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Schwarzwäl-er Tageszeitung"

Nr. 12

der Achtung vor den anderen fehlen laßen. Ich habe die große Hoffnung, daß auch die audere« Völker alluüihlich verstehe» wer- den. datz eine wirkliche Freundschaft nur daun entstehe« kann, wenn ste gleichberechtigte Staaten umfaßt. aber nie entstehen wird auf der Basis der Unterdrückung. Das deutsche Volk kann heute wirklich mit Stolz bekennen, daß es diese Politik ver­standen hat.

Der Tag des 12. November wird ein Ruhmesblatt in seiner Geschichte sein. Es ist an diesem Tage geschlossen eingetreten für seine Ehre, für seine Freiheit, für sein gleiches Recht, und da­mit für die Zukunft seines Lebens, eine außenpolitische Entwick­lung. die außerordentlich ist."

Äehnliches gelte auch für unsere wirtschaftliche Entwicklung Sie sei mehr als irgend etwas abhängig vom allgemeinen Ver­trauen. und wenn man ihr sage, wir hätten noch nicht alles erreicht, dann sei zu erwidern:Dann hättet ihr nicht so viel zerstören dürfen, sonst wären w r schon fertig. Wenn ihr >>: 14 Jahren so gearbeitet hättet, wie wir in diesem einen Jahr« gearbeitet haben dann hätten wir keine 7 Millionen Erwerbs- lose gehabt, sondern dann hätten wir zu wenig Arbeiter in Deutschland.

Wenn man 14 Jahre lang ein Volk verwüstet, seine Wirtschaft rniniert und zerrüttet, dann kann das nicht im Handumdrehen gutgemacht werden. Wenn die anderen 14 Jahre zum Zerstören gebraucht haben, dann soll man mir vier Jahre zum Aufbau geben. Wir haben nach der Arbeit in diesem einen Jahre jetzt im Winter immer noch 2 Millionen Arbeitslose weniger als in der Zeit vor einem Jahre. Wenn es uns trotz der charakterlosen, schamlosen Hetze der Emigranten gelungen ist, in diesem einen Jahre so weit vorwärts zu kommen, so habe ich die feste Ueber- zeugung. dag das kommende Jahr diese Wirtschaftspolitik er- fvlgreich beschliegen wird. Ich bin der festen Zuversicht, dag wir dieses Programm zu Ende führen. Wenn auf der einen Seite Millionen an arbeitswilligen Menschen und auf der anderen Seite Bodenschätze und Arbeitsmöglichkeit und der Schrei nach Konsum und Bedarf an Produkten im deutschen Volke vorhanden sind, dann würde es traurig sein, wenn es einem eisernen Willen nicht gelänge, sich durchzuringen. Es ist eine Frage der Organi­sation. diese Arbeit in unserem deutschen Volke zur Geltung zu bringen.

Eines ist allerdings Voraussetzung: es mutz ein Wille fein, und es muh ein Wille führen. Wenn man mir sagt, dag ich mich irren kann, so antworte ich: Das weiß ch. Aber wenn ich zehn Entschlüße fasse und neun davon sind richtig und nur einer ist falsch, dann kann man den einen falschen schon auf sein Konto nehmen. Die anderen aber haben gar nichts getan von zehn Entschlüßen nichr einen durchgeführt.

Wir werden daher den Kamps in diesem Jahre genau s« «eiterführen, wie nn vergangenen, unser ganz grohes und ein­faches Ziel vor Augen, und ich glaube, wenn ich im Jahre 1935 «ich vor die deutsche Nation stelle, dah ich dann genau so wi, jetzt vor ihr dastehen kann.

Ich bin der Ueberzeugung, dag wir in einem einigen deutschen Volk diese Zeit seiner großen Not gemeinsam überwinden, denn auch in der Zeit der tiefsten Erniedrigung war ich immer über­zeugt von der Ehre des deutichen Volkes. Und wenn am 12. No­vember über 40 Millionen Volksgenossen für diese Ehre des Vol­kes und damit für ihre eigene Ehre ihre Stimme abgaben. dann habe ich darin nur die Bestätigung dessen gesehen, was ich immer »ntzte. Für mich war es nur der Beweis der Anständigkeit des dentsche» Volkes. An einem solchen Volk können wir nicht ver­zweifeln, das konnte ich nicht tun und ich bin glücklich, zu wissen, dah ich recht gehabt habe.

