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Nummer 10

ZugendGeilage der «Schwmzwälder Zagrszeituna"

Seulsche Worte

Deutsches Bolk du konntest fallen, aber sinken kannst du «licht. Theodor Körner.

Aus glücklichen Familien besteht das Wohl des Staates; oder seine Glückseligkeit ist Scheingröße.

Zoh. Gottfried v. Herder.

Die erste Wurzel des Staates sehen wir im natürlichen Gemeinschaftssinn der Familie.

Adolf Hitler.

Nur wenn ihr alle selbst eins werdet im Willen, Deutsch­land zu retten» kann in Deutschland auch der deutsche Mensch feine Rettung finden.

Adolf Hitler.

Aufgaben and Arbeit brr Kttterjiigenb

Von Obergebietsführer Franz Schn a edier

Vor kurzer Zeit stand die Hitlerjugend in einem grund­sätzlich anderen Verhältnis zum Staat, als es jetzt der Fall ist. Wir stehen mitten in einem gewaltigen Geschehen und werden immer wieder Anlaß nehmen, aus das zurückzu- fchauen, was hinter uns liegt, um daraus die für die Zu­kunft notwendigen Folgen zu ziehen.

Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß die unzähligen neu zu uns gekommenen Masten eine Gefahr für uns bedeuten. Natürlich wissen wir sehr gut, daß viele zu uns gekommen sind, die vorher sich in einem Kegelklub wichtig taten und nun lediglich Abzeichen und Mitgliedskarte aus Konjunk­turgründen vertauschten.

Andererseits aber wissen wir auch und freuen uns auf­richtig darüber, daß viele aus ehrlichster Ueberzeugung sich in die Bewegung eingereiht haben. Sie sind aus Begei­sterung für die Idee zu uns gekommen und haben sich von einer überwundenen Weltanschauung restlos freigemacht.

Wir wollen zunächst alle wesentlichen Teile der deut­schen Jugend in das große Gefüge der Organisation ein- vauen, und wir werden jeden einzelnen solange prüfen, bis wir die beste Verwendungsmöglichkeit für ihn festgestellt Laben. Keiner von uns kämpft um einen Titel, um eine Führerschnur oder um seiner selbst willen, sondern wir alle sehen unser Amt als Pflicht und nicht als Recht an.

Wir haben ein Erbe angetreten: das Erbe der Front, und diese Front setzt sich nicht aus Maulbegeisterten zusam­men, sondern aus stillen und zähen Menschen, die ihre Pflicht erfüllen. Unser Glück liegt nicht in der Errichtung eines Augenblickserfolges, sondern in der zähen und an­dauernden Erfolgsarbeit. Die Führer sollen nicht nur ihre Gefolgschaft begeistern, sondern sollen aus der eigenen Be­geisterung heraus die Jungen in unermüdlicher Klein­arbeit zu einem unbeirrbaren Glauben an die Zukunft erziehen.

Die Hitlerjugend hat sich im Jungvolk eine Organi­sation geschaffen, die ihr nicht unter- oder nebengeordnet ist, sondern mit der sie in engster kameradschaftlicher Füh­lung zusammenzuarbeiten die Aufgabe hat. Wir alle sind von demselben Geist getragen, durch uns alle fließt das­selbe Blut, und zwischen uns kann es nichts Trennendes, sondern nur unendlich viel Lebendiges geben. Wir dürfen in dem kleinen Kerl, der im Jungvolk steht, nicht einen Kadetten sehen, der als Vorstufe für die HI. oder der SA. zu dienen hat. Wir müssen bedenken, daß der Jungvolk­pimpf ohne jede weltanschauliche Voreingenommenheit an die nationalsozialistische Idee herangeführt wird.

Uns fällt die große Ausgabe zu, diesen Nachwuchs zum echten Nationalsozialismus heranzuführen und ihnen im Kampf vorzuleben. Die Jungvolkführer haben daher die wichtigste Aufgabe; sie haben den wesentlichsten Teil der Jugend anvertraut bekommen, und durch sie soll er so ge­formt werden, daß er den Erwartungen entspricht: aus dem Jungvolkpimpf soll ein kämpferischer Nationalsozialist werden.

