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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 181

Dollfutz will 18 000 Mann Hiisspolizei

Berlin, 6. Aug. Wie der Pariser Berichterstatter derBer­liner Börsenzeitung" meldet, hat der österreichische Bundes­kanzler Dollfutz bei der französischen Regierung die Errichtung einer österreichischen Hiisspolizei von 18 00V Mann zur Nieder- kämpsung der nationalsozialistischen Bewegung in Oesterreich beantragt. Die Hilfspolizei soll rein militärischen Charakter haben, militärische Bewaffnung tragen und dem Kriegsministe­rium unterstellt sein. Die französische Regierung hat nach Füh­lungnahme mit England und der Kleinen Entente dem öster­reichischen Antrag zugestimmt.

Neues vom Tage

Zlalie« beteiligt sich nicht an dem Schritt in Berlin

London, 6. Aug. Wie der Reuter-Vertreter in Rom meldet, ist ihm dort von einem Beamten des Auswärtigen Amtes er­klärt worden, datz sich Italien au den beabsichtigten Vorstellun­gen der Westmächte in Berlin nicht beteiligen werde.

Dazu erfährt Reuter von anderer und zwar nichtamtlicher Seite, datz die italienische Regierung bereits Gelegenheit ge­nommen habe, in freundschaftlicher und nicht offizieller Form i» Berlin zur Mäßigung und Umsicht zu raten.

Die Bermahlungsquote für das Eetreidewirtschastsjahr 1S33/L4

Berlin. 5. Aug Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsmlnister für Ernährung und Landwirtschaft hat nunmehr die bereits angekündigte Regelung des Weizenvermahlungs­zwanges getroffen. Die heute erscheinende Zehnte Verordnung über die Aenderung der Sätze für die Vermahlung von Inlands­weizen setzt die Höhe der Vermahlungsquote für das gesamte laufende Eetreidewirtschastsjahr 1933/31, und zwar für die Zeit vom 16. August 1933 bis zuw 15. August 1931, fest, um den Mühlen die Möglichkeit der Disposition auf weite Sicht zu geben. Sie bestimmt dabei, datz die Mühlen in der Zeit vom 16. August bis 30. September 1933, in den einzelnen Monaten vom Oktober 1933 bis Juli 1931 und in der Zeit vom 1. bi» 15. August 1931 mindestens je 97 v. H. Jnlandsweizen vermahlen müssen. Der Vermahlungssatz für Jnlandsweizen ermäßigt sich auf 70 v. H., soweit die Mühlen Auslandsweizen in Form von Austauschweizen vermahlen. Voraussetzung hierfür ist aber, datz die Mühlen sich dem am 3. August d. I. errichtetenKonsortium Deutscher Weizenmühlen 1933" anschlietzen und die mit dieser Zugehörigkeit im Interesse der Gesamtheit verbundenen Laste« auf sich nehmen.

Königinmutter Maria von Rumänien über Deutschland

Oslo, 5. Aug. Der Drontheimer Korrespondent der großen konservativen ZeitungAftenposten" interviewte die Königin­mutter Maria von Rumänien bei ihrem Besuch in Drontheim. Meine Ansicht ist. erklärte die Königinmurter, datz die Deut­schen ein viel zu fleißiges und lebenskräftiges Volk sind, als datz sie untergehen würden. Man kann den Deutschen keinen Vor­wurf machen, datz sie auf ihre Erenznachbarn schlecht zu sprechen find. Wenn man jemandem auf den Futz tritt, was macht er dann? Er kann nichts anderes machen als das gleiche. Die Blätter in Rumänien bewundern Herrn Hitler, und ich füg« hinzu: Die Deutschen find so geschickte Menschen, datz sie ver­dienen, ihre Angelegenheiten wieder in Ordnung zu bringen.

145 Verletzte bei den Streikunruhen iu Stratzburg

Paris, 5. Aug. Der sozialistischePopulaire" protestiert gegen das brutale Vorgehen der Polizei im Straßburger Streik und beschuldigt den Präfekten des Departements Ünterrhein, die Arbeiterklasse grundlos herauszufordern. Das Blatt meldet, datz bei den Streikunruhen insgesamt 145 Personen zu Schaden ge­kommen sind. Davon seien gegen 100 schwer verletzt worden. Ein dreijähriges Kind habe, als berittene Polizei gegen die Menge vorgegangen sei, den Tod gefunden.

