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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 191

LimteS Allerlei

Wenn man das Schwein zu gut mästet...

Tin Bauer in der Nähe von Freising zeigte stolz seinem nei­dischen Nachbarn jein wohlgemästeres Schwein, das mit jedem Tag größer und runder wurde. Dreimal am Tage bekam das Prachrschwein einen guten, nahrhaften Trank, den es zufrieden grunzend mit riesenhaftem Aopetit verschlang, die übrige Zeit verbrachte es mit Schlafen und Dösen. Als der Bauer dachte, dah das Mastschwein nun fett genug wäre, sollte sich sein Schick­sal erfüllen. Der Schlächter nahte mit den Mordwerkzeugen: doch wer beschreib* die verdutzten Gesichter des Bauern und seiner Familie, als sich herausstellte, daß das Riesentier nicht durch die Stalltür hindurchging. Es saß in seinem Gehäuse wie eine fette Auster in der Muschel und konnte sich kaum in den vier Wänden seines Stalles umürehen. Doch trotzdem blieb ihm das Schicksal aller Schweine nicht erspart, der Stall wurde ausgebrochen und der Schlächter waltete seines Amtes-

2VV Zahre Wallfahrtskirche Steinhaufen

Die berühmte Wallfahrtskirche von Steinhaufen in Württem­berg, unweit von Schussenried (Nebenbahn der Strecke Fried­richshasenUlm). wird in diesem Jahre 2ÜÜ Jahre alt. Sie wurde von Dominicus Zimmermann, einem der hervorragend­sten Baukünstler des 18. Jahrhunderts, von 1727 bis 1733 er­baut und zählt zu den Hauotwerken des süddeutschen Barock. Der Eindruck des Jnnenraumes ist für den Besucher überraschend: Der Grundriß des Bauwerkes hat nämlich die Form einer Ellipse, und ein mnerer Säulenumgang wiederholt diese eigen­artige Linienführung. Eine Menge abwechslungsreicher Durch­blicke entzückt das Auge. Durch reiche Stuckdekorationen und farbenfrohe Malereien wirkt der Raum ungemein festlich. Be­sonders eindrucksvoll ist das große Deckengemälde, weil der Be­trachter von unten her in eine von zahlreichen Gestalten be­lebte barocke Parklanüschast hinein zu einem darüber sich wöl­benden lichten Himmel emporblickt.

Die Butter läuft davon...

Es ist an heißen Tagen, als ob die Butter Beine be­käme sie läuft davon. Sie schmilzt einfach wieButter an der Sonne". Das hat nun zwar den einen Vorteil, daß diese butterweiche Butler außerordentlich sparsam ist, man kann mit einem Zehntelgramm fast schon ein Brot streichen immerhin ist der Genuß ein zweifelhafter. Und die Hausfrau sinnt auf Mittel und Wege, damit die Butler fest bleiben möge. Man kann die Butter natürlich in den Keller tragen. Aber wenn man drei Treppen wohnt, kann der Hausfrau auch dieser Sport zu viel werden. Einen Eisschrank Hai nicht jeder. Praktisch sind jene Butterdosen aus Ton, die in ein wenig Wasser gestellt werden. Die Tondose saugt sich voll Wasser und durch das ständige Ver­dunsten wird auch die Abkühlung herbeigeführt. Ein wei­teres Mittel ist folgendes. Die Butter wird in kaltes Wasser gestellt, das möglichst oft erneuert wird. Man deckt dann doch über die Butterdose ein feuchtes Tuch, das eben­falls öfters erneuert wird. Auch dadurch wird ständige Verdunstung und Frischhaltung der Butter herbeigesührt.

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Ortsgruppe Alteastelg und Umgebung.

Am Sonntag, den 20. August l 933, nachmittags 3 Uhr findet im Löwensaal in Nago d eine Zus immenkunft sämt­licher Kriegsopfer (Kriegsbeschädigte, Kri.gerwilwen, Krieger­ellern) statt.

Es spricht der Krelsbeauftragte: Kamerad K. Benz, Bad Liedenz ll

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Hiezu werden sämtliche Kriegsopfer (auch die Kame­raden vom Wiirtt. Kriegeround) eingeladen.

Für die Mitglieder der N. S. K. O. B. werden die Fahrt- Kosten ers tzt. Anmeld ingen wegen eventl. Benützung eines Autos nimmt Ka sier Kille bis spätestens heute Freitag abend 8 Uhr entgegen.

Der Ortsobmann:

Knorr.

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UW Nachrichten

Neue Kommunistenverhaftungen Umfangreiche Haus­suchungen bei Marxisten in Oberschlesien

Berlin, 18. August. Nach einer Mitteilung her Presse­stelle des Polizeipräsidiums Gleiwitz wurden, wie der Völkische Beobachter" meldet, vier führende ehemalige Sozialdemokraten, darunter der frühere Stadtrat Trappe, aufgrund der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat festgenommen.

Zn Gleiwitz wurden 130, in Hindenburg ISO und in Beuthen 78 Wohnungen durchsucht. Gefunden und be­schlagnahmt wurden in der Hauptsache Pistolen, Muni­tion, Teschings, Seitengewehre, Stoß- und Stichwaffen, Ausrüstungsstücke, Fahrräder und kommunistisches Druck­schriftenmaterial. Wegen staatsfeindlicher Umtriebe wur­den in Schutzhaft genommen und ins Polizeipräsidium ge­bracht in Gleiwitz 50, in Hindenburg 15, in Beuthen 13 Personen.

