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Schwarzwiildtr Ta>eszeit»»,

Nr. 26

Besprechung Hitlers mit dem Zentrum ^

Berlin, 31. Jan. Am Dienstag vormittag hatte der Reich s- i kanzler mit dem Parteioorsitzenden des Zentrums. Prälaten Dr. Kaas, und dem Vorsitzenden der Reichstagsfraktion des Zentrums Dr Perl > r us. eine längere Besprechung über s die nach Bildung der neuen Regierung geschaffene politische und parlamentarische Lage Prälat Kaas stellte in Vertretung der Zentrumspartet eine Reihe von Fragen über den in Aussicht genommenen politischen Kurs der neuen Regierung. Eine Be­antwortung dieser Fragen, deren genaue Fixierung noch er­folgt, hat sich der Reichskanzler Vorbehalten.

Telegramm des Reichskanzlers an den österreichischen Bundeskanzler

Berlin. 31. Jan. Reichst rnzler Hitler richtete an den öster­reichischen Bundeskanzler Dollfuß das nachstehende Tele­gramm:

Durch den Herrn Reichspräsidenten an Sie Spitze der deut­schen Regierung berufen, beeile ich mich. Ihnen. Herr Bundes­kanzler. meine herzlichsten Wünsche iiir die Wohlfahrt des deut­schen Brudervolkes in Oesterreich zu übermitteln

Reichskanzler Hitler."

Rücktrittsgesuch des Staatssekretärs Dr. Grieser

Berlin, 31. Jan W e wir erfahren, hat der Staatssekretär Dr. Lrieser sein Rücktrittsgesach eingereicht. Ueber das Ge­such wird voraussichtlich heute noch entschieden werden Als sein Nachfolger wird der persönliche Mitarbeiter des Reichsarbeits- »in'sters Seldte in der Stahlhelmleitung. Hauptmann a. D. Tu» seid, genannt.

Zentturnsfraktion des Reichstages

Berlin, 31. Jan. Die Zentrumsfraktion des Reichstages setzte am Dienstag nachmittag ihre politische Aussprache fort, nachdem die Fraktionsführung dem Reichskanzler Hitler auf dessen Er­suchen die Fragen schriftlich fixiert hatte, die das Zentrum über den neuen politischen Kurs zu stellen wünschte. Von der Be­antwortung dieser Fragen wird das Zentrum seine Stellung zum Kabinett Hitler abhängig machen. Ueber den Inhalt der Fragen des Zentrums dürfte offiziell erst etwas bekannt werden, wenn eine Antwort des Kanzlers dazu vorliegk. Wie das Nachrichten­büro des V.d.Z hört, sollen sich die Fragen auf die verfassungs­rechtlichen. sozialpolitischen und die wirtschaftlichen Programm- Punkte des neuen Reichs! rbinetts beziehen. Die Zentrumsfrak- tion des Reichstages führte nach einem Referat des Prälaten Kaas eine längere politische Diskussion, ohne jedoch bereits zu Beschlüssen zu kommen. Die Bayerisch« Volkspartei nahm in ihrer heutigen Sitzung lediglich einen Bericht über die politische Lage entgegen.

Sozialdemokratischer Aufruf

Berlin, 31. Jan. Die Vorstände der SPD. und der sozial- demokratlschen Reichstagssraktion hielten am Montag eine ge- mrin'ame Sitzung ab. in der einAufruf an das arbeitende Volt" beschlossen wurde. In diesem Aufruf heißt es:Wir führen unseren Kamm aul dem Boden der Verfassung. Die poli­tischen und iozlalen Rechte des Volkes, die in Verfassung und Gesetz verankert sind, werden wir gegen jeden Angriff mit allen Mitteln verteidigen. Zeder Versuch der Regierung, ihre Macht gegen die Venassung anzuwenden oder zu behaupten, wird auf den äußersten Widerstand der Arbeiterklasse und aller freiheit­lich gesinnten Volkskreise >toßen Zu diesem entscheidenden Kampf sind alle Kräfte bereitzuhalten."

