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«Atonales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold. Ealw, Freudenstadt und Neuenbürg
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Altensteig. Freitag, den 23. März 1934
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Frankreichs Eviel zwischen Gens und Moskau
Kowno, 22. Mürz. Der angeblich bevorstehende Beitritt Sow- Mruhlands zum Völkerbund wird von einigen Blättern ange- ikündigt. Der „Petit Parisien" der Las Ereignis für die September-Tagung erwartet, berichtet, daß die Sowjetrussen in Eens und einigen Hauptstädten, namentlich in Paris, vorgefühlt und den Eindruck gewonnen hätten, daß ihre Kandidatur nicht nur liympathisch ausgenommen werde, sondern daß sie in Anbetracht ihrer Machtstellung höchstwahrscheinlich sogar einen Sitz im Völ- lkerbundsrat erhalten würden.
Im „Echo de Paris" weist Pertinax auf eine Reihe von Vor- jbedingungen hin, die nicht ohne Schwierigkeiten erfüllt werden könnten und langwierige Verhandlungen erforderten. Doch such len die Sowjetrussen, diese Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen durch den Vorschlag, die Befugnisse und Aktionsmittel des Völkerbundes zu erweitern und unverzüglich Earantiever- träge gegen einen etwaigen Angreifer abzuschlietzen. Pertinax glaubt, daß die französische Regierung derartige Vorschläge begünstige. weil sie angeblich geeignet seien, den Graben zwische« Rußland und Deutschland noch zu verbreitern, und außerdem die italienischen Völkerbundsreformpläne, die gegen die Aufrechterhaltung der territorialen Ordnung gerichtet seien, zunichte zu machen. Pertinax will derartige Erwägungen gelten lasten, warnt aber davor, sich von den Sowjets, die unfähig feien, anderen und sich selbst zu helfen, in Erenzgarantien und spätere Abenteuer hineinziehen zu lasten, mit denen Frankreich» moralische und materielle Interessen nichts zu tun hätten.
Ae SlmktwnskrlM ausgerottl
Paris, 22. März. Der Autzenpolitiker des „Petit Parisien" weist darauf hin, daß es sich bei der viel besprochenen englischen Anfrage über die Ausführung der Garantien zunächst nur um eine mündliche Anfrage Sir John Simons beim französischen Botschafter in London handle, wie überhaupt vorläufig nur an einen mündlichen Meinungsaustausch über das heikle Problem der Sanktionen und entsprechenden Abrüstungsmaßnahmen, di« 4» Las Abkommen ausgenommen werden konnten, gedacht sei.
Das britische Kabinett fordert Einzelheiten zur französischen Abrüstnngsnote
London, 23. März. Das Kabinett hat am Donnerstag die französische Abrüstungsnote erörtert. Wie man in politischen Kreisen zu wissen glaubt, werde die britische Regierung Frankreich auffordern, eingehendere Einzelheiten iiber die Art der Sicherheit zu liefern, die es verlange. Ferner soll es angeben, welche Sanktionen gefordert würden, um einer etwaigen Nichtdurchsührung irgend eines Abkommens zu begegnen.
Größt AusschreituiMN
der streikenden Autodroschkenchauffeure in Newyork
Newyork, 23. März. Am Donnerstag kam es in der Stadt zu schweren Ausschreitungen der streikenden Auto- droschkenchauffeure. Etwa 599 Streikende veranstalteten einen Demonstrationszug, der sich über den unteren Broadway nach Cityhall bewegte. Polizeibeamte, die den Zug auslösen wollten, wurden tätlich angegriffen und zurückgetrieben. Die Streikenden zerstörten etwa 59 Autodroschken, deren Chauffeure sich dem Streik nicht angeschlossen » Teil wurden die Wagen auch in Brand ge
steckt. Die arbeitswilligen Chauffeure wurden so mischan- < t» ^ ^ blutüberströmt und bewußtlos zu Boden stürz- Der Verkehr auf dem Broadway ruht fast völlig.
Andere Abteilungen Streikender zogen nach Times «guare und zu den Zentralbahnhöfen, um in den Theater- ?'"teln den nach Schluß der Vorstellungen sehr stark ein- ictzendcn Verkehr lahm zu legen. Die von den Streikenden durchzogenen Straßen ähnelten Schlachtfeldern.