In der nächsten Zeit wird die Aufmerksamkeit mehr als bisher dem Jungvolk gelten. Zwischen den Führern der HI. und dem Jungvolk ist eine große Kameradschaft selbst­verständlich. Es wehen die Hitlerjugend-Fahnen neben den schwarzen Fahnen des Jungvolkes. Diese Tatsache soll als ein äußerliches Zeichen einer untrennbaren Kameradschaft angesehen werden.

Es ist stets Eigenart der großen deutschen Männer ge wesen, daß sie nichts anderes als erste Diener ihres Staates fein wollten. Diese Haltung war ihr Sozialismus.

Ihr Werk und ihre Kraft wurzelte in den ewigen Tie­fen ihres Volkes. In Not und Gefahr stand das Volk zu ihnen. Auch heute ist es so.

Es gibt keinen höheren Dienst für das Volk, als ihm feine Freiheit zu sichern. Die HI. hat im Kampf um Deutschlands Befreiung neben der SA. und SS. gestanden. Daraus soll sie nicht das Recht für sich herleiten, sich in die Brust zu werfen und als Kämpfer aufzuspielen, die den Sieg herbeigeführt haben. Wenn es auch Tatsache ist. daß wir mitgekämpft haben, so nehmen wir daraus durchaus nicht das Recht zu einer anmaßenden Haltung.

Wir haben vom Führer den Befehl bekommen, der nicht auf Jahrzehnte, sondern auf Jahrhunderte lautet.

Diese gewaltige Aufgabe zwingt uns Bescheidenheit auf. Die Umbildung des deutschen Menschen hat begonnen. Für

uns ist der Kampf noch nicht zu Ende. Wer in der Revo­lution nur eine Veränderung des machtpolitischen Zustan­des sieht, hat sie nicht begriffen. Wer sie richtig verstanden hat, für den steht sie jetzt in ihren ersten Tagen.

Die Umformung des deutschen Menschen ist nur bei nie rastender und immer wieder neuschaffender Kleinarbeit möglich. Nur wer sich freiwillig meldet, um Opfer zu brin­gen, ist wert, Nationalsozialist zu sein. Jeder Mensch wird einmal vor die Entscheidung gestellt, ob er ein Löben der Sattheit oder ein Leben des Kampfes führen will. Wir haben uns für das letztere entschieden. Jeder seichten und oberflächlichen Zerstreuung, jeder Vergnügung der bürger­lichen Welt haben wir entsagt und tagtäglich denken wir nur daran, wie wir die Ziele unseres Führers verwirk­lichen helfen können.

Wir sind eine große Volksgemeinschaft geworden, Klas­sen- und Standesgrenzen sind aufgehoben. Wir wollen bleiben, wie wir einst waren: einfach und schlicht! Mil­lionen werden in der Zukunft unsere Haltung und nnser Gepräge tragen. Alles, was wir tun, wollen wir auch weiterhin nur für unsere Idee und für unser Volk tun. Nichts für uns, alles f ü r De u t s ch Ia nd!

Wie erziehe ich meine Zruvve zu Disziplin und Kameradschaft!

Vorleben und Vorbild"

Ein SA.-Fllhrer schreibt imSA.-Maun" hierüber.

Eine der wichtigsten Angelegenheiten unseres irdischen Daseins liegt in dieser Frage begründet. Disziplin Kameradschaft. Hier berühren sich zwei Pole, die bei oberflächlicher Betrachtung einander abstoßen, also negativ zu sein scheinen, aber dennoch, bei tiefster Einfühlung in die gestellte Aufgabe, einander anziehen, also positiv sind.

Ich bin Führer und soll meine Truppe zur Disziplin erziehen. Anderen also soll ich etwas beibringen Disziplin. Was ist Disziplin? Zncht? Manneszucht? Jawohl! Aber Disziplin ist mehr, mehr als der bloße Begriff Zucht. Disziplin ist eine Wissenschaft; Disziplin ist an sich Lebensinhalt.

Wie erziehe ich meine Truppe zur Disziplin? Nachdem ich mich, als Führer, in die Materie Disziplin mit allen Fasern meines Geistes, Wissens und Herzens hineingelebr habe, d. h. Disziplin studiert und praktisch in ihr gearbeiter habe, lebe ich meiner Truppe Disziplin vor. Wer begreift, was es heißt, seiner Truppe Disziplin als Führer vorzu­leben? Ich glaube, es so sagen zu können: Jeder einzelne meiner Gefolgschaft muß aus innerer, zwingender Not­wendigkeit heraus alles das, was ich als Führer von ihm an straffer Zucht und Ordnung verlange, an meinem Tun und Lassen, in und außer Dienst, ohne Mühe erkennen; meine Disziplin darf ihm nicht nur bestaunenswert sein, sondern er muß sich an ihr begeistern können.

