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Nr. 240

Neues vom Tage

Botschafter Nadolny berichtet

Berlin. 13. Okt. Der deutsche Hauptvertreter aui der Abrü> stungskonierenz. Botschaiter Siadoluy, ist am Freitag vormittag im Flugzeug von Geni kommend in Berlin eingetroisen. Als^ bald nach seiner Ankunft in Berlin hat er dem Reichskanzler Adolf Hitler über die Lage in Geni berichtet.

Die deutsch-polnischen Roggenverhandlungen

Berlin, 13. Okt. Die deutsch-polnischen Roggenverhandlungen haben am 11 Oktober im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft begonnen. In einem allgemeinen Gedankenaus­tausch wurde festgestellt, daß ein- Verständigung über die Pflege des internationalen Roggenmarktes :m Interesse der beiden Volkswirtschaften liegen würde. Die Verhandlungen werden m der nächsten Woche wieder ausgenommen werden.

AmerikanischeTeufelsinsel" für Schwerverbrecher bei San Franzisko

Reuyork, 13. Okt. Die amerikanische Regierung hat beschlossen, nach französischem Muster eineTeufelsinsel" für Schwerver­brecher bereitzustellen, wohin 600 Ser gefährlichsten Banditen abgeschoben werden sollen Die amerikanische Teufelsinsel Al- catras Island, befindet sich in der Bucht von San Franzisko. Sie ist von außerordentlich gefährlichen Strudeln umgeben, so datz jegliche Fluchtversuche der Verbrecher hoffnungslos sind.

Neues französisches Giftgas stärkster Wirkung

Berlin. 13. Okr. Blätter berichten, datz zwei Professoren in Clermont-Ferrand, Bert und Dorier, ein besonders wirksames Giftgas erfunden haben, gegen das ein Schutz so gut wie un­möglich sei. Das Kriegsministerium sei in das Geheimnis nicht eingeweiht; aber im Falle eines Angriffs könnten innerhalb von acht Tagen genügende Mengen dieses Gases für Bomben und Granaten hergestellt werden. Gegen dieses Gas könne man sich durch keinerlei Masken verteidigen,' denn es greife nicht nur die Atmungsorgane, sondern den ganzen Körver an.

Reichsbauerntag rn Weimar vom 20. bis 23. Oktober

Wie die Pressestelle des Reichsbauernführers mitteilt, findet in der Zeit vom 20. bis 23. Oktober ü. I. derErste Reichs­bauerntag" in Weimar statt. Das Programm sieht zunächst für Freitag, den 20. Oktober, eine Begrüßung des Reichsbauern­führers, üre Einweihung des Darre-Hauses vor Bei der für > Sonntag nachmittag anberaumten großen Bauernkundgebung I werben Ministerpräsident Marschler. Lanoesbauernführer Peuk- kert, Staatsrat Meinberg und Reichsbauernführer Darre das Wort ergreifen.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 14. Oktober 1933.

Gründung einer Freiw. Sanitätskolonne. Wir weisen nochmals darauf hin, daß am morgigen Sonntagmittag 2 Uhr beim Schulhaus auf dem Marktplatz eine Sani­tätsübung der Sanitätskolonne Nagold stattfinden wird. Uebungsgedanke: In das Schulhaus hat ein Blitz und zwar ein kalter Strahl eingeschlagen. Bei entstehen­der Panik unter den Kindern gibt es Schwer- und Leicht­verletzte. Die Ueberprüfung der Uebung erfolgt durch Kolonnenarzt Dr. Beck. Anschließend findet ein Propa­gandamarsch durch die Stadt und eine Versammlung imGrünen Baum"-Saal statt, die die Gründung einer Sanitätskolonne in Altensteig zum Zwecke hat.

Die Kirche im neuen Staat. Auch an dieser Stelle darf auf den Vortrag hingewiesen werden, den Herr Ober­kirchenrat Presse! aus Stuttgart morgen, am Sonntag abend um 8 Uhr, im großen Saal des Gemeindehauses halten wird. Das Thema lautet: Die Kirche im neuen Staat. Jedermann weiß, daß mit der Erneue­rung unseres Staates auch in der evangelischen Kirche wich­tige Veränderungen notwendig geworden sind und noch bevorstehen. Der Vortrag soll Antwort geben auf alle Fragen, die in dieser Hinsicht die Eemeindegenossen bewe­gen. Jedermann ist freundlich dazu eingeladen. Der Redner ist vielen in der Gemeinde von seiner früheren Tätigkeit als Stadtpfarrer in Nagold her bekannt. Nachher war er Studentenpfarrer in Tübingen und wurde von dort aus in den Oberkirchenrat berufen. kl.

