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„Schwarzwälder Tageszeitung*
Nr. 6
weder seine alte Welle behalten, oder die ursprünglich im Luzerner Plan vorgesehene übernehmen. Zunächst behält er seine gegenwärtige Leistung von 60 kW, er wird aber im kommenden Frühjahr durch einen 150 kW-Sender ersetzt werden
Für die Sender aus Einzelwellen, bei denen die Höchstleistung nicht angegeben ist, gelten folgende Werte: für die Frequenzen unter 300 kHz (über 1000 Meier ISO kW für v. Frequen. zwt»ch. 550 u. NOO kHz (515 u 272.7 M.1 100 kW f. d. Frequen. zwisch. 1100 u. 1250 kHz (272,7 u. 210 M.) 60 kW f. d. Frequen. zwisch. 1250 u. 1500 kHz (210 u. 200 M.) 30 kW
Die Leistungen der deutschen Sender im Hauptrundfunk
verband (Teil 3) werden Müblacker Langenberg München Leipzig Berlin Hamburg Breslau Heilsberg Frankfurt a. M
betragen:
Welle (522.6 Meter) 100 kW Welle (155.9 Meter» 60 kW Welle (105.4 Meter) 100 kW Welle (382.2 Meter) 120 kW Welle (356.7 Meter» 100 kW Welle (331.S Meter) 100 kW Welle (315,8 Meter) 60 kW Welle (291,0 Meier) 60 kW Welle (251.0 Meier) 17 kW
Mit Frankfurt zusammen (Welle 1195 kHz, 251 Meter) werden im Eleichwellenbetrieb Trier (2 kW), Kassel (1,5 kW), Freiburg i. Vr (5 kW) und Kaiserslautern (1,5 kW) arbeiten. Für 1934 ist der Anschluß eines neuen Senders in Koblenz an dieses Eleichwellennetz geplant.
Eleiwitz bleibt allein auf Welle 1231 kHz (243,7 Meter).
Auf Weste 1267 kHz (238,8 Meter) werden Nürnberg und Dresden (vorerst 0,25 kW, voraussichtlich im Herbst 1934 1,5 kW) zusammen arbeiten. Der Eleichwellenbetrieb der beiden Sender wird zunächst behelfsmäßig durchgeführt, bis nach Fertigstellung des neuen Senders für Dresden endgültige Verhältnisse geschaffen werden.
Im Norddeutschen Eleichwellennetz (Welle 1330 kHz, 285,6 Meter) werden Hannover (1,5 kW), Bremen (1,5 kW), Flensburg (voraussichtlich auch schon mit Ich kW), Stettin (vorerst mit Och kW, ab Frühjahr 1934 mit 1,5 kW) und Magdeburg (Och kW) arbeiten. (Daß der Sender Kiel am 15. Januar stillgelegt wird, und daß auch der Sender Berlin 0 wegfällt, ist bereits bekanntgegeben worden.)
Der Königsberger Sender (Welle 1348 kHz, 222,6 Meter) behält zunächst seine bisherige Leistung bei, wird aber im Laufe des Jahres 1934 mit 1,5 kW neu erstellt
Die Welle 1465 kHz (204,8 Meter) bleibt unbenutzt.
Was die Leistungen der ausländischen Sender betrifft, jo sind zum 15. Januar 1934 Aenderungen gegenüber dem gegenwärtigen Stande, soweit bekannt, im allgemeinen noch nicht zu erwarten.
