Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Tannen

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Rümmer 12

Altensteig,

Dienstag, den 1K. Zannar 1834

5 7.

Zahrga«,

Der Mnr in Lippe

Rede bei der großen MderseheMier - Stürmische Begrüßung

Das französische Mochina Nugzeus ! verbrannt

Zehn Tote beim Absturz derSmaragd"

Paris, 15. Januar. Das französische Großflugzeug Smaragd", das auf dem. Rückflug von Indo-China am Montag kurz nach 18 Uhr franz. Zeit in Lyon gestartet war, ist kurz nach 21 Uhr franz. Zeit in unmittelbarer Nähe von Corbigny im Departement Nisvre in Ostfrankreich in Flammen abgestürzt. An Bord des Flugzeugs waren der Ceneralgouverneur von Indo-China Pasquier, der Direk­tor der französischen Handelsluftfahrt Chaumier, der fran­zösische Konsul von Damaskus Larrieneu, sowie vier hohe Beamte der französischen LuftfahrtgesellschaftAir France".

DerSmaragd" hatte Marseille am Montagmorgen verlassen und war im Laufe des Nachmittag in Lyon ein­getroffen, wo er zwischengelandet war.

Kurz nach 18 Uhr französischer Zeit war das-Flug- zeug vom Flughafen Bron wieder gestartet und wurde in den späten Abendstunden in Paris erwartet. Der letzte in Paris aufgefangene Funkspruch von Bord des Flugzeuges stammt von 19.19 Uhr. Daran heißt es, daß der Apparat in etwa 609 Meter Höhe in einen schweren Schneesturm geraten sei. Um 20.45 Uhr sahen die Bewohner von Sor- bigny, wie eine Maschine in Flammen gehüllt abstürzte. Da das Flugzeug vollkommen ausgebrannt ist, wußte man zunächst nicht, ob es sich um denSmaragd" handelte. Die Bestätigung traf erst in den späten Abendstunden in Paris ein.

Paris, 15. Januar. Zu den Opfern gehört auch die Gattin des Direktors der französischen Handelsluftfahrt, Chaumier, sowie eine Ordonnanz des Eeneralgouv-srneurs von Jndochina. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht be­kannt. Als das Flugzeug in Flammen abgestürzt war, ver­suchten die Einwohner von Sorbigny, den Insassen Hilfe zu bringen. Es war aber unmöglich, an das brennende Flugzeug heranzukommen. Sämtliche Insassen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, so daß eine Erkennung schwer möglich ist. DerSmaragd" befand sich auf seinem ersten größeren Fluge, der ihn zunächst von Paris nach Saigon geführt hat. Das Flugzeug war am Montagmorgen nicht in Marseille, sondern in Athen gestartet und hatte mir Zwischenlandungen in Italien und Marseille Lyon erreicht. Von dort war es kurz nach 18 Uhr nach Paris aufgestiegen.

Der bei dem Absturz ums Leben gekommene General- gouverneur von Jndochina, Pasquier, wurde 1928 auf die­sen Posten ernannt. Seit dem Jahre 1898 war Pasquier in Jndochina. Er ist besonders gegen die kommunistischen Umtriebe in Jndochina mit großer Energie vorgegangen.

Ein weiteres Todesopfer bei dem Flugzeugunglück

Paris, 16. Januar. Das Flugzeugunglück bei Corbigny hat nach der letzten Meldung zehn Todesopfer gefordert. Alle für das französische Afrikageschwader vorgesehenen Empfänge sind abgesagt worden.'

EI» groß« Eiedlunssvllm für den Aachen« Steinkohlenbezirk

Aachen» 16. Jan. Der Führer der Deutschen Arbeits­front, Dr. Ley, unternahm am Montag eine Besichti­gungsfahrt ins Aachener Erenzland.