Stadtpfarrer Breuninger gestorben. InSüssen OA. Geislingen starb in seinem 81. Lebensjahr nach kurzer schwerer Krankheit Pfarrer a. D. KarlWilhelm Breuninger. Er kam im Jahre 1898 von Nordheim hierher und war bis 1908. also zehn Jahre Stadtpfarrer in Altensteig, wo er noch in allseitiger Erinnerung ist. Seine nächste Pfarrei in Groß-Süssen hatte er bis zum Jahre 1925 inne und lebte seither dort im Ruhestand.

Zum Standarten - Führer befördert. Der seitherige Sturmbannführer Theurer in Düsseldorf, Sohn des Georg Friedrich Theurer in Ueberberg, wurde zum Standarten-Führer befördert. Die Düsseldorfer NSDAP.-Presse schreibt hierüber wie folgt:Mit Führer­befehl der Obersten SA.-Führung wurde Sturmbann­führer Theurer mit Wirkung vom 1. 7. 1933 ab zum Standartenführer befördert. Diese ehrenvolle Beförderung löste bei allen nationalsozialistischen Kraftfahrern und Motor-SA.-Männern im Gau Düffeldorf ungeteilte Freude aus. Handelt es sich doch um einen alten Kämpfer mit der Mitgliedsnummer 37 292, der sich um den Aufbau und die Organisation des Nationalsozialistischen Kraftfahrt-Korps und der Motor-SA. besonders verdient gemacht hat und außerdem als NSKK.- und Motor-SA.-Führer außer­ordentlich beliebt und geschätzt ist."

Bericht über die Gemeinderatssitzung am 11. Oktober 1933 Anwesend: Der stellvertretende Vorsitzende und 7 Stadträte, I Abwesend: Stadtrat Walz und Kalmbach II. s

Der städtische Forstmeister berichtet eingehend über die ' Holznutzung des kommenden Jahres. Diese wird streng nach forstwirtschaftlichen Grundsätzen durchgeführt und beträgt wie seither 6800 Festmeter Gesamtnutzung. Der Hauptteil wird

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Das Ergebnis des Lokaltermins

Berlin, 13 Okt Senatspräsident Dr. Dünger eröffnete am Freitag die Sitzung mit Mitteilungen über die Augenschein­einnahme am Donnerstag abend. Er erklärte, die Augenschein­einnahme konnte bedauerlicherweise den Zuschauern und ins­besondere der Presse nicht so nahegebracht werden, wie die son­stigen Verhandlungen des Gerichts. So viel aber kann ich fest­stellen: Die Augenscheineinnahme hat zur Klärung von Wider­sprüchen zwischen Zeugenaussagen beigetragen, ebenso auch zur Erläuterung dieser Bekundungen der Zeugen. Insbesondere haben Zeugen zum Teil in Abweichung von ihrer früheren, hier an Ort und Stelle gegebenen Aussage nicht bekunden können, daß es mehr als eine Person gewesen ist, die in das Gebäude einstieg. Ebenso auch nicht, daß mehr als ein Mann hinter den Glasfenstern im Erdgeschoß entlang gegangen ist. Derartige Mög­lichkeiten waren ja schon früher als gegeben bezeichnet worden. Die Besichtigung hatte nur den Zweck, die Orts- und Veleuch- tungsverhältnisse für diejenigen, die die Sache zu beurteilen haben, klarzustellen.

Oberreichsanwalt Werner: Ich möchte mir Vorbehalten, ge­legentlich später darauf zurückzukommen, ob bereits wirklich für feststehend angenommen werden kann, daß unten nur ein Mann gelaufen ist Ich behalte mir eine Würdigung des Ergeb­nisses vor

Vorsitzender: Ich möchte nochmals betonen, daß ich nichts be­hauptet habe. Ich lehne die Würdigung des Ergebnisses ab. Aber die Tatsache glaube ich Mitteilen zu können, daß am Don­nerstag abend kein Zeuge bekundet hat, daß mehr als einer unten entlang gelaufen ist. Ich habe nur etwas mitgeteilt, was jeder Anwesende, wenn er nahe genug hätte herankommen kön­nen, selbst sehen konnte

