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..Verständigung mit Svllsuß? !

München, 10. Sevt. Im Bayerischen Rundfunk hielt am Sonn- i lag abend der Landesinsvekteur der NSDAP, für Oestrreich, s Habicht, einen Vortrag, in der er sich über die Maßnahmen ^ der Dolliuß-Regierung und die Forderungen der NSDAP, in Oesterreich aussorach. Der Redner führte aus: !

Am IS. Juni ds. Js.. als das Verbot der NSDAP. Oesterreichs l ausgesprochen wurde, erklärte man in zahllosen österreichischen Ministerreden, endgülng und unwiderruflich müsse dem Ratio- s

nalsozialismus in Oesterreich ein Ende bereitet werden,' das z Verbot sei nicht etwa ein vorübergehendes, sondern ein endsül- . tiges usw. i

Nachdem inzwischen drei Monate ins Land gegangen sind, gebe aus vielen Aeußerungen Londoner Pariser. Schweizer und rumänischer Blätter immer wieder hervor, daß auch das bisher Dollfuß-freundliche Ausland nunmehr jede Hoffnung aufgeben und damit den Bundeskanzler und sein Regime vreisgegeben habe. Nichts sei bezeichnender, als daß der gleiche Kanzler, der sich vor drei Monaten noch stolz seiner Freundschaft mit Eng­land und des ihm dort bereiteten warmen Empfanges gerühmt habe, vor einigen Tagen die größte englische Zeitung, dieDai­ly Mail", im ganzen Bundesgebiet beschlagnahmen lassen mubre, um zu verhindern, daß seintreues" Volk erfahre, wie man heute in England über ibn und seine Zukunftsaussichten Lenke. Diesen Hintergrund müsse man kennen und sich vor Au­gen halten, wenn man nun erfährt, daß der Bundeskanzler Dollfuß vor wenigen Tagen einem französischen Journalisten er­klärte. er halte eine Verständigung mit den Nationalsozialisten Oesterreichs kür möglich, und daß er diese Erklärung kurz darauf auch in einer öffentlichen Versammlung wiederholte. Der Mann also, der sich noch vor knapp drei Monaten vermaß. Len Natio­nalsozialismus in Oesterreich mit Stumps und Stiel auszurot­ten. ist also beute bereit, sich mir ihm zu verständigen. Er gibt damit zu, daß er in dem von ibmbegonnenen Kamme unterlegen ist. möchte aber dennoch die Bedingungen diktieren, unter denen der Kampf beendet werden könne, wie dies ebenfalls aus den jüngsten Aeußerungen hervorgebl.

Dazu sei namens der nationalsozialistischen Bewegung Oester­reichs folgendes zu sagen: Bis zum Frühjahr dieses Jahres war die nationalsozialistische Bewegung in Oesterreich in stetiger Ent­wicklung zu einer Macht herangewachsen, die aus dem öffentlichen und politischen Leben wie der Bundeskanzler dem Vortragenden persönlich zugegeben habe überhaupt nicht mehr weggedacht werden konnie und die daher rechtlich und moralisch i einen Anspruch darauf hatte, entsprechend ihrer Stärke an der Macht beteiligt zu werden. Angesichts dieser Lage gab es für die Regierung Dollfuß die Möglichkeit der friedlichen Lösung oder die Möglichkeit der gewaltsamen Lösung.

Die nationaliozialistische Bewegung Oesterreichs erstrebt »ach wie vor eine friedliche Lösung, aber sie ist beute weniger den» je geneigt, von ihren grundsätzlichen Forderungen abrugehen, die sie seinerzeit der Regierung stellte.

Sie verlangt: Volle Wiederherstellung ihrer Rechte und Frei­heiten als polnische Partei nach dem Buchstaben und Sinn der Verfassung und der Gesetze. Rücknahme aller Maßregeln gegen Führer und Angehörige der Bewegung. Beteiligung an einem llebersangskabinett in einem ihrer Stärke entsprechenden Ver­hältnis. Ausschreibung von Neuwahlen zum nächstmöglichen Ter­min und daraus folgend die Bildung einer Regierung nach dem Schlüssel des Wahlergebnisses.

