Nr. 181

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d-r Gemeinderat in geheimer Abstimmung einstimmig, nur den seitherigen Kommissarischen Bürgermeister, Derwaltungsprakti- Kant Schwörer, als zukünftigen Bürgermeister der Gemeinde dem Innenministerium in Vorschlag zu bringen. Kam. Bürger» meister Schwörer hat sich seit seiner kurzen Amtstätigkeit in unserer Gemeinde das Vertrauen der gesamten Einwohner, schaft erworben.!

Tübingen, 3. August. Die Zahl der Bevölkerung im nahen Lustnau ist in den letzten 8 Jahren um 28 Prozent gstieg'N und beträgt fast 3 500. Auch 1933 ist die Bautä­tigkeit in diesem Jnduitrieort, der ganz an Tübingen heran­reicht, sehr gut. Die Gesamtzahl der Heuer neu gebauten Wohnungen beträgt 4050. Die Billenkolonie Denzenberg, links an der Talstroße von Tübingen nach Stuttgart, hat nunmehr m>t der Lustnauer Allee etwa 500 Einwohner. In Sönningen wurde Bürgermeister Sauer, ein gebür- tigter Tübinger, von seinem Amt suspendiert.

Reutlingen, 4. August. (Dr. Haller erhebt Einspruch). Nach zweieinhalbmonotiger Pause trat gestern der Gemeinde- Mi zu einer Sitzung zusammen und nahm u a. eine Erklärung -es stellvertretenden Eta toorstands Stadtrat Fiechiner über die Dienstentl ssung des seitherigen O aerbürgermetsters Dr. H ller entgegen. Dabei wurde mitgeteilt, daß Dr. Haller Einspruch gegen seine Dienstenthebung erhoben und seine Rechte auf dem Klageweg geltend machen will. Erfreulich ist, daß der Iürsorgeetat, der ursprünglich 450000 Mark aufwies, aus 200 000 Mark herabges.tzt werden konnte. Das städtische Hosgut an der Rommelsbacher Straße soll verpachtet werden, btodtpfleger Brucklocher, der am 3l. Oktober 40 Jahre bei der Stadt tätig ist, will auf den genannten Tag in den Ruhe­stand treten.

Rottweil,'6. Aug. (Neubau des Gymnasiums.) Die letzte Eemeinderatssitzung befaßte sich mit der Frage des Eymnasiumneubaues Der Eemeinderat erklärte sich grundsätzlich bereit, dem Neubau näherzutreten. Der Bau­beginn wurde auf Frühjahr 1934 in Aussicht genommen. Das Stadtbauamt wurde beauftragt, die Unterlagen für die Planung, Raumbedarf usw. sofort zu beschaffen. Man rechnet mit einer Bausumme von mindestens 650 000 RM.

Stuttgart, 5. Aug. (Erinnerungstag.) Das im Jahre 1673 von Herzog Eberhard dem Dritten von Würt­temberg aufgestellteHerzogliche Regiment zu Fuß", die Ctammtruppe unserer alten württembergischen Infanterie- Regimenter 119, 120 und 124, begeht am 12. September den 250jährigen Erinnerungstag an die Befreiung der Ctadt Wien von den Türken. Alle ehemaligen Angehöri­gen der genannten drei Regimenter, die auf eine lange, ruhmreiche Geschichte zurückblicken können, werden aus die­sem Anlaß zu einem Kameradschaftsabend aufgefordert, der am 8. Oktober im Festsaal der Liederhalle in Stuttgart skttfinden soll.

Sportlage rder Hitlerjugend. Der Bann 119 der Hitlerjugend hat in dem ehemaligen Naturfreunde­haus in Musberg ein Sportlager eingerichtet. Dank der Tatkraft des Vannführers, Rudo Vrodbeck, der fürsorgli­chen Hilfe des BDM. bei der Ausstattung und des Entge­genkommens des Bürgermeisters von Musberg kann das Lager am Sonntag von dem ersten Lehrgang bereits bezo­gen werden.

Kranzniederlegung. Oberbürgermeister Dr. Strö­hn hat am Freitag namens der Stadtverwaltung am Grab bes Grafen Zeppelin im Pragfriedhof einen Kranz, ge­schmückt mit den Farben des neuen Deutschland und der Stadt Stuttgart niedergelegt.