Ich bin hierher nach Lippe gekommen, um Ihnen zu zeigen, »i« sehr ich Ihnen danken will für Ihr Einstehen am 15. Ja­nuar. Sie können das Verdienst für sich beanspruchen, unsere Bewegung aus der Zeit ihres Kampfes um die Macht mit hin­eingeführt zu haben in diese Macht, und damit in die Erfüllung ihrer großen Aufgabe. Ich bin hierher gekommen, um Ihnen zu danken für Ihre damaligen entschiedenen Kämpfe und um Sie zu bitten, dag auch Sie in der Zukunft genau so hart und un­erschütterlich zu der Bewegung stehen wie in der Vergangenheit.

Auch die Zukunft ersordert diese Treue und Festigkeit. Bier­th» Jahre lang haben wir um die Macht gekämpft. Jetzt käm­pfen wir die nächsten 14 Jahre um Deutschland und für Deutsch­land. Und wenn uns der Himmel beisteht in diesem Kampfe dann wollen wir sehen, ob wir nicht genau so Deutschland i» diese« 14 Jahren zu einer Bedeutung emporsllhren können, z» der wir in den letzten 14 Jahren d-ese Partei emporführten. Bo» de» anderen Völker« wollen w»r nur erwarten, datz sie un« »ach »nserer Fasson ielio werden laßen. (Stürmischer Beifalls

Vorbereitung für dir Anlegung der Erb- We-Relle nach dem ReichSerbhvsgefeK

Berlin, 15. Jan. lleber die Anlegung der Erbhöse-Rolle nach dem Reichserbhofgesetz teilt das preußische Justizministerium, wie der amtliche preußische Pressedienst meldet, mit. In Kürze wer­den die Anerbengerichte im vollständigen Besitz der von den Ge­meinden ausgestellten Verzeichnisse über die Besitzungen zwischen 7,5 und 125 Hektar Größe sein. Die Anerbengerichte werden so­dann unter Zugrundelegung dieser Verzeichnisse und ihrer eige­nen Ermittlungen die für die Ei .tragung in die Lrbhöferollen in Frage kommenden Besitzungen in gerichtlichen Verzeichnissen zusammenstellen. Diese gerichtlichen Verzeichnisse bilden Sie Grundlage für die demnächstige Eintragung der Erbhöfe in sie Erbhöfe-Rollen. Um eine Gewähr für die Richtigkeit und Voll­ständigkeit dieser Verzeichnisse zu geben, sind sie in verschiedener Form bekanntzumachen. Zunächst wird jedem Eigentümer von einer in das Verzeichnis ausgenommenen Erbhofrolle ein Aus­zug zugestellt. Die gerichtlichen Verzeichnisse werden außerdem einen Monat lang an der Eerichtstafel des Gerichtes öffentlich ansgehängt. Zur weiteren Sicherheit wird ein Auszug aus dem gerichtlichen Verzeichnis den Gemeindevorstehern zugestellt und von diesen zu jedermanns Einsichl aufgelegt. Die Gemeindevor­steher mäßen den Eingang des Verzeichnisses alsbald zweimal in ortsüblicher Weise bekanntmachen.

Schließlich findet eine Nachprüfung der gerichtlichen Verzeich­nisse durch die Kreisbauernführer statt, denen die Verzeichnisse zu diesem Zweck ebenfalls zugettellt werden. Erachten sie das Verzeichnis in allen seinen Punkten für unrichtig, sind sie z. B. der Ansicht, datz ein Hof zu Unrecht eingetragen oder zu Un­recht nicht eingetragen worden ist oder daß die Angaben über sie zum Hof gehörigen Grundstücke unzutreffend sind, so haben sie Einspruch binnen einem Monat nach der Zustellung an ste ein- zulegen.