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Melodie der deutschen Sender
Berlin. 8. Jan Entsprechend dem Luzerner Wellenplan wer- i den Sie Sender der einzelnen Länder in der "^cht zum 15. Ja- 1 iiuar auf die neuen Wellen umgestellt. L^.uil sich in dieser s flacht die einzelnen europäischen Rundfunksender leichter ver- ^ bändigen können, ist für jeden einzelnen Sender eine besonders ) charakteristische Melodie bestimmt worden, die zu wiederholten i Malen durchgegeben wird. Damit ist den Hörern die Möglichkeit > gegeben worden, ihre Tabellen abzustimmen. Die deutschen Sen- ! »er behalten selbstverständlich ihre alten Paujirnzeichen. Die > Melodien werden in der Zeit vom 11. Januar 23 llhr bis zum i 15. Januar 8 Uhr vormittags durchgegeben. I
Für Königswusterhau»en. Berlin und Königsberg sind Volks- ! weisen bestimmt worden, nämlich für Königswusterhausen „Ueb' ' immer Treu und Redlichkeit", für Berlin „Gold und Silber lieb ich sehr" und für Königsberg „Horch, was kommt von drau- : gen rein". Schubert-Lieder werden von den Sendern Frankfurt und Mühlacker durchgegeben, und zwar „Unter einem Fliederbaum" und „Am Brunnen vor dem Tore". Breslau wird den Hohenfriedberger Marsch von Friedrich dem Großen senden. Für Eleiwitz ist vorgesehen „Mein Schkesierland", für Köln „Ein rheinisches Mädchen", für München „O du mein ' Edelweiß", fürLeipz, g „In einem kühlen Grunde", für Ham- ! bürg „Auf der Reeperbahn", für Heilsberg das Masuren- ' lred „Wild flutet der See", für Hannover „Die lustigen Drei", für Nürnberg „Glühwürmchen-Idyll" und für Augs- j bürg „Die kleine Garde". i
Württemberg
Reichsstatthalter Murr an die SA. " j
Stuttgart, 8. Jan Reichsstatthalter Murr hat: an den Führer i der Standarte 119, Obersturmbannführer Himpel, ein Schrei- ( den gerichtet, in dem es u. a. heißt: Das vergümgene Jahr hat : uns nach langen und harten Kämpfen zunächst das Nahziel der ! Machtergreifung erreichen lasten. Ich weiß, wüe kaum ein an- ' derer, was in der vergangenen Zeit die SA. am Tapferkeit und ? Opfermut geleistet hat. Ich weiß aber auch, datz die Revolution in Stuttgart in den Märztagen des verflossenen Jahres nur mög- s lich war. weil eine disziplinierte und einsatzbereite SA. hinter 1 mir stand. Mit der Erinnerung an die Märztage 1933 wird sich s bei mir stets eine tiefe Dankbarkeit, besonders der SA.-Stan- s darte 119 gegenüber, verbinden, denn sie war es schließlich, die ! durch ihre tapfere Haltung beispielgebend für das ganze Land ! war und damit die Gegner zu Boden geworfen hat. Das neue s Jahr, für das ich Ihnen persönlich sowohl wir. Ihrer Standarte ? die herzlichsten Glückwünsche übermittle, wirk, das weiß ich, die s CA im alten Geiste Schulter an Schulter mit mir im Kamvfe f gegen alle Feinde des Führers und des Nationalsozialismus ! finden." f
Die Wünschelrute durch ein technisches Meßgerät ersetzt?
Stuttgart, 8. Jan Die Wünschelrute, ihre praktische Verwert- ! düng und die um sie herum aufgeworfenen Fragen der sog. Erd- ^ strahlen, Rerzstreifen, Strahlungsiorschunsen. Entstrahlunss- - apvarate usw., riesen im Laufe der Zeit öffentliche Auseinander- - fetzungen hervor. Obwohl die Rute von angesehenen Geologen ' mit Erfolg benützt worden war. mußte man das Bestreben haben, die von verschiedenen Faktoren abhängenden Fehlerquellen zu ersetzen, dessen exakte Messungen eine verhältnismäßig sichere Grundlage für die Deutungen darstellen würde. Ein solches Meßgerät ist das von Stehle-Futter kn echt-Stuttgart konstruierte, das im Gelände praktisch vorgeführt wurde Technisch handelt es sich bei diesem Gerät, das von der Verion. die es
