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Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 11 ^ Altenfteig, Montag, den 15. Januar 1934 ^ 57. Jahrgang

Aufruf des WinterhilfSwerkS an die deutschen Stiftungen

Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes 1933/34 bittet die Verwaltungen aller deutschen Stiftungen, die im Jahre 1933 und in den vorigen Jahren Ausschüttungen nicht vorgenommen haben, die Erträgnisse ihrer Stiftungen der Reichsführung des W.H.W., Berlin, Reichstag, bekannt­zugeben.

Soweit dies möglich ist, sollen die gesamten Erträgnisse dieser Stiftungen dem Winterhilfswerk zur Verfügung gestellt werden, damit auf diese Weise brachliegendes Nolksvermögen zum Kampf gegen Hunger und Kälte ein­gesetzt werden kann.

Der Reichsfllhrer des Winterhilfswerks:

H i l g e n f e l d t.

Kammering der franz. Regierung

Ministerpräsident Chautemps hat nach einer wei­teren Aussprache in der Kammer über den Stavisky- Skandal die Vertrauensfrage gestellt. Die Regierung blieb mit 376 gegen 205 Stimmen siegreich.

Zum Abschluß der Jiiterpellationsaussprache über den Sta- viski-Skandal schreibt derMatin": Wir haben keine neuen Tatsachen erfahren, keinen Fingerzeig erhalten und keine neuen Namen gehört. Auf Grund einer stillschweigenden Vereinbarung scheinen die Redner aller Richtungen sich mir Allgemeinheiten begnügt und auf ein rein politisches Hin und Her beschränkt zu haben. Damit war der Ausgang der Aussprache gesichert. Ehau- temp» hat ein Vertrauensvotum erhalten. Die Angelegenheit Staviski wird von der politischen Hypothek befreit und auf juri­stische« und verwaltungstechnisches Gebiet hinübergeleitet.

Die radikalsozialistische und linksstehende Presse betont, daß das Vertrauensvotum der Regierung auch die Verpflichtung auf­erlegt, jetzt energisch durchzugreifen. Tie Angelegenheit dürfe mcht vertuscht werden. Die Oppositionsblätter sind der gleichen Auslassung. Sie bedauern den Ausgang der Aussprache, weil ftr »it dem Sturz der Regierung gerechnet hatten und sind be­sonders unwillig darüber, daß die Sozialisten für die Regierung stimmten. Cie wollen darin ein Anzeichen für die Wiederkehr Kartells der Linken erblicken.

Tagung der NEW. in Weimar

Weimar, 14. Jan. Dr. Ley traf am Samstag auf dein Er­furter Flugplatz ein. wo sich trotz des schlechten Weiters und dichten Nebels die Arbeiterschaft aus der Stadt und ihrer Um­gebung zur Begrüßung eingefunden hatte. Zn Weimar erneuer­ten sich die jubelnden Begrüßungsszenen.

Dr Ley machte in seiner Ansprache in der Weimarhalle grundlegende Ausführungen über Sinn und Zielsetzung der neuen GemeinschaftKraft durch Freude". Klar und mitreißend arbeitete er den Begriff der sozialen Ehre heraus, der im Mit­telpunkt des nationalsozialistischen Denkens steht. Er hob die innere Anständigkeit hervor, die ein wesentliches Stück der Seele «nd Lebenskraft des nationalen Sozialismus bildet, die innere Anständigkeit ihrer Führer, die Lauterkeit des Willens, die Sie Masten in ihr Gefolge reiht und sie im Vertrauen ihrer Föh­nig folgen läßt. Dieser Begriff der iozialen Ehre, diese innere Anständigkeit, führte Dr. Ley aus. bilden auch Fundament und Kernstück des neuen Gesetzes der nationalen Arbeit, das die Vollendung bringen wird der Heimkehr des deutschen Arbeiters die Nation, dre endgültig« Verwirklichung der Volksgemein­schaft und die unlösliche Zusammenjchweißnng aller Deutschen I« einem untrennbaren Volk.

