ein recht er­freuliches Ergebnis zeitigten. Eine besonders starke Anziehungs­kraft übten am Sonntag vormittag Obergruppenführer von Ja- gow, Gruppenführer Ludin. die Vrigadeführer Hauer, Berchtold und Molitor. die sich am Schloßplatz als Sammler betätigten, ferner Ministerpräsident Mergenthaler, der am Wilhelmsbau sammelte, aus. Auch Innenminister Dr. Schmid beteiligte sich am Sammeln. Stundenlang waren sie von einer großen Menge umlagert. Anläßlich des Ehrentags fand am Samstag abend in der Stadthalle ein Kameradschaftsabend und im Stadtgarten ein Frühlingsfest statt.

Mitgliederversammlung des Schwab. Schillerverems

Stuttgart, 7. Mai. Der Schwäbische Schillerverein hielt im Haus des Deutschtums seine alljährliche Mitgliederversamm­lung ab. Der Vorsitzende, Geheimrat Prof. Dr. von Güntter. gab dabei den Jahresbericht, dem u. a. zu entnehmen ist: Eine einzigartige und besonders wertvolle Bereicherung erfuhren die Sammlungen des Schillernationalmuseums in Marbach durch die Erwerbung der Handschrift des dramatischen Scherzes,.de« Schiller 1787 auf den Geburtstag seines Freundes Körner i» Dresden »erfaßt hat. Die Erinnerungen an Wieland im Schil­ler-Nationalmuseum wurden vermehrt um einen zierlichen Ro­kokoschrank aus dem Besitz des Dichters und ein Bild seiner Tochter Luise. Einen ebenso umfangreichen wie wertvollen Zu­wachs bedeutet der dichterische Nachlaß von Friedrich Theodor Bischer. Erworben wurden ferner ein Brief und ein Stamm­buchblatt von Schubart, zwei Briefe von Kerner an llbland und weitere Briefe und Gedichte Kerners, zwei Dichtungen von Her­mann Kurz. Kompositionen Schillerscher Gedichte von Lindvain- ter. Der Besuch des Schiller-Nationalmuseums hat seit dem Vor­jahr wieder eine erhebliche Steigerung erfahren. Die Samm­lungen des Museums, die jetzt außer der Schillerbibliothek und der Bibliothek schwäbischer Dichter mit 17 700 Werken, 86 900 Handschriften und über 6300 Bilder umfassen, wurden wieder zu wissenschaftlichen Zwecken benutzt. Die immer dringender ge­wordene Frage der Beschaffung weiterer Räume im Museum bat den Ausschuß in den letzten Jahren immer wieder beschäf­tigt. In diesem Winter konnte sie unter Mitwirkung des Württ. Kultministerums ihrer Lösung entgegengeführt werden. Der Schwab. Schilleroerein wird aus seinem Grundstock einen Be­trag zur Verfügung stellen und die Stadt Marbach in dankens­werter Weise einen schönen Beitrag leisten; für den weitaus gröberen Teil der Baukosten ist dem Schillerverein aus den Reichsmitteln des Arbeitsbeschaffungsvrogramms ein Darlehen gewährt worden, das in 2S Jahren zu tilgen ist. Die Erweite­rung des Museums wird in der Weise geschehen, daß die beiden Flügel um je 3 Fensterachsen verlängert werden.

Wenn am 10. November das neue Deutschland den 173. Ge­burtstag Schillers begehen wird, werden die Blicke der Deut­schen in aller Welt nach der Stätte gerichtet sein, an der unse­rem Volke der große nationale Dichter geschenkt wurde. Das Land Württemberg wird es als seine Ehrenpflicht erachten, die­sen Gedenktag in ganz besonderer Weise zu feiern.