Der llrmenschenschädel. Der Urmenschenschädel aus den eiszeitlichen Flußschottern von Steinheim a. d. Murr ist in der Kiesgrube von Karl Sigrist gefunden wor­den. Der Entdecker des Funds, der SA.-Mann Karl Sigrist jr., hat den überaus wertvollen Schädel gegen eine sehr mäßige Entschädigung der Naturaliensammlung in Stutt­gart als Eigentum übergeben.

Ludwigsburg, 5. Aug. (Gestüt Weil kommt.) Bor emem Jahr ist die Pacht des Rennplatzes Weil abgelaufen. Cie wurde nicht mehr erneuert, und das Gestüt Weil wurde aufgelöst. Es steht nun fest, daß das Gestüt Weil auf dem Landgut Marienwahl bei Ludwigsburg weitergesührt wer­den soll, so daß das Zuchtmaterial nicht verloren geht. Die­ser Tage werden die Pferde aus Weil nach Marienwahl gebracht. Die Stallungen sind vorbereitet. Die Pferde wer­den in den Ställen untergebracht, in denen früher di? Pferde des Königs standen. Prinz Dietrich zu Wied wird das Gestüt in Marienwahl leiten. Er hat die Absicht, es, wenn möglich, noch auszubauen.

Heilbronn, 5. Aug. (Der neue Eemeinderat.) Der Staatskommissar für die Verwaltung der Stadt Heil» bronn gibt das Ergebnis der Neubildung des Gemeinderat, bekannt. Diesem gehören jetzt an: 18 Mitglieder aus dem .Wahlvorschlag der NSDAP, und 12 Mitglieder aus de« adrigen Wahlvorschlägen. Die außerhalb der NSDAP, ste­henden Eemeinderatsmitglieder sind nicht als Vertreter ei» ber politischen Partei anzusehen, sie gelten einfach an ^ltreter der Gemeindebürger.

Möckmühl, OA. Neckarjulm, 5. Aug. (EinneuesDorf ^>rd entstehen.) Der Aufruf zur Besiedelung des un­bewohnten Gebiets zwischen Buchen, Walldürn und Hettin- Sen hat bei den ständigen amtlichen badischen Stellen An- ^ng gefunden. Sachverständige und Regierungsvertreter veilten dieser Tage an Ort und Stelle, um den Siedlungs- Wn zu prüfen. Der jetzige Zustand ist deshalb unwirt- Mstlich, weil die Grundstücke von den genannten Orten zu «eit entfernt sind. Viele Hektar liegen brach, obwohl der «o-en her Brache nicht bedarf. Es können vielmehr beste «niten erzielt werden. Es sollen nun zunächst, als erster

-oauabtchnitt, eine größere Anzahl von Siedlungen errichtet »bEn. die eine Größe von zirka 10 Hektar haben müssen, neu ^ ^"bsähig zu sein. Mit der Zeit entsteht ein ganzes

a^ienhausen. OA. Viberach, 5. Aug. (Unglückssall.)

alte Johann Schemperle von Oberdettingen «nr von Viberach kommend anscheinend beim Ausweichen

eines Autos auf das Stratzenbankett aus und stürzte in den Graben. Der Schwerverletzte wurde in das hiesige Kran­kenhaus gebracht, wo man einen Bruch des Halswirbels feststellte. Er ist seinen schweren Verletzungen erlegen.

Niedlingen, 5. Aug. (lieber die Böschung.) Der 38jährige verheiratete Elektromeister Hans Vraig aus llt- tenweiler fuhr mit seinem Auto die Böschung hinunter und blieb an den Folgen des Sturzes mit schweren inneren Ver­letzungen bewußtlos liegen. Der Schwerverletzte ist ver­schieden. Braig war ein angesehener llttenweiler Bürger. Er war SA.-Truppführer.

Friedrichshasen, 5. Aug. (StartdesGrafZeppe- lin".) Das LuftschiffGraf Zeppelin" startete abends 8 Uhr zu seiner 4. diesjährigen Südamerikafahrt unter Füh­rung von Dr. Eckener, der bis zum übernächsten Rückflug tu Rio de Janeiro verbleibt. An Bord des Luftschiffes befin­den sich 15 Paffagiere. An den Vertikalsteuern sind nunmehr die deutschen Hoheitszeichen, links das Hakenkreuz in weißem Ring auf rotem Grund, rechts die Reichsfarben Schwarz- Weiß-Rot angebracht worden.

Oehringen, 6. Aug. (Anfechtung der Kirchen­wahl.) Der seinerzeitigen Anfechtung der Kirchen­gemeinderatswahl in Pfedelbach wird Rechnung getragen und infolgedessen an einem der nächsten Sonntage nochmals eine Mabl stattfinden.

