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Nr. 244

12 Prozent unserer gesamten Bevölkerung, d. b. säst ebensov-el Menschen als die Bauernwirtschaft ernährt.

Wie die Verbundenheit mit der Scholle den Bauern zum te­sten Träger wahren nationalen Denkens macht, so ist auch das Handwerk durch die Verbundenheit mit der vielfach ererbten Werkstatt ein Grundstein des nationalen Staates. Der großzü­gige Arbeitsbeschaffungsplan der Reichsregierung kann nur Hilfswerk für eine klebergantzszeit sein.

Die wirtschaftliche Entfaltung aus die Dauer kann nur aus eigener Kraft erreicht werden! Dies gilt für das Handwerk wie für die gesamte übrige Wirtschaft. Seinen Wiederaufbau und di« Wiedererlangung seiner kulturellen und sozialen Bedeutung muh das Handwerk selbst erkämpfe». Die Reichsregierung hat zunächst die vielfachen Hemmnisse beseitigt, die auf den Grenzgebieten der Handwerkswirtschaft lagen. Sie hat Sperren für die Neuer­richtung von Einzelbandelsgeschäfren aller Art. jo auch von Ein- Heilsvreis-Filialgeschäften und Warenhäusern erlassen, die Aus­wüchse auf dem Gebiete des Zugobewesens durch das Gesetz über das Zugabewesen beseitigt. Dieses Geseßtz wird eine Ergänzung durch eine gesetzliche Regelung des Rabattwesens finden, durch die allen Versuchen, das Zugabeverbot durch wirtschaftlich nicht gerechtfertigte Rabatte zu umgeben, ein Riegel vorgeschoben wird.

Die Aufgaben der Warenhäuser und Konsumver­eine :m Rahmen der Verteilungswirtschaft und ibre Anpas­sung an die Belange des gewerblichen Mittelstandes bedarf noch sorgfältigster Prüfung. Bei den großen Werten am Volksoermö- gen. die in diesen Betrieben angelegt sind, könnte blinder lieber- eiker nie wieder gutzumachende Schäden anrichten. Die Reichs­regierung hat bereits den Abbau der Handwerksbetriebe in den Warenhäusern angeordnet. Sie wird weiterhin nir eine wirt­schaftlich tragbare Beschränkung dieser Großbetriebe Sorge tra­gen. Unmittelbare Arbeit und damit Bror sollen vor allem di» 500 Millionen RM. bringen, die die Reichsregierung außer den bereits früher eingestellten 200 Millionen RM. für die Instand­setzung von Wohngebäuden zur Verfügung gestellt hat.

Trotz aller grundsätzlichen Bedenken bar die Reichsregierung die Ende Februar 1931 eingeleitete Stützungsaktion für die ge­werblichen Kreditgenossenschaften fortgesetzt und erheblich er­weitert. um einen Zusammenbruch der berufenen Kreditquellen des Handwerks hintanzuhalten. 60 Millionen RM. sind als verlorene Zuschüsse bestimmt, und für weitere 50 Millionen RM. hat die Reichsregierung Bürgschaften zugunsten dieser ge­nossenschaftlichen Institute übernommen. Darüber hinaus wird sie in einem besonderen Fonds weitere Bürgschaften in Hob» von 10 Millionen RM. übernehmen, die dazu bestimmt sind, endlich wieder dem Personalkredit einen Platz in der deutschen Kreditwirtschaft zu verschaffen, um auch dem Handwerker, der nicht Grundbesitzer ist. eine neue Kreditmöglichkeit zu erschließen.

Alle diese wirtschaftlichen Maßnahmen genügen aber nicht, wenn sie durch organisatorische Maßnahmen ergänzt werden die das jetzt in Verbänden mannigfache Arr zergliederte Halwwerk einheitlich zusammenfassen und diesem Zusammenschluß eine fest« Grundlage und eine zielbewußte Führung geben. Die Reichsre­gierung hat deshalb ein Gesetz beschlossen, das mich ermächtigt, über den Aufbau des deutschen Handwerks eine vorläufige Re­gelung auf der Grundlage allgemeiner Pilichtinnungen und des Führervrinzivs zu treffen. Bei der Neuregelung der Verhält­nisse werden die Belange der Gesellen der Lehrlinge und son­stigen Hilfskräfte des Handwerks die gebührende Berücksichti­gung rinden. Vertieft muß auch werden die Erziehung des jun­gen Menschen, der in das Handwerk eintritl. Die Erziehung da­hin. daß er Verständnis erhält für den hohen elbischen Wert, der gerade in der schöpferischen Tätigkeir des Handwerks liegt. Nach dem Minister sprach Generalsekretär Dr. Schild über die grund- säui-L. S-ellung^es deutschen Handwerks zur ständischen Wirt- ichastsordnnnL