Gerichtssaal

Hohe Strafe» sür Veruntreuungen beim Winterhilfswerk

Halberstadt. 7. Mai. Vom Erweiterten Schöffengericht wurde )as Urteil im Prozeß gegen die ehemaligen Leiter und Mit­glieder der Halberstädter Zentrale des Winterhilfswerks gefällt. Ls erhielten gemäß dem Anträge des Staatsanwalts unter Ab­erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren: der bisherige Bezirksamtswalter Alfred Winter zehn Jahre sechs Monate Zuchthaus. Kassenwalter Wooge zehn Jahre Zuchthaus. Wilhelm Eroßmann sieben Jahre Zuchthaus, Walter Seeburg und Walter Buschinowsky je fünf Jahre Zuchthaus. Zwei Mitangeklagte Stenotypistinnen, die von den Haupt­angeklagten mit Schuhen. Mänteln und Schmuckstücken bedacht worden waren, erhielten wegen einfacher Untreue neun bezw. sechs Monate Gefängnis und je SO RM Geldstrafe. Die An­klage warf den Hauptangeklagten Untreue, unberechtigte An­eignung und Ausgabe von Zuweisungen und Bedarfsdeckungs­scheinen, Beiseiteschaffung von Kontenbüchern und Veruntreu­ung von 332 RM aus dem Ergebnis des Winterhilsswerks vor.

Der frühere Reiche-minister Hermes vor Gericht

Berlin, 7. Mai. Vor der Strafkammer des Berliner Land­gerichts begann am Montag der Prozeß gegen den frühere« Reichsminister Hermes, dem fortgesetzte Untreue in mehrere» Fällen, sowie Vergehen gegen das Eenossenschaftsgesetz oor- geworfen wird. Die Anklage erhebt gegen Hermes den Vor­wurf, daß er aus Rationalisieungsmitteln im Betrage von etwa 3,5 Millionen RM., die 1929 der Landwirtschaft von der Preu- ßenkasse zugeteilt wurden, einen Betrag von etwa Ich Millionen RM. nicht zum Zwecke der Rationalisierung der landwirtschaft­lichen Genossenschaften, sondern im wesentlichen zur finanziellen Stärkung der wirtschaftlichen Ziele der deutschen christlichen Bauernvereine, deren Präsident Hermes damals war, ver­wendet hat.

Der Angeklagte steht im 56. Lebensjahr. Vom März 1932 bis Ende August 1933 befand sich Hermes in Untersuchungshaft und wurde dann aus der Haft entlassen, da der Sachverhalt nach Auffassung des Gerichts genügend geklärt ist «ch «ne Ver-

Kampf der Gefahr!"

Schadenverhütung ist Pflichtl Auch dich geht es an!

60 Todesopfer täglich, 2t 000 jährlich verschul­den allein die Unfälle aller Art. Wann wird es dich packen? 1,37 Milliarden kapitalisierte Renten­last erfordern durchschnittlich die jährlich in den Be­trieben oorkommenden Unfälle, auf 2,5 Milliarden Unkosten werden die Folgen allein der Verkehrs- unfällc eines Jahres geschätzt. Wer trägt diese Lasten? Letzten Endes die gesamte Volkswirtschaft

- also auch du! In Hunderttausende, in Millionen deutscher Familien kommt durch Krankheit und Siechtum, durch Unfälle und Feuersnot, durch Sachschäden und Wertevernichtung auch durch Betrug und Torheit Not und Sorge, Kummer, Elend und Verzweiflung. Im neuen Deutschland trösten wir uns nicht damit, dah Versicherung und Sozialgesetzgebung, Staat und Kommune, Wohlfahrt und Fürsorge die Opfer der Arbeit und des Lebens mitleidig mit Almosen betreuen. Ver­hüten ist besser als vergüten! Vorbeugen ist leich­ter als heilen! Aber alle müssen Mitarbeiten, mithelfen Schäden zu verhüten, die unserer Volks­gesundheit und unserer Volkswirtschaft schwerste Wunden schlagen alle müssen sich willig ein- ordnen in diesen Abwehrkampf, auch! 75 aller Unfälle sind vermeidbar, die 1400 Todesfälle bei Feuersbrünsten, die 3000 Ertrunkenen alljähr­lich sind sinnlose Opfer, die 400 Millionen Verluste durch Schädlinge sind leichtfertige Vergeudung. Zielbewuhte und organisierte Schadenverhütung kann, ja muß Erfolge zeitigen. Denn durch Er­ziehungsarbeit ist menschlichen Schwächen wie ; Leichtsinn, Rücksichtslosigkeit, Unachtsamkeit, Unter­schätzung oder Unkenntnis der Gefahren und sSchadenquellen erfolgreich entgegenzuarbeiten. -Aber jeder muß Disziplin Alten, auch du! Sparen

