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Schwar-wälder Sonntagsblatt
AlMIiW über unsere EInnrnwrIt >
Von Wilhelm Ackermann.
Zwischen den verschiedenen Gebieten der sinnlichen Wahr- s nehmung bestehen, woraus als erster von Ehrenfels hinge- s wiesen hat, gewisse Zusammenhänge und Abhängigkeiten, s Man lasse z. B. jemanden eine Farbe bestimmter Helligkeit betrachten und ihn gleichzeitig aus einen Ton hören. Per- ! ändert man nun dessen Höhe, während die Helligkeit der - Farbe objektiv die gleiche bleibt, so wird der Betreffende : gleichwohl eine Aenderung in der Farbe wahrzunehmen > glauben, obwohl eine solche gar nicht eingetreten ist. >
Dieser interessanten Erscheinung sind neuerdings die For- > scher Dr. P. von Schiller in Budapest und der Berliner s Wilhelm Wolf durch neuartige Versuche näher nachgegangen. In allen Fällen erhielten sie das gleiche Ergebnis Wenngleich die Wahrnehmungen bei den einzelnen Versuchspersonen nicht immer gleich ausgeprägt waren, jo fand sich doch keine einzige, bei der sich die Erscheinung nicht gezeigt hätte. Meistens konnten sie dagegen, sobald die Tonhöhe in dem einen oder anderen Sinne geändert wurde, die Aenderung des optischen Feldes so deutlich wahrnehmen, dag sie vollkommen überzeugt waren, der Wechsel in der Helligkeit habe eine physikalische Ursache.
Allerdings waren gewisse Voraussetzungen nötig, damit sich die Erscheinung zeigte. Das optische Feld mutzte klar begrenzt und gut lokalisiert sein. Ferner durften die optische und die akustische Helligkeit in nicht zu starkem Gegensatz stehen, z. B durste bei einer Hellen Farbe kein tiefer Ton hörbar gemacht werden. Endlich mutzte der Ton ziemlich kräftig sein und sich des weiteren nicht zu genau lokalisieren.
Bei einer zweiten Versuchsreihe wählten oie Forscher den umgekehrten Weg. Sie untersuchten nun, ob das optische Feld die akustische Helligkeit, die Tonhöhe, zu beeinflussen vermag. Auch in diesem Falle offenbarte sich ein unverkennbarer Zusammenhang. Bei zunehmender Helligkeit der gezeigten Farbe stieg auch scheinbar die Tonhöhe, beim Dunklerwerden des optischen Feldes wurde ein tieferer Ton wahrgenommen. Dies eigenartige Wechjelverhältnis zwischen zwei jo verschiedenartigen Sinnesorganen ist damit endgültig einwandfrei nachgewiejen.
Bemerkenswerterweise wird man im täglichen Leben von einem derartigen Wechselverhältnis nichts merken. Die beiden Forscher erklären dies damit, dah sie bei ihren Verju- . chen ganz besondere Lagen geschaffen haben, die man nn Alltagsleben jo gut wie nie vorfindel. Die Versuchspersonen hatten ein ziemlich homogenes optisches Feld vor Augen, das keinerlei Besonderheiten aufwies, während der gewöhnliche Sterbliche die Dinge in ihrer Umgebung sieht, wodurch ihre Helligkeitswerte gewissermatzen festgelegt werden
Altern
Ich denke mir das Altern schön:
Wenn alle Wünsche weitab schlafen,
Wie weitze Segel ruhvoll zieh'n Im Dämmerglück zum Heimathafen.
Des Morgens Sehnsucht weht jo weit —
Des Mittags hoher Brand verblühte
Und in des Abends Köstlichkeit
Sinnt schon die Nacht — voll Glanz und Güte.
Margar e te Koch.