Der Führer Sefuchl dev „Völkischen Beobachter"
München, 22. März. Am Mittwoch erschien überraschend der ouhrer in den Redaktions- und Betriebsräumen des „Völkischen Beobachters", um sich persönlich von dem Fortschreiten der um» »""^Eichen Neu- und Umbauten, die dort schon seit Wochen durchgeführt werden, zu überzeugen. Der Führer, der etwa ein« halbe Stunde lang im Betrieb weilte, wurde überall mit freu- Rusen empfangen Auf der Straße hatten sich riesige «charen angesammelt. Nur langsam konnte beim Verlassen der Assen seinen Weg nehmen, denn alle drängten heran, «m ihre» «ührer zu sehen und einen Blick, eineu Grub von ihm zu er» Haschen.
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Ae ReilMattWter Sachwalter -es Reiches und nicht -er Wader
Berlin, 22. März. Am 22. März fand in der Reichskanzlei eine Sitzung der Reichsstatthalter statt, die den ganzen Vormittag in Anspruch nahm. Reichskanzler Adolf Hitler sprach über die staatspolitischen Aufgaben der Reichsstatthalter, wie sie sich aus der Durchführung des Gesetzes über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar d. Z. ergeben.
Nach den Ausführungen des Reichskanzlers sind die Neichsstatthalter, die der Dienstaufsicht des Reichsinneuministers unterstellt worden find, die Träger des Willens der obersten Führung des Reiches, nicht aber die Sachwalter der einzelnen Länder. Ihre Aufgabe kommt nicht von den Ländern, sondern vom Reiche; sie vertreten nicht die Länder gegenüber dem Reiche, sondern das Reich gegenüber den Ländern. Der Neuaufbau des Reiches erfordert eine einheitliche, klare und dauerhafte Konstruktion der Staatsverwaltung mit logischer Gliederung der Verwaltungseinheiten unter einer zentralen Reichsgewalt. Der Nationalsozialismus hat die historische Aufgabe, das neue Deutsche Reich zu schaffen, nicht aber die Aufgabe, die Länder zu konservieren. Somit find die Reichsstatthalter in erster Linie Hoheitr-iräger der nationalsozialistischen Idee und Sachwalter des Nationalsozialismus, nicht aber Berwal- tungsträger eines bestimmten Staates.
Der Reichskanzler trug den Reichsstatthaltern auf, dafür
zu sorgen, daß ein selbständiges Vorgehen einzelner P«te« und Dienststellen in wirtschafts- und finanzpolitischen Di«» gen überall unterbunden wird, da für die Wirtschafts- »«Id Finanzpolitik einzig und allein der Reichswirtschafts«i«i» ster und der Reichsfinanzminister und für die Geld- mtd Bankpolitik nur der Reichsbankpräsident zuständig seien. Ehe Lokal- «ud Landesftelleu oder Dienftelleu in der ParteK uud Parteiorganisationen wirtschaftliche oder finanziell« Anordnungen treffen, müsse in jedem Falle eine vorherig« Klärung mit der zentralen Reichsbehörde ftattgef«»de» haben. Dies gelte naturgemäß auch für alle andere« Be« waltungszweige. Zn diesem Zusammenhang sprach dr« Reichskanzler m längeren Darlegungen über die not«««» dige Einheit zwischen Staat und Partei.
Im Anschluß an die Darlegungen des Reichskanzlers gall Reichsinnenminister Dr. Frick noch verschiedene Verwal» tnngsanweisungen bekannt, die die Durchführung der vo» dem Reichskanzler vorgetragenen Grundsätze gewährleiste» sollen.
An den Besprechungen nahmen sämtliche Reichsstatthak» ter, der Stellvertreter k>es Führers, Reichsminister Heß, de« preußische Ministerpräsident General Göring, die Staatssekretäre Dr. Lammers nnd Funk sowie der Stabsleitor des Stellvertreters des Führers, Reichsleiter Vormann, teil.
M SomikistaMimg drs RkWkablmtls
Verabschiedung -es Reichshaushalts - Das Rachtbackverbot für -eu Sommer 1934 aufgehoben
Berlin, 22. März. Das Reichskabinett beschäftigte sich in der Sitzung vom 22. März in mehr als vierstündige« Verhandlungen in der Hauptsache mit dem Reichsetat für 1934/35.
Das vom Reichsfinanzminister oorgelegte und eingehend begründete Reichshaushaltsgesetz für das Rechnungsjahr 1934 wurde verabschiedet. Der Reichshaushaltsplan ist ausgeglichen und schließt in Einnahme und Ausgabe mit rund K»4 Milliarden NM. ab. Die beiden Seiten des Haushalts weisen mithin gegenüber dem Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1933 eine Steigerung um rund 599 Millionen RM. auf» die auf der Ausgabeseite insbesondere durch Ausgaben zur Abdeckung der Vorbelastung für die verschiedenen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bedingt ist.
