Nr. 244

Tch»arz«Slder Taseszeitung

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Schmiede. Am Schluß des Zuges marschierte die NSVO. und der Arbeitsdienst. Ein besonderes Gepräge gaben dem Zug die Hakenkreuzfahnen der Innungen. Kurz nach 5 Uhr gelangte der Zug auf dem Adolf Hitler-Platz an, woselbst er zu einer Kundgebung Aufstellung nahm. Der Vorstand des Eewerbevereins Kapp eröffnete die Kundgebung mit einer kurzen und markigen Ansprache. Millionen reichen sich heute auch außer dem Handwerkerstand die Hand zum Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Zeder Handwerker solle das seinige dazu beitragen, damit endlich die Zwietracht im deutschen Handwerk aufhöre. Zeder soll in seinem Kolle­gen den Kameraden sehen. Er erinnerte daran, daß die ganze deutsche Wirtschaft auf dem Handwerk ausgebaut sei und forderte auf, seine Pflicht gegenüber dem Handwerk zu erfüllen und so viel wie möglich Arbeit, ja auch den kleinsten Auftrag, zu vergeben. Hierauf sprach Landtags­abgeordneter Vätzner in seiner wie gewohnt leiden­schaftlichen Art über die letzten politischen Ereignisse, ries in einem flammenden Appell alle Wahlpflichtigen auf, bet der kommenden Wahl ihre Pflicht zu erfüllen und schloß mit einemSiegheil" auf den Führer. Die Kundgebung fand mit dem ersten Vers desDeutschlandliedes" und mit demHorst Wessel-Lied" ihren Abschluß.

Freudenstadt, 19. Oktober. (Freudenstädter Allerlei.) Nun scheinen auch bei uns dieschönen Tage von Aran- juez" vorüber zu sein. Am Dienstag gab der Winter hier seine Visitenkarte ab in Form eines kurzenwässerigen" Echneefalles. Mit dem Herbstwetter konnte man ja zu­frieden sein. Die Hausfrauen sind zur Zeit mit Kraur- einmachen beschäftigt und es kostet Filderkraut z. B. der Zentner bei uns 3.50 Mark, während Hausierer von Holz­gerlingen 4.20 Mark verlangten., Kartoffeln verkauften die Haiterbacher letzten Samstag zu 3.804.00 Mark. Hier werden Lagerkartoffeln zu 3.20 Mark ausgeschrieben. Es kommt natürlich immer auch auf die Qualität an, die sich aus einer Zeitungsanzeige nicht beurteilen läßt. Bei dem Festumzug der Handwerker-Werbewoche gaben alle Handwerker ihr Bestes, um das Ganze zu einem Ereignis von nachhaltiger Wirkung zu gestalten. Und man muß sagen, daß dies ihnen vortrefflich gelungen ist. Am heu­tigen 19. Oktober feiert Direktor Geh. Kommerzienrat Paul Zilling in Stuttgart seinen 85. Geburts­tag in erfreulicher körperlicher und geistiger Frische. Zil­ling ist Freudenstädter und zwar ist er hier am 19. Oktober 1848 als Sohn des Apothekers Zilling (heutige Adlerapo­theke am Marktplatz) geboren. Nach dem Besuch der hie­sigen Lateinschule lernte er in der von seinem Großvater mütterlicherseits gegründeten Firma Schill L Wagner in Calw. (Diese Firma ging aus der früher weltberühmt gewesenen Calwer Zeughandlung hervor, die schon am 1. November 1650 errichtet worden war). Nach weiterer Ausbildung im Ausland (Italien, Irland, Belgien) war Zilling von 18731882 Prokurist bei der erwähnten Cal­wer Firma. Am 1. Dezember 1882 übernahm er die Lei­tung des kurz vorher errichteten - Exportmusterlagers in Stuttgart. Diese Stellung bekleidete Zilling 50 Zahre laug mit großer Treue und reichen Erfolgen für unsere Heimat. Erst im vergangenen Zahre legte er sein Amt veranlaßt durch sein hohes Alter und durch ein schweres Augenleiden in die Hände seines Sohnes, des Konsuls Paul Zilling, der schon seit 1. Januar 1913 als Direktor mittätig gewesen war. Durch seine rastlose Arbeit und sein tatkräftiges Eintreten für die Belange der wllrttem- bergischen Industrie hat Geh. Kommerzienrat Zilling sehr viel zum Bekanntwerden dieser beigetragen. Durch Reisen und Vorträge im Ausland, wie z. B. in Paris, Philadelphia usw., hat unser Freudenstädter Landsmann zahlreiche für den Absatz deutscher Erzeugnisse wichtige Verbindungen im Ausland, hauptsächlich über See, angeknüpft. Seiner Hei­mat Freudenstadt hat Eeheimrat Zilling allezeit die Treue gehalten und diese seinen Altersgenossen gegenüber durch die Tat mehrfach bewiesen. Möge dem hochverdienten lie­benswürdigen alten Herrn noch ein weiterer heilerer und beschwerdeloser Lebensabend beschießen sein!

