Nr. 187

Schwarzwälder Tageszeitung

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und einige Programmpunkte ausfallen müßten, da die vor­gerückte Stunde, i/-12 Uhr, dazu zwinge.

Nun bestieg ein im schönen Nagoldtal weilender schwer- kriegsbeschädigter Luftkurgast das Podium und trug ein Gedicht vor. Der gute Vortrag wurde mit großem Beifall ausgenommen. Außerdem widmete er der Ortsgruppe Altensteig nachfolgendes selbstgefertigtes Gedicht:

Es wird marschiert!

Von O. v. Carnap

Sprüh' zuckende Flamme, loh' feurig gen Himmel,

Fahr' rasend hernieder deutsch grollender Zorn,

Schlag ein, vernichte das feige Gewimmel,

Heraus aus dem Sumpf, heraus und nach vorn!

Heraus nach vorn! Es gilt zu kämpfen Für deutsche Treu und deutsches Volk,

Und geht der Weg durch blut'ge Kämpfe,

Wir stehen rein ihr habt's gewollt.

Ihr habt's gewollt, ihr Schacherer, ihr Verräter,

Habt tausendfach gemordet deutsches Blut.

Doch habt geweckt ihr jetzt und später Das deutsche Volk, die deutsche Wut.

Die deutsche Wut, gesammelt durch den Jammer,

Gestählt, gefestigt in dem Treueschwur.

Hinaus ihr Schächer aus Senat und Kammer,

Hinaus aus heil'ger, deutscher Flur!

Dir deutschen Flur, Dir weih'n wir unser Leben.

Durch Kampf zum Sieg, mit Hitler unbeirrt.

Drum auf ihr Männer, her zu uns getreten Ahnengetreu Es wird marschiert.

Der neugegründete Spielmannszug des Altensteiger Sturms wollte sich's auch nicht nehmen lassen, das (einige an dem Abend beizutragen. Er marschierte auf das Po­dium, schlug einen Marsch herunter und marschierte unter großem Beifall des Publikums wieder ab. Anschließend wurde vom Ortsgruppenleiter dem Kamerad Danne- mann, der den Spielmöpsen das Vorgeführte eingetrich­tert hatte, als Dank für große Mühe ein Geschenk über­reicht. Besonders hervorzuheben sind noch die lebenden Bilder, welche ganz ausgezeichnet gestellt waren. Das eine zeigte einen Frontsoldaten in feldgrauen Mantel gehüllr, den Stahlhelm auf und die Knarre in der Hand vor einem Stacheldraht auf Wacht. Das andere die Größe und Einig­keit des nationalsozialistischen Deutschland. Unter Musik­begleitung wurde zum Schluß die erste Strophe des Deutschland"- und dasHorst-Wessellied" gesungen.

Ortsgruppenleiter Steeb schloß den Abend mit einem Appell an alle Anwesende: Seid bereit zum Kampf, zum Opfer, zur Hingebung für's Vaterland, unser Deutschland.

Das sich anschließende kameradschaftliche Beisammen- ! sein fand um 2 Uhr seinen Abschluß. Die hiesige Orts­gruppe kann wieder auf eine Veranstaltung zurückschauen, die sie viel Mühe gekostet hat, aber auch von großem Er­folg gekrönt war.t.