Ferner verabschiedete bas Reichskabinett ein Gesetz zur Aenderung und Ergänzung von Vorschriften auf dem Gebiete des Finanzwesens. Der hauptsächlichste Zweck dieses Gesetzes ist, über verschiedene Gesetze verstreute Vorschriften finanzieller Art in einer Weise umzugestalten, die den erhöhten Anforderungen, die die Wiederaufrichtung des Wirtschaftslebens an die Finanzkraft des Reiches stellt, besser als bisher gerecht wird. Zu diesem Zweck werden u. a. das Earantiesondervermögen für Exportkredite und der Anleihetilgungsfond aufgelöst, wobei jedoch Vorsorge getroffen ist, daß die Erfüllung der bisher mit deren Hilfe zu bewirkenden Leistungen nicht beeinträchtigt wird. Auch wird anstelle der bisher nur einmaligen Auslosung der An- keiheablösungsschuld des Reiches in Zukunft eine zweimalige Auslosung zum 1. Oktober u. zum 1. April erfolgen.
Unter den zahlreichen Vorlagen, die in der heutigen Sitzung weiterhin vom Reichskabinett verabschiedet wurden, sind zu nennen: Ein Gesetz über den Verkehr mit industriellen Rohstoffen und Halbfabrikaten, durch das die Versorgung der Industrie mit den lebenswichtigsten Rohstoffen in einer wirtschaftlich möglichst günstigen Verteilung sichergestellt wird. Zn diesem Zweck werden lleberwachnngs- stellen für bestimmte Warenarten errichtet.
Ferner ein Gesetz zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben, ein Gesetz über die Heimarbeit, ein Gesetz über Verkehr mit Tieren und tierischen Erzeugnissen, ein Gesetz über die einstweilige Neuregelung des Straßenwesens und der Straßenverwaltung, ein Gesetz über die Aenderung der Vorschriften über die Ehrengerichtsbarkeit der Rechtsanwaltschaft, ein Gesetz über weitere Maßnahmen auch im Gebiet der Zwangsvollstreckung und ein Gesetz zur Aenderung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Verufsbeamtentums. Danach sollen u. a. auch die ZK 5 und 6 dieses Gesetzes bis zum 30. September 1934 in Geltung bleiben.
Schließlich beschloß das Reichskabinett, das Nachtb«ck» verbot für die Zeit vom 1. 4. bis 39. September aufzuhebe«.
Die Beratungen des Reichskabinetts über eine große Anzahl weiterer Vorlagen werden am Freitagnachmittag fortgesetzt.
1Z«« Wometer SietAsmitobahnea
für de» Ba» freigegeben
Berlin, 22. März. Zur Eröffnung der Arbeitsschlacht IS« haben die Baustellen der Reichsautobahnen Tausende neuer Arbeiter ausgenommen. Die Gesamtstrecke, die bis zu diesem Tee« min vom Generalinspektor für Las deutsche Straßenwesen zu» Bau freigegeben wurde, hat die Länge von 15M Kilometer (gegenüber 1ÜM Kilometer am Ende des Jahres 1933) erreicht. Die Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen schuß durch beschleunigte Bearbeitung der Vorentwürfe hierzu di« Voraussetzung. 14 von der Gesellschaft Reichsautobahnen ei« gesetzte Bauleitungen machen die freigegebenen Strecken oer- gebungsreis und leiten die Bauausführung.
Im Bau befinde» sich ab 21. März teils im ganzen, teils i« Teillosen, folgende Strecken .
Bremen-Hamburg—Lübeck
169 Kilometer
Hannover—Magdeburg
136 Kilometer
Duisburg—Dortmund
66 Kilometer
Düsseldorf—Köln
24 Kilometer
Frankfurt—Heidelberg- Mannheim
IM Kilometer
Stuttgart—Ulm
85 Kilometer
München—Landesgrenze
IM Kilometer
Halle—Leipzig
2V Kilometer
Meerane—Dresden
105 Kilometer
Breslau—Liegnitz
7« Kilometer
Elbing—Königsberg
11« Kilometer
Stettin—Berlin
92 Kilometer
1076 Kilometer
In Banvorbereitnng itehen die Strecken
Düsseldorf—Duisb»ag
25 Kilometer
Frankfurt a. M.—Eisenach (Teilstrecke)
3V Kilometer
Heidelberg—Karlsruhe
41 Kilometer
Bayreuth—Leipzig
162 Kilometer
Reuthen—Hindenburg— Gleiwitz
2« Kilometer
Fürstcnwalde— Frankfurt a. O.
SV Kilometer
Stettin—Augustwalde
44 Kilometer
Brandenburg—Berlin
35 Kilometer
Ostteil des Berliner Rmg«
3V Kil«m«t«r
417 K«o»«t«