Goslar Sitz -es ReiKsnSWanbes

Berlin. 15. Jan. Die Verlegung des Reichsnährstandes hinaus aus der Großstadt nach Goslar ist von größter vraktischer und wmbolijcher Bedeutung. Die Führer des deutschen Bauerntums, rn ihrer Spitze Minister Darre und Staatsrat Meinberg. haben immer wieder darauf hingewiesen, daß derGeneralstab des Bauerntums" auis Land gehöre, womir man auch die Ab­kehr von der liberalistischen Bauernvolitik unmißverständlich do­kumentieren wolle. Man war nach diesem grundsätzlichen Ent­schluß. im Sommer 1933 den Reichsnährstand aus der Reichs- bauptstadt herauszunehmen, sich auch darüber im klaren, daß nur eine kleinere Stadt im Herzen des alten deutschen Reiche» der sächsischen Kaiserzeit in Frage kommen könne. Die Wahl ist auf Goslar gefallen. selbst Braunschweig erschien schon r» groß der Stadt, von der einst mit die stärksten Antrieb« zur Kolonisation und Besiedlung des deutschen Ostens aussegangea sind. Diese Tatsache betont man beute sehr gerne, denn die na- rionalsozialistische Bauernpolitik hat sich als eines ihrer wich­tigsten Ziele die Stärkung und Befestigung des deutschen Bau­erntums im Osten des Reiches gesetzt.

Der neue Standort der bäuerlichen Selbstverwaltung beher­bergt die eindrucksvollsten Denkmäler der alten deutschen Ge­schichte. In Goslar steht die Kaiserpfalz, der größte erhaltene Profanbau romanischer Zeit. Der Stadtkern ist noch fast unver­sehrt in der Form des 16. Jahrhunderts erhalten, die verschie­denen Kirchen stammen fast alle aus der Zen der romanischen Kunstetappe. Die sächsischen und fränkischen Könige, vor allem Heinrich der Dritte und Heinrich der Vierte haben häufig in Goslar residiert. Wiederholt sind in Goslar von ihnen die gro­ßen Reichsversammlungen abgebalten worden.

Wann di« Uebersiedlung des Reichsnährstandes nach Goslar vorgenommen wird, steht zur Zeit noch nicht fest. Wir hören, daß iür Sen sehr umfangreichen Organismus keinerlei geeignete Räume in Goslar zur Verfügung sind, sodaß neue Gebäude er­richtet werden müssen, ein Umstand, der auch für die Arbeitsbe­schaffung nicht ganz unwesentlich bleiben dürfte.

Me Ahne der Bünern ist das Hakenkreuz-armer

Eine Anordnung des Reichsbauernführers

Berlin, 15. Jan. Reichsbauernsührer R. Walter Darre bat folgende Anordnung an sämtliche Gliederungen des Reichs­nährstandes erlassen: Nachdem nunmehr die Einigung des deut­schen Landvolkes im Reichsnährstand Tatsache geworden ist, ordne ich als Ausdruck dieser Tatsache und zum Zeichen unserer Verbundenheit mit der Bewegung Adolf Hitlers als desjenigen Mannes, dem das Landvolk feine endliche Einigung und wirt­schaftliche Freiheit verdankt, an: Soweit in den Untergliedern«, gen des Reichsnährstandes Fahnen oder fahnenähnliche Symbol« gewünscht werden, dürfen diefe nur die Fahnen der deutschen Freiheitsbewegung, bas Hakenkreuzbauner der NSDAP., sein. Als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zum Reichsnährstand er­halten diese Fahnen die Fahnenspitze des Reichsnährstandes. Da­mit wird das öffentliche Zeigen von anderen Fahnen oder Sym­bolen von Seiten der Untergliederung des Reichsnährstandes mir Wirkung vom l4. Januar 1934 hiermit verboten. Die alten Fahnen und Symbole der letzt aufgelösten oder eingesliederten Verbände, ebenso wie die Kamvkieldzeichen der Bauernerbebung bis zum Jahre 1933 werden vom Lanvesbauerniührer in eine hierfür zu bestimmende und einzurichtende Ehrenhalle über­führt.

Reichsbahn Merk Autoinbustcie

Neue Lastkraftwagen-Bestellungen der Reichsbahn Berlin, 15. Jan. Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichs­bahn hat das Reichsbabnzentralamt in Berlin beauftragt, bei der Kraftwagcninduftrie im Anschluß an die augenblickliche Lie­ferung von 1150 Lastkraftwagen noch weitere 729 Lastkraftwagen und zwar 399 Stück mit 1L Tonnen. 189 Stück mit 3 Tonnen und 269 Stück mit 5 Tonnen Nutzlast in Auftrag zu geben. Um die verkehrliche und technische Entwicklung des Lastkraitwa« zens werden ferner zu Versuchszwecken Wagen mit Holzgasan- trieb und solche mit Dampfantrieb in Bestellung gegeben. Im ganzen beträgt dann der für Lastkraftwagenlieferungen ausge­worfene Betrag 39 Millionen RM.