Das Schwimmfest des Turnvereins fand gestern wieder am Stausee statt. Ein wolkenloser Himmel grüßte und unter den flotten Klängen der Stadtkapelle zog eine froh gestimmte Schar im weiß und blauen Gewände zum Stau­de. Festlich flatterten Hakenkreuz-, DT.-, Stadtfahne vom Maste, gleich als wollten sie der wieder übergroßen Zahl von Zuschauern von dem frischfrohen Leben der großen Turnerschar künden. Ein kleines Volksfest mit fast über­reichem schwimmerischen und turnerischen Programm wickelte sich gut ab, das an die Turner und Turnerinnen große Anforderungen an Ausdauer stellte; es war ein Arbeitsfest für sie. Das Schwimmen hatte sichtbar den Eindruck der heutigen Zeit, die Wehrhaftigkeit. Neben den üblichen Einzelkämpfen und Staffeln, in denen gegenüber dem Vorjahr die Leistungen teils gesteigert wurden, zeigten das Rettungsschwimmen, Wehrschwimmen, Wiederbele­bung, Rettungs- und Befreiungsgriffe und auch die Frot­tierübungen wertvoll praktisches nach dem Muster der Schutzpolizei, und es kann die Arbeit des Vereins nicht hoch genug geschätzt werden. Glänzende Leistungen wur­den besonders in 100 Meter Brust, in Streckentauchen und in den 4 mal SO Meter Staffeln erzielt, ebenso wirklich schönes im Springen. Das Einkilometerschwimmen mußte wegen Ueberanstrengung der einzelnen ausfallen. Köstlich war die Ausfahrt der behelfsmäßigen Regatta mit ihren originellen Fahrzeugen, die Ueberquerung des Stausee legte bei dem herrschenden Winde Hindernisse. Der zweite Teil des Programms bestand in turnerischem Teil und Schlag auf Schlag wickelten sich die wirklich gut durch­geführten turnerischen Hebungen, Freiübungen der Turner, Keulenübungen der Turner, Spiele der Schüler, Frei­übungen der Turnerinnen, Reigen und Spiele der Schü­lerinnen und die Musterriege der Turner an zwei Nieder­recks ab. Herzerfreuend war für die Zuschauer die Körper­schule mit anzusehen, Kraft und Eleganz in allen Hebungen gepaart. So durfte die Öffentlichkeit von dem wertvollen Schaffen der Deutschen Turnerschaft für Volk und Vater­land Einblick gewinnen. Etwas spät ging es wieder zum Städtchen zurück. Abends sammelten sich die Turnfreunde zu einem gemütlichen Beisammensein imGrünen Baum". Die Ergebnisse der Kämpfe folgen morgen. Allen Mitwir­kenden und besonders auch der Stadtverwaltung sei für die freundliche Unterstützung Dank gesagt. s.

Etzt kein unreifes Obst! Es naht die Reife des Früh­obstes. Da mehren sich die Fälle, daß vor allem bei Kin- « bern, aber auch bei Erwachsenen stch nach vem Genuß von unreifem Obst öfters schwere Magen- und Darmerkrankun- gen einstellen. Schon manche mutzten durch eine solche Un­vorsichtigkeit ihr Leben einbüßen. Trotz alledem gibt es noch viele Unwissende und Unbesonnene, die jegliche Mah­nungen in den Wind schlagen, weil sie eben glauben, sie hätten einen Roßmagen, der Hufnägel vertragen könnte oder einfach dem Genuß nicht widerstehen zu können als Willensschwäche Geschöpfe. Ganze Schlaumaier trinken noch kübelweise Wasstr daraus und wundern sich dann, daß Ma- Zen und Gedärm zu rebellieren beginnen. Elternhaus und schule haben für Aufklärung zu sorgen. Kein Mittel darf unversucht gelassen werden, diesem Uebel mit Erfolg ent- tegenzutreten. !

Schützt die Tiere vor der Hitze! Genau so wie wir lei­den auch unsere Haustiere unter der sommerlichen Hitze, insbesondere unter den sengenden Strahlen der Mittagssonne, aber auch unter den Stichen der Insekten. Man setze die Tiere daher möglichst wenig der Hitze unge­

schützt aus. Auch sorge man am Tage mehrmals für fri­sches Trinkwasser. Der Kettenhund muß mehrmals Gele­genheit haben, einige Stunden frei herumzulaufen. Der Maulkorb ist für ihn immer noch das kleinere Uebel. Pferde reibe man mit Bremsenöl ein. Ihnen den Schwanz stutzen zu lassen, mit dem sie sich lästiger Quälgeister er­wehren können, ist eine Tierquälerei.

Dornstetten, 12. August. Aus dienstlichen Gründen ist bestimmt worden, daß die Kanzlei der Stadtpflege ab 1. Oktober 1933 wieder auf das Rathaus verlegt wird und daß von diesem Zeitpunkt ab die Dienstaufwandsent­schädigung in Wegfall kommt.