Ausbllik auf die Genfer Arbeiten

^Enf, 14, Jan. Da nunmehr bekannt ist, daß der englische Außenminister Sir John Simon und der französische Außen­minister Paul Voncour erst am Donnerstag in Genf ein- Mreffen gedenken, wird sich der am Montag zusammentretend« Volkerbundsrat in den ersten drei Taxen mit weniger wichtige» »nd rein formellen Punkten seiner Tagesordnung befassen. Am Montag vormittag soll nur eine formelle Sitzung des Rates statt­enden. Der Dienstag wird ganz fitzungsfrei sein. Die wichti- grn Fragen wie die Saar- und die Danziger Probleme werden m den Sitzungen des Donnerstags und Freitags in Anwesenheit der dann eingetrosfenen Minister behandelt werden. Der Präsi­dent der Abrüstungskonferenz. Henderson. wird ebenfalls erst am Donnerstag hier eintreffen. An, Freitag wird eine Zusammen­kunft des Präsidiums der Abrüstungskonferenz stattfinden, iu »er die endgültige Entscheidung getroffen werden soll über den Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Arbeite« der Abrüstung«, »nferenz

RtWgrliirdungW«

Berlin, 14. Jan. Der deutsche Reichskriegerbund Kyffhäuser" feierte am Sonntag die 63. Wiederkehr des Reichsgründungs­tages mit einer deutschen Weihestunde im überfüllten Sport­palast in Anwesenheit des Reichspräsidenten v. Hindenburg.

Nach dem LhorgesangDeutschlands Hymne" nahm der Bun­desführer,

General der Artillerie von Horn

das Wort. Cr begrüßte in erster Linie den Reichspräsidenten und den Schirmherrn des Bundes und dankte ihm dafür, daß er die politische Führung des Reiches m die Hände eines Front­soldaten gelegt habe. Weiter begrüßte er Stabschef Röhm als einen hervorragenden Frontsoldaten des großen Krieges und einen der getreuesten Gefolgsmänner des Führers, der sich auf­opfernd für ihn eingesetzt und das starke Werkzeug der SA. ge­schmiedet habe. An seine Kameraden gewandt, führte General von Horn u. a. weiter aus: In Millionen Herzen hat das deutsche Volk unter Hindenburgs Führung auf den Tag ge­wartet, da uns der Himmel wieder einen Mann Bismarckscher Größe schenkte, einen Soldaten aus unseren Reihen Adolf Hitler. Er kam als unbekannter Soldat aus dem großen Kriege zurück: aber seine Seele brannte von dem Erleben da draußen und zündete in den mutlosen Herzen n'cht nur das Feuer, son­dern neuen Glauben. Adolf Hitler schenkte uns die Volks­gemeinschaft und gab dieser Gemeinschaft das Symbol der Ehre.

Herr Reichspräsident! Im Namen der ehemaligen Soldaten des alten Heeres und der Marie danke ich Ihnen für de« Bund, den Sic mit Adolf Hitler schlosse». (Stürmischer Beifall.) Mit einer beispiellosen Einmütigkeit ist das deutsche Volk am 12. November 1933 hinter leine Regierung getreten und hat ge. sprechen: Wir wollen Frieden und wir wollen unsere Ehre. Wir und das ganze deutsche Volk würden alle glücklich sein bei dem Gedanken, den Kindern und Kindeskindern das zu erspa­ren, was wir selbst erdulden mutzten. Darum gibt es zwischen uns und den anderen weder Haß noch Feindschaft. Wir grüßen alle Soldaten der Welt, die mit und gegen uns gekämpft haben. Wir fordern sie auf, mitzuhelfen an der Befriedung der Völker. (Lebhafter Beifall).