Wenn in diesem Zusammenhang immer wieder die Befürch­tung geäußert und von Wien aus naheliegenden Gründen plan­mäßig genährt wird, als ob ein Zurmachtkommen des Natio­nalsozialismus gleichbedeutend sei mit der Vollziehung des An­schlusses au das Reich ohne Rücksicht auf die bestehenden Ver­träge, wodurch dann zwangsläufig europäische Verwicklungen entstehen würden, so kann eine solche Darstellung nur aus Un­kenntnis oder Böswilligkeit gegeben werden.

Die NSDAP. Oesterreichs hat niemals einen Zweifel daran gelassen, daß sie in den Verträgen von St. Sermaiu und Ver­sailles eine Vergewaltigung des deutschen Volkes in Oesterreich erblickt und daß ihr höchstes programmatisches Ziel die Ber­einigung Oesterreichs mit dem Reich ist. sie hat aber ebensowenig jemals einen Zweifel daran gelassen, daß sie diese» Ziel und die Abänderung der ihm entgcgensteheudeu Verträge nur auf dem Wege der friedlichen Verständigung mit alle« in Frage kom- « e nLt» Mächte» «strebt.

ri-Boei-Kavilöii König t

Magdeburg, 9. Sepl. Kapitän König, der im Weltkriege mit dem U-BootDeutschland" die erste, in der ganzen Welt Auf­sehen erregende Kriegsfahrt von Deutschland nach Amerika machte, ist in Gnadau. Kreis Kalbe, un Alter von 66 Jahren gestorben. Kapilän König war schon seit einiger Zeit leidend und konnte an der großen Ehrung, die ihm kürzlich zum 17. Jah­restag seiner Rückkehr von Amerika zuteil wurde, nicht mehr persönlich teilnehmen.

Dr. h. c. Paul König wurde am 20. März 1867 in Rohr (Thü­ringen) als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach Besuch des Franke-Eymnasiums in Halle ging er als Schiffsjunge zur See, besuchte dann die Navigationsschule in Geestemünde und legte 1884 das Kapitänsex amen ab. worauf er beim Norddeutschen Lloyd zunächst als Schinsoffizier und später als Kapitän des DampfersSchleswig" Verwendung fand. Als Seeoffizier der Reserve wurde er bei Kr-egsausbruch dem LinienschiffBranden­burg" zugeteilt Im Frühjahr 1916 wurde er beurlaubt, um in die Dienste der neugezründeten Deutschen Ozeanreederei in Bre­men einzutreten, einer F,rma. von deren Absichten damals nur wenige wußten. Am 19 Juli 1816 wurde die Welt dann von der Kunde überrascht. Laß ein deutsches Handels-U-Boot in Baltimore angekommen sei, das von einem gewissen Kapitän König befehligt wurde. König wurde von den sportbegeisterten Amerikanern trotz der schon vorherrschenden Kriegsstimmung glänzend empfangen. Am 23. August desselben Jahres traf er mit seinem Boot, dertl-Deutschland". wieder wohlbehalten >n Bremen ein. Noch im selben Jahre durchquerte er mit seinem Boot im November den Ozean zum zweitenmal und lies dies­mal New-London an. Von dieser Fahrt kehrte er am 10. De­zember 1916 zum zweitenmal glücklich >n die Heimat zurück.

S ch w a rz »8Nser TsZeszeits«,

Sie Luchersrier m Wittenberg

Wittenberg, 19. Sevt. Der Hauptfesttag der Wittenberger Lu­therfeiern am Sonntag gestaltete sich zu einer sehr eindrucks- vollen würdigen Kundgebung, die ihr besonderes Gepräge durch dre Arnvejenöeit in- un^> ausländischer Ehrengäste sano.

Nach dem Gottesdienst in der Schloßkirche, der von Landesbischof Müller und Professor Dr. S. Beyer aus Greifswald gehalten wurde, begaben sich die Festteilnebmer nach dem Lutherbof. wo Oberbürgermeicher Faber und Regierungspräsident v. Dersdorfs die Anwesenden begrüßte.

Danach hielt

LandesWchof Möller

eine Ansprache, in deren Verlauf er dem Vorstand der Luther- Halle ein Geschenk von 1909 RM. überreichte und dann, zu dem schwedischen Erzbischof von Eiden gewandt, ausführte: Ich verstehe und begreife, daß die evangelischen Glaubensbrüder jenseits der Grenze manches mit sorgendem Herzen anseben, was uns hier erfüllt. Eines aber weiß ich bestimmt und ich bitte Sie. das Ihren Glaubensbrüdern auszusprechen, daß das. was hier in Deutschland geworden ist. geboren wurde aus dem Willen der Wahrhaftigkeit-, und daß es getragen wird von einem tiefen christlichen Verantwortungsbewußtsein und was so aus dem in­nersten Herzen herauskommt, trägt seinen Segen iu sich selbst ud muß so oder so seinen Weg gehen.