Matin" bezeichnet als Rädelsführer der Straßburger Un­ruhen einen kommunistischen Abgeordneten, der dem Befehle Moskaus untersteh.- Das Blatt fordert Paul Boncour auf, Lit- winow auf die Einmischung der kommunistischen Internationale in Frankreichs innere Angelegenheiten aufmerksam zu machen und erwartet, datz Herriot als Vorsitzender des Kammeraus­schusses für auswärtige Angelegenheiten bei seinem Besuch in Moskau im gleichen Sinne vorstellig wird.

Kommunistischer Verbrecher auf der Flucht erschossen

Oldenburg, 6. Aug. Die Oldenburger Kriminalpolizei hatte erfahren, daß ein von ihr seit Mai gesuchter Verbrecher, der Schlosser Joseph Diller, e>n bekannter Kommunist, sich in einem Hause in der Blumenstratze aufhielt. Die Polizei umstellte und durchsuchte das Haus. Diller, der zu entfliehen versuchte, wurde von einem vor dem Hause aufgestellten Posten durch einen Herz- fchutz tödlich verletzt. Sechs Hausbewohner, bei denen sich Diller unter falscher Namensangabe aufhielt und die sämtlich von der Polizei gesucht wurden, wurden verhaftet.

Fortdauer des Generalstreiks in Stratzburg

Stratzburg, 6. Aug. Der Generalstreik hat auch am Samstag mit unverminderter Schärfe fortgedauert. Entgegen dem aus­drücklichen Befehl der Straßenbahndirektion haben sich die An­gestellten geweigert, die Arbeit wieder aufzunehmen. Während der vergangenen Nacht haben Soldaten die Stratzenreinigung vornehmen müssen. Etwa 20 Teilnehmer an den Stratzenkund- gebungen sind zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Darunter sollen sich zwei Deutsche und ein Saarländer befinden.

Amerikanischer Arbeitsfrieden proklamiert

Hyde Park (Neuyork), 6. Aug. Präsident Roosevelt hat seine Absicht, einen Arbeitsfrieden zu proklamieren, rasch in die Tat umgesetzt. Er hat einen Rat von sieben Mitgliedern ernannt, dessen Aufgabe es ist, die Durchführung des Arbeits­friedens zu überwachen In dem im Zusammenhang damit ver­öffentlichten Aufruf werden Unternehmer und Arbeiter auf­gefordert, Streik, Aussperrungen und ähnliche soziale Kampf- mahnahme» während der Dauer des Arbeitsfriedens zn Unter­lasten.

Start Balbos voraussichtlich am Mittwoch

St. John (Neufundland), 6 Aug. Falls das Wetter günstig ist, beabsichtigt General Balbo am Mittwoch zu starten und Kurs aus die Azoren zu nehmen, um später Lissabon an- -usliegen.

Zusammenschlutz aller deutschen Verbände i« de« Ber­einigte« Staate«

Neuyork, 5. Aug. In Chikago wurde eine deutsche Führer­tagung abgehalten, auf der der Zusammenschluß aller deutsch, völkischen Verbände und Gruppen im Bunde der .Zreunde des neuen Deutschland" beschlosten wurde. Ebenso wurde dort ein« deutschvölkische Zeitung gegründet. Zur Abwehr der Lügen- Propaganda wurde beschlossen, eine 5-Millionen-Dollar-Spende aufzuüringen.

Polizeimaßnahme» selbst am Grabe

Innsbruck, 5. Aug. Anläßlich des Leichenbegängnisses de« von einem Heunwehrpolizisten erschossenen nationalsozialisti­schen Gasthofbesitzrrs Kantner kam es zu Zwischenfällen, als ein von den Parteigenossen und Freunden des Toten gewidmeter Kranz auf die Bahre niedergelegt und einige Abschiedsworte gesprochen werden sollten. Die Gendarmerie nahm einige Ver­haftungen vor und verhinderte, datz nach der Trauerfeier das Horst-Westel-Lied gesungen wurde. Eine Zusammenkunft der Trauergäste nach der Leichenfeier wurde nicht gestattet.