Schmitt und Setdte bei der Mujtrle

Berlin, 18. Okt. Au> der Tagung des Ausschusses für all­gemeine Mrtschasrs- und Sozialpolitik im Reichsstand der Deut- ' scheu Industrie sprach im Anschluß an die Ausführungen des Präsidenten Dr Krupp von Bohlen und Halbach Reichswirt- schaftsminister. Dr. Schmitt. Er dankte dem Vorsitzenden für das Gelöbnis treuer Zusammenarbeit zwischen der Industrie und der Reichsregierung. Er dankte ferner Herrn von Bohlen für die Herausstellung des Gedankens, daß gerade der in der In­dustrie unter eigener Verantwortung selbständig tätige Unter­nehmer ern Garant der Durchsetzung des Willens des Führers sein müsse. D'e wichtigste Kraftquelle für die Arbeit der Reichs­regierung sei und bleibe die Privatinitiative des Einzelnen. Als Voraussetzung für den Wiederaufstieg bezeichnet« der Minister gläubiges Vertrauen und dadurch berechtigten Optimismus und schließlich vorsichtiges, aber zielbewußtes Fortschreiten auf dem als richtig erkannten, vom Führer gewiesenen Wege. Er lege bei den Aufgaben, insbesondere soweit sie auf dem organisato­rischen Gebiet liegen, auf die Mitarbeit des Reichsstandes der Deutschen Industrie den größten Wert.

Reichsarbeitsminister Seldte schloß sich dieser Erklärung an. Er kenne keinen Dualismus zwischen Reichswirtschaftsministe­rium und Reichsarbeitsministerium. Gemeinsam müßte versucht werden, das Problem ker Arbeitsbeschaffung für alle Volks­genossen zu lösen und zu diesem Zwecke sei es notwendig, die Erfahrung her alten bewährten Wirtschaftsführer mit den neuen Kräften und neuen Ideen des jetzigen Staates im Sinne der Führung harmonlsch zur gemeinsamen Leistung zu verbinden.

Zer nme englische Botschafter

beim Reichspräsidenten

Berlin, 18. Okt. Reichspräsident von Hindenburg empfing den neuernannten König!. Britischen Botschafter Sir Eric Phipps zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschreibens. Der Bot­schafter sagte in seiner Ansprache an den Reichspräsidenten: Zn keiner Zeit ist je ein zwischenstaatliches Zusammenwirken auf finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Gebieten so nötig gewesen. Die Ueberwindung unserer individuellen Schwierig­keiten erheischt einen gemeinsamen Kraftaufwand. Damit dieser zpm Erfolg« führen kann, ist ein gegenseitiges Verhältnis von Treu und Glauben unerläßlich.

Der Reichspräsident führte in seiner Erwiderung u. a. aus: Auch ich Lin der lleberzeugung, daß zur lleberwindung der Schwierigkeiten jedes einzelnen Landes in Zukunft gemeinsam« Bemühungen notwendig sein werde», die nur auf der Grundlag«

! gegenseitigen Vertrauens zum Erfolge führen können. Mit Ge» nugtuung habe ich Ihren Worten entnommen, daß Sie es sich ' zur Aufgabe setzen die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern zu pflegen. Seien Sie versichert, daß die» auch mein und der Reichsryzierung Bestreben sein wird.

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Neues vom Tage

Aenderungsverordnung zur Verordnung zur Durchführung der Volksabstimmung über den Aufruf der Reichsregierung an das deutsche Volk

Berlin, 18. Oktober. Im Reichsgesetzblatt ist heute die Aenderungsverordnung zur Verordnung zur Durchführung der Volksabstimmung über den Aufruf der Reichsregierung an das deutsche Volk erschienen. Der Stimmzettel auf grünem Papier, der am 12. November bei der Volksabstim­mung abgegeben wird, trägt entgegen der früheren Fassung folgenden Aufdruck: Billigst Du deutscher Mann und Du, deutsche Frau, die Politik Deiner Reichsregierung und bist s Du bereit, sie als den Ausdruck Deiner eigenen Auffassung j und Deines eigenen Willens zu erklären und Dich feierlich ! zu ihr zu bekennen? Unter diesem Aufdruck befinden sich ! zwei quadratische Felder, von denen eins mitZa", das ^ ' andere mitNein" überschrieben ist. !