wir nur den vierten Test der Unkosten für Schäden aller Art, so verdienen wir der deutschen Volks­wirtschaft direkt/uud indirekt viele Hunderte vou (Millionen. Das kommt uns allen zugute s auch dir! Darum unterricht« dich über all' in«

- vielfältigen Fragen der Schadenverhütung, es ist (interessant und vielseitig genug: Unfall- und Brandverhütung, Krankheits- und Seuchenbekämp­fung. Erste Hilfe und Lebensretdmg, Gewerbe­shygiene und Volksernährung, Berufswahl und (Eheberatung, seelische Hygiene und Pfuscherei- , bekämpsung, auch Mimiualaustiärung und

- Schädlingsbekämpfung, alles das istSchaden­

verhütung". Dein Arbeitgeber ist daran inte» esf'-rt, daß ou in allen dies«« Fragen geschult wirst. Wende dich an ihn, er beschafft dir, kostenlos Pr dich, das nötige Lehrmaterial . -

dunlelungs- bezw. Fluchtgefahr nicht gegeben ist. 1920 wurde er Reichsernährungsminister. Vom Jahre 1921 bis zum Kabinett Cuno war Hermes Reichsfinanzminister. Für die Zentrums­partei war er Landtagsabgeordneter und gehörte auch bis in die letzte Zeit der Zentrumsfraktion des Reichstages an. Als Präsident der deutschen christlichen Dauernvereine bezog Hermes ei» Jahresgehalt von 18 OM RM. Als Präsident des Einheits­verbandes erhielt er außerdem 12 OM RM. und weiter bezog er noch 2000 RM. monatlich Pension als früherer Reichsminffter.

Mm«, SW im» Sport

Sportverein Altensteig I Fußballverein Calmbach a. E. I 8:3

Nach den vielen Enttäuschungen, welche die Verbandsspiele dem Sportverein gebracht haben, war das Spiel am Sonntag gegen die Mannschaft des Tabellendritten Ealmbach a. E. wie­der ein Lichtblick und zugleich ein entscheidender Erfolg zum Verbleib in der Kreisklasse I.

Mit etwas Verspätung begann das Spiel, das im Anfang besonders von Calmbach in sehr harter Weise durchgeführt wurde und teilweise auch von den Einheimischen übernommen wurde. Nach etwa 15 Minuten Spielzeit kann Calmbach znm Führungs­tor gelangen. Kurz darauf wäre schon der Ausgleich gefallen, aber das Tor wurde vom Schiri nicht gegeben. Ein etwas har­ter Elfmeter brachte dann durch Mittelstürmer den Ausgleich und der Führungstreffer durch Halblinks nach schönem Zuspiel folgte. Noch vor Halbzeit gelang Altensteig durch Halbrechts ein dritter Treffer. Halbzeitstand 1:3 für A. Nach Wieder­anspiel ist Altensteig sofort wieder auf des Gegners Seite, es klappt heute überall zufriedenstellend, auch an Torschüssen fehlt es nicht, so kommt Halbrechts schon bald zum vierten Treffer. Calmbach wechselt den Torwächter und kann durch schöne Lei­stung auf 2:4 aufholen, jedoch sofort nach Anspiel fällt durch Rechtsaußen von Ä. das fünfte Tor. Derselbe Spieler ist es, der auch den 6. Treffer erzielt. Zum Schluß läßt Altensteig etwas nach, so Laß Calmbach noch ein drittes Tor erzielen kann.