KM die Rot lindem!

Die Arbeitslosenziffer fällt! Wer dankt nicht beim Lesen dieser Worte dem Führer des deutschen Volkes für das grohartig angelegte Arbeitsbeschaffungswerk, das schon jetzt die ersten Früchte zeigt. Noch liegt die Arbeits­kraft von Millionen Volksgenossen brach und wartet, für die Wiedergesundung der nationalen Wirtschaft eingesetzt zu werden. Wenn sich auch schon viele Hände neuerdings wieder regen, so müssen doch alle gangbaren Wege beschrit­ten werden, um die Arbeitslosigkeit noch weiter einzudäm­men. Eines der vielen eingesetzten Mittel ist auch die große Arbeitsbeschaffungs-Lotterie. Die Gewinne der Lotterie ermöglichen es dem glücklichen Gewinner, die Mark wieder umzusetzen und dadurch Volksgenosten zu Arbeit und Brot zuriickzuführen. Aber auch die, denen das Glück nicht hold war, haben das erhebende Bewußtsein, daß ihr Einsatz nicht verloren ist, sondern restlos dem großen Werk der Arbeitsbeschaffung zugute kommt. Es ist daher nationale Pflicht eines jeden Deutschen, an der Arbeitsbeschaffung mitzuwirken durch Kauf von Losen, die in allen durch Plakate kenntlich gemachten Geschäften er­hältlich sind.

Aus Stabt mb Laub

Altensteig, den 7. August 1933.

Der gestrige Sonntag war bis jetzt wohl der hei­ßeste Tag dieses Sommers. Kein Wunder, daß sich alles was konnte in die Bäder flüchtete oder sich im Schat­ten verkroch. Daß es jetzt den Großstädtern zu heiß wird, ging aus den vielen Autos hervor, die dem Schwarz­wald zustrebten; aber auch' daraus, daß die Kurorte der Umgebung allesamt besetzt sind. Am Samstag hatten viele Wochenendgäste Mühe, irgendwo in den Schwarzwaldkurorten unterzukommen. Am Sonntag i vormittag hatte der Altensteiger Sturm der. ! Apell. Unter den Klängen des Spielmannszuges zog der l stattliche Zug in strammer Haltung durch die Stadt und zeigte eine erfreuliche Geschlossenheit und Größe.

Die Vierziger Altensteigs, die am Samstag im Gasthofzur Traube ihre Vierzigerfeier hatten, versammelten sich gestern vormittag zur Ehrung ihrer im Krieg ge- ! fallenen Alterskameraden am Kriegerdenkmal und ver­einigten sich nachmittags im Hirsch in Heselbronn, wo die Feier ihren Äusklang fand. Ueber den Mittag konzertierte die Stad kap eile auf dem Marktplatz und erfreute mit ihren flotten Weisen Kurgäste und Einheimische.

In Bern eck draußen war wieder Hochbetrieb. Und sowohl im Schwimmbad, als auch in den Gasthösen des Stäbchens war ein außerordentlich zahlreicher Besuch zu verzeichnen. Die Lemaz-Harmoniker, dieam Sams­tag abend im Waldhorn konzertierten, hatten viele Zu­hörer und fanden mit ihren Darbietungen reichen Beifall.

In den Lichtspielen des Grünen Baum lockte der TonfilmSchön ist die Manöverzeit" ein außerordentlich zahlreiches Publikum an, das seine Helle Freude an dem dargebotenen Film hatte. Draußen in den Landorten war überall Stille und Ruhe zu verzeichnen, die Sonne brütete über den Dächern und Uber den herrlich stehenden Getreidefeldern, bei denen es jetzt heißt:Die Ernt' ist da, es winkt der Halm, dem Schnitter in das Feld . .."

Zur Bewerbung ausgeschrieben sind die erledigten Orts- vorstehersiellen in Kornwistheim, Oteramt Ludwigsburg, Dap- fen, Oberamt Miinsingen, Blitzenreute, Oberamt Ravensburg und die Bewerber um die demnächst zur Erledigung kommen­den Orlsvorsteherstellen in Deckenpfrorn und Schmteh, Oberamt Calw; Ellwungen; Hohenstadt, Oberamt Geislingen; Gärt- ringen, Oberamt Herrenberg: Leonberg; Ottenhausen, Oberamt Neuenbürg: Aich, Oberamt Nürtingen; Echramberg, Oberamt Oberndorf; Saulgau; Gönningen, Oberamt Tübingen; Wangen i. A. und Amtzell, Oberamt Wangen i. A.