Schömberg, OA. Nebenbürg, 19. Oktober. (Vergebung von Bauarbeiten.) Die zum Erweiterungs- und Umbau des Post­amtes vorgesehenen Schreiner-, Schlosser-, Glaser- und Anstrich- arbeiten sowie Fußbodenbeläge (Stampfasphaltplatten) sind zur Vergebung ausgeschrieben. Die Unterlagen liegen von Mittwoch, den 18. Oktober 1938 bis Dienstag, den 24. Oktober 1933 auf dem Baubüro der Postbauleitung Calw, Postamt, auf. Die Angebote sind bis spätestens Mittwoch, den 25. Oktober 1933, vorm. 11.30 Uhr, in verschlossenem Umschlag mit entspre­chender Aufschrift auf dem Baubüro der Postbauleitung Calw abzuliefern, woselbst die Eröffnung der Angebote stattstndet, der die Bieter beiwohnen können.

Mötzingen, 17. Oktober. (In Schutzhaft.) Am Mon­tag wurde ein hiesiger Einwohner in Schutzhaft genommen, da er einen SA.-Mann in seiner Eigenschaft als SA.-Mann beschimpft hatte.

Tailsinqen, 18. Oktober. (Großes Mundharmonikatreffen in Tailfingen l Wie dankbar breite Schichten der Bevölkerung für gute Darbietungen auf dem Gebiete der Volksmusik sind, zeigte das Werbetreffen für die Mundharmonika das der Bezirksverband der Mundharmonikaorchester am oberen Neckar am 14 und 15. Oktober in Tailfingen veranstaltete. Viele Orchester und Einzelspieler aus der Baar, dem Schwarz­wald und aus dem Unterland musizierten an beiden Tagen auf den bescheidenen Instrumenten in herzerfrischender Weise und wetteiferten in guten Leistungen. Eingeleitet wurde die Ver- anstaltung durch einen Wettstreit von Ernzelspie- lern und Duetten. Während eines Zeitraumes von drei Stunden stellten die besten württembergischen Mundharmonika­spieler, unter ihnen auch frische weibliche Jugend, ihr Können unter Beweis. Die Leistungen waren überraschend gut und ließen erkennen, mit welchem Eifer und mit welcher Liebe das Spiel auf dem volkstümlichsten aller Musikinstrumente nn Hei­matland der Mundharmonika betrieben wird. Am Sonntag- - vormittag wirkten die Spieler an einem Festg o t t e s d r enst aus Anlaß des Handwerkertages mit, wobei es sich zeigte, wie : gut sich die Mundharmonika in eine kirchliche Handlung em- ^ fügt. Den Nachmittag füllte ein volkstümliches Mund- Harm o n i k ak o n z e r t im bis auf den letzten Platz gefüllten großen Lindensaal. Seine besondere Note erhielt das Konz^t durch Massenchöre. Man hörte ausschließlich volkstümliche Weisen wieIm schönsten Wiesengrunde ,Drunten im Unter­land".Muß i denn, muß i denn" usw. Das Deutschlandlied beschloß die eindrucksvolle und in allen Teilen sehr schon ver- haufene Veranstaltung.

Onstmettingen. OA. Balingen, 18. Ott. sEine nerre Bescherung.) Bei einer kürzlich me: staUgeiundenen Hochzeitsfeier stellten ein paar Vösewichte dem Brautpaar 14 Wecker in den Schlafzimmerschrank: sie stellten die Wecker so, daß sich alle 20 Minuten einer meldete. Die Schrank- schlüsssl nahmen die Uebeltäter mit und überließen die Wecker und das Brautpaar gemeinsam ihrem Schicksal

Stuttgart, 19. Oktober. (Besuch italienischer Arbeiter.) Am Dienstag, 24. Oktober, trifft -eine Gruppe von 5 5 Ar­beitern, die auf Einladung der Gaubetrirbszellenabtei- lung Koblenz-Trier eine Studienreise durch Süd- und Süo- westdeurschland macht, in Stuttgarr ein. Es Hände!: sich hier um den ersten Besuch italienischer Arbeiter.