Ulm, 6. Aug. (Zum Oberbürgermeister er­nannt.) Der bisherige Staatskommissar für die Stadt­verwaltung Ulm Baurat Förster, wurde als Nachfolger von Oberbürgermeister Dr Schwammberger zum Oberbür­germeister der Stadt Ulm ernannt. Am 4. April wurde ^ Baurat Förster mit der kommissarischen Verwaltung be­traut; er führt also die Stadtverwaltung genau vier Mo­nate und hat während dieser Zeit verschiedene Steuer­erleichterungen für die Bevölkerung sowie einschneidende »Veränderungen in der Führung der Geschäfte der Stadt und in der Besetzung wichtiger städtischer Stellen durch­geführt. Die Amtseinsetzung erfolgt in den nächsten Tagen.

Die Arbeitsschlacht in Württemberg Stuttgart, 6. Aug. Auch in Württemberg hat der Kamp! gegen die Arbeitslosigkeit auf breiter Front seit einiger Zeit begonnen. Die Vorbereitungen des Württ. Wirtschaftsministe' riums sind, wie derNS-Kurier" berichtet, abgeschloffen. In einem weitschauenüen und großzügigen Plan ergreift Wird fchaftsminister Professor Dr Lehnich die Maßnahmen, di« notwendig sind, um die Arbeitslosigkeit für dauernd zu besei­tigen. Nach diesem Plan soll, neben sofortigen Arbeitsbeschaf- jungsmatznahmen, auf dem Wege struktureller Aenderungen, Umstellungen im industriellen Aufbau, räumlichen Verschiebun­gen und Verlagerungen im Verhältnis der Industrie zur Land­wirtschaft. ein gesamtwirtschaftlicher Aufbau erreicht werden, der für lange Zeiten eine absolute Krisenfestigkeit gewährleistet. Zur Erlangung dieses Zieles besucht Wirtschaftsminister Lehnich ! in diesen Tagen die einzelnen württembergischen Notstands- s gebiete. Die genaue Prüfung der Lage, ins einzelne gehende s Untersuchungen, die Fühlungnahme mit den zuständigen Ve- i Hörden und den betreffenden Wirtschaftsteilen wird die nötig« j Klarheit über die Maßnahmen ergelu n, die jetzt Schlag aus s Schlag erfolgen und Württemberg der vollständigen Gesundung entgegenführen werden.

Auflösung weiterer Vertretungskörper Durch Gesetz des Württ. Staatsministeriums vom 2. August 1933 sind in weiterer Folgerung aus der Auflösung (Gleich­schaltung) der Vertretungskörper der Gemeinden, Amtskörper- s schäften und Sparkassen auch die Vertretungskörper des Württ. Sparkasien- und Eiroverbandes sowie der Württ. Girozentrale (Württ. Landeskommunalbank) aufgelöst worden. Die Aufgaben dieser Vertretungskörper werden bis zu deren Neubildung einem vom Innenministerium zu berufenden Ausschuß übertragen, der aus dem Verbandsvorsteher des Sparkaffen- und Eiroverbandes als Vorsitzendem und sechs Beisitzern besteht.

Neues Präsidium des Württ. Kriegerbundes Stuttgart, 6. Aug. Der Führer des Württ. Kriegerbundes, Generalleutnant a. D. Dr. von Maur, hat zu seinem Stellver­treter den Ministerialdirektor Dr. Gottlob Dill berufen. Dem Bundesführerrat gehören an: Dr. Richard Dederer, Regierungs­rat: Landgerichtsdirektor Alfred Flaxland; Amtsgerichtsdirektor Walter Eöz: Gaugeschäftsführer der NSDAP. Otto Hill; Hans s Ludin, Gruppenführer der SA.-Eruppe Südwest: Oberstleutnant s a. D. Karl Schumacher: Kurt Freiherr von Matter, Eeneral- ! major a. D., Vorsitzender der Sportabteilung. Der Bundes- i führerbeirat besteht aus zwölf Mitgliedern.