Die Tuberkulrseusprechstnnde findet m August nur einmal und zwar ausnahmsweise nicht Montag, sondern Dienstag, den 8. August statt.

Der kaufmännische Stellenmarkt i« Juli gebessert. Nach den Beobachtungen der kaufmännischen Stellenvermittlung des Deutschen Handlungsgeh ilfen-Verbandes machte die Besterung des Stellenmarktes weitere Fortschritt«. Die Unternehmungen find zwar in ihren Personalanforderungen noch durchaus vor­sichtig. Besetzungsaufträge, die aber jetzt erst einmal erteilt find, führen, im Gegensatz zu früher, fast immer zur Vermittlung.

Spielberg, 7. Aug. Der frühere Brauch, den ersten Garbenwagen feierlich einzuholen kam am Samstag auch

hier wieder zur Einführung. Ein Borreiter voran, war der Einzug des gc schmückten Erntewagens ein Ereignis, das Alt und Jung Freude bereitete. Bei einem so herrlichen Ernte- fegen, wie er hmer draußen steht, ist es eine doppelte Freude die Ernte zu beginnen und dankbar dem Geber aller guter Gaben zu sein, weshalb hier auch mit der Einholung des ersten Wagens der Erntegottesdienst verbunden wurde.

Döfing»«, 7. August. Die Ernte, die ausgangs letzter Woche nut der feierlichen Einholung des ersten Erntewagens begonnen hat, verspricht Heuer eine außerordentlich reiche zu ! werden. Gerste und Roggen warten auf den Schnitter, wäh- i nnd der Weizen, der wundervoll steht, noch einige Tage zur i Reife braucht. Erfreulicherweise ist wenig G. treibe gefallen, ! fodaß der Landw rt mit Freude den arbeitsreichen Taaen des Erntegeschäfts entgegengeht. Seinen 70. Geburtst g konnte am gestrigen Sonntag unser geschätzter Mitbürger Fuhrmann Marlin Steeb im Kreise seiner Angehörigen und in guter Gesundheit feiern. Seinen 88. Geburtstag feierie in letzter Woche der in weilen Kreisen bekannte Bauunternehmer Kirschenmann. W:r gratulieren!

Freudrnstadt, 3. Aug. Zurzeit findet hier eine Schwarz. wald-Kunstausstellung der bekanntesten Schwarzwald­maler statt. Die Ausstellung dauert 3 Wochen. Ausgestellt sind 52 Oelgemälde und Aquarelle sowie Kunstdrucke und graphische Werke.

Lowboch, OA. Freudenfiadt, 3. Aug. (Eine Neunzigjährige.) Heute wird Frau Fühler 90 Jahre alt. Ein Orgiaal voll Mutterwitz und Fröhlichkeit, versteht sie es, trotz des hohen Alürs noch ausgezrichnet, dem Leben die schönsten Seiten ab­zugewinnen. 35 Fohre lang ging sie mit ihrem Ehegatten als treue Ge'ährtin ins Geschäft nach Rodt (Sägewerk Ga.ser u. Flick), allwo sie Holz bündelten. 2m I hre 1922 entriß der Tod ihr den Gotten und nun mußte sie den Weg allein machen. Nach und noch stellten sich bei ihr auch Altersbeschwerden ein, so daß sie die lieb gewordene Beschäftigung einstellen mußte.

Calw, 5. Aug. Inder letzten Sitzung des Gemeinderats wies Bürger­meister Göhner darauf hin, daß es für die ordnungsmäßige Durch­führung der Aufgaben der Stadtverwaltung ein dringendes Er­fordernis fei, jetzt mit den Steuerrückständen aufzuräumen. Der Gemeinderat müsse fick für geeignete Maßnahmen entschließen. Der Führer der nationalsozialistischen Raihausgruppe trat für eine milde Ausführung ein. Es sei nicht zweckmäßig, die Zwangsmaßnah­men zur Eintreibung von Steuerrückständen zu überspannen; die Stadt werde auf diesem Wege höchstens zu einer Anzahl von Häu­sern kommen und den eigentlichen Zweck nicht erreichen.