Zu Reichsminister Dr. Frick gewandt, fuhr der Landesbischof fort: Wiederholt habe ich betont und ich möchte noch einmal un­terstreichen. daß der Nationalsozialismus herausgeboren ist aus Glaube, Vertrauen. Treue und Gehorsam, daß so Kirche und Staat fest miteinander verbunden werden, und daß die Kirche ihre Aufgabe darin siebt, den neuen Staat innerlich zu unter­mauern: denn die Aufgaben, die vor uns stehen, sind nach den Worten des Führers gigantisch.

Darauf wandte sich der Bischof an die Vertreter der theologi­schen Fakultäten und erklärte: Wir müssen der neuen evangeli­schen Kirche einen neuen Pfarrerstand aufbauen, der eine le­bendige Fllhrerschicht darstellt innerhalb unserer evangelischen Kirche. i"^olksverbunden und gottverbunden.

Nach der Rede des Landesbischofs v. Müller überbrachte

Reichsiunevmiuister Dr. Srilk

die Grüße der Reichsregierung. Das Deutschland von 1933. er­klärte der Reichsminister, darf dem Mahnen des Mannes, der vor 489 Jahren der Welt geschenkt wurde, wieder mit Stolz im Munde führen, mit Stolz und Dankbarkeit dafür, daß die Vor­sehung einen solchen Mann in seine Reihen hineingestellt bat. Luthers Persönlichkeit ist eine Weltmacht geworden. Doch konnte er es nur werden, weil er mit jeder Faser seines Herzens deutsch war. Luther war es, der Deutschland von neuem be­fähigte, das Beste was es denken konnte, nicht nur mit eborg- tem Klang, sondern mit der Urkraft des deutschen ealsgutes zum Ausdruck zu bringen. Und eine zweite Mahnung an unser Volk im Lutberjahr 1933: Erkenne in diesem Manne immer wieder ein eigenes Antlitz, die Erundziige seines eigenen We­sens. seine Stärken und Schwächen, Zorneswut gepaart mit oft ungbeigreiilicher Weichheit des Herzens, rücksichtslosen Willen zur Wahrhaftigkeit gegen sich selbst und gegen andere, innere Bescheidenheit einer Kampfnatur größten Ausmaßes, kompro­mißloses Denken in scharfen Gegensätzen, Kraft zu großartiger Einseitigkeit, die so oft schon die Quelle deutscher Stärke wurde. Las alles ist Luther, das deutsches Volk, bist Du selbst. Unser Volk erfährt jetzt wieder, was er heißt, Erfassung des ganzen Menschen! Möchte ihm das große Erleben der Gegenwart wie­der das Verständnis öffnen für die Heiligung seines Lebens im Bann göttlicher Gebote.

Morgen beginnen wir mit dem Abdruck:

Eturmglvkkm über Mn"

Roman aus Oesterreichs Freiheitskampf 1933 von Franz Mairhofer.

Jeder mutz diesen Roman lesen! Er informiert über Dollfutz-Oesterreich. Er schildert den gewaltigen Be­freiungskampf unserer Brüder an der Donau!

