Schmach des 20. Jahrhunderts zu bezeichnen, datz England seine Hand zu dem ungeheuerlichsten Ver­brechen geliehen hat, das seit Bestehen zivilisierter Nationen und durch verblödeten Fanatismus und gehirnkranken Chauvinismus geeinigten französisch- dekadenten und russisch-barbarischen Völkern verübt worden ist, und ich bin überzeugt, datz die Geschichte ihr einstimmiges Verdammungsurteil gegen die Staatsmänner in England noch mehr ausdrücken wird, als Frankreich und Rußland. Ich kann mir nicht denken, datz die englische Regierung ihr Volk lange hinter sich haben wird. Ich glaube weit eher, datz dieses Volk den verantwortlichen Staatsmän­nern über ein kurzes den Prozetz machen und datz England den Krieg >am ehesten einstellen wird. Denn nächst Amerika hat England das eminenteste Inte­resse an der Erhaltung Deutschlands. Das degene­rierte Frankreich ist wert für den Untergang. An Frankreich verliert Amerika ebensoviel und ebenso­wenig wie an Rußland, das für uns den Inbegriff alles Scheusäligen bildet. Unsere Wünsche begleiten Deutschland, daß es durch diesen Ozean von Blut und Elend hindurch sich die Kraft bewahrt, ein neues, herrliches, friedfertiges Europa unter deutscher Füh­

rung zu schaffen. Wer so viel Kulturgüter hervor­gebracht hat, wer durch Disziplin, Fleiß und Schöp­ferkraft die rückhaltlose Bewunderung von Gegen­wart und Zukunft herausfordert, der hat das volle Recht, zu leben und zu gedeihen. Ich müßte an Him­mel und ewiger Gerechtigkeit verzweifeln, wenn die­ses Deutschland durch einen einzigen ruchlosen Akt der Barbarei zugrunde gehen sollte."

Der Sieger von Longwy.

Herr Kronprinz Willem, vermöble sie fest Und mache sie springen wie vor der Pest!

Hell leuchtet ans Deiner fröhlichen Jugend Die Sonne des Mannes, die Siegertugend!

Nur druff! Immer feste druff!"

Sie schürten'uns Feuer seit manchem Tag, Jetzt lösche mit Blei und Granatenschlag Und hilf uns die deutsche Habe retten.

Mit Kolbenschlägen und Bajonetten!

Nur druff! Immer feste druff!

Und schreist Du es lachend über Dein Heer, Nein, heute verdenkt es Dir keiner mehr!

Ob Wahrheit dies Wort, ob es Mythe war, Ob Schuld oder nicht beut zahlest Du bar,

Wir sahen im Sonnengesunkel gleißen Die klingende Münze aus deutschem Eisen!

Nur druff! Immer feste druff!"

Sie wollten zermürben das deutsche Haus,

Mit feurigen Ruten treib' sie hinaus!

Und noch im Rennen sollst Du ihn zwiebeln,

Den Fuchs mit den Siebenmeilenstiebkln!

Nur druff! Immer feste druff!"

Und wenn er im Springen zu hurtig wär',

So depeschier' es noch hinter ihm her!

Du Sieger von Longwy, stark und frei,

Dein lachender Lenz ward männlicher Mai! Iungkörniger Hohenzollernsamen,

Dir geben die Deinen den Ehrennamen!

Prinz Druff! Immer feste druff!"

Blüh' weiter, weiter, und werde zum Daum,

Der Garten des Sieges hat wachsenden Raum!

Und wenn Dir die Deutschen zur Heimkehr reichen Den grünen Kranz von den heimischen Eichen.

Nur druff! Immer feste druff!"

Die Krone des Sieges, die ewig grünt,

Du darfst sie tragen, Du hast sie verdient!

Ludwig Ganghofer imTag"..

Für die Echriftl. verantwortlich: I. V. vr. P. Nadig. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei

Amtliche und privat Anzeigen.

Bekanntmachung

betr. llMMW m Milieu da zm HeereMeust eiuberusenn RaniWft«

Die von den Truppenteilen abgestempelten roten Ausweise für die Unterstützungsgesuche wollen alsbald beim Stadtschultheißenamt abgegeben werden.

Calw, den 31. August 1914.

Stadtschultheißenamt:

I. D.: Braun.

Calw.