! - Dr. Göbbels Führer des Wahlkampfes ^

' Berlin, 18. Oktober. Reichsminister Dr. Eöbbels hat s : als Reichspropagandaleiter der NSDAP, die Führung des s s bevorstehenden Wahlkampfes übernommen. Der Wahl- f ' kamps wird von der Reichspropagandaleitung der NSDAP. : ! im Benehmen mit dem Reichspropagandaministerium :

; durchgeführt. s

^ Die Winterhilfe-Plakette j

i Berlin, 18. Oktober. Die Reichsführnng des Winter- : s Hilfswerkes teilt noch einmal mit, daß die Plakette zur Be- s s freiung von weiteren Spenden in allen den Fällen aus- s gegeben wird, in denen ein freiwilliger Abzug in Höhe von s s 20 Prozent der Lohnsteuer erfolgt. In allen Fällen, in S s denen zur Spende der Arbeit bereits 1 Prozent des Brutto- s j lohnes zum Abzug kommt, wird diese Spende nicht voll an- j s gerechnet; vielmehr sind in diesem Falle nur noch 10 Pro- - ? zent der Lohnsteuer zu zahlen, jedoch keineswegs unter f ! 1 Reichsmark je Monat. s

Keine Entschließung der britischen Regierung j

über die Abrüstungsfrage z

London, 18. Oktober. Wie Reuter zu wissen glaubt, ist bei der heutigen Sitzung des Kabinetts keine Entschließung s über die Abrüstungsfrage gefaßt worden, da die Besprechun- : gen mit den anderen Ländern noch nicht abgeschlossen seien, s

Eingliederung des Deutschen Tonring-Clnbs !

München, 18. Okt. Auf Grund eines llebereinkommens mit dem NSKK. hat sich der Deutsche Touring-Elub dem Corpsführer des NSKK., Obergruppenführer Hühnlein, unterstellt. Der Deutsche Touring-Elub baut sofort seine wirtschaftlichen Einrich- tungen ab und führt Zug um Zug die Auflösung seiner Organi» sation bis spätestens 1. Juli 1934 durch. Mit der Eingliederung des Deutschen Tourmg-Llubs ist nunmehr die Einheitsfront der ; Kraftfahrer zu Ende geführt. 4

Zwei Mörder vo« SS.-M8nnern zum Tode verurteilt

Chemnitz, 18 Okt. Der Vlattbinder Marquardt und der ! Schlosser Beck wurden wegen Feuerüberfalls auf die SS. am 4: April 1932 in Chemnitz, wobei ein SS.-Mann getötet und : einer schwer verletzt wurde, zum Tode und zu je zehn Jahre» i Zuchthaus verurteilt. i

Freifahrt für Liinderabgeordnete bis 20. November

Berlin, 18. Okt. Wie das VdZ -Büro meldet, Hai die Deutsche Reichsbahngejellschaft den in Frage kommenden Stellen mit­geteilt. daß die Freifahrkarten der Mitglieder der nun auf­gelösten Landtage Geltung haben bis zum Ablauf des achten ' Tages nach der am 12. November stattfindenden Neuwahl zum Reichstag. Es ist damit hinsichtlich der Freifahrkarten den Mit­gliedern der Länderparlamente der gleiche Rechtszustand ae- viH'v worden, wie er bereits für die Mitglieder des Reichstages resteht. ,

Eeschwindigkeitsrekord desGraf Zeppelin-

Hamburg, 18 Okt. Wie die Deutsche Seewarte mitteilt, ist das LuftschiffGraf Zeppelin", das fahrplanmäßig in den Abend­stunden des 17 Oktober in Pernambuco eintreffen sollte, bereit» gegen 13 Uhr dorr gelandet und hat somit die 8300 Kilometer lange Strecke FriedrichshafenPernambuco in 83 Stunde» und 45 Minuten zurückgelegt. Das Luftschiff hat dadurch für die Reise nach Brasilien einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf­gestellt. ' :

18 Königinnen reisten imGraf Zeppelin-

Berlin, 18. Okt. Auf feiner letzten planmäßigen Südamerika- fahrt hatte das LuftschiffGraf Zeppelin" nicht weiter als 18 Königinnen an Bord. Es handelt sich dabei allerdings nicht um gekrönte Häupter, sondern um Bienenköniginnen, die an der Spitze ihrer Schwärme nach Santo reisten. Die königlichen Gäste wurden zuerst mit dem Sonderflugzeug der Deutschen Lufthansa nach Friedrichshafen gebracht. Das Luftschiff beförderte sie nach Rio. Bon dort reisten sie mit einer Flusmaschine nach Santo, wo sie nach der langen Luftreise wohlbehalten eintrafeu.

