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Nr. 244

Im letzten Teil seiner Rede entwickelte Prälat Kaas ausführ­lich das Programm der Zentrumsvartei. Die Regierung müsse der lebende Ausdruck des Volkes sein. Auch das Zentrum sei iür eine gründliche Reichsreform, betrachte den Föderalismus aber nicht als Rahmen, sondern als Inhalt. Prälat Kaas schloß seine Rede mit den Worten: Wenn heute drei, vier, fünf politische Führer der verschiedenen Lager den Mut hätten, sich den auf­rüttelnden Ernst der Stunde einzugestehen und aus der Erkennt­nis des Ernstes zu dem Entschluß vorzustotzen. ihre ganze Auto­rität und den ganzen Einsatz ihres Fiibrertums zu wagen, »m ihre Gefolgschaft auf die Bildung einer deutschen Not- und M-'-r- heitsgemeinschast zu verpflichten, dann wäre die Durchbruchs­schlacht deutscher Selbstbestimmung geschlagen.

Aus dem Wahlkampf

Adolf Hitler in Tilsit

Tilsit, 17. Oktober. Adolf Hitler hielt heute nachmittag hier eine Wahlrede, in der er sich fast ausschließlich damit befaßte, seine Haltung zum 13. August zu rechtfertigen. Er habe es abgelehnt, mitzumachen, weil er die ganze Macht hätte beanspruchen müssen. Man habe ihn in die Regie­rung nur hineinnehmen wollen, um ihn mundtot zu machen. Die Auswirkungen der Notverordnung habe er durchaus übersehen und deshalb sei er entschlossen gewesen, nicht die Scharen der Arbeiter und Bauern hiermit in Zusammen­hang zu bringen, würde er doch sonst ihr Vertrauen ver­loren haben. Abends spricht Hitler in Königsberg.

Hauptmann a. D. Rohm sagte in Frankfurt a. M. in einer Rede u. a.. 1918 sei das deutsche Volknur von Hindenburg" geführt worden, der nicht in der Lage gewesen sei, die inneren Feinde des Volkes erfolgreich zu bekämpfen. Die Nationalsozia­listische Partei aber stehe unter der Führung eines Adolf Hitler, der mit seinem eisernen Willen bis zum endgültigen Siege durchhalten werde.

Zu einer nationalsozialistischen Versammlung zu Leipzig be- tzauptete Eoebbe.ls, was an den Maßnahmen der ietzigen

Regierung gut sei, das habe sie von Hitler gestohlen. Die Na» tionalsozialisten begrüßten jeden als Bundesgenossen, der mit ihnen die Regierung Papen stürzen wolle. Eine Diktatur könne ?us dem Volt heraus gemacht werden.

Severing sprach in Dortmund

Dortmund. 1/ Okt. Der frühere preußische Innenminister Se» vering bezeichnele in einer sozialdemokratischen Wahlkundgebung als Ziel des 6. November, eine arbeitsfähige und arbeitswillige Mehrheit in das Parlament zu schicken. Zu den Vorgängen vom 29. Juli sagte er, wenn Herr von Papen ihn damals ge­fragt haben würde, oo er freiwillig seinen Posten verlassen wolle, dann wäre das Wort:Ich weiche nur der Gewalt!" nicht ge- Iprochen worden Nachdem Severing betont hatte, die Gegner­schaft zum Kabinett Papen sei nur zum Teil durch seine Zu­sammensetzung bedingt, wandte er sich gegen die Politik der Reichsregierung: er tadelte insbesondere die Kontingentierungs­politik und die Art der Außenpolitik, sagte aber, wenn es der Regierung Papen gelingen würde, die Arbeitslosenzahl zu ver­mindern. dann würde das nur zu begrüßen sein, da dieses Pro­blem außer der Parteipolitik stehe. Zur Münchener Rede des Reichskanzlers bemerkte er prinzipiell, die Arbeiterschaft könne an den Grundlagen der Verfassung nicht rütteln lassen.