Kommunistische Propaganda- und Spionageorganisation in Paris entdeckt

Paris, 17. August. Wie die Blätter melden, ist die Polizei durch einen Zufall einer bedeutenden kommunisti­schen Propaganda- und Spionageorganrsation auf die Spur gekommen. Bei einem Zimmerbrand erlitt der Zimmer­inhaber, ein angeblicher Buchhalter, schwere Brandwun­den. Bei der Ausräumung des Zimmers fand die Polizei eine Fülle kommunistischen Werbematerials, Berichte über die Tätigkeit der kommunistischen Partei in Frankreich, Deutschland und den Kolonien, Mitgliederlisten und son­stiges politisches Material, aber auch zahlreiche Eewehr- patronen, sowie mehrere hundert geheime militärische Aus­stellungen. Bei dem angeblichen Buchhalter, der bei seiner ersten Vernehmung jede Auskunft mit dem Hinweis auf seinen Zustand verweigerte, handelt es sich um einen ehe­maligen Angehörigen der französischen Armee, der seinen Dienst in Metz absolviert hat.

Schweizer Bergführer mit amerikanischen Touristen abgestürzt

Zermatt, 17. August. Der Schweizer Bergführer Franz Lochmatter aus St. Niklans ist mit einem amerikanischen Touristen vom 4512 Meter hohen Weißhorn beim Abseilen etwa 400 Meter tief abgesiürzt. Eine Führerkolonne ist unterwegs, um die Leichen der Verunglückten zu bergen.

SA.-Mann überfallen und lebensgefährlich verletzt

Hochheim a. M., 17. August. In der Anlage am Weiher wurde in der vergangenen Nacht ein SA.-Mann aus bem Hinterhalt überfallen und lebensgefährlich verletzt. Der Regierungspräsident in Wiesbaden hat für Angaben zur Ermittlung des oder der Täter eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt. Eine Anzahl staatsfeindlicher Personen : wurde in Haft genommen.

Kirzmeldimgell der R.S.D.A.P.

Nagold, 17. August. (Teilnahme am Reichsparteitag.) Von der Kreisleitung wurde H. Rai sch zum Parteitagsach­walter bestimmt. Er erläßt folgende Anordnung: Für sämtliche Ortsgruppen und Stützpunkte bestimme ich folgendes: Die Anordnungen betr. Reichsparteitag in den Tageszeitungen sind genau durchzulesen und zu befolgen. Die Parteigenossen und Amtswalter, die in Betracht kommen, sind schnellstens zn melden. Alle anderen Pg. und Amtswalter, die nach Nürn­berg wollen, melden sich ebenfalls sofort bei mir mit Angabe der Mitgliedsnummer, da die Teilnehmerzahl für den Kreis eine sehr beschränkte ist. Es kommt nur der zuständige Sonder­zug in Betracht. Kraftfahrzeuge sind nicht zugelassen und haben zu erwarten, daß sie 60 Kilometer vor Nürnberg anaehalte» werden. Jeder Teilnehmer hat sofort 2.50 Mark für Verpfle­gung nebst 75 Pfg. Fahrgeld bereitzuhalten.

Freudenstadt» 17. August. Kreisrevisor Baumgärtner macht bekannt: Soweit ich noch nicht im Besitze der Kassenans- züge bin, bitte ich die Ortsgruppen- und Stützpunktleiter dafür Sorge tragen zu wollen, daß solche unverzüglich an mich ein­gereicht werden. Ferner weise ich auf unbedingte Einhaltung des Termins zur Meldung der Mitgliederstärke, getrennt nach Zivilparteigenossen, SS. und SA. hin.

Eine Warnung an die Bierbankpolitiker. Der Kreis­leiter der NSDAP, des Bezirks Besigheim erläßt folgende Warnung, die auch hier beachtet werden darf:Es mehren sich die Klagen der Amtswalter, daß unter der Decke gegen sie gewühlt, ihre Arbeit teilweise kritisiert, benörgelt und sogar verspottet wird. Es entsteht dadurch eine Atmo­sphäre des Mißtrauens, die die Aufbauarbeit unterdrückt. Ich werde nicht dulden, daß im Bezirk Besigheim Zwie­tracht oder Spaltung in die Volksgenossen getragen wird und werde vor keiner Person zurückschrecken und alle die­jenigen, die mir gemeldet werden, zur Rechenschaft ziehen und dafür sorgen, daß sie unnachsichtlich bestraft werden. Es liegt auch Veranlassung vor, darauf hinzuweisen, daß in öffentlichen Lokalen der Besitzer dafür haftbar gemacht wird, wenn er keine Meldung bei der nächsten Polizei­behörde macht, wenn Personen die Regierung oder Füh­rung der NSDAP, verächtlich machen oder über sie schimp­fen. Unter Umständen werde ich veranlassen, daß solche Lokale polizeilick geschlossen werden."

Gestorben

Herrenberg: Anna Maria Verlach ged. Eaiser.

Mutmaßliches Wetter für Samstag >

Das nördliche Tiefdruckgebiet kommt in Süddeutfchland nur wenig zur Geltung. Für Samstag ist zwar zeitweilig bedecktes und zu leichter Unbeständigkeit neigendes, aber -och oorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

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