Ich bin Führer und soll meine Truppe erziehen. O welch schöne Aufgabe! Welche Lust, meinen Leuten als Führer der erste Kamerad zu sein. Kamerad. Ein Wort, ein Be­griff, ein Leben.Ich hatt' einen Kameraden" wird so oft gesprochen, gesungen, gespielt. Ich Hab' einen Kameraden zu sagen, ist nicht minder reicher Kameradschaftsgeist inner­halb meiner Truppe. Die immerwährende Kameradschaft ist es ja eben, was schließlich denguten Kameraden" macht. Kameradschaft steckt in jedem; allein sie kann zu ungeahnter Stärke gesteigert werden. Durch wen und was? Durch mich, den Führer meiner Truppe. Durch mein Vor­bild, indem ich meiner Truppe meine Kameradschaft vorlebe.

So erziehe ich meine Truppe zur Kameradschaft, wie wenn meine Gefolgschaft von mir als ihrem Führer sagt, was noch heute unzählige Marxisten von vielen ihrer Führer aus der Schützengrabenwclt und Schlltzengraben- generation bekunden: Ja, das war ein Führer, der ging mit uns und wir mit ihm durch dick und dünn.

Disziplin Kameradschaft. Im Mittelpunkt der Führer. Drei unzertrennliche Dinge. Eines ergänzt das andere. Der Führer als Bringer der Erkenntnis und An­erzieher von Disziplin und Kameradschaft.

Stellt man daher die Frage, wie ich meine Truppe zu Disziplin und Kameradschaft erziehe, so ist unbedingte Vor­aussetzung, daß meine Erkenntnis und mein Wißen um Dis­ziplin und Kameradschaft nicht bloß auf den üblichen Worr- deutungen, sondern vielmehr auf meiner Eigenschaft als disziplinierter und kameradschaftlicher Tatmensch beruht.

Nie glaube ich, daß ich meine Truppe so zur Disziplin erziehe, wie wenn ich meine Truppe zum Antreten kom­mandiert habe und hernach noch immer mit der hübschen jungen Dame, deren Anziehungskraft selbstverständlich auch meine SA.-Männer befangen hält, mich höchst freund­schaftlich unterhalte . . . Meine Leute werden in solchem Falle nicht meine Undiszipliniertheit erkennen, wohl aber immer die hübsche junge Dame . . . Oder ist es anders?

Nie glaube ich, daß ich meine Truppe so zu Kamerad­schaft erziehe, wie wenn ich beim Rasten meiner Truppe mich von ihr entferne und dort zudinieren" gedenke, wo man Fischnur mit zwei Gabeln" ißt, während meine SA.- Männer Brotbeutel und Feldflasche im Straßengraben er­leichtern ... O-er ist das standesgemäß?

Fritz Schweitzer, Truppführer 5/1/153.

W.;. m«

Warum Wale Arbrk?

Der Reichsjugendfiihrer auf der Tagung der Sozial- refcrenten der HZ. in Berlin

Aus der ersten Tagung der Sozialreferenten der Hitler­jugend, Gebiet Berlin, ergriff neben Obergebietsführer Axmann und Staatssekretär Dr. Lippert auch der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach das Wort. A« die Spitze seiner Ausführungen stellte er die Frage:

Warum soziale Arbeit?"

Um diese Frage beantworten zu können, müsse man einige Jahre zurückblicken in die Ansänge der revolutio­nären Erhebung. Als wir begannen, uns in Bewegung z« setzen, um schließlich zu einer Fahne zu finden, seien wir alle aus verschiedenen Lebenskreisen gekommen und hätte» da die Erfahrung machen müssen, daß die von uns, die an das Bürgertum appellierten, Schiffbruch litten, während die, die sich an ihre Arbeitskameraden wandten, ehrliche Bundesgenossen fanden.

Aus der Arbeiterschaft und der Bauernschaft sei die wahre Kameradschaft gewonnen worden, die das neue Reich schuf. Aus ihnen seien, als es vorwärts zu stürmen galt, die wertvollsten Führerkräfte hervorgegangen.