Lobe an Hindenburg

Der sozialdemokratische Reichstagsabg. Löbe richtet an den Reichspräsidenten einen offenen Brief, in dem er sich gegen die Münchener Rede des Reichskanzlers von Papen, insbesondere die vom Reichskanzler angekündigten Verfassungsänderungen wen­det.Liegt wirklich ein Auftrag des Herrn Reichspräsidenten vor eine solche Kürzung und Zertrümmerung der Volksrechte in Deutschland vorzunehmen?" fragt Löbe, und er erinnert Hin­denburg an die Antwort, die er im Reichstag bei seiner Ver­eidigung auf die Verfassung am 11. Mai 192S auf Löbes An­sprache erteilt hat. Dieser Erklärung Hindenburgs stellt Löbe entgegen, daß der Reichskanzler jetzt eineEntrechtung des Reichstages" verkünde, daß er eine autoritäre, das heißt von der Volksvertretung unabhängige Regierung wolle, also gerade das Gegenteil tue, was Hindenburg als tiefen Sinn der Ver­fassung selbst anerkannt habe.

Grüne Front fordert Einstellung

der Kontingeutierungsverhandlungen

Berli«, 17. Okt. Die Grüne Front hat in einem Telegramm an den Reichskanzler die sofortige Einstellung der Kontingentie- rnngsoerhandlungen gefordert. Zur Begründung führen die Un­terzeichner Brandes, Graf Kalckreuth, Hermes und Fehr «. a. aus, daß eine weitere Verzögerung der Durchfüh­rung der Kontingentierung das Vertrauen der Landwirt­schaft in die Entschlossenheit der Reichsregierung, gerade der bäuerliche» Landwirtschaft zu helfen» zerstören mühten.

Milderung von Härten für Kriegsbeschädigte

Berlin, 17. Okt. Der Herr Reichspräsident empfing am Mon­tag vormittag Len Vorstand des Reichsausschusses der Kriegs­beschädigten- und Kriegerhinterbliebenenfürsorge und eine Ab­ordnung des Landesverbandes Westfalen-Lippe imReichsver­band Deutscher Kriegsopfer", die ihm die Wünsche und Sorgen der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen vortrugen, insbesondere die starken Verschlechterungen darlegten, die durch die letzten Notverordnungen in der Kriegsopferfürsorge ein­getreten find. Der Herr Reichspräsident brachte fein« wärmste Teilnahme für das Los der Kriegsopfer und seinen Willen zum Ausdruck, sobald es die finanzielle Lage des Reiche» irgendwie gestattet, allmähliche Beseitigung der Kürzungen ein- treten zu lassen. Der Reiche Leitsminister konnte alsbaldig« Milderung einer Reihe von H -rten in Ausficht stellen, di« sich bei der Durchführung der letzte n Notverordnung gezeigt habe«, «nd Mitteilen, daß hierfür ein besonderer Fonds von 5 Millio­nen RM. bereitgestellt sei, der für die Zeit bis zum Schluß de» Etatsjahre» bestimmt ist und im Benehmen mit den Vertretung« der Kriegsopfer Verwendung finden soll.

Der falsche SchNeffen-Plan verralea

Berlin, 17. Okt. ImDeutschen Offiziersbund" widerlegt Ee- s neral der Infanterie von Kühl dieEnthüllungen" des frühe- . ren französischen Botschafters Paleologue, daß der Schlieffen- s Plan durch einen Offizier des deutschen Generalstabes den Fran- s zofen verraten worden sei. DerRächer", der angeblich den s Verrat verübt haben soll, hätte die Franzosen tüchtig hinein- : gelegt. Er hätt-.- ihnen einen falschen Plan unter­breitet und werde sich über die 60 099 Francs ins Fäustchen ' gelacht haben. Der Kernpunkt des sogenannten Schlieffen-Planes > ist den Franzo>en bis zum Kriegsbeginn unbekannt geblieben, nämlich die überwältigende Stärke des rechten deutschen Flügels : und das Vorgehen zweier starker Armeen nördlich der Maas. ' Dieser Vormarsch war 'ür die Franzosen im August 1914 eine , völlige Ueberraschung Noch nach Beginn der Operationen glaubte Jossre nicht an einen deutschen Vormarsch nördlich der Maas.

! Schlußsitzung -er Bölkerdundsversammlung

s Genf, 17. Okt. Die Völkerbundsversamlung hielt am Montag f ihre Schlußsitzung ab, in der der Bericht über das Budget und die s Reform des Völkerbundssekretariats unverändert einstimmig j angenommen wurden. Der Vorsitzende der Versammlung, Po- ! litis (Griechenland), sprach in seiner Schlußrede dem schei- ! denden Generalsekretär Sir Eric Drummond und den von I ihren Posten zurücktretenden Untergeneralsekretären Doufur- s Feronce (Deutschland) und Paolucci (Italien) den Dank des ^ Völkerbundes aus Er ging zum Schluß kurz auf den Konflikt : des Fernen Ostens und die Abrüstungskonferenz ein.