trägt, absolut unabhängig ist, um ein Instrument, das höchst empfindlich ist und selbst schwache Intensitäten, wie sie bei geringen Wastermengen in großen Tiefen auftreten. mit einer verhältnismäßig großen Sicherheit erfaßt werden können. Wie Professor Dr Wagner vom geologischen Standpunkt aus ausführte, kann man mit dem Gerät den Verlauf von Erdspalten und Verwerfungen mit allergrößter Genauigkeit festlegen und erkennen. Dies wurde bei der Geländefahrt hervorragend bewiesen. Man konnte sich überzeugen, daß Beeinflussungen nicht in Frage kamen, daß vielmehr der Apparat an den betreffenden Stellen immer wieder mit derselben Intensität ausschlug, auch wo Wasser vorhanden war. Gerade das Auffinden von Wasser ist wirtschaftlich von großer Bedeutung. Ueber die Anwendungs- Möglichkeiten des Meßgeräts für die biologischen Wissenschaften machte Professor Dr. med. Kraft aufschlußreiche Ausführungen. Er Hab« auf zahlreichen Exkursionen erlebt, wie der Apparat z B. blitzgefährdete Stellen herauszufinden ermöglicht, wie er seine wirtschaftliche Bedeutung für Häuserbau, Wahl von Stallungen und Weideplätzen usw erkennen lasse, und wie sich hier plötzlich ein Forschüngsegbiet von kaum übersehbarer Tragweite und von einer Vielfältigkeit für Physiker und Biologen auftue. Auf jeden Fall habe man die Pflicht, aus dem ganzen Chaos der Erscheinungen das Wertvolle und Erkennbare herauszugreifen.
Die wiirttcmbergischen Tiermehlfabriken
In Württemberg und Hohenzollern fallen alljährlich etwa 7000 Tierleichen mit einem Gesamtgewicht von 2 700 000 Kilogramm an. Die Beseitigung dieser Tierleichen geschah früher fast ausschließlich durch Vergraben auf bestimmten Plätzen (sog. Wasen- vlätzen). Die Abdeckereien beschränkten sich im wesentlichen auf die Verwertung der Haut der gefallenen Tiere, aus deren Erlös die Unkosten der Beteiligung der Tierleichen gedeckt wurden. Der Rohstoffmangel während des Krieges brachte hierin eine Wandlung. Um die Werte, die in dem Tierleichenmaterial enthalte« sind, zu erfassen errichtete die Fleischversorgungsstelle für Württemberg und Hohenzollern an fünf Orten des Landes, in Bi- berach, Süßen, Sulzdorf, Kornwestheim und Horb Fabriken zur technischen Verarbeitung der Tierleicken. Die gleichmäßige Verteilung der Fabriken im ganzen Lande und ihre Ausstattung mit dichtfchließenden Kastenkraftwagen ermöglicht es, das gesamte im Lande anfallende Material zu verwerten. Die Abholung der Tierleichen geschieht kostenlos, den Tierbesitzern verbleibt der Wert der Tierhäute. Die fünf Tiermehlfabriken befinden sich heute in staatlichem Besitz und stehen unter einheitlicher Leitung. Die Fabriken sind zweckmäßig angelegt und mit neuzeitlichen Maschinen ausgestattet. In großen Kesseln wird das Rohmaterial durch hochgespannten Dampf keimfrei gemacht und dann zu Fett und Futtermitteln verarbeitet. Außer verschiedenen Nebenprodukten, wie Häuten, Roßhaaren, Hufen, Hörnern und Klauen werden auf diese Weise jährlich etwa 100 000 Kilogramm Fett und 100 000 Silogramm Tiermeh! im Werte von über 100 000 RM. aus sonst wertlosen, lästigen Abfällen gewonnen. Das erzeugte Ttermehl ist ein erstklassiges eiweißreiches Futtermittel, insbesondere für Schweine und Geflügel. Das Fett wird zu technischen Zwecken verwendet. Die Gewinnung dieser Erzeugnisse ist volkswirtschaftlich um so bedeutungsvoller, als sie sonst aus dem Ausland eingeführi werden müßten.