Ein fensatlvnkiler Vorschlag Masslglis

Deutschland soll an der Vorbereitung für die Saar­abstimmung teilnehmen

Genf, 15 Jan. Unter dem Vorsitz des polnischen Außenmini­sters Beck und in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs Eden und des italienischen Kabinettschefs Aloisi trat am Montag vormittag der Völkerbundsrat zu einer geheimen Sitzung zusammen, in oer der Vertreter Frankreichs, Masstgli, über­raschend de-, Antrag einbrachte, die Reichsregiernng telegra­phisch einzuladen, sich an den Vorbereitungen für die Saarabftim- muno zu beteiligen. Massigli bezeichnete es als ein Gebot der Loyalität. Deutschland als dem neben Frankreich an der Saar­srage meist interessierten Staat Gelegenheit zu geben, schon bei der Klärung der Vorfragen für die Saarabstimmung mitzuwir­ken. Gleichzeitig schlug Massigli vor, die Ratstagung, die sich mit den Vorbereitungen für die Saarabstimmung befaßen soll, auf Ende dieser Woche zu vertagen, um Deutschland zu ermög­lichen. sich zu dieser Aufforderung zu äußern. Massiglls Vorschlag ist einstimmig angenommen worden.

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Me in unterrichteten VSlkerbundskreisen verlautet, hat man , das Wie einer etwaigen Beteiligung Deutschlands vollkommen offen gelassen. Natürlich geht au« diesem Beschluß auch die Ver­legenheit des Völkerbundsratr» hervor, der sich bewußt ist. daß die Losung der Saarsrage ohne Mitwirkung Deutschland, gan, unberechenbar« Schwierigkeiten biete» muß. Vor allem interes- aus« höchst«, zu wissen, ob Deutschland sich unter Umstanden an einem Ausschuß beteiligen würde, der den Be- alter für Saarfragen, den Kabinettschef Mussolinis. Aloisi. »«, den Vorbereitungen für dt« Abstimmung unterstütze»

I und der den Italien« ooa der allgemeine« Vera,<twort««g ent­lasten soll.

An die geheim« Sitzung hat sich eia« öffentliche Sitzung d«» Dölkerbundsrate» angeschlosse». dt« aber nur Fragen von go» ringerer Bedeutung behandelte

Einmütige Ablehnung des Genfer Lockmittels durch die Berliner Presse

Berlin, 16 . Januar. Die Berliner Presse lehnt ein­mütig die Aufforderung des Völkerbundsrates ab, an der Saarberatung in Genf teilzunehmen. Die Blätter gebe« übereinstimmend der Ansicht Ausdruck, daß die Neichsregie- rung die Genfer Einladung ablehnend beantworten wird.

Zusammentritt des Völkerbundsrates

Genf, 15. Jan. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrate» unter Vorsitz des polnischen Außenministers Beck dauerte weniger als zehn Minuten. Von Interesse war lediglich ein Nachruf des Ratspräsidenten für den verstorbenen langjährigen Ver­treter Italiens im Völkerbund, Scialoja, der einer der Vertreter des Völkerbundspaktes ist. Nach Verlesung einiger Berichte von geringer Bedeutung wurde die Ratstagung geschlossen. Am Dienstag finden nur Sitzungen der Ratsausschüsse statt. Di» nächste Sitzung de? Rates selbst ist auf Mittwoch vormittag fest­gesetzt

Danziger Frage« vor dem Völkerbundsrat

Genf, 15. Jan. Der Danziger Senatspräsident Dr. R a uslH> ning trifft am Montag abend in Genf ein. um an den Ver­handlungen des Völkerbundsrates teilzunehmen. Es handelt sich dabei in erster Linie um eine Entscheidung des Rates über ge­wisse, die Verfassung Danzigs berührende Fragen, die von dem früheren Völkerbundskomnnßar Rosting noch erbeten worden ist.