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i Avenol zum Generalsekretär des Völkerbundes gewählt

z Gens, 17, Okt. Der Völkerbundsrat hat in einer geheimen ) Sitzung den stellvertretenden Generalsekretär Avenol zum

- Eeneral>ekretär des Völkerbundes als Nachfolger s Sir Eric. DrummonLs einstimmig gewählt. Die Bestätigung f der Wahl wird durch die Völkerbundsversammlung im November ; erfolgen.

! Die Heuschreckenplage in Argentinien

s Buenos Aires, 17. Okt. In diesem Jahre hat die Heuschrecken« : plage in Argentinien -inen außergewöhnlich großen Umfang s erreicht. Die verhältnismäßig warme Witterung während des j argentinischen Winters hat die Einfälle der aus den Urwäl-

- dern Brasiliens und Boliviens kommenden Heuschrsckenschwärme : begünstigt. Die Provinzen Entre Rias, Santa Fe, Cordoba, : Santiago del Estero, Corrientes, Jujuy, Salta und Buenos s Aires sowie die Territorien Chaco und Formosa haben unter j dieser Plage zu leiden. Von der Menge der Heuschrecken gibt : die Tatsache einen Begriff, daß die Eisenbahnen stellenweise nicht i ohne besondere Vorrichtungen, wie Sandstreuer und Schienen- s reinigungsbürsten, infolge der sich gerade aus den Schienen in > besonderem Maße ansammelnden Larven den Verkehr aufrecht j erhalten können. Zur Bekämpfung der Plage wurden vom ar- i gentinischen Kongreß 1,2 Millionen Papiervesos bewilligt. Bei ! der riesigen Ausdehnung der betroffenen Gebiete ist diese Summe ! aber völlig unzureichend. Bekämpfungsversuche vermittels gif-

tiger Gase, die von Flugzeugen aus entwickelt werden sollen, ^ werden demnächst angestellt; entsprechende Apparate sind in ' Deutschland bestellt worden. Solange aber der eigentliche llr- s fprungsort der Heuschrecken nicht bekannt ist und die Bekämpfung j dort einsetzen kann, werden alle Maßnahmen gegen diese Plage, s die beobachtungsgemäß in Abständen von fünf bis sieben Jahren in Argentinien oufzutreten pflegt, von wenig Erfolg gekrönt sein.

News vom Mr

- Schwere Eifenbahnkatastrophe in Temesvar s Bisher 18 Tote, 16 Schwerverletzte

' Budapest, 17. Oktober. Wie derPester Lloyd" aus s Bukarest erfährt, entgleiste heute abend im Bahnhof von ! Temesvar ein Eisenbahnzug. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind 18 Tote zu beklagen. 16 Personen wurden so schwer verletzt, daß sie meistens aller Voraussicht nach den Morgen nicht überleben dürften. Bei dem verunglückten Zuge handelt es sich um einen Eüterzug» der als letzten , Waggon einen Personenwagen mitführte, in dem 34 Bahn- ! arbeiter saßen» die auf dem Bahnkörper tagsüber gearbeitet hatten. Der Weichensteller, der seit 21 Jahren an dieser Stelle den Posten versieht, hatte die Weiche umgestellt, be- ! vor noch der letzte Wagen, in dem die 34 Bahnarbeiter saßen, die Weiche passiert hatte. Der Wagen sprang aus den Schienen und rannte mit voller Geschwindigkeit gegen einen Eisenmast der Telegraphenleitung. Der Wagen wurde dabei völlig zertrümmert.

Der FeuerüLerfall in Dortmund Sechs Festnahmen Zwei weitere Schwerverletzte Dortmund, 18. Oktober. Die Arbeiten der Mordkom- , Mission zur Aufklärung der Vorgänge, die sich am Sonntag- , vormittag im Dortmunder Norden ereignet haben, wurden s am Montag mit größtem Nachdruck fortgesetzt. Im Laufe des Tages wurden sechs Personen unter dem Verdacht fest- i genommen, sich an der Schießerei auf Nationalsozialisten : und Polizei beteiligt zu haben; ihre Vernehmung ist noch : nicht abgeschlossen. Die Mordkommission brachte erst am j Montagnachmittag in Erfahrung, daß außer den zwei Toten und zwölf Schwerverletzten zwei weitere Männer bei der Schießerei schwer verletzt wurden und im Krankenhaus liegen. Einer schwebt noch in Lebensgefahr.

