Nr. 139

Schwarzwälder Tageszeitung

Seit» >

wohnerschaft steht wie hier bei uns. Immer wieder tritt er mit Darbietungen an die Oeffentlichkeit und immer wieder läßt er mit diesen schlichten Veranstaltungen einen tiefen Einblick tun in das, was der Arbeitsdienst über seiner äußerlich vielleicht ein­tönig und überdiszipliniert anmutenden Betätigung hinzu zu er­reichen sucht. Hier Führer zu sein, heißt Idealist sein. So hat auch der Samstagabend wieder recht lebendig und anschaulich gezeigt, mit welcher Sorgfalt hier die jungen durch lange Ar­beitslosigkeit aufgestauten Kräfte in jedem Einzelnen verwertet werden, nicht nur in körperlich rohem Sinn, sondern alles wird hier erfaßt und erweckt. Wie wesentlich dies ist und wie freudig und dankbar dies ausgenommen wird, zeigte eine Aeußerung eines Arbeitsfreiwilligen, der im Verlauf des Abends bei einer kurzen Schilderung seiner Erlebnisse erwähnte, daß diese Zeit jm Arbeitslager die schönste Zeit seines bisherigen Lebens sei. Ein ergreifenderes Zeugnis braucht man wirklich nicht mehr. Nun zu dem Abend selbst, der in bunter zwangloser Folge den Gästen einen Tag im Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes zeigen sollte. Nach einem Musikstück derHauskapclle" und einem GedichtvortragArbeitsdienst" brachte der Üagerführer O. Rapp in herzlichen Vegrüßungsworten seinen Dank für die stete freundliche Unterstützung der Einwohnerschaft zum Aus­druck. Ohne jede Vorbereitung soll sich der Verlauf des Abends gestalten, es soll ein Kameradschaftsabend nicht nur der Ar- Leitsfreiwilligen allein, sondern sämtlicher Anwesenden werden. Frau Horkheimer hatte sich in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt und sang in Begleitung von Frl. Haege zuerstStill wie die Nacht" undZuschaun", später dann noch Hund und Katz" undIm Feldauartier". Die stets gern ge­hörten Gesangsdarbietungen von Frau Horkheimer fanden rei­chen und dankbaren Beifall. Auch die Ortsgruppe des Bundes deutscher Mädchen gab dem Abend mit einigen Reigen im Ver­ein mit Arbeitsfreiwilligen eine sehr schöne Ausschmückung. Musikstücke, Lieder, großartig gestellte Pyramiden wechselten nun miteinander ab. Eine humoristische DarbietungPitt und Pott" wurde sehr beifällig ausgenommen. Die beiden waren wirklich flott, was sie auch selbst sagten. Sehr gut war der improvisierte Tag im Arbeitslager, mit illustrierenden Worten des Lagerführers. Das Wecken um 4.45 Uhr morgens, die Gym­nastik, die Einteilung der Arbeit und der Abmarsch zum Ar­beitsfeld, der vorzüglich beschickte Speisezettel, die Ausfüllung des Nachmittags mit sportlichen Hebungen, mit Vorträgen, An­standslehren, Lagerbesprechungen, die Heranziehung jedes Ein­zelnen zum Selbsterzählen, die politischen Aussprachen usw-, all dies wurde so flott und so anschaulich auf der Bühne abgewickelt und ergab auch manche heitere Situation, daß es wirklich eine Freude war, in dieser unbefangenen Weise ein Bild zu bekom­men, wie es im Arbeitslager zugeht und wie hier in gemein­samer Arbeit und in gemeinsamer Erziehung eine echte Kame­radschaft geschaffen wird. Dieser Abend war ein voller Erfolg für den Freiwilligen Arbeitsdienst und seines Führers, es war nur schade, daß der Besuch nicht so stark wie sonst war..