An dm Völkerbund

Erwiderung auf die Denkschrift der Regierungskommissio«

Saarbrücken, 15 Jan. Die Fraktion Deutsche Front des Lan­desrats des Saargebietes richtet an den Völkerbundsrat eine Denkschrift, die im Namen der 19 Mitglieder von den Fraktions­mitgliedern Volkes, Levacher und Röchling unterzeichnet ist. Ein­leitend wird ssstzestellt. daß die Antwort der Regierungskommis­ston auf die Denkschrift der Deutschen Front vom 19. Oktober 1933 an den Völkerbundsrat eine solche Fülle von entstellenden llngenauigkeiten und Unrichtigkeiten enthält, daß ste der Deut­schen Front nochmals Veranlassung inr Aeußeruna und zu der Bitte gibt, der Rat möge eine eingehende Untersuchung der ver­schiedenen Vorfälle vornehmen lasten. Das Schreiben der Deut­schen Front geht dann zunächst näher auf mehrere Grenzzwischen­fälle ein. Die Denkschrift der Deutschen Front beschäftigt sich- dann eingehend mit den Darstellungen der Regierungskommissio»! über sozialistische und kommunistische Versammlungen, die de« Tatsachen durchaus nicht gerecht würden. -

Die Regierungskommission werde sich damit abfinden müsse», daß sie im Saargebiet eine geschlossene deutsche Bevölkerung unter einheitlicher deutscher Führung zu regieren habe. In diese Be­völkerung einen Zwiespalt zu säen, werde ein vergebliches Be­mühen sein. Die Regierungskommission werde den Vorwurf der Neutralitätsverletzung tragen müssen, solange sie einseitig di« Politik der aus Deutschland geflüchteten, nicht abstimmungs­berechtigten Emigranten unterstützte. Die Einstellung der Regis- rungskommifston sei am deutlichsten daraus zu ersehen, daß di« Regierungskommission bei ihren Maßnahmen die staatsumstür^ lerische Kommunistische Partei gleichstellt mit der NSDAP. Da» saarländische Mitglied der Regierungskommission hat es ab­gelehnt, die Verantwortung für den letzten Viertelsahresbrricht. die Novemberverordnungen und die Erwiderung der Regierungs­kommisston auf die Denkschrift der Deutzchen Front mitzutragen- Die Mitglieder stehen also in Widerspruch zueinander und zwar billigt das im Saargebiet geborene, mit den dortigen Verhält­nissen am besten vertraute Mitglied deren Politik seit Monaten nicht mehr. Die Denkschrift schließt mit der Bitte, der Rat möge für die Herbeiführung von Zuständen Sorge tragen, die so­wohl dem Interesse des Saargebiets als auch dem Ansehen de» Völkerbundes dienen können.

Roosevelts WührungsMae

Keine Inflation beabsichtigt

Washington, 15. Jan. Präsident Roo,eoelt jaw..^ dem amerikanischen Kongreß eine Botschaft, worin er diesen um ein» zusätzliche Gesetzgebung zur Verbesserung des Finanz- und Wiib- rungssystems ersuchte. Das Gesetz soll der Bundesregierung di« Verfügung über alles gemünzte und Barrengold, das sich in den Vereinigten Staaten befindet, geebn. Die Regierung soll ferne» die Berechtigung erhalten, Goldmünzen zu Barren umzuschmet« zen.

Eine Rückkehr zur Eoldausgabe ist nach dem neuen Gesetz nicht beabsichtigt. Nun falls die Vereinigten Staaten eine passive Handelsbilanz haben sollten, wird die sogenannte Handelsspanne durch Verschiffung von Goldbarren ausgeglichen werden. Da» Eintreten dieser Notwendigkeit hält man jedoch für wenig wahr­scheinlich.

Roosevelt ersucht den Kongreß ferner um Festsetzung eines Rahmens, innerhalb dessen man den Goldgehalt des Dollar» herabsetzen kann und zwar verlangt er die Möglichkeit der Her­absetzung zwischen 60 und 59 v. H anstatt wie bisher zwischen 100 und 59 o. H. Diese Maßnahme soll der Bevölkerung zeigem daß die Devalvation des früheren Eolddollars nicht über 61 v. H. und nicht unter 59 v. H. betragen soll. Es soll ferner biev> durch erreicht werden, daß sich die Preise im Inland stabilisi» ren. und daß der Gehaltsempfänger «in genaues Bild seiner Fi> nanzlage bekommt. Der Dollarwert kann also künftig im I» lande nur innerhalb einer Spanne von 10 v. H. schwanken, bis Roosevelr die endgültige Devalvation vollzogen hat. Wann untz zu welchem Kurs er dies tun wird, ist nach wie vor unbekannt! Aus dem durch die Einziehung des Goldes aus dem Besitz de« Bundesbahnen zu erwartende» Gewinn, den Roosevelt je naH der Hübe des Devaloationskuries auf »wischen 3. 4 und 4L NW