Keine Antwort des Reichspräsidenten an Löbe

Berlin, 17, Okt. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, wird Reichspräsident von Hindenburg den vomVorwärts" ver­öffentlichten Brief des früheren Reichstagspräsidenten Löbe, der : gegen die Verfassungsreformpläne der Regierung protestiert, i nicht beantworten. Man hält es in politischen Kreisen für mög- : lich. daß der Reichskanzler in einer seiner nächsten Reden aut ! dieses Schreiben Löbes eingehen wird.

Kindesausfetzung auf dem Wohlfahrtsamt

' Berlin, 17. Okt. Auf dem Wohlfahrtsamt des Verwaltungs­bezirks Berlin-Mitte in der Blumenstraße 88 kam es zu turbu­lenten Szenen, die damit endeten, daß mehrere Wohlfahrrs- E empfangen die eine Sonderunterstützung verlangten und mit i ihrer Forderung abgewiesen wurden, zum Protest sieben Kinder im Wohlfahrtsamt zurückließen.

Richard Skowronnek ch

Berlin, 17. Okt. Der bekannte Romanschriftsteller und Lust­spielautor Richard Skowronnek ist auf Gut Höckenberg, Kreis Reaenwalde. in Sintervommern, wo er seit etwa einem Jahr­zehnt wohnte, im Alter von 70 Jahren am Herzschlag verschieden. In Frankfurt hatte Skowronnek seinen ersten Biihnen-Erfolg mit seinem LustspielIm Forstbaus", dem rasch weitere Lust­spiele folgten. Am bekanntesten wurdeHusarenfieber", das Sko­wronnek zusammen mit Kadelburg schrieb.

Das rumänische Kabinett zurückgetreten

Sinaja, 17. Okt Ministerpräsident Vajda hat am Mittwoch dem König die Gesamtdemission des Kabinetts, die vom König angenommen wurde, überreicht. Nach der Audienz erklärte Mi­nisterpräsident Vajda dem Vertreter der amtlichen Nachrichten­stelle. daß der König ihn bis zur Bildung der neuen Regierung mit der Wetterführung der Geschäfte betraut habe. Der König hat alsbald die Besprechungen zur Lösung der Krise begonnen und den früheren Innenminister Mihalaka zur Audienz gerufen.

Zusammenstoß zweier englischer Schleppdampfer

dormouth, 17. Okt. In der Höhe von Lowestoft sind zwei eng­lische Schlepper zusammengestoßen. Der eine Dampfer ist gesun- ken. Vier Mann seiner Besatzung ertranken, die anderen fünf wurden von dem zweiten Schleppdampfer gerettet.

Das Kartell der Republikanischen Verbände Deutsch­lands für baldige Wahlrechtsreform

Berlin, 17. Okt. Das Kartell der Republikanischen Verbände Deutschlands hat eine Entschließung, die Ministerialdirektor Dr. Spreckel vorlegte, angenommen, in der es u. a. heißt: Das Kar­tell der Republikanischen Verbände Deutschlands ist nach den praktischen Erfahrungen mit dem 1919 eingeführten Wahlrecht davon überzeugt, daß gewisse Reformen dieses Wahl­rechtsdringend erforderlich sind. Vor allem kommt es darauf an. daß i. das aktive Wahlalter heraufgesetzt. 2. eine Verkleinerung der Wahlkreise und Festlegung der Gesamtzahl der Mandate vorgenommen. 3. eine Aenderung des Verhältnis­systems durchgeführt werde.

Rücktritt Francois-Poncets?

Paris. 17. Okt. In politischen Kreisen wird die Abberu­fung des französischen Botschafters in Berlin, Francois- Poncet, als s i ch e r b ez e i ch n e t. Er soll die Botschaft in Rom übernehmen. Als voraussichtlicher Nachfolger wer­den der Botschafter Herbette in Madrid und der Gesandte Corbin in Brüssel als aussichtsreichste Kandidaten bezeich­net.