Angleichungen der Regiments-Vereinigungen

: Stuttgart, 6. Aug. Der Sonderkommissar der obersten SA.-

. Führung für Württemberg und Hohenzollern, Köhrer, hat im s Auftrag des Reichsstatthalters und im Einverständnis mit dem s Führer der SA.-Eruppe Südwest, -n Angleichung an die in an- i deren deutschen Ländern bestehende Regelung zum Zwecke der ! Gleichschaltung für das Gebiet des Landes Württemberg fol­gendes verfügt: 1. Die in Württemberg bestehenden Vereini- I gungen alter Soldaten der verschiedenen Truppenteile der alten j Wehrmacht (Regimentsvereinigungen) werden, soweit dies noch ! nicht geschehen ist. in die Organisationen des Württ. Krieger- bundes eingegliedert. Ihre Eingliederung erfolgt in der Weise, ! daß die einzelnen Ortsgruppen dem übergeordneten Vezirks- - kriegerverband als geschloffene Vereine unterstellt werden. We- s gen der künftigen Regelung ihrer Beziehungen im einzelnen i haben die Regimentsvereinigungen mit dem Präsidenten des ! Württ. Kriegerbundes alsbald Verbindung aufzunehmen. Die ! Pflege ihrer Ueberlieferungen und Kameradschaft bleibt un- j angetastet. 2. Ebenso wird der Württ. Frontkämpferbund in den ; Württ. Kriegerbund eingegliedert. Ausgenommen bleiben die ; zur SA. übergetreteuen Mitglieder, die restlos in die SA. ein­gereiht werden. Die einzelnen Ortsgruppen sind den über- j geordneten Bezirkskriegerverbänden unterstellt. Die Interessen j der Leitung des Württ. Fronrkämpferbundes werden durch den i im Führer-Beirat des Württ. Kriegerbundes sich befindlichen Regierungsrat Roger wahrgenommen. 3. Der Führer des Württ. Kriegerbundes hat den Gruppenführer Ludin in den Führerrat und den Standartenführer Köhler in den Führer-Beirat des Württ. Kriegerbundes berufen. In Erkenntnis der Notwendig­keit der getroffenen Maßnahmen erwarte ich die sofortige und restlose Durchführung meiner Anordnungen.

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Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Dr. Dürr

Stuttgart, 6. Aug. Zum Gedenken an die 25. Wiederkehr des Tages der Landung und Zerstörung des Zeppelin-Luftschiffes veranstaltete die Ortsgruppe Echterdingen der NSDAP, zusam­men mit der Kreisleitung Filder am Sonntag eine würdige Feier. Der Ort prangte in reichem Flaggenschmuck. Im Rat­haussaal fand ein Empfang der Ehrengäste statt, in dessen Ver­lauf Dr. Dürr das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Echter­dingen verliehen wurde. Den Auftakt der Hauptfeier am Nach­mittag bildete die Besichtigung der Eedenksteinanlage. Gegen 2.3V Uhr traf auf der Festwiese vor dem Denkmal der nach Tausenden zählende Festzug ein, angeführt von Filderbauern zu Pferd in ihrer schmucken Tracht. An dem Festzug beteiligten sich die SA.- und SS.-Stürme, die Arbeitsdienstlager, die Hitler­jugend, die NS.-Frauenschaft. die Vereine mit ihren Fahnen, die Turner. Turnerinnen und Sportler. Nach musikalischen Dar­bietungen der SS.-Standartenkapelle 13 und des Liederkranzes Echterdingen lenkte Bürgermeister Rohleder die Gedanken der Versammelten zurück auf den historischen Tag der Zeppelin- Landung. Er begrüßte Wirtschaftsminister Dr. Lehnich als Ver­treter der Staatsregierung, die Familie Graf Brandenstein- Zeppelin und besonders herzlich die Abordnung des Luftschiff­baues Zeppelin Friedrrchshafen, die drei Teilnehmer an jener denkwürdigen Fahrt nach Mainz, Dr. ing. Dürr, Oberingenieur Stahl und Obermeister Schwarz, die stürmisch begrüßt wurden, sowie den Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Strölin, Direktor Klemm u a. Wirtschaftsmmister Dr. Lehnich überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Reichsstatthalters und des Mi­nisterpräsidenten. Die Luftschiffahrt, betonte er, gehört in das Wirtschaftsministerium Seit jeher ist es unsere Aufgabe, uns der Förderung des instschiffbaues anzunehmen. Das wird in den kommenden Jahren in noch größerem Maße der Fall sein. Jener 5 August 1908 ist von besonderer Bedeutung für den Luftschiffbau. Vor dieser Katastrophe war Graf Zeppelin ein technischer Pionier der sich zur Aufgabe gemacht hat, die deutsche Luftfahrt zu einer Macht zu erheben. Heute ist Graf Zeppelin für uns ein Nationalheld.