Das Echo lm Ausland

Die Ausnahme des Kabinetts Hitler in London

London. 31 Jan. Die Nochricht von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler nimmt das ungeteilte Interesse der Londoner Morgenblätter in Anspruch. Die überraschend schnelle Entwick­lung der innerpolitischen Lage Deutschlands in den letzten 21 Stunden wird in jpaltenlangen Berichten geschildert und er­läutert Meldungen über die Berliner Freudenkundgebungen am Montag abend sind von telegraphisch übermittelten Photo­graphien begleitet In dem Urteil über die politische Bedeutung de« Amtsantritts der neuen Reichsregierung wird Zurückhaltung geübt. Die Blätter drücken die Erwartung aus, daß die Teil­nahme der Deutfchnanonalen einen beschwichtigenden Einfluß ausüben werde.Daily Mail" spricht von der Bildung einer nationalen Regierung. Das Blatt erwartet eine stetige Fort­führung der bisherigen Außenvolitik. wofür das Verbleiben des Freiherrn von Neurath on der Spitze des Auswärtigen Amtes als Gewähr bezeichnet w>rd.Daily Herald" nennt Freiherrn von Neurath einen der fähigsten Diplomaten des zeitgenössischen Deutschlands. '

Manchester Guardian" gibt der hier allgemein herrschenden Aeberzeugung Ausdruck indem er in einem Leitartikel betont, daß die Wirkung des Regierungswechsels in Deutschland sich «her in der Innen- als in der Außenpolitik geltend machen und daß die deutsche Außenpolitik nicht ernstlich davon berührt werde.

Französische Blätter zum Kabinett Hitler

Zur Bildung des Kabinetts Hitler schreibt derTemps", da dieses Präsidialkabinett keinen Vertreter des Zentrums aus- weise. srage man sich, welche Haltung diese Partei gegenüber der neuen Regierung einnehmen werde. Die Mitwirkung des Zentrums sei für die Bildung einer wirklichen Rechtsmehrheit notwendig. Mit der Machtübernahme wird ein Kabinett Hitler für Deutschland ein Experiment, das allen Abenteuern Tür und Tor öffnet.Journal des Debats" benutzt die Gelegenheit zu einem Vorstoß gegen die VerteidigungspolitikParis Soir" vertritt die Ansicht, daß sich durch Hitlers Berufung nichts än­dern werde: es handle sich um ein außerparlamentarisches Re­gime mit der Tendenz einer Präsidialdiktatur.

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Ergebnislose Verhandlungen

Wer die polnische Agrarreform

Deutschland ruft den Haag an

Genf, 31. Jan Die Verhandlungen über die Anwendung der polnischen Agrarreform zu Ungunsten der deutschen Minderheit in Posen und Pommerellen, die in diesen Tagen wieder in Genf zwischen der deutschen Delegation, dem Wlterbundssekretariat und dem Ratskomitee für diese Frage stattgefunden haben, scheint nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt z« haben. Es ist deshalb mit großer Wahrsch«inlichkeit anzunehmen, daß die deutsche Regierung den Bericht des Bölkerbundsrates in dieser Angelegenheit ablehnen wird und daß sie, um der deutschen Minderheit zu ihrem Rechte zu verhelfen, die Ueberweisung an den internationalen Gerichtshof im Haag beantragen wird.

Deutscher Landnnrischaflsrar uod Reichsregieruug

Berlin. 31. Jan. Der Ständige Ausschuß des Deutschen Land­wirtschaftsrates begrüßte die Bildung einer Reichsregierung, Seren Führung und Zusammensetzung die Entwicklung der Wirt­schaftspolitik in nationalwirtschastlicher Richtung erhoffen lasse. Der Deutsche Landwirtschaftsrat, so wird weiter gesagt, erwarte, daß die neue Reichsregierung ohne Rücksicht auf einseitge In« teressen einzelner Wirtschaftsgruppen und unter bewußtem Ver­zicht aus parteipolitische Sonderwllnsche eine lediglich dem Wohls des Gesamtvolkes dienende, klar auf Stärkung des Binnen­marktes gerichtete nationalwirtschaftliche Politik verfolgen werde, die allein mit einer organischen Gesundung der Gesamt­wirtschaft und einer Ueberwindung des Arbeitslosenelends auch eine dauernde Wiederherstellung der landwirtschaftlichen Ren­tabilität ermögliche und gewährleiste.

Neues vom Tage

Schwere politische Zusammenstöße in Breslau

Breslau, 31 Jan. Am Dienstag landen hier verschiedene De­monstrationen der NSDAP, und der Kommunisten statt, die ohne nennenswerte Störungen verliefen. Beim Abmarsch kam es jedoch zu schweren Zwischenfällen, bei denen eine Person ge­tötet und vier verletzt wurden.