Regierungspräsident Dr. Reeder begrüßte die Gäste und gab ihnen einen Ueberblick über die Wirtschaftslage des Bezirkes. Staatsrat Dr. Ley erklärte u. a., er sei ge­kommen, um einen Plan zu besprechen, zu dem der Führet ihm besonderen Auftrag gegeben habe, und zwar die Sied­lung im Aachener Kohlengebiet. Wer hier helfen wolle, dürfe nicht an Zeit oder Geld denken. Wir wollen, so sagte er, daran denken, daß wir unserer Nachwelt kein Flickwerk zurücklassen. Wir werden dabei unterstützt durch die überraschende Feststellung, daß Pläne von der Größe, wie wir sie hier vorhüben, nicht zuerst Angelegenheiten der Finanzen, sondern Angelegenheiten des Vertrauens sind. Wir wollen im Aachener Revier eine Landschaft schaffen, Städte und Dörfer bauen, in Lenen die Menschen sich wohl­fühlen. Wir wissen, es ist nicht wahr, daß das Herz einer Nation im Innern liegt, es liegt an der Grenze. Hier muß das Leben pulsieren. Ein Volk, das sich durch Jahrtau­sende hindurch behaupten will, muß seine größten Energien an die Grenze legen.

Der Dienstag ist weiteren Besichtigunger und Bespre­chungen mit führenden Männern des Hendels und der Wirtschaft gewidmet.

Detmold, 15. Jan. Der Freistaat Lippe-Detmold stand seit Samstag vollkommen im Zeichen der großen Wiedersehensfeier, die zur Erinnerung an die Landtagswahl vom 15. Januar 1933 zur Zeit in Lippe stattsindet. Allerorts wehen Fahnen, Girlanden bekränzen die Häuser, Gedenktafeln sind geschaffen worden, die in allen Orten, in denen der Führer zum letztenmal vor seiner Machtergreifung seinen Appell an das deutsche Volk richtete, eingeweiht werden.

Wir erinnern uns jener Zeit vor einem Jahre, als nach der schweren Krise, die der Nationalsozialismus durchgemacht hatte, nun zu Beginn des Jahres 1933 der erste Landtagswahlkampf stattfand, der als Eesundungsbeweis gelten konnte. Somit kam dieser Wahl eun ganz besondere Bedeutung zu. ob die Regierung Schleicher überhaupt noch eine Resonanz im Volke habe. Die Wahl brachte der Nationalsozialistischen Partei die Hälfte aller Stimmen und bewies, daß es geradezu ein Verbreckien gewesen wäre, dem Nationalsozialismus noch weiter die Macht vorzucnt- dalten. Im Lande Hermanns des Cheruskers, in dem schon ein­mal die deutsche Einheit geschmiedet wurde, wurde mit der Wahl vom 14- Januar 1933 sozusagen der Schlüssel geschmiedet, mit dem die Tür zum Dritten Reich geöffnet wurde

Welche Bedeutung auch der Führer dieser Wahl zumitzt, zeigt die Tatsache, daß er es trotz seiner Arbeitsüberlastung sich nicht hat nehmen lassen, an den Wiedersehensfeiern in Lippe teil­zunehmen. Am Samstag nachmittag begab er sich um 16 Uhr mit dem FD-Zug von Berlin nach Hannover, und von dort ging die Autofahrt ins Niedersachkenland hinein nach Lippe, wo der Führer in einer großen Kundgebung in Lemgo am Sonn­tag sprach. Mit dem Führer kamen viele der alten Kämpfer, die damals am Wahlkampf maßgebend beteiligt waren, so der Kultusminister Rust, der Reichspressechef der NSDAP., Dr. Otto Dietrich, SS.-Eruppenführer Dietrich, der Adjutant des Füh­rers. Gruppenführer Brückner, und viele andere.

Obwohl die Fahrt des Führers geheimgehalten war, erkann­ten ihn schon auf der Bahnfahrt viele Hunderte und immer wieder reckten sich die Arme zum Gruße in die Höhe. In Han­nover hatten sich um den Wagen des Führers viele Hunderte gesammelt, die ihm ihre Huldigung darbrachten. Auf jener fast historisch gewordenen Straße, die über Hannover, Hameln am Bückeberg vorbei ins Lipper Land hineingeht, trafen wir immer wieder SA,-Kolonnen, die ihrem Dienst nachgingen, und, durch das plötzliche Auftauchen des Wagens des Führers überrascht, ihn stürmisch begrüßten

Der Führer spricht

Der Führer zeichnele, ausgehend von dem Zusammenbruch der deutschen Volksgemeinschaft im Jahre 1918 und von der Auf­lösung allen nationalen Lebens durch Marxismus und parlamen­tarische Demokratie ein eindrucksvolles Bild von der einzig­artigen Entwicklung der nationalsozialistischen Bewegung, von der Kraft und Folgerichtigkeit ihrer Idee, von den Gesetzen ihres organischen Wachstums und von der unbeugsamen Ener­gie, mit der diese Gesetze vollzogen wurden. Nach 15jährigem heroischem Kampf sei die Bewegung zur Beherrscherin der Nation geworden. In diesem Kampfe habe das Jahr 1932 mit seinen 13 Wahlschlachten und seinem atemraubenden Jagen um den Endsieg eine besondere Bedeutung gehabt.