Rechtsanwalt Dr. Teichert beantragt sodann zur Entlastung des Angeklagten Dimitroff eine Reihe von Zeugen zu laden. Zur Entlastung der Angeklagten Popoff und Tanefs beantragt der Verteidigung die Ladung sämtlicher Kellner desBayern- Hofes" und des Majors Schröder. Schließlich beantragte der Verteidiger die Ladung zahlreicher Zeugen aus Moskau, um die Anwesenheit Popoffs in der Sowjetunion im Laufe einer bestimmten Zeit festzustellen. Die Vernehmung eines Berliner Zeugen wird zum Beweise dafür gewünscht, daß Taneff vom 25. Februar bis 4. März m der Brandenburg-Straße gewohnt haben soll. Schließlich soll der Reichstagsangestellte Neubauer bekunden können, daß er sich entgegen dem Zeugen Gericke nicht an den Mannmit der auffallenden Haartolle" (van der Lubbe) erinnern kann.

Angesichts der Fülle der Beweisanträge des Verteidigers be­hält sich Oberreichsanwalt Werner eine Entscheidung bis Sams­

tag vormittag vor Er vetont aber, datz ihm schon jetzt ein Teil dieser Beweisanträge unerheblich zu sein scheine.

Weitere Beweisaufnahme

Ls wird dann die Beweisaufnahme fortgesetzt.

Polizeiwachtmeister Poefchel gibt feine Wahrnehmungen wie­der, die sich im wesentlichen mit den übrigen Darstellungen der Vorgänge decken.

Der Angeklagte van der Lubbe zeigt sich heute noch apa­thischer, als dies an den bisherigen Lerhandlupgstagen der Fall war. Er hat den Kopf noch tiefer gesenkt als vorher. Poeschel schildert dann sehr eindrucksvoll den Moment, als er den An­geklagten van der Lubbe zuerst erblickte und sestnahm. Der Zeuge hatte keineswegs den Eindruck, als ob van der Lubbe fliehen wollte. Lubbe, erklärt ser Zeuge, sei zwar zurückgeschreckt, aber vollständig ruhig geblieben. Der Angeklagte sei vollständig auf­recht gegangen. Der Zeuge Poeschel hatte auf Befehl des Leutz. nants Lateit schon früher seine Pistole gezogen und rief nusi dem van der Lubbe zu: Hände hoch! van der Lubbe kam Vieser Aufforderung sofort nach Der Zeuge trat an ihn heran unkl tastete seine Hosentaschen ab. Er fühlte in der Seitentasche der Hose ein Taschenmesser und in der Gesäß-Tasche fand er einen Paß, außerdem ein Taschentuch und einen Geldbeutel. Außer den Hosen und den Schuhen hatte van der Lubbe nichts an, auch kein Hemd mehr. Er war schweißüberströmt. Das Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Er zeigte sich zunächst erschreckt, blieb aber sonst vollständig ruhig. Seinen Gesichtsausdruck nennt der Zeuge gleichgültig. Der Zeuge hat dann später den Angeklagten zur Brandenburger Torwache geführt.

Rechtsanwalt Dr. Sack gibt zu Beginn der Verhandlung fol­gendes Telegramm bekannt, oas ihm zugegangen ist: Zeitungen veröffentlichen Pariser Telegramm, wonach brasilianischer Jour­nalist Martins Castello aus Veranlassung Sacks wegen Tendenz­bericht über Leipzig aus Deutschland ausgewiesen. Falls un­zutreffend erforderlich Dementi. Ich erkläre hiermit, so fährt Dr. Sack fort, dag ich einen brasilianischen Journalisten dieses Namens überhaupt nicht kenne, daß ich von hier aus nach keiner Richtung hin bei irgend einer Behörde vorstellig geworden bin. daß ein Journalist dieses Namens aus Deutschland ausgewiese» wird. Wenn ein solches Pariser Telegramm existiert, ist es, soweit es meine Person betrifft, eine Lüge. Auch der Ober­reichsanwalt betont, datz ihm von der Angelegenheit nichts be­kannt sei.

Die Verhandlung wird dann mit der Vernehmung des Zeu­gen Wendt, des Nachtpförtners des Reichstags, und des Zeu­gen Seranowitz, des Hausinspektors des Reichstags, beschlossen.

in den Hinteren Waldungen geschlagen. Der Gemeinderat stimmt der vorgesehenen Fällung nach Standort und Sortimen­ten zu. Genehmigt wird weiter die Abgabe von Deckreis wie seither an die Ortseinwohner, ebenso soll Zierreis so gut als möglich zum Verkauf gebracht werden. Die Liefe­rung und Beisuhr von Steinen auf die Waldwege wird den Mindestfordernden zu ihrem Angebot zugeschlagen. Auf 1. Januar 1934 wird die Kanzlei des städt. Forstamts im Interesse eines engeren und leichteren Zusammenarbeitens der städtischen Behörden in ein noch leerstehendes Zimmer im Rathaus verlegt. Die seitherige Vergütung für die Kanzlei­stellung entfällt damit.

