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Schwarzwälder Tageszeitung

Seite I

Stuttgart, 4. Jan. (Der Aufstieg gelungen.) Die Landung der am 3. Januar im Hof des Physikalischen Insti­tuts aufgestiegenen Ballone wurde bereits um 4 Uhr nach­mittags aus Hundersingen südlich von Miinsingen gemeldet.

Die erreichte Höhe läßt sich vor der genauen Auswertung nicht mit voller Sicherheit angeben. Sie dürfte nach der vorläufigen Schätzung 17—18 000 Meter betragen

Die ersten Demonstrationen Nachdem der Burgfrieden abgelaufen ist, veranstalteten die Kommuni­sten und die Nationalsozialisten am Dienstag abend größere Kundgebungen in der Stadt. Die Kommunisten sammelten sich auf dem Marktplatz, von wo aus sie nach einer Ansprache s einen Propagandamarsch durch die Straßen unternahmen. Unterdessen hatten sich die Nationalsozialisten am Feuersee < und in Cannstatt gesammelt und marschierten nach dem ! Karlsplatz wo die SA - und SS.-Formationen Aufstellung ? nahmen. Nach einer Ansprache des Gruppenführers Süd- - west von Iagow erfolgte ein Vorbeimarsch, worauf sich die s Kundgebung auflöste. Beide Kundgebungen verliefen ohne i Störungen -

6 5. Geburtstag. Staatsrat Rau feierte >emen vo. Geburtstag. Er ist ein Pfarrerssohn aus Dobel im Schwarz- wald und war vor dem Kriege Ministerialrat im Ministe- ! rium des Innern. 1923 wurde er mit der Führung des Ar- - beits- und Ernährungsministeriums beauftragt. Staatsprä­sident war er vom April bis Juni 1924, hernach leitete er das Wirtschaftsministerium. 1930 trat er wieder in oas Staatsministerium ein und wurde dann Präsident des Ver- , waltungsgerichtshofs. ,

Krankheitsstatistik. In der 51. Jahreswoche vom 18 bis 24. Dezember 1932 wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 96 (tödlich 0), Kinvbettfieber 6 (1), Körperkrankheit 1 (0). Lungen- und Kehlkopftuberkulose 7 (11). Scharlach 61 (0), Typhus 5 (0). Svinale Kinderlähmung 1 (0).

Kornwestheim, 4. Jan. (Ehrung.) Die Marktgemeinde Türkheim in Bayern, in der die Salamander AG eine Fabrik mit größerer Wasserkraft unterhält, hat Geheimrat Sigle beim Jahreswechsel zum Ehrenbürger ernannt.

Backnang, 4. Jan. (Zwangsversteigerung.) Letz­ten Samstag fand die Zwangsversteigerung der Grundstücke der Firma G. Eckstein, früh Lederfabrik, statt. Das zu 69 800 NM. geschätzte Anwesen, 25 Ar Gebäude und großen Hofraum umfassend, wurde um 25 200 RM. von der Ober­matssparkasse ersteigert.

Heilbronn. 4. Jan. (Revision.) Der zu fünf Jayren Zuchthaus verurteilte Totengräber Rüdinger aus Stetten, der die Witwe Bopp erwürgt hat, hat gegen das Urreil der Heilbronner Schwurgerichts Revision eingelegt.

Sondelfinden, OA. Urach, 4. Jan (Der Ueberfall.)

Wie berichtet, wurde Postagent Jakob Hörz von einem Mann im Dunkeln in die linke Seite gestochen. Der Gesto­chene erkannte unmittelbar nach der Tat den Verbrecher. Es ist der 64 Jahre alte verheiratete Hilfsarbeiter Georg Lutz von hier Dieser hat schon vorher gegen verschiedene Perso­nen Drohungen ausgestoßen, und neuestens auch gegen den Postagenten Hörz, der zugleich Vorsteher des Darlehenskas­senvereins ist Lutz scheint mit dem Darlehenskassenoerei«

ȟbers Kreuz" zu sein.

Sondelfingen. OA Urach, 4 Jan. (Der Täter er- hängtaufgefunden.) Der 64 Zahre alte »erheiratete Hilfsarbeiter Georg Lutz von Sondelfingen, der de» lieber» mll aus den Postagenten Hörz verübt hatte, ist in einem Tannenwäldchen auf Markung Metzingen erhängt aufgefun­den worden Dem Verletzten geht es den Umständen entspre­chend au,.