Keine Kompromisse und Halbheiten, entweder die ganze Macht, mit der man allein ein Volk retten kann, oder gar nichts, das sei die Parole unseres fanatischen Kampfes gewesen. Damals durf­ten wir nicht in den Fehler des Weltkrieges verfallen und im letzten Augenblick schwach werden, damals mußte sich die Be­wegung in ihrer absoluten Härte bewähren, und es konnte für sie nur eines geben: den Sieg! Angreifen, immer wieder an­greifen und nicht zur Ruhe kommen lassen. Bon diesem Ent­schluß sei vor allem auch der denkwürdige lippische Wahlkampf getragen gewesen, der die Entscheidung in de>^ gigantischen Ringen herbeigeführt habe. Dieser Wahlkampf, während dessen bereits beschlossen war, in Braunschweig und Hessen aufs neue anzugreifen, habe mit einem großen, entscheidenden Siege ge­endet. Er habe vor aller Welt den Beweis erbracht, daß die nationalsozialistische Bewegung nicht geschlagen, sondern stärker denn je sei.

Keiner der hier Anwesenden werde heute aufstehen und de- ^ reuen, daß er uns damals seine Stimme gegeben habe. (Begei- ! sterte Zurufe: Nein, nein!) Mit diesem Sieg sei damals der > 36. Januar und damit ein neuer Abschnitt der deutsche« Ge- j schichte eiugeleitet worden,

Wenn ich heute, nach fast einem Jahr, vor die Ration trete, dann kann ich dem deutschen Volk ins Auge blicken. Ich habe damals nichts Unmögliches versprochen. Ich habe vier Jahre Zeit gefordert. Ein Jahr davon ist verflossen, ei» Jahr der größten Umwälzungen in Deutschland, aber auch ein Jahr der größten Sammlung der deutschen Kraft, ein Jahr größter Entschlüsse und auch großer, sehr großer Erfolge. Das, was vor zwei Jahren noch niemand von unseren Gegnern für möglich gehalten hat, was ich ihnen so oft prophezeit hatte, ist eingetroffen: Ich habe den Marxismus zertrümmert, das Zen­trum dazu und die bürgerlichen Parteien ebenfalls. (Stürmischer Beifall.) Deutschland ist aus dem Unglück dieser Parteien erlöst.

Die deutsch« Nation hat nun, wie ich hosse, für lange, lang« Zeit den Weg zu einer weltanschaulichen Einigung gefunden. Ich bin mir auch darüber klar, daß dieser Prozeß nicht im Jahre 1934 oder 1935 abgeschlossen werden wird, denn wir habe« diese Parteien beseitigt in der lleberzeugung, daß alles, was i» der Welt Großes geschaffen wird, nur aus dem Wert der Per­sönlichkeit kommt, daß aber das parlamentarisch-demokratische System die Persönlichkeitswerte vernichtete oder nicht zur Gel­tung kommen ließ. Dieses System hat vierzig Jahre die Qua­lität der Persönlichkeit gebeugt zugunsten eines unbrauchbare« Begriffs der Masse, Es ist klar, daß wir selbst dabei die Leid­tragenden waren und daß wir Jahre benötigen werden, um au» unserem Volke wieder Führer heranzubilden Allein ich rechne nicht mit dem Jahre 1934 und 1935. Ich rechne mit der ewigen Qualität unseres Volkes. Ob sie sich heute auswirkt oder morgen oder übermorgen, in 16, in 20 Jahren oder meinetwegen in 50 Jahren, das ist gleichgültig. Entscheidend ist. daß die Gesetzgebung nicht erfolgt, um der Erhaltung einer Regierung zu dienen, sonder« nur, u« der Geltung eines Volkes, seinem Bestehen und seiner Erhaltung zu dienen.

