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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 139

Pforzheim, 17. Juni. (Ein Beamter der Stadt. Sparkasse vermißt.) Die Psorzhcimcr Städtische Sparkasse teilt mit, daß seit Mittwoch Ernst Hiller, Beamter bei der Städtischen Sparkasse Pforzheim, vermißt ist. Da sowohl die privaten als dienstlichen Verhältnisse in jeder Hinsicht durchaus geordnete find, wird ein Unglücksfall vermutet.

Karlsruhe, 18. Juni. (S ch i rin h'e r r d e r b ä d k f che n H Z ) Wie der NS.-Pressedienst meldet, hat der Eebiets- flihrer der Hitlerjugend, Friedhelm Kemper, dem Reichs­statthalter Robert Wagner die Schirmherrschaft über die Hitlerjugend Badens angeboten. Robert Wagner hat diese Ehrung angenommen.

Karlsruhe. 18 Juni (Wieder ein Kind ver­mißt.) Vermißt wird der 12 Jahre alte Hermann Heck, wohnhaft Karlstraße 17 hier, der sich am Freilag von zu Hause entsernt hat und noch nicht nach Hause zuriickgekehrr ist. Die am Freitag nachmittag mit einem größeren Po­lizeiaufgebot im Waldgebiet bei Rüppur vorgenommene Suche nach dem vermißten Kind Helmut Joachim ist ergeb­nislos verlaufen. Der am Spätnachmittag aus dem gleichen Gründe unternommene Versuch, die Alb abzulassen, mußte zunächst eingestellt werden.

Mannheim, 18. Juni. (Mannheim im Dunkel.) Die Verdunkelung des Stadtgebietes Mannheim-Ludwigs­hafen. die anläßlich der Lvftschutziibung durchgeführt wurde, fand allerseits Beachtung, so daß der Grad der Verdunke­lung ein ziemlich hoher war. Die öffentliche Beleuchtung war ganz abgeschaltet. Als um 22.15 Uhr die Sirenen er­tönten, erloschen Schlag um Schlag die Lichter. Nach Ablauf von zehn Minuten, als dieLuftgefahr" vorüber war, flammten dann nach und nach die Lichter wieder auf.

Ünterbalbach (Amt Tauberbischofsheim), 18. Juni. (Vom Blitz getroffen.) Der Blitz fuhr auf freiem Felde in eine Gruppe von Erwachsenen und Kinder, die vom Gewitter überrascht worden war. Alle wurden zu Boden geworfen, einer Frau die Haue aus der Hand geschlagen. Der 7jährige Hans Kiefer mußte in ben ußtlosem Zustande nach Hause gebracht werden, doch erholte er sich bald wieder.

Kleine Rachrichten aus Mer Welt

zg marxistische Führer in Hamburg verhaftet. Das Kom­mando z. b. V. hat 30 marxistische Führer während einer Geheimoersammlung überrascht und verhaftet.

Wahl des neuen Frankfurter Oberbürgermeisters. In einer dringlich einberufenen Stadtverordnetensitzung wurde der bisherige kommissarische Oberbürgermeister, Land­gerichtsrat Dr. Krebs, zum Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt a. M. gewählt. Die Wahl erfolgte einstimmig.

Beamtenurlaubsreisen in» Ausland genehmigungspflich­tig. Der bayerische Ministerpräsident hat eine Bekannt­machung erlassen, wonach Urlaubsreisen von Staatsbeam­ten in das Ausland einer Genehmigung der Vorgesetzten Dienststelle bedürfen. Nur in ganz besonders dringenden Fällen, z. B. bei Erholung von schwerer Krankheit, wird diese Genehmigung jedoch erteilt werden.

Blutendes Deutschland" in Wien verboten. Die Polizei­direktion Wien hat den FilmBlutendes Deutschland", bei dessen Aufführung es in zwei Kinos zu Kundgebungen kam, verboten.

Amerika bewilligt 9 Millionen Dollar für den Ban von Flugzeugen. Präsident Roosevelt hat eine Summe in Höhe von 9,3 Millionen Dollar für den Bau von Flugzeugen be­willigt.

Piccard nach Amerika abgereist. Professor Piccard ist von Brüste! nach Amerika abgereist, um dort einen neuen Strato­sphärenflug zu unternehmen. Professor Piccard wird einen Ballon von 15 000 Kubikmeter Inhalt benutzen und will versuchen, mit diesem eine Höhe von 18 000 Meter zu er­reichen.