Freudenstadt, 14. August. Die Fremdensaison hat jetzt wohl ihren Höhepunkt erreicht. Hotels, Erholungs­heime, Pensionen und sonstige Privatunterkünfte sind be­setzt. Der gestrige Sonntag brachte einen riesigen Ver­kehr in die hiesige Stadt. Abgesehen von den ungezählten Autos, die Freudenstadt zum Ziel ihrer Sonntagsfahrt auserkoren hatten, brachte ein Extrazug aus Korn­westheim allein 2000 Personen hierher. Die Saison, die nur sehr langsam einsetzte, wird sicher Heuer noch einen sehr befriedigenden Abschluß finden. Am Samstag wurde die vom Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes veranstalteteBraune Messe" eröffnet. Bei der am Vormittag stattgefundenen Eröffnungsfeier sprach der Landtagsabgeordnete und Eaukampfbundführer Bätz- ne r-Nagold. In derBraunen Messe" haben nur ein­heimische Geschäfte, Kaufleute und Handwerker unter dem MottoKaufet am Platze" ausgestellt. Besonders haben die Kaufleute hier ihre Läden aufgemacht um zu zeigen, was man in Freudenstadt alles kaufen kann und daß es nicht notwendig sei, sein Geld nach auswärts zu tragen. Die Ausstellung dauert vom 12.20. August. Am gestri­gen Sonntagnachmittag wurden 300 Ballons mit Gut­scheinen vor der Turnhalle abgelassen, die von den auf den Gutscheinen verzeichneten Firmen eingelöst werden. Es ist kein Zweifel, daß dieBraune Messe" eine gute Reklame für die hiesigen Geschäftsleute darstellt.

Calw, 13. August. Heute feierte einer der bekannte­sten und angesehensten Männer unserer Stadt, Kaufmann EugenDreißam Markt, seinen 70. Geburtstag. Seinen Geburtstag konnte er in voller geistiger und körperlicher Frische begehen.

Calw, 12. August. (Bahnhofoberinspektor Weik im Ruhestand.) Am 1. d. M. ist Bahnhofoberinspektor Weik in Calw nach 45jähriger Dienstzeit wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand getreten. Seit dem Jahre 1910 war er Vorstand des Bahnhofs Calw; er hat das Amt mit vorbildlicher Pflichttreue, Unparteilich­keit und unermüdlichem Fleiß geführt. Der Vorstand des Reichsbahnbetriebsamts Calw hat dem Ausscheidenden für seine langjährigen und treuen Dienste unter Ueberreichung eines Anerkennungsschreibens des Herrn Präsidenten der Reichsbahndirektion den Dank und die Anerkennung der Reichsbahnverwaltung ausgesprochen mit dem Wunsche, daß sich Herr Weik noch recht lange des wohlverdienten Ruhestandes erfreuen möge.

Bad Liebenzell, 12. August. (Ein Freibad.) Fleiß und Ausdauer unserer Handwerker und unserer Arbeiter haben es fertig gebracht, daß das städtische Freischwimm- bad auf dem Brühl nun der Benützung übergeben werden kann. Das Schwimmbecken, in Eisenbeton gebaut, ist 50 Meter lang 15 Meter breit. Für das kleine Volk ist ein besonderes Planschbecken vorhanden. Die Wasserreinigungs­anlage garantiert immer ein hygienisch einwandfreies tadelloses Badewasser. Ein schmucker Hochbau enthält Empfangs-, Garderobe- und Erfrischungsräume. Für Autos ist ein großer Parkplatz zur Verfügung. Bad Liebenzell hat sich in schwerer Zeit eine Anlage geschaffen, die dazu dienen wird, seinen Besuchern Erholung, Gesundheit und Freude zu bringen und die den guten Ruf des Bades weiter ver­breiten wird.

Wildbad, 13. August. Die E n z b e l e u ch t u ng, die am Samstag hier stattgefunden hat, brachte einen vollen Erfolg. Der Andrang von Besuchern war selten gut und das Wetter günstig, obwohl nachmittags ein Gewitterregen niedergegangen war. Auch am heutigen Sonntag hatte Wildbad einen riesigen Fremdenverkehr. Ungezählte Autos standen hier überall und weit hinaus zum Enzhof. Auch der Badbesuch ist zur Zeit ein außerordentlich großer. Es hält in diesen Tagen schwer, noch Zimmer für Fremde zu bekommen, und wo sie frei werden sind sie auch gleich rasch wieder belegt.