Handwerkswoche. Zum Abschluß der Werbewoche des deutschen Handwerks 1933 veranstaltet die Handwerks­kammer Stuttgart am Sonntag, den 22. d. Mt., nachmit­tags 5 Uhr in der Stadthalle eine unter künstlerischer Lei­tung stehende Kundgebung des Stuttgarter Handwerks, ver­bunden mit Schwäbischem Abend. Zu dieser Veranstaltung werden alle Bevölkerungskreise aufs herzlichste eingeladen. Das Program sieht u. a. einen Einmarsch der Traditions­fahnen des Handwerks und der neuen Hakenkreuzfahnen, die anläßlich dieser Kundgebung an die Innungen überge­hen werden, eine feierliche Lossprechung von 600 Lehrlin­gen, die ihre Gesellenprüfung im Herbst d. I. ablegten und ein großes, von Heimatdichter Lämmle bearbeitetes Fest­spielHandwerksgesellenleben in Lied und Schwank" bei dem u. a. Kräfte vom Süddeutschen Rundfunk und von den Württ. Staatstheater mitmirken.

Honau, OA. Reutlingen, ic>. Ott. (Unfall.) Ein Bau­ernfuhrwerk mit zwei geladenen Obstwagen aus Eenkingen geriet unterhalb der Station Lichtenstein in der Honauer Steige ins Schleudern. Der Bauer Herrmann, der bremsen wallte, geriet dabei unter das Fuhrwerk, wobei ihm beide Füße abgedrückt wurden.

5 eideheim, 18. Okt. (Einbrüche Betrügers In > -.-er Zeit wurden kurz nacheinander 6 Einbrüche vetti'ot. Abends ist es nun gelungen, den Täter in der Person des 18 Jahre alten Schmieds Hermann Keller von hier zu er­mitteln. Er war gerade dabei, in der Wirtschaft zumRa­hen" die Ladenkasse aufzubrechen, als er von der Wirtin überrascht wurde. Er konnte festgenommen werden. Der ledige Easarbeiter Ernst Feuchtenbeiner hat durch einen Knaben an der Kasse des Zirkus Gleich einen alten 50 Markschein wechseln lassen. Zunächst gelang es nicht, den Täter zu fassen. Erst im Laufe des Abends, als wieder­holt versucht wurde, weitere 2 alte 50 Markscheine ebenfalls beim Zirkus in Zahlung zu geben, wurde der Täter ermit­telt und in Haft genommen.

Wangen i. A., 18. Okt. (V e r k e h r s u a f a I l.) Abends wurde bei Oflings der ledige Zimmermann Nepomuk Wei­land von Stempfle Gemeinde Leupolz durch den Lieferwa­gen des Josef Weiß aus Laimnau angefahren. Weiland wurde auf die Straße geschleudert und war sofort tot.

Leutkirch, 18. Okt. (Autounfa! l.) Das Auto, das den Allgäu-Sturm" nach Leutkirch bringt, kam von der Fahr­bahn ab, streifte zwei Ahornbäume und fuhr in den Gra­ben, wo es völlig demoliert liegen blieb. Der Führer, Schmiedmeister Fr. Josef Haltmaier-Wangen, wurde schwer verletzt.

Altmannshofen, OA. Leutkirch, 18. Okt. (Ertrun- k e n.) Sonntag nachmittag ertrank in der Ach das einein­halbjährige Söhnchen des Sägewerksbesitzers Laub. In ei­nem unbemerkten Augenblick fiel es in den Bach, an dessen Rande es spielte, und konnte später als Leiche aus der Ach gezogen werden

' Frledrichstzafen, 18. Okt. (Der Winter beginnt/ Allem Anschein nach wird sich der Winter dieses Jahr früh­zeitig einstellen. Seit einigen Tagen zeigt sich das Gebirge rm Winterkleid und immer weiter kommt der Schnee in die Ebene herab. Die Schneegrenze reicht bis auf etwa 500 Meter herunter. Dabei geht am Vodensee ein scharfer, kal­ter Westwind bei einer Temveratur von 7 Krad Reaumur.