Film-Vortrag. Heute abend wird imGrünen Baum" ein sehr interessanter und lehrreicher Filmvortrag gehalten, der bei kostenlosem Eintritt jedem zugänglich ist. Gezeigt wird einmal der historische FilmDer Tag von Potsdam", welcher einen persönlichen Eindruck von der gewaltigen natio­nalen Erhebung vermittelt und sehr dazu angetan ist, von allen Kreisen gesehen zu werden. Außerdem wird als WerkjUm die Entstehung der Nähmaschine vorgeführt. Auch dieser ^ilm ist sehenswert, denn er gibt uns einen Einblick in einen großen industriellen Betrieb, der vorbildlich aufgezogen ist. Alle Frauen und jungen Mädchen wird die Handhabung der Nähmaschine interessieren, die in einer weiteren Beigabe ebenfalls gezeigt wird und die richtige Nutzanwendung der Nähmaschine, sowie Sticken und Stopfen jedem teilweise mit Zeitlupenaufnahmen zur richtigen Anschauung bringt. Der Besuch kann jedem bestens empfohlen werden. Beginn nachmittag 4 Uhr und abends S Uhr. Eintritt frei.

Von den württ. Jugendämter«. Jm Rechnungsjahr 1931 32 bezifferten sich die Ausgaben der Jugendämter (ohne dir Lei­stungen der Bezirksfürsorgeverbände für hilfsbedürftige Minder­jährige auf Grund der Reichsfürsorgeverordnüngl auf 2 718 800 RM. und die Einnahmen auf 583 808 RM. Zuschußbedarf betrug somit 2 155 888 RM. Gegenüber dem Vorjahre haben sich die Ausgaben um 278 888 RM. vermindert. Das Gesamtvermögen der Mündel stieg bis 31. März 1932 auf 18 997 766 RM.

Walddorf, 19. Juni. (25jähriges Jubiläum des Rad­fahrer-VereinsEdelweiß".) Am gestrigen Sonntag be­ging der Radfahrer-VereinEdelweiß" sein 2 5 jäh - riges Jubiläum, verbunden mit einem Treffen der Vereine des Neckar-Nagoldgaues. Gegen 2 Uhr nachmit­tags bewegte sich ein stattlicher Festzug durch den Ort unter Vorantritt der Musikkapelle Spielberg, des Radelrutsch­klubs Jung-Walddorfer, der SA., des Kriegervereins, Ge­sangvereins und den Vereinen des Neckar-Nagoldgaues zum Festplatz. Nach dem Chor des Gesangvereins Walddorf unter Leitung von Hauptlehrer FrankHebt -die Herzen empor", begrüßte der Vorstand Bitzerjr. die Gäste, ihnen für ihr Erscheinen dankend. Es sei heute nicht Zeit zum große Feste feiern, aber man dürfe nach 25 Jahren doch auch einmal zurückblicken auf die Zeit der Gründung. Er über­reichte darauf dem langjährigen Kassier und Ehrenvorstand Gottlob Schüttle und C h r i s t i a n V o l z für treue langjährige Dienste im Vereine je eine schöne Ehren­urkunde. Kienzle- Spielberg überbrachte die Grüße des Neckar-Nagoldgaues und sprach dem Verein zu seinem Jubiläum die herzlichsten Glückwünsche aus. Er brachte auf die Gründer und auf das weitere Blühen und Gedeihen des NadfahrervereinsEdelweiß" ein kräftigesAll-Heil" aus. N ü ß l e- Altensteig überbrachte dem Jubilar im Namen des Bezirks eine prachtvolle Plakette mit den besten Glückwünschen für den Verein. Der Radsport habe nichts an Innigkeit verloren, trotz Auto und Motorrad. Immer noch sei der Radler auf eigene Kraft gestellt. Darum die Muskeln gespannt und den Gründern des Vereins nach­geahmt und nachgelebt. Eines sei mit dem schönen Rad­sport aber innig verbunden, Nüchternheit und Willens­kraft. Auch er schloß mit einem kräftigen dreifachenAll- Heil". Nach dem ChorWo gen Himmel Eichen ragen", vom Gesangverein prächtig zu Gehör gebracht, ging es zum gemütlichen Teil auf dem Festplatz über, wo sich schnell ein reges und lustiges Leben entwickelte, das aber nur zu bald von einigen kräftigen Regenschauern gestört wurde. Für die Vorstände der Gauvereine fand hernach noch eine Sitzung statt, die sich mit der Durchführung des Bezirks- Wes in Spielberg am 16. Juli befaßte.All-Heil!"