Beneschs Wiener Besuch

Wien, 18. Okt Der tschechoslowakische Außenminister stattet» ^ dem Bundespräsidenten und dem Bundeskanzler Besuche ab. Mit Dr. Dollfuß hatte Dr. Venesch eine längere Unterredung über politische und wirtschaftliche Probleme. Vor allem wurde« handelspolitische Fragen erörtert und im Zusammenhang damit , das italienische Donaumemorandum. !

Staatspräsidenteuwechsel iu Ecuador

Quito, 18. Okt. Der Senat von Ecuador hat mit 19 gegei ' 4 Stimmen beschlossen, den Posten des Staatspräsidenten al, ! vakant zu erklären. Er begründet seinen Beschluß damit, daß ei den im November 1932 von der radikalen Partei gewählte, Präsidenten I oe Dios Martine; Mrra als einen Verbreche, bezeichnet. Als Nachfolger wird Montalvo geiuuuU. l

Aus Stadt md Land

Alteusteig, den 19. Oktober 1933.

Amtliches. Versetzt wurde seinem Ansuchen gemäß Forstmeister Widmann in Liebenzell auf das Forstamt Steinwald.

Di-e Bewerber um die Forstämter Schussenried und Liebenzell haben sich binnen 14 Tagen, die Bewerber um die Obersörsterstellen Lichtenstein und Kleinaspach binnen 10 Tagen bei der Forstdirektion zu melden.

Poststellen. Am 1. Oktober 1933 wurden in Ueberberg, Ettmannsweiler und Hochdorf Poststellen errichtet. Sen­dungen nach diesen Orten sind nach den Ferngebührensätzen zu frankieren, also Briefe 12 -Z, Postkarten 6 -Z. Zum Ortsbestellbezirk Altensteig gehören nun­mehr nur noch folgende Orte: Altensteig Stadt und Dorf, Baiermllhle, Baiersägmühle, Berneck, Berneck Bahnhof, Bruderhaus Emde. Verneck, Earrweiler, Eutwöhr, Horn­berg, Kohlsägmllhle, Kropfmühle, Lohmühle, Neumühle, Schernbach, Schernbacher Säge, Ziegelhütte Ede. Altensteig.

Vesitzwechsel. Das Kleidergeschäft des Schneidermeisters Friedrich BüßIer in der Poststraße ging samt Ee- schäftsgebäude in den Besitz von Wilhelm Seeg er, Sohn des Wirts Seeger in Heselbronn, über. Der Kauf­preis beträgt 16 000 Mark ausschließlich Warenlager und Hintergebäude. Die Uebernahme erfolgt am 1. November dieses Jahres. Auf dem Schneidermeister Bäßler'schen Haus wird nun das Schneidergewerbe schon von drei Generationen der Familie Bäßler betrieben. Das kleine Häuschen des Großvaters wurde mit der Entwicklung des Geschäfts nach und nach vergrößert und nachdem der Vater des seitherigen Besitzers, der noch in guter Erinnerung ist, sein Geschäft abgab, wurde es von Friedrich Bäßler zur besonderen Blüte gebracht. Durch den Besuch der Märkte und seine Geschäftsreisen in die nähere und weitere Um­gebung war Schneidermeister Bäßler weithin bekannt und durch die solide Bedienung auch überall geschätzt. Wenn er jetzt, nach 46 Jahren rühriger Arbeit von seinem Geschäft zurücktritt und es infolge oes Heldentodes seines Sohnes, der für das Geschäft ausersehen war, in fremde Hände geben muß, so ist es für ihn zweifellos außerordentlich' schmerzlich. Andererseits darf er auf ein erfolgreiches Leben in Geschäft und Gemeinde zurückblicken. Möge ihm, der leider unlängst seine Lebensgefährtin verloren hat, noch ein schöner Lebensabend im Kreise der Seinen beschieden sein!

Die Deutsche Genossenschaftsbank bringt erhebliche Opfer.