Lehrgeldsbeitröge M Stiftungen.

Aus drr in der Verwaltung der Stiftungspflege stehenden Ioh. Georg Dörtenbach'schen Stiftung und der Georg Friedrich Schauber'schen Stiftung sind Mittel zur Gewährung von Lehrgeldsbeiträgen an gut beleumundete Söhne und Töchter in Calw anfäßiger, wenig bemittelter Eltern zur Verfügung. Nach gemeinderätlichem Beschluß vom 9. Okt. 1913 soll jährlich nur eine Stiftungsverteilung auf 1. Oktober stattfinden.

Bewerbungen um Lehrgeldsbeiträge für die diesjährige Verteilung wollen bis spätestens 15. September 1914 bei dem Unterzeichneten (Bahn- hofstr. 524), zur Vorlage an den Gemeinderat eingereicht werden.

Den Bewerbungen sind Lehrverträge und Führungszeugnisse bei- zuschließen.

Den 1. September 1914.

Stistungspfleger:

Bühner.

Wir nehmen wie seither von jedermann

Sparkaffengelder

sowie

Darlehen

entgegen und verzinsen letztere je nach Kündigung bis zu 4'/,°/«.

Unser sonstiger

Geschäftsbetrieb

geht überhaupt in gleicher Weise seinen^Weg.

Spar- und Borschußbank Calw.

Am Mittwoch, den 2. September, von vormit­tags 7 Uhr ab, haben wir

in Calw

im Gasthaus z. Löwen, einen sehr großen Transport erstklassigen Viehs zum Verkauf, worunter schöne

MNcdküde,

kW. KSHe o. hch- KWige KMnueu, r7 Hölle jillkke SchOchskll Md Stiere, solvik schöms Jungvieh,

zum Verkauf, wozu Liebhaber freundlichst einladen

Mlu Md Mar MenglM.

Calw, 1. September 1914.

Danksagung.

Allen denen, die uns während der »langen Krankheit und dem Hinscheiden 'unseres lieben unvergeßlichen Bruders, Schwagers und Onkels

Zigarrenmacher,

in irgend einer Art ihre Liebe und Teilnahme bezeugten, insbesondere für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpfarrers, für die zahlreiche Leichenbegleitung, den Herrn Ehren­trägern, sowie für die vielen Blumenspenden, sagen herzlichen Dank.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Friedrich Kaag.

Aufruf!

In dem Gedanken, daß

fiir tie durch de» Krieg i» Nil M«e»

I»rd!ci«»i im Weil »»d Verdienst

mindestens ebenso wünschenswert ist, wie Barunterstützung, so wird im alten Krankenhaus hiezu Gelegenheit geboten werden. Des Nähens kundige Frauen ausmarschierter Soldaten werden unter Anleitung aus neuen Stoffen oder getragenen Kleidern

hauptsächlich Kinderkleider verfertigen,

welche dann im Laus des Winters an Bedürftige abgegeben werden.

Zu diesem Zweck bitten wir hiesige Geschäftsleute und Private herzlich durch

Abgabe von Stoffen, Resten und Nähartikeln, durch Ueberlaffung von getragenen Herren-, Frauen- und Kinderkleidern und Weißzeug

dieses Unternehmen zu fördern.

Die Gaben

wollen am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag vormittag von 1012 Uhr nur nachmittags von 35 Uhr im alten Krankenhaus, Zimmer Nr. 12, eine Treppe» abgegeben werden.

Für jede Beisteuer wird zum Voraus herzlich gedankt.

_ Zrauenverein (F R.)

^ Rotes Kreuz.

Weitere Liebesgaben gingen dem Roten Kreuz zu:

11 Fl. Himbersaft Herr Käppler Kentheim, 1 Korb Pflaumen, Frau Wil­helmine Schönhardt Lützenhardt, 6 Paar Filzpantoffeln Herr Schauffelberger hier, 2 Flaschen Heidelbeergeist Herr Schlatterer hier. Ungenannt: 16 Pakete Tee, 16 Pakete Cacao, 2 Flaschen Heidelbeersaft, 8 Flaschen Kirschsaft.

Allen Spendern herzlichen Dank. Weitere Gaben stets willkom­men, besonders: Rohes Obst, Eier, Butter, Geflügel, Bier, Filzpantoffeln.

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