Nagold, 19. Juni. (Starker Verkehr.) Der Einzel­handel Baden-Baden weilte gestern mit 260 Personen in unserer Stadt. Die Fahrt dieser Gesellschaft erfolgte in ^h*vren Omnibussen über Herrenalb, Liebenzell, Hirsau und Calw nach Nagold, wo imLöwen" das Mittagessen

eingenommen wurde. Ueber die gastliche Bewirtung war alles hochbefriedigt. Die Fahrt ging dann nachmittags weiter über Simmersfeld, Enzklösterle zurück nach Baden- Baden. Für die Teilnehmer dieser Fahrt war dies eine herrliche Abwechslung nach dem Alltag, an die sie gerne zurückdenken werden. In derTraube" waren die Stuttgarter Schwimmer eingekehrt, die ebenfalls in meh­reren Omnibussen anfuhren. Auch sonst war der Verkehr lebhaft. DerStahlhelm" war per Rad zumDeutschen Tag" nach Calw gefahren. ns.

Nagold, 19. Juni. (Schau- und Werdeschwimmen.) Anläß­lich der Fertigstellung des Städtischen Schwimmbades fand gestern unter Mitwirkung der Schwimmabteilung des Männer­turnvereins Stuttgart ein Schau- und Werbe schwim- men statt, das einen hervorragenden Besuch aufzuweisen hatte. Vor dem Gasthof zurTraube" war die Aufstellung der betei­ligten Vereine, des Turnverein und des Sportvereins Nagold, sowie der Stadtkapelle; anschließend erfolgte ein Marsch durch die Stadt zu dem reich mit Fahnen geschmückten Schwimmbad. Das zweifelhafte Wetter der letzten Tage hatte keine großen Hoffnungen auf ein gutes Gelingen des Schwimmfestes aufkom- men lassen, umso größer war die Freude, als nach einigen Regen­butzen am Vormittag das Wetter sich gegen Mittag aufhellte. Leider war dies von kurzer Dauer, jedenfalls aber war es an­erkennenswert, daß die Stuttgarter Turnfreunde es sich nicht hatten nehmen lassen, ihr Versprechen einzuhalten und trotz dieses zweifelhaften Wetters zu uns nach Nagold zu kommcki. Bürgermeister Maier brachte dies in seinen Degrüßungswor- ten aklch zum Ausdruck und wünschte der Veranstaltung besten Verlauf. Mit dem Anschwimmen sämtlicher Teilnehmer nahm dann das Schwimmfest seinen Anfang. Nacheinander wurden dann im Schulschwimmen und Wettschwimmen die vier Schwimmarten vorgeführt, dann prachtvoll durchgeführte Sprünge vom kleinen und vom hohen Sprungbrett. Hierbei schoß derSiegfried" den Vogel ab, der trotz seiner Gewichtig­keit seine Sprünge gewandt und exakt durchsührte. Besonders seine Tanzschule vom hohen Brett aus waren unnachahmlich und ernteten wahre Heiterkeitsstürme. Zum Ulk ließ er sich oft mit seiner Breitseite ins Wasser platschen und überschüttete die am Rand stehenden Zuschauer mit gewaltigen Wasserfontänen. In humoristischen Darbietungen waren die Stuttgarter Schwimmer unermüdlich und ganz großartig. Immer wieder erfolgten neue Verkleidungen und Bemalungen, die außerhalb des Wassers schon in ihrer Komik unerreicht waren und das Publikum stets von neuem zu wahren Lachsalven hinrissen. Besonders das erste Bad vonSiegfried und Pauline" war wirklich köstlich, auch die Fahrt auf dem Radelrutsch vom hohem Sprungbrett ins Wasser. Zwischen die Darbietungen hinein kam auch einmal vonoben" ein kräftiger Dusch, der nicht gerade angenehm war, aber den weiteren Verlauf der Veranstaltung nicht weiter beeinträchtigte. Mit einem Wasserballspiel, bei welchem die eine Partei voll­kommen als Neger bemalt auftrat, fand das reichhaltige Pro­gramm der Stuttgarter Schwimmer seinen Abschluß. Die ge­zeigten außerordentlichen Leistungen haben zweifellos dem Schwimmsport, diesem schönsten Sommervergnügen, viele neue Freunde zugeführt und haben auch der noch jungen Schwimm­abteilung des hiesigen Turnvereins beachtliche Richtlinien und Anregungen gegeben. In derTraube" fand anschließend noch ein gemütliches Beisammensein statt, wo man nach den verschie- dentlichenAbkühlungen" wieder etwas einheizen konnte.