Das frühere Kunstmllhlegebäude (Pension W a l d fr i e d e n") kommt durch den Wegzug der Frau Dam- bach geb. Hehr zur Neuverpachtung. Einmütig wird die Auffassung vertreten, daß es im Interesse des Fremdenverkehrs gelegen wäre, das Anwesen möglichst wieder als Pension zu vermieten. Es soll durch Ausschreiben in verschiedenen Zei­tungen versucht werden, einen geeigneten Pächter wieder zu finden.

Die Vürgersteuer 1934 wird in gleicher Höhe wie 1933, d. h. mit 300 Prozent des Landessatzes erhoben.

Die Ankerbrücke wird nach genommenem fr. Augenschein nun ganz mit Eisenträgern und einem Betonbelag hergestellt. In Würdigung der ihnen damit zukommenden Vorteile eines unbeschränkten Befahrens mit Lastwagen haben als einmaligen Beitrag geleistet: Gebrüder Rath 350 -4t und Sägewerksbes. Fezer 150 -4l, welche dankbar angenommen werden.

Zur Deckung der Kosten der Seltengrabenbrücke ist außer dem vorhandenen Fond und den Förderungsbeiträgen als Notstandsarbeit noch ein Betrag vpn 3500 -4l erforderlich, der aus Mitteln des Arbeitsbeschaffungsprogramms zu 3 Prozent insen erhältlich ist. Es wird beschlossen, um Genehmigung der chuldaufnahme nachzusuchen; die entsprechenden Schuldscheine werden unterzeichnet.

Die Vergütung des Maulwurffängers aus der Stadtkaffe wird von 10 ^ auf 15 erhöht, nachdem der Vieh­versicherungsverein keinen Zuschuß mehr leistet. Zur Bekämp­fung der Mäuseplage wird die Beschaffung des Giftweizens auf Kosten der Stadtgemeinde genehmigt; die Verteilung und Auslegung aber dem Viehversicherungsverein übertragen.

Die neue Lehrerin der städtischen Frauenarbeits­schule, Frau Daub, ist auf 1. Oktober ds. Js. eingetreten. In den zu bildenden Frauenortsschulrat werden durch Zu­ruf bestimmt, die Lehrerin, der Schulvorstand, der Stadtvor­stand, der Stadtpfleger, Frau Oberamtsbaumeister Köbele und Frau Schneidermeister Bühler. Auch das Schulgeld wird neu festgesetzt. Ausschlaggebend war dabei, schon durch die Fest­setzung des Schulgelds auf eine gewisse Regelmäßigkeit des Be­suchs hinzuwirken. Es wird deshalb das Schulgeld nicht mehr nach Monaten, sondern nach Kursen festgelegt, wobei die Bezah­lung des ganzen Betrags möglichst zum Schulbeginn zu erfolgen hat. Das Schulgeld beträgt bei Eanztageskurs 18 -4t, bei Halb­tageskurs 9 -4l und bei evtl, stattfindenden Abendkursen ent- ! sprechend weniger. Eastschülerinnen sollen möglichst eine Aus- : nähme bilden; für sie beträgt das Schulgeld 2.50 -4t für die i Woche; auch eine kleine Maschinenmiete wird festgesetzt. !

Kraftfahrunternehmer Stickel hat um Ueb erlass ung weiteren Platzes bei seinem Neubau nachgesucht. Dem , Gesuch wird entsprochen unter Festsetzung eines Preises von i 3 -4t für den Quadratmeter. !

Zum Schluß werden noch einzelne kleinere Sachen besprochen und ein Armenfall behandelt. Auch wird aus der Mitte des > Eemeinderats unter Hinweisung auf einen Fall anderwärts noch eine Besprechung der Wasserverhältnisse im : Nagoldbett herbeigeführt. Bei dem niederen Wasserstand : wie gegenwärtig ist deutlich erkennbar, wie die Abwässer das ! bißchen Nagoldwasser verschmutzen und wenn man bedenkt, daß ' in jedem Haushalt mehr oder weniger Chemikalien verwendet ' werden, so braucht man sich nicht wundern, wenn gelegentlich : auch die Fische ein solches Wasser nicht mehr ertragen können. ! Bestimmte Berufe oder Kreise dann für ein Fischsterben ver- antwortlich zu machen, ist unter solchen Umständen nicht an- i gängig. s