SA. und Stahlhelm Sudwest kehren von Nürnberg MW

Stuttgart, 10. Sevt. Nach sechs anstrengenden Marschtagen sind am Samstag nachmittag 3999 Mann SA. und Stahlhelm der Truppe Südwest von Württemberg und Baden vom Reichsvar- teitag in Nürnberg nach Stuttgart zurückgekehrt, womit der Uebungsmarsch sein Ende fand. Zum Empfang der Heimkehren­den hatte Stuttgart festlich geschmückt. In den Einzugsstraben standen erwartungsfrohe Menschen, die die durchmarschierenden Abteilungen freudig begrüßten. Die in Stuttgart zurückgeblie­benen SA.-Formationen bildeten von Cannstatt bis Stuttgart Spalier. Auf dem Schloßvlatz., wo Obergruppenführer v. Ja- g o w-Frankfurt den Vorbeimarsch abnabm. hatten sich mit ei­ner nach Tausenden zählenden Menschenmenge zahlreiche Vertre­ter von Behörden, darunter Ministerpräsident Mergenthaler und Oberbürgermeister Strölin eingefunden. In strammem Parade­schritt zogen die heimkehrenden SA.- und Stahlhelmkolonnen an ihren Führern vorbei. Alle hatten Brust, Mütze und Tornister mit Blumen geschmückt. Allen voraus marschierle SA.-Eruvven- tübrer Ludin, ihm folgten 19 Standarten, dann 126 Fahnen der wllrttembergischen und 127 der badischen SA., ferner 7 Fah­nen des Stahlhelms. Stramm und schneidig zog dann Sturm auf Sturm vorbei. Den Abschluß bildete der Train, die Verpfle- gungswagen, Gulaschkanonen und die Rote Kreuz-Kolonne. Die SA. Südwest kann auf ihre sportliche Leistung die sie in den letzten sechs Tagen vollbracht hat, stolz sein. Abends fanden im Dinkelacker- und Wulle-Saal Kameradschaftsabende statt. Ge­gen Mitternacht wurden die auswärtigen Teilnehmer mit der Eisenbahn in ihre Heimat verladen.

Nr. 211

StlmWkrktür Ader über Wirtschaft mb Technik im neuen Staat

Stuttgart. 19. Sevt. In einer großen Kundgebung des Kampf» bundes Deutscher Architekten und Ingenieure sprach am Sams- tag abend Staatssekretär Gottfried Feder überTechnik und Wirtschaft im neuen Staat". Unser Ziel ist. führte er aus. en Menschen wieder zum Ausgangspunkt für die Leitung der Tech­nik zu machen. Der Redner lehnte jede Art von Technokrati« ab, und verlangte eine klare Führung im Bereiche der Technik. Die künftigen großen Aufgaben der Technik lägen auf dem Eebiete des Straßenbaues, der Energiewirtschaft und der Siedlung. Die Eisenbahn bezeichnet« der Redner, von der heutigen Wart« aus gesehen, als eine technische Fehlleitung. Wo das Auto der Eisenbahn in jeder Beziehung überlegen sei, sei heute ein Auto­straßennetz wichtiger als die Schaffung von Bahnanlagen. Aus nationalvolitischen Gesichtspunkten sei eine Dezentralisation der Energiewirtschaft notwendig, damit nicht eines Tages ein Trupp ein ganzes Land von der Licht- und Kraftversorgung abschnei­det. Ein besonderes Ziel sei die Verbreiterung der deutschen Rohstoffbasis. Wichtiger als die Stadtrandsiedlung sei die land- wirtschaftliche Siedlung, besonders im deutschen Osten. Die Pri­vatinitiative solle Träger einer kommenden gesunden Wirtschaft sein, aber der heutigen kranken Wirtschaft müsse der Staat hel­fen. damit LiePrivatinitiative sich wieder regen kann.

Alls Stadt und Land

Altensteig, den 11. September 1933.

Der gestrige Sonntag war wieder ein herrlicher Sonnen­tag. Kein Wunder, daß alt und jung in die Natur, die nun schon herbstlichen Charakter trägt, hinausströmte, um sich an dem Sonnenschein zu erquicken. Schon in aller Frühe fuhren die Teilnehmer an der Schwarzwaldwande­rung der Deutschen Turnerschaft, 185 an der Zahl, mit vier großen Lastautos am Marktplatz ab. Auch der hiesige SA.-Sturm marschierte mit seinem Spielmannszug aus dem Städtchen. Ein Geländemarsch führte ihn nach Sim­mersfeld und Fünfbronn. Die Sechziger, die am Sams­tag in stattlicher Anzahl ihre Feier begangen hatten, führ­ten am Nachmittag einen Spaziergang nach Heselbronn aus. Heber den Nachmittag herrschte in unserem Städtchen große Ruhe. Gegen Abend belebten sich wieder die Straßen und wie letztes Jahr zog wieder eine wahre Völkerwande­rung zur Stadt- u. Schloßbeleuchtung nach Berneck hinaus.