Reichsminifter Stabschef Röhm

fübrte darauf der NSK. zufolge u. a. aus:

Zum 63. Male fährt sich der Tag. an dem in der Spiegel­galerie des Versailler Schlosses die deutsche Kaiserkrone sich als Schlußstein in das Gebäude der Reichseinheit fügte. Das deutsche Sehnen nach dem Reich ist so alt, wie das deutsche Volk selbst. Wir alle haben den Glanz dos Bismarckreiches erlebt. Wir wollen uns in Ehrfurcht tn dieser Wcihestunde dieses Reiches der Ehre und der Kraft erinnern. Wir wollen aber auch, nun es

des KMWttblmrcs

versunken ist. und sein kraftloses Schattenbild, die Weimar« Republik, ebenfalls der Vergangenheit angehört, nicht blind fein für seine Schwächen. Die endgültige Lösung der deutschen Frage, die Erfüllung des Jahrtausende alten Träumens und Sehuens der besten deutschen Menschen war es nicht. Konnte es nicht jein. Denn an seinem Beginn stand Sie Halbheit, stand der Kompro­miß! Dynastische Rücksichten und die Notwendigkeit zur Scho­nung persönlicher Empfindlichkeiten vereitelten den Schritt vom Volk zur Nation. Ueber die Niederlage und seine unheilvolle« Folgejahre hinweg bewahrte als einzigen Besitz das deutsche Volk seine staatliche Einheit! Von dieser festbegründeten Plattform aus begann deutsches Soldatentum, das in dem unbekannte» Gefreiten des Weltkrieges. AdolsHitler, seinen Sprecher und Führer gewann, seinen Kampf um die deutsche Wiedergeburt. Nur vom Soldatischen aus rst -er Nationalsozialismus verständ­lich. Der Geist, der nun unter Adolf Hitlers Führung im na­tionalsozialistischen Staate die endliche und endgültige Erfüllung tausendjährigen deutschen Sehnens gebracht hat. ist der Geist der Hingabe an die Nation und des unbeugsamen Willens zum Ganzen. Dieser Geist der mannhasten Tat und der nationalen Ehre ist der Geist der unwandelbaren Treue und der de« Tob überdauernden Kameradschaft. Aus dem Geist der braunen Sol­daten ist dieser Geist in Worte gefaßt. Er heißt: Alles für Deutschland Meinen Kameraden von der SAR 2 hat der hoch­verdiente Eeiieralfekdmarjchall des großen Krieges die Devise geschenkt: Die Treue ist das Mark der Ehre. Ihr habt ein An­recht darauf, von mir zu hören, aus welchem Grunde das bis­herige Eigenleben Eurer Vereine im Reichskriegerbund Kyff- häuser, der Unterstellung unter die oberste SA.-Führung weichen mußte. Die zweitaujendjährige Geschichte des deutschen Volkes zeigt uns mit unerbittlicher Deutlichkeit als Grund der deut­schen Ohnmacht: den Mangel einer gemeinsamen Führung.

Wir Nationalsozialisten find nicht willens, die Geschichte als Lehrmeister unseres Volkes ungenutzt zu lassen. Deshalb hat Adolf Hitler mit alleiniger Ausnahme der NSDAP, alle Par­teien und Jnteressentenhaufen von links bis rechts zerschlagen. Deshalb find die Vereine des Reichskriegerbundes Kyffhäuser eingegliedert m das grosse Heer Ser Gesamt-SA. Bestehen blei­ben einzig als Trägerin des politischen Willens und weltanschau­lichen Eeistesgutes des neuen Staates die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei und als Garant der nationalsozialisti­schen Revolution und alles umfassende Hohe Schule des Volkes vom geliebten Nationalsozialismus der SA.

Eln Volk W M zur WM!

Der von Dollfuß angekündigte verschärfte Angriff ans den Nationalsozialismus führt in ganz Oesterreich z« Massen­kundgebungen gegen die Regierung DieArbeitsdienst­lager- in Hellem Aufruhr Der Marfch der 444 nach Un­garn Zwei Todesopfer in Kärnten