Altensteig hat nunmehr 10 Punkte und dürfte für den Ab­stieg kaum mehr in Frage kommen, denn Dornstetten hat in Herrenberg mit 3:2 Sieg und Punkte aügeben müssen und wird wohl kaum am kommenden Sonntag gegen Freudenstadt zum Sieg kommen, während Altensteig in Len restlichen zwei Spielen in Loßburg und in Altensteig gegen Calw noch bessere Aussicht auf weiteren Punktgewinn hat. 8. 8.

Hauutschriftleituug: L. Lank. Bnzeigenleitung: Gust. Wohnlich, Druck «Nd Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei, Lllensteig. «ltensteig. D-«. 1. «. »4: 2100.

Sandel und MM

Wirtschaft

Zinsermäßigung für Sypothekenschuldner mit kinderreiche« vramilien. Als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Stadt. Sparkaße hat Oberbürgermeister Dr. Strölin verfügt, daß der ZlilSjatz für die an kinderreiche Familien zum Bau von Eigen- Heimen gegebenen Hypotheken mit Wirkung vom 1. Mai d. I. an von 5 auf 4,5 Prozent gesenkt wird.

Richtzahl der Großhandelspreise vom 2. Mai. Die Richtzahl der Großhandelspreise stellt sich kür den 2. Mai auf 95,9, sie hat sich gegenüber ber Vorwoche (95,6) um 0,3 Prozent erböbt Diese Steigerung ist hauptsächlich auf ein Anziehen der im Avril sai- sonmäßlg zurückgegangenen Preise für Schlachtvieh zurückzufüh. reu. Die Richtzahlen der Hauvtgrnppen lauten: Agrarstoffe 91,0 (plus 1,1), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 90,3 (minus 0,2) und industrielle Fertigwaren 114,8 (plus 0.1 Prozent).

inb.» - E.Realisationsneignng von Publikum und Kuliki« ausgebort. Auf Grund der zuversichtlichen Bericht, Transferbestirechungen setzte die Börse allgemein bAe! An. Im Vordergrund stand Ar Montanaktienmarkt wr blechnung ihrer Kundschaft als Käufer er, schien. Dre ersten Kurse waren fast durchweg 1 Prozent üei^

bafttr^war Au/d!>r"m' einzelnen Marktgebieten erwas^eb yaner war. Auch der Rentenmarkt zeigte auf der aanxen

Aussehen. Alt- und Neubesitz waren ein Achte! Aeozent hoher, Obligationen gewannen 0,25 bis 0 5 Prozent ÄAHsbal,nvorzugsaktien wurden 0,25 Prozent höher bezahlt Am Aktienmarkt machte die Befestigung Fortschritte. Blanco-Ta Msseld für erste Adressen entspannte sich auf 44 25 Prozent Valuten waren wenig verändert. -prosein

Getreide

Berliner Markt für Niihrstand vom 7. Mai. Weizen mark 188199, Roggen märk. 157167, Braugerste 172176 Som­mergerste 166169 RM.

Fruchtpreise. Balingen: Weizen 10. Gerste 9.20. Haber S RM. Nagold: Weizen 9.8010, Gerste 8.508.70, Habe, 8.508.80 RM. Ravensburg: Weizen 1920. Besen 13.7014. Roggen 16.8017.20. Gerste 17.50, Haber 15.9019 Kleesamen 190200, Esper 4550. Wicken 25. Erbsen 25. Gras, samen 170180 RM. per Dovelzentner. Tübingen: Din, kel 7.507.60, Haber 8.503.90, Weizen 9.3010, Gerste 8.50 bi« 9. Haber 7.508.60 RM.