Herrenalb, 14. August. In unserem Kurort haben sich in den letzten Jahren die Trachtentage sehr gut eingeführt. So fanden sie Heuer wieder am Samstag und am gestrigen Sonntag statt und brachten einen vollen Erfolg. Es war originell, als am Samstag­mittag die Hochzeitsläder zu Pferde und natürlich in Tracht da und dort vor Hotels usw. erschienen und ihre freundliche Einladung zu der Trachtenhochzeit ergehen ließen. Daß ihnen dabei ein erfrischender Trunk gereicht wird, ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Am Samstagmittag trafen dann die Hochzeitsgäste im Kur­garten ein, wo eine Bauernkapelle konzertierte, die Trach­tenpaare tanzten und ein reizender Schwarzwälder Kinder­reigen aufgefllhrt wurde. Der Abend galt hauptsächlich den in großer Zahl hier anwesenden Kurgästen und den Einheimischen. Der Kursaal konnte die Besucher kaum fassen. Der Einzug der Hochzeitsgesellschaft fand große Be­wunderung. Allgemeiner Tanz und Einzeltänze, bei denen die Trachten natürlich vorherrschten, füllten den Abend aus. Die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins, dessen rühriger und unermüdlicher Vorstand Postmeister Schü­be l i n ist, bot einen prachtvollen Reigen, der den Glanz­punkt des Abends darstellte. Es folgte die Prämierung der von Kurgästen selbst getragenen Trachten. Der große Tag der Veranstaltung war der Sonntag. Nach der abend­lichen Trübung des Wetters und der wohltuenden Abküh­lung zeigte sich am Sonntagmorgen der Himmel wieder in schönstem Blau. Der Zudrang der Fremden war ein sehr großer. Aus Karlsruhe trafen allein drei vollbesetzte Extrazüge ein und ungeheuer groß war die Zahl der Autos,

die an allen freien Plätzen parkten. Der anmutige Hoch­zeitszug, der sich um 11.30 Uhr zum Kurgarten bewegte, sowie die Parade der Bllrgerwehr waren ein schönes Vor­stück der Veranstaltung. Das Hauptstück war aber der große allgemeine Trachtenzug, der ein farbenreiches und schönes Bild bot. Eine stattliche Zahl Vorreiter in ihren schmucken Trachten eröffneten den Zug, dessen Mittelpunkt der geschmückte Hochzeitswagen mit Brautpaar und Braut­eltern bildete. Die einzelnen Gruppen des Zuges, nicht am wenigsten die sieben wackeren Schwaben, die den Ab­schluß bildeten, fanden begeisterte Aufnahme von der die Straßen umsäumenden Menschenmenge. Der Zug löste stch dann im Kurgarten auf, wo Bauerntänze und Kinder­reigen, sowie allgemeiner Tanz und Darbietungen der Kurmusik und der Bauernkapelle den Nachmittag aus­füllten. Durch das herrliche Wetter und die freudige Teil­nahme der Einwohnerschaft, die an Trachten aufbot was sie konnte, ist die Veranstaltung, die der Kurverein glän­zend inszeniert und die besonders Architekt Kugele leitete, zu einem vollen Erfolg geworden, den die Hotels und sonstige Gaststätten in klingender Münze einzogen.

Wohnhaus des Amts- und Polizeidieners Ludw. Könia brach ^euer aus, dem sowohl das Wohngebäude, als auch die Scheune des König, sowie das Scheuergebäude des Julius Burkle zum Opfer fielen.

Schwenningen. 13. Aug. (Bran d.) Nachts brach in dem Hause des Jakob Sautter neben der Wirtschaft zumFal­ken nn Scheuerwerk ein Brand aus, der außerordentlich rasch um sich griff. Die Weckerlinie konnte die Ausdehnung: des Feuers auf das Wohnhaus verhindern.

Tuttlingen, 13. Aug. (25JahreStadtvorstand.Z Oberbürgermeister Scherer durfte am 12. August auf ein» 25jährige Tätigkeit als Vorstand der hiesigen Stadtge* mcinde zurückblicken. Im Alter von 32 Jahren nahm er, vsir Urach kommend, die Geschicke der Stadt in die Hand.

Stuttgart, 12. Aug. (Hitlerjugend.) Die Eebiets- fllhrerschule der Hitlerjugend im Sillenbucher Waldheim er­freut sich so guten Zuspruchs, daß es der Leitung unmöglich geworden ist, auch nur annähernd alle Anmeldungen zu be­rücksichtigen. Die Kurse sind bis auf weiteres vollauf be­legt. Es können also nur solche HJ.-Führer ausgenommen werden, die einige Tage vor Beginn des Lehrganges von der Eebietsführung ein Einberufungsschreiben erhalten.

Eßlingen, 12. Aug. (Brand.) Abends brach im Dop­pelwohnhaus des Weingärtners Gottlob Hamm in der Wagnerstraße ein Brand aus, der für die benachbarte« Häuser in den engen Straßen eine große Gefahr bildete. Das Feuer griff rasch um sich, aber der Feuerwehr gelang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken und die un­teren Stockwerke des Hauses zu retten.