Schwerer Autounfall

Mm, 18. Okt. Der Autobus der Firma König in llnterkirch» berg, der die Strecke UlmLaupheim befährt, stieß mit einem Lastwagen der Reichswehr zusammen. Beide Fahrzeuge wurden dabei sehr schwer beschädigt und vier Personen mußten mit schweren Kopf- und inneren Verletzungen ins Krankenhaus Neu-Ulm eingeliefert werden Der schwere Lastwagen der Reichs­wehr fuhr dem Omnibus in Sie Flanke Bei dem heftigen An­prall wurde eine Frau durch dos Fenster auf die Straße ge­schleudert, wobei sie so schwere Verletzungen erlitt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird Bei den ins Krankenhaus ver­brachten Personen handelt es sich um den Kraftwagenführer Karl Steck aus Unterkirchberg. Fräulein Wqlburga Held aus Oberkirchberg, Theresia Fischer aus Steig OA Laupheim und P. Eisele, Händler aus Ulm.

Die Tagung der schwäbischen Erzieher

Stuttgart, 18. Okl Auf der am 28. und 29. Oktober in Stutt­gart stattfindenden Tagung aller schwäbischen Erzieher und Er­zieherinnen wird Haas S ch e m m. der im Schwabenland wohl- bekannte Reichsführer des NS.-Lehrerbundes, die Sturmfahne und die Fahnen der 62 Kreise des Gaues Württemberg-Hohen- zollern weihen. Fünf Sonderzüge bringen schon am Samstag alle schwäbischen Erzieher nach Stuttgart. Neben zahlreick>en Fachtagungen bringt der Samstag noch wissenschaftliche Vorträge überRasse Kultur und Erziehung" und vier Festaufführungen (Over und Schauspiel) in der Staatstheatern zu Sonderpreisen. Am Sonntag sammeln sich die Tarnende auf dem Marktplatz zur Fahnenweihe Nach dem Marsch zur Staöthalle erreicht die Ver­anstaltung ihren Höhepunkt. Hans Schemm spricht! Lehrer­gesangvereine, 1000 Schüler der Stuttgarter Oberklassen, das Staatstheaterorchester umrahmen die Feier. Der Reichsstatt­halter und der würtr. Ministervräsiüent sprechen zur Erzieher­schaft. Der deutsche Erziehungsstand hat es in der Hand, die Unzerstörbarkeit unseres Volkes und Reiches vorzubereiten. Karten für Sonöerzüge, Theaterveranstaltungen, Tagungen, Stadthallekundgebung, Quartiere besorgt der NS.-Lehrerbund für alle Volksgenossen, auch für Nichtmitglieder. Für alle Schul­arten ist ein schulfreier Tag vom Kultusministerium genehmigt worden, um dem letzten schwäbischen Erzieher die Teilnahme zu ermöglichen.

Bekanntmachungen der NSDAP.

^ NS.-Frauenfchaft und B. d. M. in der Hitlerjugend!

! An dem heute abend 7 Uhr statkfindenden Frauenabend s des Gewerbevereins beteiligt sich NS.-Frauenfchaft und ! B. d. M. möglichst vollzählig.

s Johanna Rafp.

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- An alle Jungvolkfiihrer des Oberamts Nagold

§ Wie ihr alle wißt, ist die HI. und mit ihr das Deutsche Jung- j voll in der HI. aus der Hilfskasse ausgetreten und hat mit der iAgrippina" eine Versicherung eingegangen. Der Beitrag für das ganze Jahr, also für die Zeit vom 1. Okt. 1933 bis 30. Sept. ! 1934 beträgt 0.55 R.M. und sollte schon bereit liegen. Wo er s noch nicht eingezogen ist, muß das sofort geschehen und dem zu- s ständigen Fähnleinfllhrer abgeliefert werden. Diesem geht noch s nähere Anweisung zu.

j Zugleich möchte ich die Bürgermeister auffordern, den jewei- i linen Standortführern Nachricht zugehen zu lassen, ob unsere , Gesuche genehmigt werden.

s Becht, Oberamtsführer des JV.

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Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen NS.-Lehrerbund Kreis Freudenstadt

Am 28. und 29. Oktober findet in Stuttgart ein Schwäbischer Erziehertag statt. Laut Erlaß des Württ. Kultministeriums vom 4. Oktober ist der 28. Oktober für alle Schulen frei, da die Sonderzüge mit 60 Prozent Fahrpreisermäßigung schon am Morgen dieses Tages nach Stuttgart fahren.

Anmeldungen zum Sonderzug, zur Erlangung verbilligter Quartiere und zu den Festvorstellungen im Staatstheater von allen, die irgend mit Erziehung und Unterricht zu tun haben, haben sofort an den Kreisobmann des NSLB. zu erfolgen. Von den Mitgliedern des NSLB. wird eine möglichst rege Teilnahme erwartet. Schänzlin.