Wichtiger noch als die Erzeugung hochwertiger Futtermittel und Rohstoffe ist die Tätigkeit der Tiermehlfabriken im Dienste der Tierseuchenbekämpfung und der Volksgesunck.eit. Früher gehäuft auftretende Tierseuchen wie der Rauschbrand der Rinder und Schafe und der Milzbrand der Rinder, Schafe und Pferde waren zum großen Teil auf die unzweckmäßige Beseitigung der Seuchenkadaver zurückzuführen. Zweifellos ist auch die erst in neuerer Zeit bekannt gewordene Verbreitung der Trichinose unter dem Raubwild (besonders Füchsen) durch das früher übliche Aussetzen oder mangelhafte Vergraben von Tierleichen begünstigt worden. Heute nach etwa 15jähriger Betriebsdauer der Tiermehlfabriken ist der Rauschbrand praktisch getilgt. Der Milzbrand tritt nur noch in geringem Umfange und nur dort auf. wo eine Jnfektionsmöglichkeit durch die Abwässer von Gerbereien, die überseeische Häute verarbeiten, besteht, Die erfolgreiche Bekämpfung des Milzbrandes der Tier« gewinnt an Bedeutung durch die Uebertragbarkeit des Milzbrandes auf den Menschen. Die Wasenmeisterkrankheit tritt seit Beseitigung der vielen primitiven Abdeckereien nur noch vereinzelt auf und Trinkwasserinfektionen durch in der Nähe von Brunnen vergrabene Tiere sind verschwunden.
Die unschädliche Beseitigung der Tierleichen in den württem- bergischen Tiermehlfabriken durch Verarbeitung zu hochwertigen Erzeugnissen kann sowohl vom Standpunkt der Volkswirtschaft wie der Seuchenbekämpfung und der Volksgesundheit aus als vorbildlich bezeichnet werden. Eine erfolgreiche praktische Tier- seuchenbekämpfung ohne die Tätigkeit der Tiermehlfabriken wäre heute undenikbar.
! SanbeS und Berkel»
, Wirtschaft
i Erleichterungen im Kraftfahrwefen. Auf Grund der in dem kürzlich vom Reichskabinett beschlossenen Aenderungsgesetz zum . Automobilgesetz hat der Reichsverkehrsminister drei Verordnungen erlassen, die im Sinne des Wunsches des Führers grundlegende Erleichterungen auf dem Gebiet des Kraftsabrwesens ! bringen. Die erste Verordnung beseitigt den Fabrschulzwang ! und enthält Vorschriften über die Fahrlehrer. Die zweite Ver- > ordnung beseitigt den Zwang amtsärztlicher Untersuchung der i Schüler als Voraussetzung für die Erteilung des Führerscheins. Daiür wird die höhere Verwaltungsbehörde ermächtigt, vom Inhaber einer Fahrerlaubnis die Beibringung eines amtsärztlichen Zeugnisses auf seine Kosten zu fordern, wenn ihr Bedenken gegen seine körperliche oder geistige Eignung bekannt werden. Dies gilt auch hinsichtlich der Führer von Kleinkrafträdern. Die
Rundfunk
Mittwoch, 10. Jan. 10.10 Uhr aus Stuttgart: Frauenstunde, 10.10 Uhr: Volkslieder der Nationen, 12 Uhr aus Frankfurt: Mittagskonzert, 13.35 Uhr nach Frankfurt: „Hab' mir ein Liedlein gesunden...", 11.30 Ubr aus Frankfurt: Jugendstunde. 15.30 Uhr aus Stuttgart: Das Winterlied. 16 Ubr aus Köln: Nachmittagskonzert, 18 Uhr aus Köln: Deutsch iiir Deutsche. 18.20 Ubr aus Köln: Rasse ist entscheidend, 18.45 Uhr: „Junge schwedische Lyrik". 19 Uhr aus Köln: Stunde der Nation, 20 Ubr aus Frankfurt: Griff ins Heute, 20.10 Uhr aus München: Oester- reichisches Konzert, 22.10 Ubr aus Stuttgart: Du mußt wissen.... 23 Ubr aus Köln: Anton-Dvorak-Stunde, 24 Ubr aus Stuttgart: Nachtmusik.