Catw, 5. Aug. (Von der Allgemeinen Orlskrunkenkasse Calw.) Auch bei der Allgemeinen Ortskrankenkasie Calw war die Gleichschaltung durchzuführen. Der neue Kassenvorstand besteht künftig nach dem Vorschlag des Reichskommistars für die Krankenkassen Württembergs, Re­gierungsrat Dr. Müller-Stuttgart aus folgenden Herren: Aibeitgebervertreter: Wockenhut, Wilhelm, Mechanikermeister. Calw; Schäfer, Wilhelm, Schreinermeister, Calw. Bersicher- lenvertreter: Ayafse, Ludwig, R guleur, Neuhengstelt; Maier, Jakob, Vorarbeiter, Calw; Schlaich, Fritz, Prokurist, Calw; Entenmann, Paul, Bankbeamter, Ca!w. Der Borstand hat in seiner zahlenmäßigen Zusammensetzung eine Verringerung erfahren, bisher bestand er aus 3 Arbeitgeberoertretern und 6 Versichertenvertreb rn, jetzt nur noch aus 2 Arbeitgebern und 4 Versicherten. In der gestern Abend im Kassengebäude stattgefundenen ersten Dorstandsitzung wurde auf Vorschlag des Reichskommissars Bankbeamter Paul ERenmann-Caliv zum Vorsitzenden und Schreinermeister Wilhelm Schäfer-Calw zum Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt. Der fiassenvo» stand sprach sich für die Beibehaltung des Erho- lungsheims inBaden-Baden in irgend einer Form aus. Der ebenfalls neugebildete Ausschuß wird in nächster Zeit zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. Als Ausschuß­vorsitzender ist, wie man hört, Verwaltungsaktuar Fischer- Calw vorgeschlagen worden.

Calw, 5. Aug. Die 2. Stadlpfarrstelle in Calw ist dem Repetenten Walter Schüz am Etist in Tübingen über­tragen worden. Der neue Stadtpsarrer wird am 1. Oktober seine Stelle antreien.

Herrenberg, 5. Aug. (Anstellung eines Krankenhausarztes.) Die Anstellung eines Krankenhausarztes am Bezirkskranken­haus Herrenbe g bewegte wiederholt die Gemüter. Eine außerordentliche Amtsveisammlung im Januar dieses Ichres endete ohne Ergebnis, da eine Einigung nicht zustande kam. Durch die Ni uordnung in der Verwaltung ist nun das Oberamt allein verfügungsberechtigt und dieses hat die Sache wieder sufgegriffen. Die Anstellung eines Chirurgen war bedingt durch die Unwirtschostlichkeit des jetzigen Betriebes im Kran­kenhaus und durch den Umstand, daß viele Krankenhaus- palienlen des Bezirks nach außerhalb gehen m ßten, was in mancherlei Hinsicht wieder wirtschaftliche Nacht ile für den Kranken, besten Angehörigen und für den ganzen Bezirk mit sich biingt. Das Oberamt hat nun die Anstellung eines Chirurgen am Herrenberger Kranken­haus verfügt. Der diesbezügliche Vertrag wurde gestern unterschrieben. Auf Grund dieses Vertrages wurde Herr Dr. med. Gaugler vollamtlich zum Krankenhausarzt ab 1. November 1933 bestellt. Er hat aber die Berechtigung Privatsprechstunden abzuhalten. Herr Dr. med. Gaugler ist jahrelanger Assistenzarzt an der Chir. Universitätsklinik in Tübingen als Mitarbeiter von Prof. Kürschner.

Rexlngen, OA. Horb, 3. Aug. (Um die Bürgermeister- stelle). Die Bürgermeisterstelle unserer lOOO Einwohner zählen­den Gemeinde, einer alten Iohanniterordens-Kommende kommt demnächst zur Erledigung. Innerhalb der von der Aufsichts­behörde festgesetzten Bewerbungssrist gingen acht Bewerbungen und zwar von sechs Berwaltungssachmännern und zwei von Nichtsachmännern ein. 3n der Sitzung am 27. Juli beschloß