Oggelsbeuren, OA. Ehingen, 4 ^an (Unfall rn oer Kiesgrube.) Dieser Tage kam es in der Kiesgrube zu einem schweren Unfall Vier Arbeiter waren mit dem Ab­räumen von Kies beschäftigt. Durch einen Rollwagen, der unbeachtet in Schuß kam, wurden zwei Arbeiter verletzt, ei­ner davon so schwer, baß an seinem Aufkommen gezweifelt wird

Weingarten, 4 . Jan. (Masjenkündigung.) Die Lo­kalbahn AG. hat mit Ausnahme der in Sonderverträgen an- gestellten leitenden Persönlichkeiten des Unternehmens al- len anderen Angestellten ihre bisherigen Diensioerträge ge- : kündigt, nachdem die Verhandlungen zwischen den Spitzen- ' organisationen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber abgebro» > chen werden mußten Von der Kündigung werden mehr als 500 Angestellte betroffen, die zum Teil schon auf eine meh­rere Jahrzehnte währende Tätigkeit zurückblicken.

Ulm, 4 Jan (VomZug überfahren.) In dem na­hen Schanghofen ließ sich der Schrankenwärter Mathis Ley vom Memminger Frühzug überfahren. Ley war 55 Jahre alt und hinterläßt eine Ehefrau. Er wurde seinerzeit be­schuldigt, den schweren Eisenbahnunfall, bei dem ein Händ­lerwagen vom Zug angesahren wurde und wobei von den 11 Insassen alle unverletzt blieben, dadurch verursacht zu haben, daß er die Schranke nicht verschriftsmäßig Herunter­gelasien hatte. Ley wurde vor einiger Zeit zu 4 Wochen Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt und hatte für den Schaden, der der Reichsbahnverwaltung entstanden ist, aufzukommen

Singe« a.H., 4. Jan. (Entflohene Hirsche.) Schon seit etwa 2 Jahren taucht ab und zu in verschiedenen Orten des Hegaus eine Hirschbuh auf, die dem Hirschpark des Grusen Douglas in Langenstetn entflohen ist. Trotz aller Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, das Tier empfangen. Dieser Tage sind nun aus dem Hirschpark des Grasen o. Bodmann durch ein versehentlich offen gebliebenes Tor neun Hirsche, darunter drei männliche, entwichen. Unsere Waldungen dürsten daher neuen Wildzugang erhalten. Auf der anderen Seite > ist ein solcher, allerdings unerwünschter Zugang durch die Wild- ! schweine erfolgt. !

An» Bade» ^

Haslach, 3. Jan. Am Montag fand hier die Tagung i des Badischen Waldbesitzerverbandes statt. Nach Begrüßungs- : Worten durch Bürgermeister Selz sprach Forstrat Etsenkolben in längeren Aussührungen über die Lage des badischen Waldvesitzes. Bor einem Fahr habe Deutschland noch wesent- » »«.

sich mehr Holz verarbeitet als heule. Der Waldbesitzer müßte vor allen Dingen einen annehmbaren Preis auf dem Holzmarkt erzielen, darum sei Tarifermäßigu» g auf der Reichsbahn erstes Er­fordernis. Die Holzkontingentierunq führte nicht zu dem erwarteten Erfolg. Die Holzhiebe müßten verringert werden, um nicht durch übermäßige Angebote die Preise zu drücken. Der Redner sprach dann weiter Uber die Gewinnung von Holzgas, über Holzabsatz und über die Grund- und Er- werbsst.uer.

Seutschlan-Mg junger danziger

Man schreibt uns u a.:

Am 10 Januar, vem Jahrestag der willkürlichen Abtrennung üer deutschen Stadt Danzig vom Reich, wird eine großzügige Aierrnlng siir Danzig ,:o alten deutschen Vaterland beginnen. Am Tage nach einer aus dem Langenmarkt in Danzia stattfin- üenden Kundgebung aller deutschen Schulen und I u g e n d v e r b ä n d e unter dem Geläute ver Kirchenglocken soll von Danzig aus ein von drei Mitgliedern der Akademischen Fliegergruvpe Danzig ausgeführter Werbeflug begonnen werden.