Zwangsversteigerungen

Calw, 26. April. (Zwangsversteigerung.) Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Calw belesenen, im Grundbuch von Calw, aus den Namen des Walter Rau, Kaufmanns in Calw eingetragenen Grundstücke: Geb. Nr. 39 der Lederstraße, 7 Ar 71 qm. Wohnhaus; Geb. Nr. 41 der Leder­straße, 4 Ar 53 qm., Wohnhaus, Magazin, Kontor und Hofranm; Geb. Nr. 41/1a, 64 qm., Magazin; Geb. Nr. 41/1, 2 Ar 48 qm., Viehstall, Pferdestall, Scheuer 1 Ar 47 qm., Keller mit lleber- gebäude und Hofraum; Geb. Nr. 41/Id, 2 Ar 55 qm., Kellerüber- gebäude; Geb. Nr. 41/1o, 6 Ar 90 qm., Wagenremise und Hof­raum, je Lederstraße; Parz. Nr. 222, 13 Ar 43 qm,, Gemüse­garten, Gras- und Baumgarten am Haaggäßle; Acker am Heng­stetterweg; Acker beim äußeren Schafweg, gemeinderätliche Schätzung vom 12. April 1934 : 67 500 Mark, am Dienstag, den 12. Juni 1934, vormittags 10 Uhr, auf dem Rathause in Calw (Erundbuchamtszimmer) versteigert werden.

Konkurse

Nachlaß des am 23. 3. 1934 verstorbenen Flaschnermeisters Wilhelm Keßler in Nusplingen.

Mittwoch. S. Mai

7.10 Frühkonzert

10.10 Ans Stuttgart: Schulfunk Stufe 2: Deutsche m aller Welt:In Amerika"

10.40 Frauenstunde: A« der Hand der Mutter

11.10 Neue Lieder

12.00 Nach Frankfurt: Schiller-Dramen als Opern 13.20 Nach Frankfurt: Marschmusik 14.00 Aus Stuttgart: Fortsetzung der Marschmusik 15.00 Aus demKleinen Rosengarten"

15.30 Deutsche Hausmusik

16.00 Aus Frankfurt: Nachmrttagskouzert

17.30 Aus Stuttgart: Das Blindenhandwerk

17.50 Lustige Schallplatte»!

18.00 Hitler-Jugendfunk: Antony van Leeawenhoek, der erst« Mikrobenjäger

18.25 Baukunst im neuen Reich

19.00 Ans Frankfurt: Alt Heidelberg, du Ferne

19.40 Aus Stuttgart:Schiller lebt"

20.10 Aus Frankfurt: Unser« Saar Den Weg frei zur Ver­ständigung

20.30 Aus Stuttgart:Heiterkeit und Fröhlichkeit

22.25 Zwischenprogramm

23.00 Nach Frankfurt:Zu Schillers Todestag"

241>0 Aus Frankfurt: Nachtmusik.

Von Göring,

der am 1. Mai mitten unter den Arbeitern zum Tempelhofe» Feld marschierte, erzählt man in Berlin scherzhaft, er habe als Einziger die Disziplin der Marschkolonnen durchbrochen. Es wurde nämlich in Zwölferreihen marschiert. Dadurch aber, daß Göring in die zweite Reihe der Belegschaft der AEG. einsprang, wurde diese als einzige von sämtlichen zum Tempelhofer Feld ziehenden Reihen zu einer Dreizehnerreihe. Die Polizei hat aber ein Auge zugedrückt und ihren obersten Chef in dieser Drei­zehner-Reihe marschieren lassen. Echt berlinerisch war übrigens die Einreihung: Göring trat zwischen einen Installateur und einen Einrichter mit den Worten:Darf ich mich hier einord- nen?" Der Einrichter erkannte ihn und begrüßte ihn mit: Aber jewiß, Herr Jöring". Zwischen diesen beiden Arbeitern ist dann der Ministerpräsident bis zum Tempelhofer Feld marschiert.

Ein Souneufleck

8 Aus San Franzisko kommt die Meldung, daß in der dor­tigen Stetnwarte ein Sonnenfleck von riesenhaften Ausmaßen entdeckt worden sei. Es ist anznnehmen, daß er für die Erde Aufruhr im Klima, heftige Stürme, Regen, Ge­witter und Hagel zur Folge hat. Einer der Sternforscker be­schreibt den Sonnenfleck als einenTornado-Sonnenfleck dessen Durchmesser zweimal so groß sei wie der der Erde und der mit großer Geschwindigkeit über die Sonne wirbele,