Das dänischeArbeitsfriedengesetz" angenommen

Kopenhagen. 31. Fan. Beide Kammern des Reichstages haben nunmehr die Gesetzesvorlagr über das Verbot von Streiks und Aussperrungen vom 1. Februar 1934 angenommen. Di« für morgen angekündigte Aussperrung, die ca. 100 000 Mann um­faßen sollte, ist darauf abgesagt worden.

Keine Ministerpräsidentenwahl in Bayern

München, 31. Jan. Der Landtag beschloß nach einer zum Teil sehr lebhaften und erregten Aussprache gegen die Stimmen der Nationalsozialisten und Kommunisten, den bauernbündlerischen Antrag auf Wahl des Ministerpräsidenten von der Tagesordnung ? 7 ^^tzen. Weiter lehnte das Plenum eine kommunistische Ent­schließung ab. durch die gegen die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler protestiert werden sollte.

Aus AM und Land

Altensteig, den 1. Februar 1933.

Der 1. Februar. Der Februar, auch Hornung oder Tau­monat genannt, ist der kürzeste Monat im Jahre; sein Name ist abgeleitet vom lateinischen februare. das so viel wie reinigen bedeutet. In einzelnen Gegenden wird der Fe­bruar von den Bauern auch der Holzmonat genannt, da nach einer alten Ueberlieserung das im Februar bei abnehmenden' Monde gefällte Holz nicht saulen soll Der Hornung ist der be­gehrte Llchtbringer. Die Zunahme des Tageslichts »nacht sich schon stark bemerkbar. Sie macht im Februar bereits anderthalb Stunden aus An Kirchenfesten sällr in den Monat Februar nur der Tag Mariä Lichtmeß Seit altersher ist der Lichtmetz­tag auf dem Lande von besonderer arbertswirtschastlicher Be­deutung, denn er ist noch immer der hauptsächlichste Ziehtag der ländlichen Dienstboten Wenn auch das Wandern der Knechte und Mägde heute nicht mehr den Umsang früherer Jahre er­reicht, so gibt es doch auch jetzt am Lichtmeßtag noch viele Dienst­boten, die sich neu verdingen Im Februar werden auch noch die Erinnerungstage einiger Heiliger begangen Mit diesen Erinne­rungstagen sind allerlei Volksbräuche verbunden. Am 3. Fe­bruar. dem Tage des Hl. Blasius, oder am darauffolgenden Sonntag wird in den katholischen Kirchen dasEinblaseln" vor» genommen Am 6 Februar ist St. Dorothe. Der Tag soll nach Bauernjpruch den meisten Schnee bringen. Auf den 24 Februar fälltMatthias"; erbricht's Eis. hat er keins, dann macht er eins". Den ganz-m Februar durch ist noch Faschingszeit, die am 28. Februar mit dem Fastnachtsdienstag endet. Mit dem Ascher­mittwoch beginnt bereits die Vorbereitung aui die österliche Zeit. In frittieren Zeiten hat man den 2. Februar (Maria Lichtmeß) als den Tag angesehen, an dem sich Winter und Frühling begegnen Beionders in Deutschland galt der Peters- tag am 22. Februar als erster Frühlingstag der das Ende der kalten Jahreszeit bedeutet In der Tat kehlt es auch häufig nicht an Zeichen, daß die Natur die Fesseln des Winters ab- zustreisen beginnt Auch die Tiere erwachen im Februar aus ihrem Winterschlaf Lockt die Sonne dann kommen die kleinen Käserchen und die Bienen hervor, die Frösche werden lebendig und die ersten Frühlingsboten, die Stare, kommen gegen Ende Februar zurück.

Bericht über die Gemeinderatssitzung am 27. Januar 1933

Anwesend: Der Vorsitzende, Bürgermeister Pfizenmaier, und zwölf Stadträte

Abwesend: Stadtrat Walz und Hennefarth Der Stadtgemeinde ist zur Durchführung der Not­standsarbeiten bei der Feldbereinigung lll ein Zwischendarlehen aus dem Arbeitsbeschaffungspro­gramm für öffentliche Notstandsarbeiten von 29 009 Mark in Aussicht gestellt worden. Der Gemeinderat unterzeichnet heute die diesbezügliche Schuldverpflichtungserklärung. Außerdem soll die Stadtgemeinde für die Durchführung von Arbei­ten der Feldbereinigung III im Wege des frei­willigen Arbeitsdienstes ein Zwischendar- ! lehen von 17 000 Mark erhalten, wozu die Schuldverpflich- ! tungsertlärung ebenfalls unterzeichnet wird.