Dieser Deuhchlandflug der Danziger deutschen Jugend mit einem Flugzeug, das die Beschriftung „Danzig bleibt deutsch" tragen wird, erfreut sich der Förderung aller maßgebenden deutschen Organisationen Danzigs und kulturell verbundener Or­ganisationen des Reiches und steht im wesentlichen auf der Grundlage des Vereins für das Deutschtum im Auslande (VDA.) Er gibt die Losung aus: „Danzig bleibt deutsch! Junge Danziger Flieger künden von der Rot ihrer Heimat!" In der Zeit vom 11. Januar bis zum 1 März sollen 10 deutsch« Städte nach einem besonders sestgelegten Organisationsplan angeflogen werden. In allen diesen Städten sollen von den jungen Danziger Fliegern Lichtbildvorträge über Danzig und d-n deutschen Osten für Er­wachsene und Jugendliche geboten werden, und zwar unter be­sonderer Berücksichtigung der schweren Schicksale Danzigs seit der Abtrennung vom Reich im Jahre 1820. Das Danziger Flugzeug selbst wird durch Schaufliegen für den Besuch dieser Vorträge werben.

In Stuttgart weiden die Flieger am 6. Februar sin- tresfen Die Kundgebung findet abends im Festsaal der Lieder- halle statt.

Notwerk der deutschen Zugend

Stuttgart, 4. Jan. Am 3. Januar fand unter dem Vorsitz von Direktor Burkhard t. oem ständigen Stellvertreter des Prä- stdenten des Landesarbellsamts Siidwestdeutschland gemeinsam mit dem Innen-, dem Kult- und dem Wirtschaftsministerium eine Besprechung über die Einrichtung des Notwerkes der deut­schen Jugend statt, zu dessen Bildung der Reichspräsident am 24. Dezember aufgeruten hat und mit dessen Durchführung kür Siidwestdeutschland der Präsident des Landesarbeitsamts be­auftragt worden ist. In oer Besprechung, an der u. a. die kom­munalen Spitzenverbänüe die Landesverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die kirchlichen Behörden, die Vertreter der Volksbildung, die Träger des Dienstes im freiwilligen Arbeits­dienst, die Turn- und Sportnerbände usw teilgenommen haben, wurde die Einrichtung des Notwerkes nach der grundsätzlichen Seite und rn den praktischen Einzelheiten eingehend erörtert. Als Ergebnis konnte die Bereitwilligkeit aller beteiligten Stellen festgestellt werden, entweder selbst oder durch ihre örtlichen Stellen nach Kräften an oem Werk mitzuarbeiten. Der weitere Fortgang wird nun der sein, daß in den Bezirken der Arbeits­ämter unter Vermeidung jeder überflüssigen Organisation und in engster Anlehnung an bereits bestehende Ein­richtungen eine oder mehrere Arbeitsgemeinschaften, be­stehend aus Vertretern sämtlicher an dem Werk interessierter öffentlicher und privater Stellen, sowie kleinere Arbeitsausschüße, je unter einem geeigneten Vorsitzenden gebildet werben. Diesen Arbeitsgemeinschaften bezw. Arbeitsausschüssen wird die Aufgabe obliegen, die Durchführung des Werkes planmäßig zu gestalten und auch im übrigen die Geschäftsführung zu besorgen. Die Ge­währung der Beihilfen aus den vom Reich für das Notwerk zur Verfügung gestellten Sondermitteln erfolgt gegebenenfalls durch die Vorsitzenden der Arbeitsämrer.

Mine Rachrlchlen aus all« MV

Empfang der schwedischen Handelsdelegation beim Reichs- außenminister. Der Reichsaußenminister des Auswärtigen Freiherr v. Neurath empfing Mittwoch die schwedische Han­delsvertragsdelegation, deren Mitglieder von dem hiesigen schwedischen Gesandten Graf Wirsen vorgestellt wurden.

SilSstgestellung des Danziger Defraudanten. Der geflüch­tete Kaufmann Schulz aus Danzig, der als Geschäftsführer einer Danziger Lotterieeinnahme 33 000 Gulden unterschla­gen und das Geld in Zoppot verspielt hatte, hat sich auf ei­nem Berliner Polizeirevier selbst gestellt.