W.

Calw, 19. Juni. (Deutscher Tag".) Der am gestrigen Sonntag stattgefundeneD kutsche Ta g", an dem der Stahlhelm, die SA. und SS., die Krtegervereine des Be­zirks und der weiteren Umgebung teilnahmen, erfreute sich eines so außerordentlich zahlreichen Besuches, wie ihn Calw wohl noch nie und bei keinem Anlaß erlebt hat. An dem Festzug, der von der Altburger Dorstadt zum Marktplatz marschierte, mögen 68000 Mann teilgenommen haben. Auf dem Marktplatz, der von der Menschenmenge dicht besetzt war, fand unter Anwesenheit des Reichsstatthalters Murr, der Herzöge Alb recht und Philipp von Württemberg, sowie des Präsidenten des Württ. Krieger­bundes ein eindrucksvoller Feldgottesdienst statt, der von Kirchenrat Schaa l - Stuttgart abgehalten wurde. Nach ihm sprach Vezirksobmann Küchle-Calw und Reichsstatthalter Murr, der begeistert begrüßt wurde und dem von einer Dame ein prachtvolles Blumengebinde über­reicht wurde. Nach dem ergreifenden Akt auf dem Markt­platz nahm der Festzug seine Fortsetzung durch die Straßen der Stadt zum Brühl, der für den Massenbesuch ganz groß­zügig eingerichtet war. Die Fortsetzung desDeutschen Tages" litt dort aber unter den schweren Gewitterregen. (Näherer Bericht folgt.)

Neuenbürg, 18. Juni. (Ehrung.) Der Eemeinderat der Stadt Neuenbürg har den Reichsstatthalter Murr zum Ehrenbürger ernannt.

Trichtingen OA. Sulz, 17. Juni. (Bran d.) Am Mitt­woch abend brach in dem Anwesen des Karl Leopold auf bis jetzt nicht geklärte Weise Feuer aus. In kurzer Zeit standen Wohn- und Oekonomiegebäude in Hellen Flammen, so daß die Ortsfeuerwehr fast machtlos war. Nicht ohne Sorge war man um Schul- und Pfarrhaus und um die Kirche. Die Oberndorfer Motorspritze vermochte das Feuer auf seinem Herd zu halten und es völlig zu löschen. Di« obdachlose fünfköpfige Familie ist äußerst hart betroffen.

Heselwangen OA. Balingen, 17. Juni. (Eemeinde­rat mit marxistischer Mehrheit.) Eine seltene Ausnahme dürfte die Besetzung des hiesigen Gemeinderats sein: den vier Sozialdemokraten stehen nur zwei National­sozialisten gegenüber.