Danach ist unsere Gesetzgebung zu prüfen, nicht danach, ob i« diesem Jahre, im nächsten Jahre oder im übernächsten Jahr» sich dieses Gesetz auswirtt. Deshalb mußten wir uns von de» bisherigen Methoden abwenden, um zu dieser gesunden Gesetz­gebung zurückzukehren, wenn das Volk für die Zukunft lebe» soll, wenn die starken und gesunden Kräfte des Volkes sich durch­setzen sollen. Wir haben es nicht nörig, um Popularität z» kämpfen, denn unsere Namen sind bereits in die deutsche Ge­schichte eingetragen. Wir müssen in großen Zeiträumen Lenken, nicht für den Augenblick,

Wir müssen uns zu dem großen Gedanken durchringen und unserer Jugend wieder ein großes Ideal geben. Denn wie köna- ten wir für die Zukunft schaffen, wenn nicht diese großen Ziele für uns da wären? Und wenn sie auch erst für die kommende» Jahrzehnte und Jahrhunderte Erfolg hat, so müssen wir doch unsere Betrachtung hinlenken in die große deutsche Zukunft. Niemand auch, von dem man sagt, daß er schon jetzt alles erreicht habe, wird zu einer Zukunft kommen. Die Menschen würden ver­faulen und verderben, wenn ihnen nicht mehr für die Zukunft zu tun übrig bliebe. Ausgabe einer wirklichen Volkssührung kann es nur sein, ein Volk auf den richtigen Weg zu bringen, auf den Weg, auf dem es dann durch einen unendlichen Fleiß, durch jeine Arbeitskraft, durch feine Beharrlichkeit immer mehr dem Ziel seiner großen Ausgabe näher kommt. Ich möchte der Garant und der Führer des Volkes auf diesem Wege sein. Ich habe die lleberzeugung, daß der Weg, den wir nun eingeschlage» haben, der richtige ist Denn wenn wir das Ergebnis des einen Jahres überblicken, dann können wir heute mit Stolz sagen, daß wir schon vieles erreicht haben. Innenpolitisch steht «rrscr Volk anders da als vor einem Jahre. Es ist von einem Gezücht vr- freit worden, das nur Selbstsucht und Eigennutz zeigte. Der Deutsche gilt wieder etwas in Deutschland. Eine Gemeinschaft bildete sich wieder, die ihren sichtbaren Ausdruck hat io «inem politischen Willen.

Was wäre aus diesem deutfchen Volke geworden so möchte man heute fragen, wenn diese Gemeinschaft vor 2V Jahrs» oepanoen Härte ober vor 1s Jahren durchgeführt worden wäre.

Auch auf außenpolitischem Gebiet stehen wir heute an­ders da als in dem Zeitpunkt, in dem ich diese Regierung über­nommen habe. Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, dann kan» rch sagen: Langsam sind wir wieder im Begriff, «ns den inter- nationalenRespektz« erwerben. Gewiß, allzu viel Lieb» ist wohl nicht dabei, allein im menschlichen Leben muß man oft um der Achtung willen auf die Liebe verzichten. Mindestens im L otterleben ist es so. Es ist jedenfalls nützlicher, geachtet z» werden als starkes Volk, denn geliebt zu werden als Schwäch­ling. Wenn wir unser Volk wieder zur Höhe emporsühren wollen, dann können wir es nur. wenn wir ihm die Gleichberechtigung in der Welt sichern.

Gleiches Recht und gleiche Ehre, das sind die beiden Gesichts­punkte. die ich seit dem 36. Jauuar 1933 fanatjsch verfolgt Hab«. (Die Rede des Führers wird hier von stürmischem Beifall unter­brochen.) Ich bi» der Aeberzengung, »atz nnr aus dieser Basis «in wirklicher Bölterfriedeu entstehe« kan», nicht indem «an eine» Te»l der Völker z» Heloten »nd Sklaven strmnett »nd and««» Rechte gibt, die ihnen nicht znkommen.

Die Zeit der Unterdrückung ist au»

Wir wollen keinem Volk an seinem Recht rütteln, kein voll in seinen Lebensmöglichkeiten beschränken, kein Volk unter» drücken, unterwerfen unterjochen Aber die Welt muß auch aus­hören, uns zu unterdrücken. Die Zeit der Unterdrückung ist au» Sie möge zur Kenntnis nehmen, daß die Zeit nicht mehr da ist. das deutsche Volk zu unterdrücken, zu unterjochen und zu ent» ehren, und daß diese Zeit auch niemals wiederkehrt, (Stürmische» Beifall.) Damit kommen wir einem wirklichen Frieden der Wett näher, als wenn wir reden und verhandeln, dabei aber e» «»