Mit dem Heimatwerk Stuttgart, welches als Trä­ger des freiwilligen Arbeitsdienstes die Zusammenfassung und Betreuung der Arbeitsdienstwilligen des Lagers in Altensteig übernommen hat, wurde durch die Stadtgemeinde, als Träger der Arbeit, ein Vertrag abgeschlossen, der vom Gemeinderat genehmigt wird. Es liegen Abrechnungen der Lagerleitung für die Monate Oktober, November und Dezember 1932 vor über die Kosten der Verpflegung, Bekleidung etc. Nach diesen Ab­rechnungen ist der bei B^inn des freiwilligen Arbeitsdienstes angenommene Satz pro Mann und Tag eingehalten worden. Die Arbeitsleistung ist nach einer Aeußerung des Kulturbau­amts eine sehr gute.

Konrad Günthner, Löwenwirt in Simmersseld, hat um Verlängerung der Erlaubnis zum Betrieb einer Personen- krastfahrlinie SimmersfeldEnzklö stelle, die am 31. ds. Mts. erlischt, nachgefucht. Das Oberamt ersucht um Stellungnahme zu diesem Gesuch, da die Stadtgemeinde sich an den Kosten mit jährlich etwa 340 Mark bisher beteiligte. Eine Einwendung gegen das Verlängerungsgesuch wird vom Ge­meinderat aus nicht erhoben.

Ein hiesiger Stromabnehmer, welchem eine Rechnungbes Elektrizitätswerks zugestellt wurde, beantragt, daß die Stadtgemeinde bei sofortiger Bezahlung einen Rech­nungsabzug (Skontos gewährt. Der Gemeinderat lehnt aber dieses Ansinnen einstimmig ab, da die Rechnungsbeträge des Elektrizitätswerks bei Installationen und Lieferungen die äußersten Preise darstellen, wobei davon ausgegangen wird, daß sie schart bezahlt weiden. Die Rechnungsbeträge sind Nicht so aufgestellt, daß ein Skonto noch gewährt werden könnte.

Dem Gehilfen Kirn beim Bürgermeisteramt wird der Monatsgehalt von 70 Mk. auf 100 Mark erhöht. Kirn müßte nach dem geltenden Rahmensatz monatlich 138 Mark erhalte».

Der Ortsjchulrat der Volksschule hier hat einen Antrag aus Errichtung einer weiteren unständigen Lehr­stelle bei der Volksschule gestellt. Durch Len Abbau der fr. Duppel'schen ständigen Lehrstelle mußten sich sieben Lehr­kräfte in den Unterricht an 8 Klassen teilen. Im letzten Schul­jahr ließ sich dieser Zustand noch zur Not aufrecht erhalten. Im kommenden Schuljahr aber würde sich bei der Zusammenlegung zweier Klaffen eine so hohe Schülerzahl (Mindestschülerzahl pro Klaffe 71) ergeben, daß eine auf guten Erfolg berechnete Unter­richtserteilung nicht mehr möglich ist. Besonders wichtig ist, daß das 8. Schuljahr wegen seiner Bedeutung als letztes Schul­jahr vor dem Eintritt in den Beruf usw- nicht mit der Kläffe 7 zusammen, sondern für sich allein unterrichtet werden sollte. Für die Stadtkaffe würde die Anstellung eines unständigen Lehrers eine Mehrbelastung von jährlich 1220 Mark zur Folge haben. Trotzdem dadurch eine neue Ausgabe entsteht, kann sich der Ge­meinderat der Dringlichkeit dieses Antrags nicht verschließen, sondern kommt zu dem Beschluß, das Vorbringen des Ortsschul- rats anzuerkennen und die Errichtung einer unständigen Lehr­stelle zu genehmigen. Im Zusammenhang mit dieser Frage wird aus der Mitte des Gemeinderats der Antrag gestellt, da­rauf zu drängen, daß an der Real- und Lateinschule eine ständige Lehrstelle abgebaut und daß Lehrer der Volks- oder Gewerbeschule aushilfsweise Dienst leisten. Diesem Antrag wurde ebenfalls entsprochen.