Eisenbahnunglück bei Lille. Bei Lille sind zwei Arbeiter­züge zusammengestoßen. 18 Arbeiter sind ziemlich erheblich verletzt worden.

Familiendrama in Wittenau. Nachts spielte sich in dem Berliner Vorort Wittenau ein blutiges Familiendrama ab, dem zwei Personen zum Opfer fielen. Der 49jahnge Mol­kereibesitzer Dessin wurde in dem Garten seines Hauses er­hängt und erschossen aufgefunden. Im Hause lag der Woh­lige Sohn Werner mit einer Schußwunde im Kopf tot rn seinem Bett. Sein 13jähriger Bruder Herbert lag durch ei­nen Kopfschuß verwundet im Bett der Eltern. Frau Dessin wurde in der Küche neben den geöffneten Eashahnen mit einer schweren Gasvergiftung aufgefunden^ Nach den ms- herigen Ermittlungen hat der Vater die Schüsse auf seine Angehörigen abgegeben.

Gestorben

Tumlingen: Paulinc R uther. geb. Burkhardt. 28 I. alt.

Calw: Josef Nagel. 79 Jahre alt.

Wetter für Freitag

Das veränderliche milde Wetter bleibt bestehen, nur ge­ringe Niederschläge sind in Rechnung zu nehmen, da Süd- -eutschland an der Grenze des von Island herdrängenden Tiefbruckwirbels und des osteuropäischen Hochdruckgebiets siegt. Etwas Abkühlung zu naßkaltem Wetter ist zu erwar-

Handel und Verkehr

«ernne, Bor enberrcht vom 4. Ja». Obwohl bei einer ganzen " Werten Kursrückgänge bis zu 1,5 Prozent keine Sei- w » waren und svezialvaviere wie Deßauer Gas Schlei Gas. Aichas,enburger Zellstoff. Allg. Lokal und Kraft Eelektr^ Lieferungen. RWE.. Miag usw. bis zu 2.5 Prozent e'inbükten ^^5, A"denz zu Beginn des Verkehrs nicht direkt als schwach bezeichnet werden. Farbenaktien lenkten etwas stärkeres Interest« au, pch. wdatz sie mit minus 0.36 Prozent Verhältnis waren, Auch am Rentenmarkt war die Ten- ds" n °>'^ ?u bezeichnen. Die deutschen Anleihen gaben ms »u 0.2o Prozent nach.

. Getreide

Berliner Produktenbörse vom 4. Jan. Weizen märk. 186—188 Roggen mark 152—154, Braugerste 165- 175 Futter- und Jn- dnstriegerste 158—164. Hafer märk. 114—118 Wei-enmebl 23 25 bis 26 25. Roggenmehl 19.50-2l.70. We.zenkleft 8 PO ^ 20 R^ genkleie 8.70—9. Viktoriaerbsen 20 26. kleine Sveiseerbsen 20 bis 22. Futtererbsen 12.50 RM. Allgemeine Tendenz: schwächer.

Viehpreise. Blaubeuren: Kühe 150-180 Kalbeln 24« bis 350 Jungrinder 70—165 RM — Brackenbeim: Kühe 105 bis 240. Kalbinnen 201 3,6 Rinder 110—144. Kleinvieh 77 bi» 105 RM. — Gmünd: Farren 70—265 Stiere 180—240 Kühe 75 - 380. Rinder 70-380 Kälber 36 -48 RM. — Hechingen: Rinder 70—286 trächtige Kalbinnen und Kübe 280—100. Wurst- kube 80—140 RM — Langenau OA Ulm: Kübe 37V—532. Jungrinder 55—190. Jungfarren 7V-12, RM Ochsenhau- sen: Großvieh 100 - 300 RM

Märkte

Schweinepreise. Aalen: Milchschweine 10—19 RM. -Eli- wangen: Milchschweine 11—16 Läufer 23—26 RM. — He­chln g e n : Milchschweine 12—15 NM. — Blaubeuren' Milchjchw«ine 12-19 RM. — Gmünd: Saugschweine 12-18 RM. —Langenau: Milchschweine 12-19 RM — Ochsen- ba usen: Milchschweine 13—15 RM — Riedlingen- Milchschweine 13—15. Murterschwein« g«—106 RM — Tutt­lingen: Milchschweine 10—16 RM.