Trotzkoy darf nicht zurückkehren. Gegenüber ausländischen Pressemeldungen, wonach Trotzky türkischen Pressevertre­tern erklärt habe, die Sowjetregierung habe ihm die Rück­

kehr in die Sowjetunion gestattet, ist die Tel.-Ag. der Sow­jetunion ermächtigt, festzustellen, daß diese Aeußerung Trotz- kys den Tatsachen nicht entspricht. Trotzky ist, so heißt es in der Erklärung, längst aus der Sowjetunion als Konterre­volutionär verbannt.

Tausende von Schlangen überfallen ein Dorf in der Tür­kei. Das Dorf Kusudjuvel bei Nersina wurde von Tausen­den von Schlangen überfallen, die sich in den Häusern und Ställen einnisteten. Vergebens kämpften die Bewohner ge­gen die Plage an und mehrere Personen sind bereits an Schlangengiften gestorben. Die Dorfbewohner mußten schließlich das Dorf räumen und einige Kilometer entfernt auf dem Felde übernachten.

Das Wiedererscheinen derDeutschen Allgemeinen Zei­tung". DieDeutsche Allg. Zeitung", deren Verbot nach 17- tägiger Dauer vom Geheimen Staatspolizeiamt aufgehoben worden ist, ist wieder erschienen. Der bisherige Chefredak­teur Dr. Fritz Klein ist ausgeschieden und anstelle des bis­herigen verantwortlichen Schriftleiters Dr. W Wedel zeich­nen für den politischen Teil Otmar Best und für den unpo­litischen Teil Dr. Paul Fechter.

Buntes Allerlel

Und folgst Du nicht willig...

Daß die Mädchen dem Manne ihrer Wahl den Heiratsgntrag machen, darf man wohl auch heute noch zu den Seltenheiten rechnen Daran dürsten selbst die tausend Mark Ehestandsbei­hilfe, die eine verständnisvolle Reichsregierung den Wagemuti­gen in Aussicht stellt, bei uns in Deutschland kaum etwas ändern. And einzig dastehend bleibt hoffentlich der Fall, daß die Lie­bende ihren Heiratsabsichten mit der Pistole Nachdruck verleiht. Athanasios Papiras, ein junger griechischer Hirte, war aber auch gar zu schüchtern, obwohl ihm die zwanzigjährige, reiche und schöne Vauerntochter Georgitsa Avgheris ihre Zuneigung in der deutlichsten Weise bekundete. Er bat sogar den Vater der Ver­liebten, die Tochter ernstlich ins Gebet zu nehmen. Das geschah denn auch Der Alte befahl dem Mädchen den jungen Hirten bei seiner Herde in Ruhe zu lasten und als das nichts half sich überhaupt nicht aus dem elterlichen Hause zu entfernen. Aber er hatte tauben Ohren gepredigt Eines Tages raffte Georgitsa alles Geld zusammen, das sie erreichen konnte, steckte auch einen Revolver zu sich und rannte in die Berge, wo der Geliebte seine Schäflein hütete. Mit oorgehaltenem Schießeisen zwang sie den armen Athanasios. sie zu entführen. Einige Tage später konnte die Polizei allerdings das sonderbare Paar aufstöbern und den so stürmisch umworbenen Knaben befreien.

Der Tod sollte nicht Hochzeitsgast fein

In der englischen Grafschaft Middlessex fand kürzlich die Trauung eines jungen Paares statt. Da Braut und Bräutigam sich größter Beliebtheit erfreuen, so waren Hunderte von Neu­gierigen gekommen, um vor der Kirche auf die Jungvermählten zu warten und ihnen ihre Freude durch laute Zurufe zu bezeugen. Man wunderte sich darüber, daß die Brautmutter der Trauung nicht beiwohnte, gab sich aber dann mit der Erklärung des Brautvaters zufrieden:Meine Frau ist schon längere Zeit lei­dend und konnte daher an ver Feier nicht teilnehmen." Die Hochzeit verlief in ungezwungener Fröhlichkeit, und niemand ahnte, wie es in Wirklichkeit um den Brautvater stand, der sich mit Dutzenden von Menschen unterhielt und anscheinend ebenfalls guter Dinge war. Der Mann hatte nämlich dem Geistlichen wenige Minuten vor der Trauung mitgeteilt:Die Polizei hat mich eben angerufen. Meine Frau, oie ich heute morgen ver­mißte, hat sich in London vor die Untergrundbahn geworfen und ist getötet worden. Die Kinder wissen noch nichts." Mit fast heldenhafter Stärke hielt sich der Vater aufrecht. Er ließ das Brautpaar, dem er für'tue Abwesenheit der Mutter eine ge­nügend erscheinende Erklärung gegeben hatte, seine kurze Hoch­zeitsreise antreten, die Feierlichkeiten ausklingen, und erst am nächsten Tage teilte er seinen Bekannten das tragische Ense sei­ner Frau mit:Der Tod sollte nicht HochzeitSOSst sein."