Buntes Allerlei
Ein Dokument des Grotzkönigs Darius
Das Orientalische Institut der Universität Chicago führt seit einiger Zeit an der Stelle der alten persischen Hauptstadt Persepolis Ausgrabungsarbeiten aus, die kürzlich von einem bemerkenswerten Erfolg gekrönt wurden. Unter den Ruinen der alten Königsstadt legte Professor Krester zwei Ecksteine eines alten Palastes bloß, eines quadratischen Gebäudes von 65 Meter Seitenlänge, die seiner Zeit bei der Inangriffnahme des Baues als Grundsteine gedient hatten. In ihnen fanden sich zwei Platten von nur anderthalb Millimeter Dicke, die eine aus Gold, die andere aus Silber. Sie trugen in drei Sprachen, nämlich in Altpersisch, Elamitisch und Babylonisch, folgende Inschrift: „Darius, der Erotzkönig der Könige, Sohn des Hysteus und Achemeneus, Darius, der König, spricht: ,Dies ist das Reich, über das meine Macht sich erstreckt, vom Gebiet der Sachsen, die in der Gegend von Sogd wohnen, bis nach Kusch und vom Indus bis nach Jbarda, das Reich, das mir durch Auramosda (Ormus), den Höchsten der Götter, gegeben wurde. Möge Auramosda es mir und meiner Dynastie erhalten'." — Bemerkenswert ist an diesen wis- sens.^aftlich sehr wern>o!l>n Dokumenten die Erwähnung der Sachsen als Erenznachoa'-h Persiens, wenn ihre Wohnsitze damals auch andere aewesei sein müssen als zu der Zeit, da sie in die deutsche Geschichte eintraten.
Wie alt werde» Eichen?
Das Alter von gefällten Bäumen kann man ^durch Zählen der Jahresringe feststellen, bei sehr alten Stämmen aber hat dies einige Schwierigkeiten, denn in der Regel ist das Kernholz zerstört, so datz man auf Vergm'.chs- schätzungen angewiesen bleibt. Deshalb gehen auch oft die Ansichten über das mögliche Höchstalter der Bäume auseinander. Man nimmt an, daß die Stieleiche bis zwei Iahrrausend alt wird. Auf Grund genauer Zählung der Jahresringe und Vergleiche stellte kürzlich E. W. Schmidt das Alter von Eichen in einem Walde bei Neuhaldensteven fest. Es ergab sich, oatz dort Eichen bis zu einem Höchstalter von etwa 1200 Jahren stehen. Natürlich können dies aber nur mehr oder weniger Durchschnittszahlen sein.
1864 erschossen — 1933 gestorben
Daß jemand, der standrechtlich erschossen wird, erst rast sieben Jahrzehnte nach diesem peinlichen Vorgang das Zeitliche segnet. dürfte auch nicht alle Tage Vorkommen. Bei dem kürzlich zu Kingston in Missouri verstorbenen E. Wallace. einem Veteranen des amerikanischen Bürgerkrieges, ist es aber der Fall gewesen. Wallace schloß sich bet Ausbruch jenes Krieges der Armee der Lüdstaaten an. kämmte mebrere Jabre lavier mit, wurde aber 1846 auf einem Patrouillengang gerangen genommen. Da der Streife Svionageabsichten zur Last gelegt wurden, erging über alle Beteiligten das Todesurteil. Die Unglücklichen wurden eines Morgens in einer Reibe ausgestellt, rbnen gegenüber traten ebensoviete Soldaten, die das Urteil zu vollstrecken hatten, ein Kommando ertönte, und die tödlichen Schüsse kielen. Nun hatte sich der Soldat, dessen Kugel riir Wallace bestimmt war. irgendwie versetzen und aur einen anderen der Verurteilten gezielt. Wallace blieb unverletzt, besaß aber Geistesgegenwart genug, mir den übrigen Öwern niederzustürzen. Auch das hätte ihn noch nicht gerettet, denn wie üblich schritt ei» Offizier -ie Reibe der am Boden Liegenden ab. um etwaigen noch nicht Toren den Gnadenschuß zu geben. Er feuerte auch auf
Wallace. aber wie durch ein Wunder ging die Kugel durch des. sen Mütze und streifte nur leicht die Kovibaut. das alsbald aus der Wunde über das Gesicht des Daliegenben strömende Blut schien den Offizier aber überzeugt zu haben, daß Wal. lace nunmehr vollends tot sei. Das Kommando zog ab: ebe ein anderes zwecks Bestattung zur Stelle war. batte Wallace Gelegenheit zur Flucht Sekunden. Er ist dann noch 93 Jahre alt ge. worden, ehe er kürzlich — diesmal endgültig — starb.