Vom Eroßrundfunksender Mühlacker
Stuttgart, 5. Jan. Die Darbietungen des Süddeutschen Rundfunks werden auch noch am 8. und 9. Januar über den Groß- rundfunkseiider Mühlacker zu hören sein. Ab Mittwoch, den 10. Januar, wird der Eroßrundfunksender voraussichtlich den Betrieb einstellen, um die Weiterarbeit am neuen Funkturm zu ermöglichen. Der Ersatzsender Stuttgart-Degerloch wird noch bis Sonntag, den 14. Januar um Mitternacht, auf seiner derzeitigen Aushilfswelle 527 Kilohertz (569,3 Meter, frühere Freiburger Welle» senden. Nach der allgemeinen europäischen Wellenumstellung in der Nacht zum 15. Januar wird der Ersatzsender bis zur Wiederinbetriebnahme des Eroßrundfunksenders auf dessen endgültiger Welle 574 kHz. (522,6 Meter) weitersenden.
dritte Verordnung stellt die Kraftfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn auf die gleiche rechtliche Grundlage, die bisher schon für die Kraftfahrzeuge der Wehrmacht und der Reichspost bestand.
Grundlage, die bisher schon für
Die Verordnungen treten am 20. Januar in Kraft.
Stickstosfpreise ermäßigt. Das Stickstoffjyndikat teilt mit: Die bisher noch oifenstehenden Stickstoftvreise für das Düngeiahr 1933 34 können nunmehr vom Stickstoffsyndikat bekanntgegeben werden. Um der Lage der Landwirtschaft und den Bestrebungen der Reichsregierung auf Hebung der allgemeinen Wirtschaftslage Rechnung zu tragen, hat das Stickstoffjyndikat auf Veranlassung der Reichsregierung die Preise für den größten Teil der stickstoffhaltigen Düngemittel um 5 Pfg. je Kilo Reinstickstoff, das sind fast 7 Prozent gesenkt, und zwar rückwirkend ab 1. Juli 1933. Diese Senkung wird durch Ersparnisse, die die jüngst erfolgte einheitliche Zusammenfassung der deutschen Stickstonin- dustrie erbringen soll, nur zum Teil gedeckt. Das Stickstoffsyndikat hofft, daß die Maßnahmen der Reichsregierung zur Hebung der wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft auch eine allmähliche Erhöhung des Stickstoffabsatzes und damit einen weiteren Ausgleich zur Folge haben werden.
Börsen
Berliner Börsenbericht vom 8. Jan. Zum Wochenbeginn war am Rentenmarkt weiterer Anlagebedari vorhanden. Neubesitz konnten 20 Pfg. und Altbesitz 0,12 Prozent höher eröffnen. Die umgekauschten Dollarbonds jagen bei Steigerungen bis zu 1 Prozent etwas lebhafter, auch Reichsschuldbuchforderungen waren 0,25 Prozent döber. Am Aktienmarkt war die Tendenz nicht ganz einheitlich, aber anfangs doch überwiegend freundlicher. Am Llektromark) gaben Siemens um 2 Prozent nach. Lieferungen gewannen I Prozent. Licht und Kraft verloren 1.5. Auch Kaliwerte waren 0.5—1.5 Prozent niedriger. Südd. Zucker (plus 3.25) fiejen durch feste Haltung auf. Tagesgeld war unverändert mit 4,25 und vereinzelt 4,12 zu hören. Valuten waren wenig verändert. Der Dollar mit 2.68^ etwas freundlicher. Das Pfund auf 13,69 abbröckelnd. London-Kabel 5,10
Getreide
Berliner Markt für Nährstand vom 8. Jan. Weizen märk. 193. Roggen märk. 160. Braugerste 187—191, Sommergerste 169 bis 175, Hafer märk. 119—155, Auszugsmehl 31.70—32.70. Vorzugsmehl 30.70-31.70, Bäckermehl 25.70-26.70, Vollmehl 29.70 bis 30.70. Roggenmebl 21.90—22.90. Weizenkleie 12.20—12.60, Roggenklei« 10.50—10.80 Viktoriaerbsen 10—45, kleine Sveiseerb- sen 32—36, Futtererbsen 19—22 RM. Allgemeine Tendenz: ru- :is.
