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Schwarzwälder Sonntagsblatt
Nr. 259
Letzte Nachrichten
Ausschluß der Neusozialisten aus der Sozialistischen Partei Frankreichs
Paris, 6. November. Der Nationalrat der Sozialistischen Partei Frankreichs hat die Abgeordneten der neusozialistischen Gruppe, darunter Renaudel und Marquer mit 3046 gegen 863 Mandatsstimmen bei 101 Enthaltungen aus der Partei ausgeschlossen.
Grauenhafter Mord an einem Sechzigjährigen Recklinghausen» 5. November. Am Samstagabend wurde der 60jährige Viehhändler Josef Heimann in seiner Wohnung ermordet aufgefunden. Heimann war durch mehrere Schläge die Schädeldecke zertrümmert und die Kehle durchschnitten worden. Der Täter hatte, wohl um einen Selbstmord vorzutäuschen, versucht, die Leiche zu verbrennen. Die Brust und der linke Oberarm waren angekohlt, jedoch hatte es der Täter anscheinend sehr eilig, da er die Verbrennung der Leiche, die ihm nicht gelang, nicht abgewartet hat. Ob Raubmord vorliegt, muß noch geklärt werden.
Boykottentschließung britischer Juden London» 5. November. Die britischen Juden fühlen sich wieder einmal bemüßigt, zugunsten ihrer Rassegenossen sich in innerdeutsche Verhältnisse einzumischen. So haben
am heutigen Sonntag über 500 Delegierte, die, wie Reuter meldet, 150 000 Juden aus allen Teilen des Landes vertreten, eine Entschließung zum offiziellen Boykott deutscher Waren angenommen. Die Entschließung fordert die Juden aller Teile des britischen Reiches auf, keine deutschen Güter zu kaufen und keine deutschen Dienste zu benutzen, „solange den Juden in Deutschland die volle bürgerliche Rechtsgleichheit vorenthalten" werde.
Mord und Selbstmord
Baden-Baden, 5. November. Wie erst jetzt bekannt wird, hat der 32 Jahre alte Friseur Hans Heinlein aus Bühlertal, der seit vier Jahren hier ansäßig ist, in seinem Zimmer in der Lichtenthalerstraße 10 die 23 Jahre alte Verkäuferin Elise Batschauer, die jüngste Schwester der bekannten Olympiasiegerin im 500-Meterlauf 1928 durch einen Schuß in die Schläfe getötet und dann Selbstmord verübt, indem er sich gleichfalls einen Schuß in die Schläfen beibrachte. Das Motiv zur Tat ist offenbar Liebeskummer.
Nationalsozialistischer Sieg bei den Wahlen zum siebenbiirgisch-sächsischen Volksrat Bukarest» 5. November. Heute fanden in Siebenbürgen die Wahlen zum siebenbiirgisch-sächsischen Volksrat statt. Während zu diesen Wahlen bisher immer nur eine Einheitsliste eingereicht worden war, standen diesmal vier Listen im Wahlkampf. Die Liste 2 (Nationalsozialistische Deutsche Partei Rumäniens) errang mit 62 Sitzen die
Mehrheit. Bis zum Wahltag selbst war in rumänischen Kreisen im allgemeinen angenommen worden, daß es den Nationalsozialisten nicht gelingen werde, die Mehrheit zu erhalten.
Generalstreik in Pensylvanien?
Wilkesbarre, 5. November. Heber 70 000 Arbeiter der Antrazit-Eruben Pensylvaniens haben den Generalstreik beschlossen. Das amerikanische Arbeitsamt hat einen Unterhändler in das Streikgebiet entsandt.
Sicherung des Wahlaktes am 12. November
Berlin, 2. November. Der Reichsminister des Innern hat angeordnet, daß bei der Wahl und Abstimmung am 12. November in der üblichen Weise für den Schutz der Wahllokale und der Abstimmenden zu sorgen ist. Niemand darf in der Ausübung seines Stimmrechtes behindert werden. Jede Belästigung von Ueberechtigten, namentlich auch vor den Wahllokalen, soll mit allen Mitteln verhindert werden. Die zuständigen Stellen sind beauftragt worden, in dieser Beziehung jede mögliche Vorsorge zu treffen.