Zigeuner gegen Jazzmusik
Die Vereinigung ungarqcher Zigeunerinusiker in Budapest har sich mir einem Ge uch an die Po.izeibehörde gewandt, in dem sie fordert, datz in den Kaffeehäusern die Jazzkapellen abgejchafft werden wllen. Es ist Tatsache, datz durch die Leichäitigung aus- ländlicher Jazzkapellen in Budapest zahlreiche berühmte Zigeu- nerkiiniUer brotlos geworden und Wenn das Eeiuch in dem die Jazzmusik als .,erstach und uwuwaliich" bezeichnet wird Erfolg hak. io wird bild in den Kaffeehäusern der heiteren ungarischen Hauptstadt der angeichwärmte Zigeunerprimas mit seine» Künstlern wieder Triumphe feiern.
Die größte Bibliothek der Welt
Die Bücherei des Britischen Miyeums in London enthält- nahezu 4 Millionen Bände: die Fächer und Regale, in denen diese untergebracht sind, sind zusammen etwa 89 Kilometer lang. Außerdem iü noch ein erheblicher Teil der weniger oft verlangten Werke auf den Böden und in den Kellern aufgestapelt. Bevor 1875 der neue Lesesaal eröffnet wurde war diese größte Bückzerei der Welt täglich nur von einigen Dutzend Lesern besucht, die auf einigen Rohrstühlen an einem tuchbespaiinten Tisch bequem Platz fanden. Heute sieht man täglich etwa 699 bis 790 Personen an langen Tischen sitzen, die, wie die Speichen eines Rades an» geordnet, zwei konzentrische Kreise verbinde» in derem Inneren die Beamten der Bibliothek ihren Platz haben während der äußere in nicht weniger als 1909 Bänden den gedruckten Katalog enthält.
Die „stärkste Frau der Weit" im S.crsen
Wer erinnert sich heute noch an Marie-Louise Eleuner, die um die Jahrhundertwende die größte Attraktion aller Kabaretts und Be Actes war. und die den Ruhm genoß, die stärkste Fra« der Wei: zu sein? Frau Cloutier. die später nach Amerika aus- wanderte, verfügte über außergewöhnlich« Körperkräfte, sie verstand ihre erstaunliche Muskelkraft in Schaustellungen, wie man sie damals liebte, ins richtige Licht zu setzen. Ein tüchtiger Manage: rührte für sie die Reklametrommel, und sie verdiente '« ihrem „Beruf" riesige Summen Im Alter von 18 Jahren ent«
MW
Kennst du das Wort, das Herzen mächtig bindet'? Kennst du der Liebe trauliches Symbol'?
Das feste Band, das sich um Freunde windet Des Fürsten Heil, des Vaterlandes Wohl?
An Stärke mutz ihm Stahl und Eisen weichen; Doch hat es einen mächt'gen stillen Feind; Streichst du des hohen Wortes erstes Zeichen,
Hast du die finstre Macht, die ich gemeint.
Solang die Welt steht, liegen diese beiden Im Kampf um höchstes Leid und höchste Luft; Halt fest am Ganzen; latz sie nimmer streiten Zn deiner stillen und zufriednen Brust.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig Verantwortlich für die Schriftleitung: L. Lauk 2159)
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