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Das seMrllche Solzseileir

EchövwLnzoch Ravruünzach, 5. August. Kurz vor dem Bahnhof Rauv-ünzoch waren Holzhauer mit Holzseilen be­schäftigt, eine Arbeit die immer sehr gefährlich ist und wobei allergrößte Vorsicht wallen muß, vor ollem dann, wenn an sehr steilen Abhängen geseilt w rd. Schon manches Unglück ist bei dieser beschwerlichen Arbeit der Holzhauer und Fuhr­leute passiert.

Diese Holzhauer, die am Mittwoch bet Raumünzach von einem steilen Berg herunter Baumstämme zu seilen hatten, hatten alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Die Stämme wur­den alle gut angeseilt. Ein mächtiger Stamm von 30 Meter Länge riß aber aus und sauste den steilen Berg hinunter. Die Holzhauer waren machtlos, sie konnten nur aus Leibes­kräften rusen, daß große Gefahr im Verzug ist, was auch notwendig war, denn am Fuße des steilen Berges führt die viel befahrene Murgtalstraße Forbach-Echönmünzach vorbei, ebenso die Murgtalbohn. Der große Stamm riß in seiner Wucht ein Wochenendhäuschen um und dos Glück war, daß die Frau, die sich darin aufhielt, auf das Schreien der Holz­hauer hin aus dem Häuschen herausgegangen war. Kaum war sie aus dem Häuschen raste der Stamm heran und riß das Häuschen um. Der Stamm hielt aber nicht, sondern sauste weiter und legte einen Mosten der Starkstromleitung um und blieb dann auf den Schienengleisen der Murgtalbahn liegen. Es war ein großes Glück, daß um diese Zeit kein Zug sich auf der Strecke befand, denn sonst hätte das Unglück groß werden können. Auch war es gut, daß um diese Zeit als der Stamm niederging, kein Mensch und kein Auto auf der Murgtolstratze sich befand. So verlief dieser Unglückfall noch glimpflich. Es gab lediglich große Aufregung und einige hundeit Mark Sachschaden.

verbot der Neugriindunq mchtnationalsozialistischer Zugenvgruppe«

Karlsruhe, 8. Aug. Die Pressestelle beim Staatsministerium teilt folgende Anordnung des Jugendsührers des Landes Ba­den mit:

Hiermit verbiete ich vorläufig die Neugründung von nicht­nationalsozialistischen Jugendgruppen. Es hat sich in den letzten Tagen herausgestellt, daß durch Neugründung von nichtnatio­nalsozialistischen Jugendgruppen an verschiedenen Orten starke Reibungspunkte entstanden sind. Diese Verfügung tritt sofort in Kraft. Ich ersuche die verschiedenen Führer der badischen Jugendverbände, sämtliche Untergliederungen zu benachrichtigen.

Karlsruhe, 6 Aug. (Verhaftet.) Der frühere kom­munistische Landtagsabgeordnete Böning ist in Bruchhausen (Amt Ettlingen) festgenommen worden.

Karlsruhe, 6. Aug. (Tödlicher Verkehrsun­fall.) Am Freitag ereignete sich Ecke Kaiserallee und Scheffelstraße ein Zusammenstoß zwischen einer Radfahrerin und einem Personenkraftwagen, wobei die Radfahrerin tödlich verletzt wurde. Es handelt sich um die 15jährige Schülerin Gertrud Treutle, Tochter des Kraftfahrers Fried­rich Treutle aus der Goethestraße.

Mannheim, 6. Aug. (1685 weniger Arbeits­lose.) Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 31. Juli insgesamt 40 815 Arbeitssuchende, davon 32120 Männer und 8695 Frauen. Die Abnahme gegenüber dem letzten Stichtag (30. Juni) beträgt 1685.

Rheinfelden, 6. Aug. (Ertrunken.) Dieser Tage fand man in den Anlagen der Anstalt Beugen die Klei­dungsstücke eines Mannes aus Lenzkirch. Man muß an­nehmen, daß er ein Opfer des dort tiefen und reißenden Stromes geworden ist. Die Leiche konnte noch nicht ge­funden werden.

Jmmendingen, 6. Aug. (Versickerung.) Infolge der heißen Tage ist der Wafferstand der Donau außerordentlich niedrig und das Donauwaffer versickert wieder vollständig. Selten dürften die Versickerungsstellen so gut sichtbar sei» wie zur Zeit.