Einigung mit Italien

Rom, 17. Okt. In den Besprechungen der deutschen und ita­lienischen Vertreter über die Frage der beiderseitigen Zahlungen im Handelsverkehr ist eine völlige Einigung erzielt worden. Da­nach können die Zahlungen von beiden Seiten am 17. Oktober in der Form wieder ausgenommen werden, in der sie bis zum 3V. September erfolgten.

Grenzverletzung durch polnische Beamte

Stuhm, 17. Okt. Zwischen Weißenberg und Montaner Weide wurden am Sonntag drei deutsche Arbeiter, die an der unüber­sichtlichen Wetchselgrenze beim Schneiden von Weidenruten di« Grenze überschritte» hatten, vom polnischen Wechselufer aus durch fünf polnische Grenzbeamte beschossen. Zwei Arbeiter konnten flüchten der dritte. Franz Schwielski. wurde angeschossen, von den polnischen Erenzbeamten umzingelt und in einem Boot nach Polen verschleppt. Eine vom Landrat des Kreises Stuhm und der Staatsanwaltschaft an Ort und Stelle vorgenommene Besich­tigung ergab, daß die polnischen Erenzbeamten sich des An- geschossenen auf deutschem Gebiet bemächtigt haben.

Schließung der Hochschulen in Wien

Wien, 17 Okt. An der Universität und an der Technischen Hochschule kam es zu Schlägereien zwischen nationalsozialistischen Studenten und politischen Gegnern. 23 Personen wurden leicht verletzt. Beide Hochschulen wurde« geschlossen.

Furchtbare Bluttat indischer Amokläufer 17 Tot»

London. 17. Okt.Times" meldet aus Budhata (Pundschab): Aus Erregung über das Verschwinden einer Kuh. die angeblich von Mohammedanern gestohlen und geschlachtet worden ist, haben drei Sikhs e,ne furchtbare Bluttat begangen, die 17 Todesopfer, forderte. Mit Schußwasfen ausgerüstet liefen sie am 11. Oktober m den Straßen von Vudhota Amok und schossen auf jeden Mo­hammedaner, der ihnen begegnete. Acht Personen büßten auf diese Weise das Leben ein, neun wurden verwundet. Die Ra­senden liefen dann in ein zwei Kilometer entferntes Dorf und erschossen dort neun Menschen.

Untersuchung der Therese von Konnersreuth

Konnersreuth. 17. Okt. Das Konnersreuther Sonntagsblatt bringt die Aufsehen erregende Mitteilung von einem Beschluß oer diesjährigen bayerischen Vischofskonferenz. dieStigmati- sierte" von Konnersreuth zu einer Untersuchung in einer Uni- oersitätsklrnik aufzufordern. Wenn Therese Neumann oder ihre Eltern auf die Aufforderung der Bischöfe nicht eingehen (ge­zwungen kann sie nicht werden), wird sich die katholische Kirche nicht weiter mit Konnersreuth beschäftigen, weit ihr die Mög- lichkeit der Ueberprüfung genommen ist. Das Verlangen der Bischöfe kommt um so überraschender, als die Kirche bisher den Forderungen der Wissenschaft nach einer ausreichenden klinischen Beobachtung Therese Neumanns, wenn auch nicht offiziell, einen deutlich fühlbaren Widerstand entgegensetzte.

Demonstrationsverbot in Wien

Wien, 17. Oktober. Der Staatssekretär für das Sicher­heitswesen hat die Wiener Polizeidirektion angewiesen, in Wien alle Kundgebungen, Aufmärsche und Versammlungen unter freiem Himmel, die von der Sozialdemokratischen, der Kommunistischen oder der Nationalsozialistischen Partei veranstaltet werden, mit Rücksicht auf die Simmeringer Vorfälle zu untersagen.

Politische Besuche bei Herriot

Paris, 17.- Oktober. Herriot hat heute den tschechoslo­wakischen Minister Benesch empfangen und im Anschluß daran ein Frühstück gegeben, bei dem außer Benesch auch Zaleski und der polnische Botschafter teilnahmen.

Herabsetzung des ungarischen Bankdiskonts

Budapest, 17. Oktober. Die ungarische Nationalbank hat heute den Diskontsatz von 3 auf 4ft- Proz. herabgesetzt.