Wie der Deutsche Eenossenschaftsverband, dem auch die hiesige Eewerbebank angehört, auf dem Deutschen Eenoj- senschaftstag zu Berlin mitteilte, haben die Kreditgenos­senschaften der Adolf Hitler-Spende rund R.M. 300 000. zur Verfügung gestellt. Diese Genossenschaften stellen sich jetzt wieder in den Dienst des großen Winterhilfswerkes der Reichsregierung. Auch hier kann mit einer Summe von ungefähr gleicher Höhe, also ebenfalls mit einem Er­gebnis von R.M. 300 000. gerechnet werden. Die Genos­senschaften haben sich außerdem bei der ersten Arbeits­beschaffungs-Lotterie lebhaft beteiligt und sie werden auch bei der jetzt aufgelegten zweiten Lotterie sich bei ihrer sozialen Einstellung so betätigen, daß ihre Mitwirkung den erwünschten Erfolg verspricht.

Gegen kitschige Gedenkblätter. Der stellv. Gaupropaganda­leiter Mauer teilt mit: Gegenwärtig wird in Württemberg ein Gedenkblatt30. Januar 1933 Neues Deutschland Drittes Reich" vertrieben. U. a. ist auf dem Bild Reichs­präsident v. Hindenburg und unser Führer Reichskanzler Adolf Hitler dargestellt, ebenso ein am Boden liegender bolschewisti­scher Messerheld. Das Blatt wurde von Herrn Jos. K. Uebel- acker, Gosseld, herausgegeben und in einer Ulmer Druckerei hergestellt. Das Bild füllt unter nationalen Kitsch und ist weder von der Reichspropagandaleitung noch von der Obersten SA.-Führung genehmigt. Wir warnen deshalb alle Partei­genossen, diese kitschigen Gedenkblätter zu kaufen bezw. diese Geschäftemacherei zu unterstützen.

Das Fest der deutschen Schule Tag des deutschen Volks­tums. Nach einem Erlaß oes Württ. Kultministeriums ist am Samstag, den 18. November 1933, in sämtlichen Schulen des Landes (Volksschulen, Mittelschulen, höheren Schulen. Lehrer­bildungsanstalten, Berufs- und Fachschulen) in der letzten Unter­richtsstunde in einem geeigneten würdigen Rahmen der auslanvs- Leutschen Schule und ihrer Beoeutung für die Erhaltung des deutschen Volkstums zu gedenken Die Ausgestaltung der Feier­stunde, die möglrchst für alle Klassen gemeinsam abzuhalten ist. wird den Schulen überlassen. In den größeren Schulorten des Landes soll nachmittags in einer gemeinsamen Veranstaltung aller Schulen derselbe Gedanke in festlicher und eindrucksvoller Form zum Ausdruck gebracht werden, damit auch die gesamte Oesfentlichkeit auf die Wichtigkeit der deutschen Schule im Aus- laird aufmerksam wird.

Nagold» 19. Okt. (Umzug des Handwerks u. Gewerbes.) Ehre, deutsches Volk, und hüte treulich deinen Handwerkstand.

Als das deutsche Handwerk blühte, blühte auch das deutsche Land.

Unter diesem Motto fand gestern nachmittag um V-5 Uhr der Werbeumzug des Handwerks und Gewerbes in Nagold statt. Um 4 Uhr wurden alle Geschäfte und Läden geschlossen. Voran die Stadt- und Sturmbannkapelle, be­wegte sich der stattliche Zug durch die Straßen unserer Stadt. An dem Umzug nahmen alle Handwerker und Ge­werbetreibenden in Arbeitskleidung teil. Die Ausstattung des Zuges war bescheiden. Die Wagen fehlten gänzlich, lediglich einzelne Gewerbe trugen Symbole ihres Berufes im Zuge mit. Die Uhrmacher, die die Reihe der Handwer­ker eröffnten, führten einer große!» Wecker mit sich. Hier­auf folgte die Gewerbebank, die Bäcker und Konditoren, Metzger, Fischer und Flaschner. Die Bierbrauer trugen e.ine drei Meter hohe Bierflasche der Brauerei Gambrinus mit. Dann kamen die Küfer, Gärtner, Weber, Gerber, Schuhmacher, Sattler, Maurer, Flaschner und Gipser. Darauf das Elektrizitätswerk mit einem Leiterwagen, in großer Anzahl die Schreiner mit einem großen Hobel, in dem ein kleines Mädel saß und das Publikum mit Hobel- spänen beehrte. Hierauf folgten die Bildhauer, Schlosser, Glaser, Maler, Drucker, Friseure, Kupferschmiede und