Freudenstadt, 15. Oktober. In den nächsten Tagen tritt der Vorstand des Forstamtes Steinwald (Freudenstadt- Südj, Forstmeister Karl Barth, infolge Erreichung der Altersgrenze in den wohlverdienten Ruhestand. Mit ihm schei­det ein Forstmann von echtem Schrot und Korn aus dem staat­lichen Dienste, der nahezu ein Menschenalter in und um Freu­denstadt verbracht und dort in vorbildlicher Weise die ihm an­vertrauten umfangreichen Staats- und Gemeindewaldungen betreut hat. Von 1898 an war Barth zehn Jahre Forstamt­mann in Pfalz grafenweiler, anschließend 16 Jahre Oberförster, bezw. Forstmeister in Klosterreichenbach und zuletzt ab 1924 als Forstmeister Vorstand des Forstamtes Steinwald in Freudenstadt. Zahlreiche Wegbau­ten, die wesentlich zur Ausschließung der herrlichen Waldgebiete rings in der weiteren Umgebung unserer Stadt beitrugen, geben dauernde Kenntnis seines verdienstvollen Wirkens. Auch der Schwarzwaldverein ist dem rührigen Forstmann zu Dank ver­bunden. U. a. war Forstmeister Barth, Gründer, langjähri­ger Vorstand und Schriftführer des Bezirksvereins Kloster­reichenbach, eine Tätigkeit, die ihm in dankbarer Würdigung seines ersprießlichen Wirkens die Ehrenmitgliedschaft eintrug. Seinen Lebensabend wird der nun aus dem Amte Scheidende hier im Schwarzwald, mit dem er sich innig verwachsen fühlt, verbringen.

Calw, 13. Oktober. (Reichshandwerks - Werbewoche.) Anläßlich der Werbewoche des Handwerks findet am Sonn­tagvormittag gemeinsamer Festgottesdienst statt und nachmittags wird ein Festzug mit einer größeren Anzahl Festwagen die historische Bedeutung des Hand­werks sinnbildlich veranschaulichen.

Liebenzell, 13. Oktober. Das seitherige Erholungs­heim der Allg. Ortskrankenkasse Baden-Baden in Bad Liebenzell ist nebst den Zimmereinrichtungen mit großem Garten für 40 000 Mark an die Stadtgemeinde Bad Lie­benzell käuflich übergegangen. Die neue Käuferin beab­sichtigt, in dem Anwesen die im Städt. Kursaal fehlenden Lese- und Spielzimmer unterzubringen und die übrigen Räume zu verpachten. Das stattliche Gebäude wurde kurz vor dem Weltkrieg erbaut und erforderte einen Aufwand von 75 000 Mark.

Höfen a. d. Enz, 12. Oktober. Infolge der anhaltenden Trockenheit im Nachsommer streiken einige Quellen der hiesigen Wasserversorgung, so daß in einigen Teilen des Dorfes empfindlicher Wassermangel eingetre­ten ist. Im Hinblick auf Feuersgefahr muß in den Reser­voirs immer ein gewisser Vorrat vorhanden sein, weshalb, die Hausleitungen in gewissen Zeiten gesperrt werden müssen. Es ist dies hinsichtlich des Hochbetriebes in den Mostereien und Küfereien überaus unangenehm.

Entringen, OA. Herrenberg, 13. Oktober. (Von einem Auto angefahren.) Gestern wurde der 12jährige Otto Lrändle von einem Auto angefahren, wobei er eün'n Oberschenkelbruch und einen Schädel- bruch erlitt. Er wurde in die chirurg. Klin k einaeliefert.

Rottenburg, 13. Okt. (Tödlich verungtuar.j Mer- tag morgen wurde der Buchhalter und Kriegsteilnehmer Anton Iohner beerdigt. Bei der dritten Strophe des Lie­desIch hatt' einen Kameraden" wurden Salutschüsse ab­gegeben; dabei zerriß es den Böller. Der die Böller bedie­nende Josef Höschle wurde von einem Splitter getroffen, der ihm die linke Schulter und die Lunge zerschmetterte. Der Tod trat sofort ein.

Hechingen, 12. Oktober. (Beurlaubung von Stadt­pfarrer Katz.) Am 6. September hat die Eeneralsynode in Be'-lin ein Kirchengesetz betreffend die Rechtsverhält­nisse der Geistlichen und Kirchenbeamten angenommen. Im Z 3 dieses Gesetz:.- heißt es:Geistliche oder Beamte,