Märkte
Ravensburger Biehmarkt vom 5. Jan. Verkauft wurden 10 Farren zu 20—24, 5 fette Ochsen zu 22—25, ältere zu 18—22, 7 Arbeitsochsen zu 22—24, 12 fette Rinder zu 23—27, 3 junge fette Kübe zu 20—22, 5 ältere Kühe zu 13—17, 1 Magerkübc zu 8—12 RM. je Zentner Lebendgewicht, 1 Kälberkub zu 300. 6 trächtige Kühe zu 220—340, 5 M'lchkübe zu 170—220, 6 hochträchtige Kalbeln zu 240—330 2 fühlbar trächtige Kalbeln zu 200 bis 240, 15 Anstellrinder 6—12 Monate alt 80—110, 7 12—18 Monate alt 140—180 und 3 18—24 Monat alte zu 180-220 RM. — Schweinemarkt. Zufuhr 340 Stück. Preis für Ferkel 10-19 RM.
Herrenberg, 8. Januar. (Zwangsversteigerung.) Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das auf Markung Oeschelbronn belogene, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Wilhelm Kuhn, Adlerwirts in Leinfelden eingetragene Grundstück: 28 Ar 85 qm Wiese in den Birken, am Dienstag, den 20. Februar 1934, nachmittags 2 Uhr, auf dem Rathaus in Oeschelbronn versteigert werden.
Amtes Allerlei
„Rittergutsbesitzer" gibt es nicht mehr
8 Der Reichsbauernführer weist in einer Verfügung darauf hin, daß nach dem Erbhofgesetz zukünftig nur noch die Bezeichnung „Bauer" und „Landwirt" rechtlich zugelassen sind. Die Verwendung anderer Bezeichnungen wird durch die Verfügung verboten. Falls ein Zweifel darüber besteht, ob der Betreffende Bauer oder Landwirt ist, ist die Bezeichnung Landwirt zu wählen. Die Bezeichnung Bauer müsse den wirklichen und durch Reichsgesetz bezeichnten Bauern als Ehrentitel Vorbehalten bleiben. Kopfanschriften der Briefe hätten beispielsweise zu lauten: „An den Landwirt Herrn . . ." oder „An den Bauer Herrn . . ." Die Bezeichnungen „Rittergutsbesitzer", „Gutsbesitzer", „Pächter" usw. fallen weg.
Der Amtsschimmel
8 Eine lustige Geschichte vom tüchtigen Amtsschimmel wird in der Leipziger „Illustrierten Zeitung" erzählt. Auf einigen Nordseeinseln gibt es ein Marinebauamt, das alle möglichen Arbeiten, wie den Bau von Buhnen, von Strandmauern usw., auszuführen hat. Dazu verwendet man Backsteine und diese werden vom Festland aus in Prähmen auf die Inseln gebracht. Läuft da eines schönen Tages bei einem der Bauämter ein Schreiben der vorgefetzten Behörde ein, in dem nach dem Verbleib der am 10. Januar mit dem Prahm X 36 gelieferten Backsteinen geforscht wird. Nun ist es keine Kleinigkeit, unter den vielen, vielen Backsteinen gerade die herauszukennen, die auf dem Prahm X 36 eingeliefert worden sind. Man suchte in Büchern und Belegen: über Prahm X 36 war nicht das Geringste zu erkundschaften. In der Verlegenheit kam man aus einen erlösenden Gedanken: Da die Vorgesetzte Behörde nun einmal genaue Auskunft haben wollte, wurde zurllckgeschrieben, gerade die Backsteine vom Prahm X 36 seien bei der großen Sturmflut am 19. Februar ins Meer gespült worden. Doch der vielgeschmähte Amtsschimmel beruhigte sich bei dieser Antwort nicht, sondern erwies sich als tüchtig und genau, wie die folgende Mitteilung der zuständigen oberen Stelle bewies: „Betrifft: Verbleib der Ziegel aus Prahm X 36. Der Heranziehung einer Sturmflut hätte es in diesem Falle nicht bedurft, denn es hat sich inzwischen herausgestellt, daß der Prahm X 36 s. Zt. nicht dorthin, sondern nach Norderney geliefert wurde."
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