Maßnahmen für die Handwerkerwoche vom 15. bis 21. Oktober. Auf Veranlassung des württ. Handwerks- tammertages hat der Vorsitzende des Gewerbevereins Nagold, Fabrikant Kapp, die Ortsgruppenleiter der NSDAP, und NS. Hago des Bezirks Nagold zu einer Be­sprechung auf den gestrigen Sonntagnachmittag 2 Uhr in denLöwen" in Nagold eingeladen. Die für jeden Ort des Bezirks bestimmten Leiter wurden über die zu einer kraftvollen Durchführung der Woche des Handwerks zu er­greifenden Maßnahmen unterrichtet. Für Altensteig wurde der Ortsgruppenleiter der NS.Hago" (Nationalsozia­listische Handwerks- und Handelsorganisation) Kaufmann Heinrich Henßler beauftragt. Die Vorarbeiten beginnen diese Woche.

Egenhausen. 10. September. (Schwerer Motorrad- unfall.) Heute vormittag um 9.30 Uhr stürzten auf der Straße von Altensteig nach Egenhausen der 22jährige Bäcker Fritz Beutler und sein 67jähriger Onkel Ioh. Georg Beutler aus Karlsruhe, gebürtig von Egenhausen, mit ihrem schweren Motorrad infolge eines starken Windstoßes an der Straßenkurve beim Egenhauser Sportplatz. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon, während der Beifahrer Joh. Georg Beutler mit schweren Gesichts- und Kopfverletzungen liegen blieb. Beide wollten ihre Verwandten, Familie Christian Ham­mer, Landwirt in Egenhausen, besuchen. Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen Altensteiger Arzt brachte das Sanitätsauto von Nagold den Schwerverletzten ins Karlsruher Krankenhaus. Es ist dies nun der dritte Motorradunfall innerhalb zwei Jahren aus der gleichen Strecke, wovon die beiden ersten tödlich verliefen.

Neuweiler» 11. September. (Das Arbeitsdienstlager aufgelöst.) Das Neuweiler Arbeitslager sollte ursprüng­lich am 30. September aufgelöst werden. Nun ist aber das Lager überraschend schnell schon am 4. September ins Mon- bachtal übergestedelt. Der Grund für diese Maßnahme dürfte wohl der sein, daß auf diese Art die Leute den Win­ter über untergebracht sind. Wie man hört, sollen die übergesiedelten Arbeitsdienstler dort die Vorbereitungen für ein großes Stammlager treffen. Die Arbeit auf der Neuweiler Gemarkung ist leider nicht fertig geworden. Für die Dränung des letzten Drittels der neuen Aecker in den Platten muß infolgedessen die Gemeinde selbst aufkommen.

Letzten Samstag feierten die Arbeitsdienstler im Lamm" bei einem Glas Bier ihren Abschied. Voller Er­wartung und mit frohen Liedern fuhren sie am Montag mitSack und Pack" ihrem neuen Standort zu. Für ihre Arbeit, die sie für die Gemeinde geleistet haben und für ihre tätige Mithilfe im Ort während der Heuet und der Ernte sei an dieser Stelle der gesamten Mannschaft Dank ! gesagt.

Neuweiler, 11. September. (Vom Rathaus.) Zur Förde­rung des Obstbaus soll auch in Neuweiler ein Vaumwart an­gestellt werden. Derselbe soll an einem in Calw stattfindendeir Kurs teilnehmen und eine Prüfung ablegen. Seine künftige allgemeine Arbeit in der Gemeinde besteht in der Hauptsache darin, Freunden des Obstbaus mit fachgemäßem Rat beizu­stehen und lässige Obstgutbesitzer aufzumuntern und zu belehren und den gesamten Obstbau innerhalb der Gemeinde zu über­wachen. Dafür soll ihm ein Wartgeld von vorläufig 20 Mk. jährlich gewährt werden. In Aussicht genommen für diese Tätigkeit ist G e o r g A d a m. Zur Besprechung gelangte die Anschaffung einer neuen Viehwaage. Die Bodenwaage vor dem Spritzenhaus arbeitet nicht mehr genau, was zu Unstim­migkeiten zwischen Verkäufern und Käufern führt. Die Aus­gabe für eine neue Waage dürfte sich auf einige hundert Mark belaufen. Vorerst wird der Bürgermeister mit der Einholung von Offerten beauftragt.

Calw, 11. September. (Vom Arbeitsdienstlager.) Der Bestand des Arbeitsdienstlagers Calw, welches nunmehr dem NS.-Arbeitsgauverein Württemberg e. V. angeschlH-