Zu dem Baugesuch des Otto Weinstein, Friseurs, betr. Errichtung einer Wurstküche in dem fr. Brenner'schen Ge­bäude wird eine befürwortende Aeußerung dem Oberamt gegen­über abgegeben. Es handelt sich um die Befreiung von der vor­geschriebenen Stockhöhe in der künftigen Wurstküchc, ferner Be­freiung von der öffentlichen Bekanntmachung von der Erwei­terung der Metzgerei.

Von der Staatsstraße AltensteigNagold. In einer Versammlung der Ortsgruppe Nagold der NSDAP, gab Landtagsabgeordneter Bätzner einen TätigkeitÄ>ericht aus dem Landtag. Er führte dabei aus, daß er erreicht habe, daß im Rahmen des Gereke-Planes der Ausbau der Straße Alten st ei gN agold als erste Arbeit in Württemberg im April in Angriff genommen werde. Wir wollen gerne hoffen, daß nichts mehr dazwischen kommt und der Umbau nun tatsächlich erfolgt.

Missionskonferenz. Wie aus dem Inseratenteil des gestrigen Blattes zu ersehen ist, findet am morgigen Don- l nerstag, Lichtmeßfeiertag, diejährliche Misfions- ! konferenz" der Basler Mission, nachmittags 2 Uhr, im j Vereinshaus Nagold statt. Die beiden Redner des Tages ! stehen mitten drin im Missionsleben der Gegenwart. Mis- > sionar Elöckel, bis vor kurzem mit der Leitung unserer Missionsarbeit in Kamerun betraut, wird reden über das Thema:Dienst an der Jugend in Kamerun", während Misstonssekretär Pf. Jehle, der jahrelang auf der Gold­küste war, über die allgemeine Missionslage allerlei zeit­gemäße Mitteilungen machen wird. So sei denn auch an dieser Stelle aus die morgen stattfindende Miffionskonfe- renz hingewichen und gleichzeitig zu zahlreichem Besuch ein­geladen. Ob auch in der gegenwärtigen, trüben Zeit wohl fast jeder mit allerlei Schwierigkeiten und Nöten zu ^ kämpfen hat, sollen und wollen wir doch derer nicht ver- i gegen, die es noch schlimmer haben als wir, weil jene die Segnungen des Christentums entbehren und daher ohne Licht und Trost und Hoffnung ihren schweren Weg durchs Leben müssen.

Einbruchvcrsuch oder Büberei? Gestern abend nach '/-IO Uhr wurde in einem hiesigen Ladengeschäft der Post- , straße eine Ladentür eingedrückt. Mit lautem Krach, der ! die ganze Nachbarschaft erschreckte, flog plötzlich die ! geschlossene Ladentllr auf, deren Scheibe zerschellte. Die j elektrische Ladenglocke trat sofort in Tätigkeit. Der Täter : aber war spurlos verschwunden.

j Umbau des Brenner'schen Hauses. Mit starkem Interesse ist in den letzten Wochen der Umbau des Brenner'schen Hauses von der Oesfentlichkeit verfolgt worden. Der neue Besitzer, Friseur Weinstein, der das Haus als beteiligter Bürge übernehmen mußte, hat dieses einer umfassenden Umgestaltung unterzogen. Zwar wird sich das äußere Bild erst später verändern, vorläufig war der Ausbau im Hause selbst das notwendigste. Vor allem galten die mit Hochdruck betriebenen Arbeiten den Räumen der : Metzgerei, die in diesem Hause seit vielen Jahrzehnten besteht. - Unter den Händen der Handwetter entstand eine Helle, luftige : Wurstküche mit mustergültiger Einrichtung. Der Laden kann : nun auch den verwöhntesten Ansprüchen genügen. Besondere r Aufmerksamkeit wurde den Eingängen zum Laden geschenkt. Trotz des Wintcrwctters wurden in der kurzen Zeit die zunächst notwendigen Arbeiten fertig, so daß die Wiedereröffnung durch das aus Rexingen zugezogene Metzgerehepaar Vögele am Donnerstag erfolgen kann. (Siehe Anzeige.)

Krankhcitsstatistil. In der 3. Jayreswoche vom 15 bi» 21. Januar wurden in Württemberg folgende Fälle von ge»

; meingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten r amtlich gemeldet: Diphtherie 60 (tödlich 4), Kindbettfieber 5 (1). Körnerkrankheil 1 (),. Lungen- und Kehlkopftuber« kulose 18 (). Scharlach S4 (), Paratyphusverdacht » (-L- _ 3