Schwenningen, 17. Juni. (Freilichtbühne.) Die Freilichtbühne Schwenningen, die vom Fremdenverkehrs­verein der Stadt Schwenningen ins Leben gerufen worden ist, eröffnet ihre diesjährige Spielzeit am 25. Juni mit der Aufführung des SportstückesSport und Spiel . Dieses vaterländische Stück wird nur einmal gegeben. Vom 9. Juli ab wird jeden Sonntag nachmittag gespielt und zwar vor­erst das Volksstück aus dem SchwarzwaldDer Talhof­bauer".

Stultgart, 17. Juni. (Württ. Staatstheater.) Zum 70. Geburtstag von Hermann Bahr erscheint Anfang Juli eine seiner reizvollsten KomödienDer Krampus" in neuer Inszenierung.

Eßlingen, 17. Juni. (Flugblattverteilung.) Die Polizeidirektion Eßlingen teilt mit: Am 15. d. Mts. mor­gens wurden im Betrieb der Maschinenfabrik Eßlingen, Werk Mettingen, illegale kommunistische Flugblätter ver­teilt. Ein der Tat dringend verdächtiger Kommunist, der zu­gegebenermaßen im März v. Js. schon illegales kommuni­

stisches Material verbreitete, wurde sestgenommen: er steht seiner Bestrafung und der Verbringung nach dem Schutz­hastlager Heuberg entgegen. 2m Laufe der Erhebungen wurden noch weitere Personen, die illegale Süddeutsche Ar­beiterzeitungen im Besitz hatten, ermittelt und festgenom­men. Anträge auf Entlassung von in Schutzhaft befindlichen Personen werden in nächster Zeit nicht mehr entgegenge­nommen.

Tübingen, 16. Juni. (Arbeitsgemeinschaft für politische Schulung in Tübingen.) Zur Heranbildung von Rednern für die politische Schulung wird noch in diesem Semester ein Kurs veranstaltet. Teilneh­men können daran SA.-Leute, die vor dem 30. 1. 1933 in die SA. eingetreten sind: Stahlhelmer, die vor dem 30. 1. 1933 Mitglieder des Stahlhelms waren: SA.-Leute, die nach dem 30. 1. 1933 in die SA. eingetreten find bei be­sonderer Eignung. Die Entscheidung darüber liegt beim Hauptamtsleiter für politische Erziehung (Sandberger). Ferner können teilnehmen Alblager-Kameraden des Tü­binger Bundes und aktive Lagerkameraden. Die Teil­nehmer verpflichten sich, Schulungsabende zu halten in Ar­beitslagern des Tübinger Bundes, in den Zellen der NSDAP, und in den Wehrverbänden.

Geislingen OA. Balingen, 18. Juni. (VomPferd er­schlagen.) Am Freitag wurde in der Näh« des hiesigen Sägewerks der ledige 30jährige Fuhrmann Franz Schmid von einem Pferd so heftig auf die Brust geschlagen, daß er sofort tot war.

Mm, 17. Juni. (Das Landes schießen.) Di» Schützengilde Ulm e. V. hat für dieses Jahr die Durchfüh­rung des 36. Württ. Landesschießens in der Zeit vom 30. Juni bis 3 Juli 1933 übernommen und begeht dabei zugleich die Feier ihres 550jährigen Bestehens. Dieses groß« Fest soll vor allem auch zugleich ein feierliches Bekenntnis zum nationalen Umschwung sein, weshalb Reichsstatthalter Murr das Protektorat dieser großen Veranstaltung über­nommen hat.

Friedrichshafen, 17. Juni. (Gute Felchenfänge.) Die Blaufelchenfänge bringen gute Fangergebnisse und dauern noch an. Die Nachfrage ist bei ermäßigten Preise» lebhaft und der Absatz geht flott von statten.

Leutkirch, 17. Juni. (K: i e ge r t re f fe n.) Zum baye» risch-württembergischen Kriegertreffen am 2. Juli haben sich bis jetzt 45 Vereine mit über 2000 Mitgliedern gemeldet

Sigmaringen, 17. Juni. (Ueberführung der Ho- henzollernfahnen.) Die feierliche Ueberführung und Uebergabe der Fahnen des ehemaligen Hohenz. Füsilier-Re­giments 40 und des ehemaligen Hohenzollerischen Fußartil­lerie-Regiments 13 wird nunmehr am 9. Juli stattfinde». Die Fahnen werden dann im hiesigen Schloß aufbewahrt.