Diese Bewegung sei nicht entstanden aus dem Protest gegen den Marxismus allein, sondern auch aus dem Pro­test gegen die Reaktion. Gerade aus der Arbeiterschaft seien Millionen von Jungen zu den Fahnen der jungen Front gestoßen und auf diese könne sich Deutschland und sein Führer verlassen. Darum seien wir die Garanten der deutschen Revolution, wir wissen, was der Führer von uns erhofft und erwartet, daß wir nämlich diesen Kräften den gebührenden Dank abstatten und damit als heiligste Pflicht erfüllen die sozialistische Gemeinschaft der Tat.

Die Mekftmrab Sei NMImürsKrn

Immer wieder liest man in den Tageszeitungen von bedauerlichen Unglücksfällen, die sich dadurch ereignen, daß Kraftfahrzeuge bei Nacht in marschierende Kolonnen hin­einfahren. Man ist dabei zu leicht geneigt, die ganze Schuld dem Kraftfahrer zuzuschreiben. Jeder Kraftfahrer weiß aber aus eigener Erfahrung, daß man bei größerer Geschwindigkeit bei Nacht marschierende Kolonnen häufig genug erst dann erkennt, wenn der zum Bremsen notwen­dige Abstand bereits erreicht ist. Bei abgeblendeken Scheinwerfern kann es sogar Vorkommen, daß die mar­schierende Kolonne überhaupt nicht gesehen wird. Der Reichsjugendführer sowie der Stabschef der SA. haben verfügt, damit diese Unfälle vermindert werden, daß ber Nacht marschierende Kolonnen durch farbige Rückstrahler (Katzenauge) genügend gesichert werden.

Die marschierende Kolonne hat eine Sicherung nach hinten am notwendigsten, weil die Fahrzeuge dieselbe Straßenseite wie die marschierende Kolonne benützen müssen. Die Sicherung geschieht durch drei rote Rückstrah­ler, die die Hitlerjugend im letzten Glied auf der Rückseite am Koppel oder am Schulterriemen befestigt tragen.

Der Schutz geschieht nach vorn durch weiße Rückstrahler, die die Jungen des ersten Gliedes auf der Vorderseite am Koppel oder am Schulterriemen tragen.

Besondere Vorsicht muß die marschierende Kolonne bei Ueberquerungen, Straßenkreuzungen usw. üben. Dabei, genügen im allgemeinen die Rückstrahler nicht mehr, es sei denn, Laß sie bewegt werden. Bester ist eine rote Laterne, die zur Sicherung der Kolonne geschwenkt wird.

Die Einheiten der Hitlerjugend haben diese Sicherung bereits eingeführt. Damit dürfte ein wertvoller Beitrag zur Behebung der Verkehrsunfälle gegeben sein.

JaS Auch der Mirsugklib

Führen und Folgen. Ein Katechismus für Hitler­soldaten, von Alfred Klotz. Ludwig Voggenreiter- Verlag, Potsdam. 93 S. in bester Ausstattung, Preis in Ganzleinen gebunden RM. 1.80. Zu beziehen durch die Buchhandlung Lauk in Altensteig und Nagold.

Aus dem Geist des Frontsoldaten heraus hat Alfred Klotz in diesem Buch ein Bild eines Führers geschaffen, wie er sein soll. Führer sein, das heißt nicht nur Sterne tra­gen, das heißt, nicht nur Kommandant seiner Mannschaft sein, sondern das heißt wahrhaft Führen, vorne dran­stehen, vorausschreiten vor der Gefolgschaft in vorbild­licher Weise. Der Führer ist der beste Kamerad, ist Freund und Helfer, er steht mitten unter seinen Leuten und doch wieder über ihnen. Sein Geist prägt sich der Mannschaft auf. sie trägt sein Gesicht. Er ist der Erste, wenn es hart auf hart geht und der Letzte beim Einrücken in die Quar­tiere. Er muß zum Führer geboren sein, und die Mann­schaft wird hinter ihm stehen wie eine Mauer.

Jeder der führt und einmal führen will, und dies Buch liest, wird sich fragen müssen, bin ich denn wirklich berufen? Erfülle ich alle diese Anforderungen? Und er wird sich bemühen, so zu werden wie es in diesemKatechismus" gefordert wird. Das Buch heißt nicht umsonst Katechis­mus. In einfachen, eindringlichen Sätzen wird das Not­wendigste über Führen und Folgen gesagt. Jeder von uns muß dieses Buch lesen.