Aus Baden

Pforzheim, 18. Okt. (54 lästige Ausländer a u »- ge wiesen.) Vom 1. März bis Ende September 1933 haben, nach polizeilicher Mitteilung, insgesamt 54 Aus­länder, die in Pforzheim ansässig waren und deren An­wesenheit in Deutschland aus strafrechtlichen oder polizei­lichen Gründen unerwünscht war, Deutschland auf Eruick von Ausweisungsverfahren verlassen. Weitere Auswei- fungsverfahren stnd bei der Voltteidirektion noL anbänaia.

Pforzheim, 19. Oktober. (Unfälle.) Der 15 Jahre alte Mechanikerlehrling Emil Gerstenäcker, Rabenstr. 2, brachte gestern nachmittag im Betrieb der Firma Friedrich Speidel die linke Hand in eine Fräsmaschine. Daumen und Zeige­finger wurden gänzlich zerfetzt. Der 18 Jahre alte ledige Metzger Max Kraut vom Schloßberg schlachtete gestern mittag im alten Schlachthof einen Farren. Der bereits geschossene Farren bewegte sich beim Abstechen noch einmal und versetzte dem Metzger einen kräftigen Schlag auf das linke Knie, das verletzt wurde. Ein Viehhändler, der in der Nähe der Unfallstelle war, wurde auf­gefordert, den verunglückten Metzger mit seinem Kraftwagen ins Krankenhaus zu fahren. Seine Nächstenliebe ging aber nur so weit, daß er sagte:Derjenige, von dem er des Vieh gekauft hat, soll ihn auch ins Krankenhaus bringe n".

Keine Preissteigerungen auf dem Jnlandsmarkt Berlin, 18. Oktober. Im Hinblick auf den Erlaß des Reichsarbeitsministers zur Lohnpolitik weist der Reichs­wirtschaftsminister unter Betonung seiner bereits früher an die wirtschaftlichen Verbände gerichteten Mahnungen nun auch in der Öffentlichkeit darauf hin, daß ebenso wie Lohnerhöhungen auch Preissteigerungen auf dem Jnlandsmarkt unterbleiben müssen, da sie die Maßnahmen der Reichsregierung zur Arbeitsbeschaffung und die mir ihr angestrebte Wirtschaftsbelebung gefährden. Zn einer Zeit außergewöhnlicher Wirtschaftsverhältnisse muß er­wartet werden, daß sich jeder mit einem Nutzen begnügt, der an der unteren Grenze der Wirtschaftlichkeit liegt.

Glückwunsch des Reichspräsidenten an den Ehrenmeister des deutschen Handwerks Harry Plate Berlin, 18. Oktober. Der Herr Reichspräsident hat dem Ehrenmeister des deutschen Handwerks Harry Plate in Hannover anläßlich der Vollendung des 80. Lebensjahres mit einem herzlichen Schreiben seine Glückwünsche über­mittelt. Zugleich hat er ihm sein BuchAus meinem Leben", mit einer eigenhändigen Widmung versehen, über­mitteln lassen.

Graf Zeppelin" auf der Weiterfahrt nach Rio de Janeiro Hamburg, 18. Oktober. Nachdem das LuftschiffGraf Zeppelin" nach der Rekordfahrt von 63°/, Stunden am 17. Oktober um 13 Uhr MEZ. in Recife gelandet war, er­folgte, nach Mitteilung der Deutschen Seewarte, der Starr zur Weiterreise nach Rio am 18. Oktober um 10 Uhr MEZ. Um 16.40 Uhr stand das Luftschiff bei Bahia und machte 98 Kilometer pro Stunde.

Zwei Mörder vom SS.-Männern zum Tode verurteilt Chemnitz, 18. Oktober. Der Vlattbinder Marguardr und der Schlosser Beck wurden wegen Feuerüberfalls auf die SS. am 4. April 1932 in Chemnitz, wobei ein SS.- Mann getötet und einer schwer verletzt wurde, zum Tode und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt.

Ehrendolch der Faschistischen Partei für Rudolf Heß München, 18. Oktober. Der Generalsekretär der Faschi­stischen Partei Italiens hat, wie die NSK. berichtet, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, den Ehrendolch der Faschistischen Partei überreichen laßen.

Haiterbach:

Gestorben

Emilie Reichert, geb. Klink.

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