Göppingen» 17. Juni. (Unwetter mit Hagel­schlag.) Am Freitag nachmittag ging über die Gegend von Salach und Süßen ein schweres Gewitter mit Wolkenbruch und Hagelschlag nieder. Letzterer fiel besonders in Süßen so dicht, daß die Straßen eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aufwiesen. Der an Feld- und Eartenfrüchten entstan­dene Schaden ist beträchtlich.

Oberkessach, OA. Künzelsau, 17. Juni. (Unwetter.), Am Mittwoch ging ein schweres Gewitter über den nord­westlichen Teil der Markung. Besonders über den Teilge­meinden Hopfengarten und Weigental entlud sich ein hef­tiger Wolkenbruch mit starkem Hagelschlag, der enorme» Schaden in den Feldern und an Wiesen und Obstbäume» anrichtete.

Gmünd, 17. Juni. (FachtagungfürJuweliere.) Die 8. Gmünder Fachtagung für Juweliere, die am Montag! beginnt, wird ihr besonderes Gepräge durch die Teilnahme des neuen Leiters des Wirtschaftsministeriums, Staatsrats Professor Dr. Lehnich, erhalten. Dieser hat sich bereit er­klärt, die Tagung mit einer programmatischen Ansprache z», eröffnen. Vortragende sind der Heidelberger Universität»-, Professor Dr. Hellpach und der Wirtschaftsführer Otto De- batin-Stuttgart. Der zweite Tag ist fachlichen Fragen ge-! widmet. s

Au- Baren

Der Reichskanzler kommt nach Baden Der badische Statthalter und der Ministerpräsident bei« Reichskanzler

Karlsruhe, 18 Juni. Die Pressestelle beim Staatsministerimk teilt mit: Während der großen Berliner Tagungen wurden Statt­halter Wagner und Ministerpräsident Köhler vom Reichs­kanzler empfangen. In ihrer Begleitung befand sich der badstche Vertreter in Berlin. Der Reichsstatthalter legte dem Reichs­kanzler dar wie schwierig sich die Lage des Landes Bade» und seiner Wirtschaft durch seine Stellung als südwestdeutsche Eren> mark gestaltet habe. Der Reichskanzler zeigte für die schwierige Lage des Landes Baden allergrößtes Verständnis. Der Minister­präsident unterrichtete anschließend den Reichskanzler über ver­schiedene Fragen, die für das Land Baden von besonderer Be­deutung sind. Auch für diese Fragen zeigte der Reichskanzler größtes Interesse und sagte seine wohlwollende Unterstützung zu. Besonders freudig wurde oie Zusage des Reichskanzlers empfun­den, in nächster Zeit dem Lande Baden seinen Besuch abzustatten. Ferner fanden Verhandlungen der badischen Vertreter mit dem Reichsinnenminister statt, die durchweg erfreuliche Ergebnisse zeitigten.

Verfehlungen bei der Eisenbahnerkohlenversorgung Karlsruhe, 18. Juni. Die Pressestelle beim Staatsministerium teilt mit: Die auf Veranlassung der Sonderkommissars für Mit­telstands- und Wirtschaftsfrazen, Kentrup im Einvernehmen mit "*r Neichsbahndirektion bei der Eisenbahner-Kohlenversorgung eE.m b.H. in Karlsruhe durchgeführte Revision hat unglaubliche Mchstande und Verfehlungen ausgedeckt. Gegen den Geschäfts­führer der Kohlenversorgung, Reichert, ist Haftbefehl erlassen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Voruntersuchung be­antragt worden.

Wegen Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung wurde weiterhin verhaftet Direktor Weber vom Väckerinnungsverband Karlsruhe.