Letzte Nachrichten

Der Montag Morgen verboten.

Berlin, 18. Juni. Die Berliner MontagszeitungMon­tag Morgen" ist, wie von der Zeitung selbst mitgeteilt wird von der Geheimen Staatspolizei bis zum 15. 8. 1933 ver­boten worden.

^Abreise von Norman Davis nach Amerika.

London, 18. Juni. Der Gouverneur der General Reserve Bank von New Jork, Harrison und Norman Davis sind gestern nach den Bereinigten Staaten von Amer ka abgereist. Norman Davis dürste in etwa 3 Wochen wieder in Europa sein.

SA.-Anto LberschlLgt sich. 1 Toter, 10 Schwerverletzte

Senftrnberg, 18. Juni. Die hiesige SA. befand sich heute morgen mit einem Lastkraftwagen auf der Fahrt nach Frankfurt a. O. z»mTag der SA. Ostmark". Kurz hinter Senftevberg löste sich aas noch nicht geklärter Ursache der Anhänger des Lastkraftwagens. Auf der ab'chüssigen Straße geriet der Wagen ins Schleudern, stürzte um und begrub etwa 30 SA.-Leute unter sich. Dabei wurde 1 SA.-Mann getötet und 10 schwer verletzt.

Auflösung von Stahlhelmformationen in Ostpreußen Zwei Führer verhaftet

Treuburg (Ostpreußen), 18. Juni. Die Ortsgruppe des Stahlhelm in Schareyken sowie die Formationen des Stahl­helms in weiteren sechs Ortschaften sind aufgelöst worden, da durch die immer mehr anwachsende Aufnahme kommu­nistischer und marxistischer Elemente in die Reihen des Stahlhelms die unmittelbare Gefahr einer Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bestand. Der Oris- gruppenführer des Stahlhelm und der Stahlhelmgeschäfts­führer sind verhaftet worden.

Autounfall einer Reisegesellschaft Zehn Personen schwer verletzt

Poggendorf (Kreis Grimma), 18. Juni. Ein mit zwölf Personen besetztes Reiseauto schlug gestern abend auf der Fahrt von Leipzig nach Sellin auf Rügen aus bisher noch ungeklärter Ursache um, stürzte die Böschung des Lhaussee- grabens hinunter und überschlug sich. Zehn Reisende wur­den schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Eine Kundgebung des Lebensmitteleinzelhandels

Frankfurt a. M., 18. Juni. Auf einer großen öffent­lichen Kundgebung der beiden Spitzenverbände des Deut­schen Lebensmitteleinzelhandels Edeka und Rekofei umriß der Präsident des Reichsstandes des Einzelhandels Dr. von Renteln in seiner Ansprache die Bedeutung des selbständi­gen Mittelstandes. Die kleine und mittlere selbständige Existenz in der Wirtschaft, führte er aus, verbürge das Maß von Sicherheit des schaffenden Menschen, als Voraus­setzung dann für die Arbeit der wirtschaftlichen Entwick­lung und dann für ben wirtschaftlichen Eesamterfolg. Die Konsumgenossenschaften dürften in der Form, wie sie bis­her geführt worden seien, nicht weiterbestehen, wenn auch ihre Ueberleitung in eine das Volksleben fördernde Form ihre Zeit beanspruche. Zum Schluß seiner Rede richtete Dr. v. Renteln noch eindringliche Worte an den deutschen Einzelhandel, das deutsche Volk zuverlässig mit Waren zu bedienen, die von guter Qualität und preiswert sind.

Mutmaßliches Wetter für Dienstag

Das Barometer ist wieder im Steigen begriffen. Für Dienstag ist trotz zeitweiliger Aufheiterung immer noch ziemlich veränderliches Wetter zu erwarten.

Verantwortlich für die Schriftleitung: L. Lauk

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