Allgäuer Butter- uud Kiisebörje Kempten vom 4. Jan. Mol­kereibutter 1. Sorte 87. 2. Sorte 75. Verlauf: flau: Rabmeinkauk bei 43 Fetteinheiten ohne Vuttermilchrückgabe 87 Pfg.: Weich, käse 20 Prozent Fettgehalt lgrllne Ware) 17—19 Verlaus: ruhig' Allgäuer Emmentaler 45 Prozent Fettgebalt 1. Sorte 72—77. 2. Sorte 63—68, Verlauf: ruhig. Die Preise sind Erzeuger-Ver­kaufspreise ab Station des Erzeugers ohne Verpackung iür 1 Pfd

Hol,erlöse

Das Forstamt Wolfach verkaufte letzter Tage im Voiverkauf 25« Fm. Stammholz 1.—6. Kl. zu 4L Proz. In Billingen wur­den beim Verkauf eines ähnlichen Quantums ebenfalls 42 Proz. er­löst. Während in Triberg kür 56« Fm. 44 Proz. erreicht werden konnten.

Horb, 3. Januar. Die Verkäufe haben bereits begonnen. Die Versteigerungen sind gut besucht. Die Kirchen- und Hospitalpflege und die Stadtgemeinde erlösten durchschnittlich für Stammholz 43-46,5 Proz. Für Brennholz wurden erlöst: Forche 5—6 Mark, Fichic 6—8 Mark pro Raumeter. Reisig konnte man zu allen Prei­sen bekommen.

Konkurse

Fa. I. Berthold Stein, Crai sheun.

Vergleichsverfahren

Johannes Krug, Kaufmann, Inhaber der Fa. Franz Laver An­gele, Kolonialwaren- und Landesproduktengeschäft in Biberach.

Letzte Nachrichten

Hitler in Detmold

Detmold, 5. Januar. In einem Riesenzelt sprach Mitt­woch nach! Adolf H iler, der erst 20 Minuten noch Mitter­nacht im Auto aus München eingelroffen war. Er führte u.a. aus, wer das Volk nicht erobere, der versperre sich jede St-aße, auch die Wilhelmstroße. Wenn inan meine, die nationalsozialistische Welle hülle nachgelassen, so sage er, diese Welle werde wiederkommen.

Kommunistische Massenversammlung in Berlin Berlin, 4. Januar. Die erste der großen Veranstaltungen in der Reichshauplstadt noch Aufhebung des Burgfriedens war die Massendemonstration, die die KPD. Mittwoch abend im Lustgarten oeranstallete. Die Massen zogen in geschloffenen Zügen zum Teil schon ab 2 Uhr nach dem Bersammlungs- platz. An- und Abmarsch vollzogen sich geordnet. Im Lust­garten sprach Reichslagsabgeordneter Flerin.

Der Brand der Atlantic — Ein zweiter deutscher Dampfer am Reitungswerk beteiligt.

Paris, ?4. Jan. Wie H vas aus Cherbourg berichtet, sollen noch etwa 70—80 Mann der B'satzunq des in Brand geratenen Schiffes Allaniic von dem deutschen Dampfer Sierra Pent-ma ausgenommen worden scin, der nach Brest fährt. Die Zahl von 30 Vermißten wird noch immer als wahr­scheinlich angegeben.

Einsturzunglück in Kairo — 4 Tote Kairo, 4. Januar. Im Eingeborenenv ettel von Kairo stürzte ein vierstöckiges Haus ein. Pier Personen wurden gelistet, fünf schwer verletzt. Sie waren im Schlaf von dem Unglück überrascht worden.

Braud eines Riesenbenzintauks bei Liverpool London, 4. Januar. In ren Anlagen der Shell Mez Compang in Liverpool entzündete sich am Mittwoch einer der dort befindlichen großen Benzintanks, der ca. 380 000 Liter faßt. Die Stichflammen erreichten eine Höhe von ca. 30 Meter. Die Wehren wußien viele Stunden arbeiten, ehe ein Ueberg^eifen des Brand« s auf die benachbarten 36 Tanks a s ausgeschloffen gelten konnte. Das Feuer im Tank dauert an.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Aliensteig Verantwortlich für die Schristleitung: L. Lauk.