Gestorben
Calw: Anna Finkbeiner.
Breitenberg: Jakob Mönch, Landwirt, 86 I. a.
Zavelstein: Katharine Schwämmle geb. Reule, 77 J.a.
Verantwortlich für die Schriftleitung: L. L a u k. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig
Die Wahl des Reichstags und die Volksabstimmung über den Aufruf der Reichsregierung an das Deutsche Volk vom l4. Oktober l93Z findet am
Sonntag, den 12. November 1933
statt. Gestimmt wird in der
Stadt Nagold in den Stimmbezirken l und 2 von 9—!8 Uhr im Stimmbezirk 3 (Waldeck) von lO—l2 Uhr
im Stimmbezirk 4 (Sez-Krankenhaus) von l5—l? Uhr in Alteusteig-Stadt, Ebhausen, Hafterbach und Wlldberg von 9— 18 Uhr in den Lb'ige» Gemeinden des Obrramtsbezirks von 11—17 Uhr
Elimm- Bezi k
Ls stimmen tn Nagold die Wähler soweit sie nicht m den Stimmbezirken 3 »nd 4 stimmen, mit dev llnfanasbuchstiben
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in Altensteig
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die Wähler links der
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Sto. Stadtrat Frey
Alle übrigen Gemeinden bilden je einen Stimmbezirk, Wahlort ist jeweils dos Rath ins, Absttmwuvgsvorsteher der Ortsvorsteher, ausgenommen Enztal, wo Gemeindepfleger Klaiber, d'e Abstimmung leitet.
Zu >nuo. Lvpimmungs- vorstehern werden bestellt
Zu stetw. Aonim,imago" Vorstehern werden bestellt
7
Altensteiq-Dors
Tdepfleger Kalmbach
25
Mindersbach
Gemeinderat Gg. Dürr
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Seihingen
Gemeinderat Günther
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Stadtrat Kemps
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Gemeinderat Kalmbach
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Gdepfleger Rentschler
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Gemeinderat Sttzler
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Gemeinderat Welk
30
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32
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Gemeinderat Schwarz
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Tdepfleger Kalmbach
33
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Gemeindepflsqer Schaible
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Emmingen
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34
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17
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Fr. Erhardt
35
Sulz
Gemeinderat Brösamle
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Ltlmannsweiler
Gderat Andreas Roller
36
Ueb> rberg
Gdepfleger Rentschler
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37
Um'schwandorf
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20
Sarrweiler
Gdepfleger Lamparth
38
Untertalheim
K rchenpfl g. Iohs.Kläger
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Gaugenwald
„ Traub
39
Dalddorf
Gemeind.rct Brenner
22
GUltiingen
Gderat Galtl. Müller
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23
Hatterbach
Stadtrat Karl Kaupp
41
D nden
„ Braun
24
Iselshausen
Haupilehrer Wolf
42
W.lüberg
Stadtrat Reule
Die Stimmzettel werden amtl ch hergestellt, andere Stimmzettel sind ungültig. Je ein Stimmzettel, sowie en Wahlumschlag w.rden dem Stimmberechtigten im Adsttmmungsroum übergeben. Der Stimmberech igte kennzeichnet den we blichen Stimmzettel für die Reichslagswahl dadurch, daß er in den rechts neben dem Wahloorschlag, dem er seine Stimme geben will, vorgesehenen Kreis mit Bletsttjl oder Farost st ein Kreuz (-s-) setzt, den grünen Stimmzettel für de Volksabstimmung dadurch, daß er in den linken Kreis unterhalb des Wortes „Ja" in den rechten Kreis un erhal» d.s Wortes „Nein" ein Kreuz setzt, je nachdem er die gestellte Frage bejahen oder verneinen will (-)-).
Der Stimmberechtigte kennzeichnet die amtlich ausgegebenen Stimmzettel im Wahloerschlag, steckt sie irr den Wahlumschlag und übergibt den Wahlumschlag unter Angabe seines Namens dem Abstimmungsoorstcher, der in uneröffnct sofort in dte Stimmucne legt.
Die Bürgermeisterämter werden angewiesen, obige Bekanntmachung alsbald ortsüblich bekanntzumachen.
Nagold, den 4. November 1933.
Oberamt: Baitinger.
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