Oesterreich steht anscheinend am Vorabend einer allge­meinen Volkserhebung gegen seine Regierung. Es gibt keine Stadt, kein Dorf in ganz Oesterreich, in dem es in diesen Tagen nicht zu nachhaltigsten Kundgebungen gegen diese Regierung gekommen wäre, die sich ohne Rückhalt im Volk, lediglich durch Verfassungsbruch und Gewalt am Ruder zu erhalten suchte. Unter dem Schutz von Franzosen, Tschechen und Weltjudentum wurde von ihr eine Politik des Ver­rates am Eesamtdentschtum getrieben, ohne Rücksicht auf den von Tag zu Tag mächtiger anschwellenden Widerstand der Bevölkerung und ohne Rücksicht aus den katastrophalen j wirtschaftlichen Zusammenbruch, in den durch eben diese i Politik Staat und Volk hineingejagt wurden. l

Am Abend des 8. Jänner hat der Ministerrat zu Wien , jenen AufrufAn Oesterreichs Volk!" erlaßen, der in seiner ! geradezu wahnsinnigen Verlogenheit und absichtlichen Ver- ? kennung der tatsächlichen Machtoerhältnisse in Oesterreich eines der traurigsten und zugleich lächerlichsten Dokumente der allgemeindeutschen Geschichte bleiben wird. Dieser Auf- ! ruf und fein gleichzeitiger und gleichwertiger von der amt- § «ichenPolitischen Korrespondenz" herausgegebener Kom- j -nentar kündigen an, daß die Regierung Dollfuß nunmehr zum verschärfte» Angriff auf den Nationalsozialismns vor- s gehen werde,' neue, starke Abteilungen desFreiwilligen j Schutzkorps" seien bereits aufgeboten und in Dienst ge­stellt, um dem Nationalsozialismus ein für allemal ein « Ende zu bereiten... Und zum Schluß «ersteigt sich diese ! verrückte Aeußerung eines in seiner Angst vor dem drohen- j den Bolksaericht um den letzten Rest seines Verktandes ae- !

brachten Systems zu dem Satz:Wer gegen Freiheit und Unabhängigkeit des Staates ankämpft, der ist ein Schäd­ling am Staate und seiner friedliebenden Bevölkerung und hat der verdienten Strafe zugeführt zu werden.. "

Diese Regierung hat dabei ganz übersehen, daß sie sich damit selbst ein Todesurteil gesprochen hat; denn sie ist e» ja ganz allein, die gegen die Freiheit und Unabhängigkeit Deutschösterreichs ankämpft, sie ist ja vor allem der Schäd­ling am Staate und seiner friedliebenden Bevölkerung?

Das Volk, auf das sich Dr. Dollfuß berufen wollte, hat geantwortet. In Taufenden von Knmdgebnngen hat es ge­zeigt, daß es von dieser Regierung des Verfassungsbruche» und des Volksverrates nichts wißen will, daß es mit ihr nichts gemein hat. Ja, in ihrem eigenen Lager hat die Re­gierung eine Antwort erhalten, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt: Die Arbeitsdienstlager, die von der Dollfuß-Regierung geschaffen und von ihr, wie sie behaup­tete, mitverläßlichsten Elementen" beschickt wurden, die Arbeitsdienstlager, von der Regierung immer wieder als Musteranstalten vaterländischer Gesinnung" gepriesen, ha­ben sich gegen die Regierung erhoben.

In Niederösterreich, im Burgenland, in Steiermark, in Kärnten brach der Aufstand fast gleichzeitig los. Die Leute zerstörten die Lager, banden sich Hakenkreuze um die Arme und zogen, nationalsozialistische Lieder singend, mit Haken­kreuzfahnen in die nahen Städte, wo sie für die Freiheit demonstrierten, die das deutschösterreichische Volk im Herzen trägt. So war es im Lager in der Lobau, von wo Hunderte von Arbeitsdienstlern in Automobilen nach Wien fuhren und die Exekutive in der Bundeshauptstadt stundenlang in Atem hielten, so war es in Steindorf, deßen Lagerbefatzung nach Villach marschierte, so war es in Hollsnburg, von wo der Zug sich nach Klagensurt wandte, und so war es i« burgenländischen Lager Strem, dessen vier Arbeit»!»«- vaanien. 444 Man« stark, über die «naarische Grenze ain»