Göppingen, 12. Aug. (Sorgfältig vorbereite­ter Selbstmord.) In der Nacht zum Freitag hat ei« hiesiger 73jähriger verwitweter Rentner, nachdem er das Geld für seine noch offenstehenden Verbindlichkeiten bereit- zelegt hatte, seinem Leben auf dem Bühnenraum seiner Wohnung durch Erschießen ein Ende gemacht und sich dan« vollends erhängt. Nach einem Vorgefundenen hinterlassenen Brief scheint die in Streitigkeiten mit seinen Mithausbe­wohnern ihren Grund zu haben.

Göppingen, 12. Aug. (Haushaltsplan.) Nach dem Abschluß des städt. Haushaltplanes belaufen stch die Aus­gaben auf 3124 516 RM. Ihnen stehen an Einnahme« 1871028 RM. gegenüber, so - an Mehrausgaben 1253 488 RM. verbleiben, die durch Erhebung einer Ge­meindeumlage von 23 Prozent und durch Verwendung voa verfügbaren Restmitteln mit 86 539 RM. soweit gedeckt werden, daß noch insgesamt 17 225 RM. ungedeckter Fehl­betrag verbleiben.

Möckmühl, OA. Neckarsulm, 12. Aug. (Grünkern­ernte.) Im Jagst- und Kessachtal wie auch in unserer ba­dischen Nachbarschaft herrschte in den letzten Tagen mit der Anlieferung des Grünkerns Hochbetrieb. Hunderte von Wa­gen fuhren an den Ablieferungsstellen vor. In Marbach a. d. Jagst wurden 300 Zentner abgeliesert bei einem Preis von 27 RM. abwärts. In Osterburken wurden mehrere tau­send Zentner abgeliefert. Es wurden hier Preise von A RM. abwärts bezahlt.

Bad Mergentheim. 12. Aug. (21 Bewerber.) Um die hiesige Bürgermeisterstelle, deren Bewerbungsfrist mit dem 9. August abgelaufen war. haben sich insgesamt 21 Bewer­ber gemeldet. Bekanntlich hat der Eemeinderat das Recht, von den Bewerbern drei dem Staatsministerium zur Aus­wahl oorzuschlagen.

Niedlingen, 12. Aug. (Frei von Arbeitslosen.)' Stadt und Bezirk Riedlingen ist jetzt vollkommen arbeits­losenfrei. Darüber hinaus ist sogar ein fühlbarer Arbeiter­mangel eingetreten. Das Stadtbauamt muß für die Kies­grube und andere städt. Arbeiten Leute beim Arbeitsdienst holen, da sonst keine Arbeitskräfte aufzutreiben sind. Für den Straßenbau Riedlingen-Uttenweiler wird das Arbeits­amt Sigmaringen 50 Leute hersenden. Auch bei unserer Landwirtschaft können noch Leute untergebracht werden.

Ravensburg, 12. Aug. (Zum Bürgermeister ge­wählt.) Zum Bürgermeister der Stadt St. Georgen im Schwarzwald wurde Dr. Erich Förster, Wirtschafts- und Steuersachverständiger in Ravensburg, vom Bürgeraus­schuß und Stadtrat einstimmig gewählt. Es lagen 70 Be­werbungen vor. Dr. Förster tritt noch diesen Monat sei« Amt an.

Leutkirch, 12. Aug. (BegehrterVürgermeister- poste n.) Im Bezirk Leutkirch sind nicht weniger als 7 Vür- germeisterstellen offen. Es sind zahlreiche Bewerbungen um diese Bürgermeisterposten eingegangen, um Eebrazhosen nicht weniger als 27, um Hofs 13. Reichenhofen 15, Seib- ranz 10, Waltershofen 8, Wuchzenhofen 20. Wurzach 32.

Friedrichshafen, 12. Aug. (Neue Funde auf der Reichenau.) Vor kurzer Zeit stieß man anläßlich de» Einbaus von Heizkörpern unter dem östlichen Querschiff oes alten, ehrwürdigen Münsters in Mittelzell auf der Rei­chenau auf die Fundamente einer frühesten Kirche. Die ge­genwärtigen umfassenden Grabungen unter Aufsicht von Baurat Reißer-Konstanz haben, wie dasEeeblatt" berich­tet, Ergebnisse gezeitigt, die die bisherigen baugeschichtli- chen Ansichten in bezug auf die Datierung der Abteikirche über den Haufen werfen.