Nr. 244

Gch«arzwSlder L««eszett»»rAus de« Ta»«en"

Seit» 8

l

!

l

l

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 18. Oktober 1932.

Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold am 18. Oktober 1932. Die Stichtagszählung der Hauptunter­stützungsempfänger beim Arbeitsamt Nagold vom 1b. 10. 1932 hat einen Rückgang der Unterstützten um 177 auf 1548 unter­stützte Personen ergeben. Der Rückgang ist vor allem auf die schon im letzten Arbeitsmarktbericht erwähnten größeren Zuwei­sungen zu Maßnahmen des freiwilligen Arbeitsdienstes und zu Notstandsarbeiten zurückzuführen. Ferner hat die Reichsbahn einige Kräfte wieder eingestellt und endlich ist durch erneut be­sonders energisch betriebenen Außendienst in der Arbeitsver­mittlung die Unterbringung einiger Arbeitskräfte möglich gewe­sen. Der Rückgang der Arbeitslosenziffer ist umsomehr zu be­merken, als im Bezirk der Nebenstelle Freudenstadt die Dampf­ziegelei Gebrüder Bacher 70 Arbeitskräfte entlassen mußte. Im übrigen ist die Arbeitsmarktlage ziemlich unverändert. Zur Zeit sind in Maßnahmen des freiwilligen Arbeitsdienstes und Not­standsarbeiten insgesamt 669 Mann beschäftigt, das sind 43,20 Prozent der Zahl der Unterstützten. Zuweisungen zu weiteren Rotstandsarbeiten und Arbeitsdiensten stehen bevor, so daß zu hoffen ist, daß die Zahl der Arbeitslosen auch weiterhin niedrig gehalten werden kann. Die gegenwärtige Zahl der Unter­stützungsempfänger ist die niedrigste im Jahr 1932.

Verhütung von Tierquälereien bei Beförderung von leben­den Tieren aus Kraftwagen. Das Württ. Innenministerium hat eine Verordnung zur V'rhütung von Tierquälereien bei Be­förderung von lebenden Tieren auf Kraftwagen erlassen, wo­nach, um Tierquälereien zu verhüten, für die Verwendung von ungeeigneten, insbesondere auch von mangelhaft für die Vieh­beförderung eingerichteten Personen- oder Lieferkrastwagen zur Beförderung von Einhufern und Klauenvieh verboten ist. Die benützten Kraftwagen müssen so beschaffen sein, daß die Tiere, ohne gepreßt oder geschnürt zu werden, nebeneinander stehen lErotztiere) oder liegen können (Kleintiere), daß sie außerdem nicht absvringen und nicht nach unten oder seitlich mit den Füßen oder sonstigen Körperteilen durchgleiten können. Der Bo­den muß genügende Tragstärke besitzen, so daß schwere Tiere nicht durchtreten. Für Eroßtiere müssen geeignete Anbindevorrichtun­gen vorhanden und so angebracht sein, daß die Tiere keine un­natürliche Körperhaltung einzunehmen gezwungen sind. Bullen find mittels Halskette (Halsriemen), Maulband oder Hornstrick so anzubinden, daß bei zusätzlichem Anbinden am Nasenring der durch die Bewegung des Wagens entstehende Zug nicht auf den Nasenring wirken kann. Die Querstellung von Eroßtieren ist nur zulässig, wenn die Tiere in natürlicher Stellung so viel Platz zur Verfügung haben, daß sie sich weder am Kopf noch am Hinterteil aufscheuern. Bei Längsverladung sind die Tiere durch Anbinden oder durch Anbringung von Querbalken gegen Sturz beim Anfahren und Anhalten zu sichern. Groß- und Kleintiere, sowie Tiere verschiedener Gattung sind beim Zusammenladen in einem Wagen durch Vorschläge zu trennen. Ausgenommen von dieser Vorschrift sind Muttertiere mit saugenden Jungen, iowie zusammen verladene Kälber und Schafe. Uebereinands- dürfen Tiere nur auf verschiedenen, im Wagen übereinander an­gebrachten Böden, wobei jeder Schicht ein genügender Luftraum gesichert ist, verladen werden. Die mit Vieh beladenen Wagen müssen mir geeigneter breu so reichlich versehen sein, daß ein Ausgleiten der Tiere veryütet wird. Beim Aus- und Abladen der Tiere ist mit größter Schonung zu verfahren. Kleinvieh darf dabei nicht geworfen werden. Kraftwagen, die zur gewerbs­mäßigen Beförderung von Großvieh verwendet werden, mästen mit einer Verladevorrichtung lFalltüre oder Laderampe) ver­sehen sein, die durch Querleisten gegen Abgleiten zu sichern ist.

. Nagold, 17. Oktober. (Leichenfund.) In dem freiwilligen Arbeitsdienstlager in Ellltlingen-Sulz Ober­amt Nagold war bis zu dessen Auflösung der 24 Jahre alte Etuismacher Karl Zeiler aus Stammheim Ober­amt Calw beschäftigt. Er wurde seit kurzer Zeit vermißt. Nunmehr fand man seine Leiche am Sonntagnachmittag um 2 Uhr an der Straße EültlingenWildberg. Auf Grund der näheren Untersuchung und der übrigen Umstände steht wohl einwandfrei Tod durch Selbstmord fest. Als Grund zur Tat dürfte eine gewisse Neigung zum Frei­tod anzunehmen sein und schließlich wird auch dazu beige­tragen haben, daß Karl Zeiler eine Ladung vor Gericht als Angeklagter bekommen hatte.

Amtliches vom Oberamtsbezirk Calw. Das Oberamt Calw macht am 15. Oktober bekannt: Der Halbjahrsausweis über die Einnahmen und Ausgaben der Amtskörperschaft Calw in dem Halbjahr 1. April bis 30. September 1932 ist von heute ab zwei Wochen lang zur Einsicht in der Oberamtspflege aufge­legt. Ehrenzeichen für Hausgehilfinnen. Be­werbungen wollen bis 15. Rovember ds. Js. durch die Orts­behörde eingereicht werden (vgl. das Ausschreiben im Staats- anzeiger Nr. 238).

Neuenbürg, 17. Oktober. Die Kirchweihsreuden gründlich verdorben wurden einer hiesigen Metz­gers- und Wirtsfamilie. Sie hatte einen ganzen Stoß saf­tiger Kirwekuchen in der Wurstküche aufgetllrmt und mit einem weißen Tuch überdeckt, damit den zahlreichen Gästen zumNeuen" ein Stück gratis serviert werden könnte. Wie es kam, weiß kein Mensch, jedenfalls war schon Samstag abend gegen 3 Uhr die ganze Kuchenherrlichkeit verschwun­den und dazu noch eine Anzahl frischer Saiten- und Schin­kenwürste. Der oder die Diebe hatten die Kuchen an Ort and Stelle seziert, um sie besser verstauen zu können. Da­bei ging man so energisch zu Werk, daß sogar das weiße Tuch völlig zerschnitten wurde. Ein kleinesVersucherle" ließen die Diebe giftigst noch zurück.

Neuenbürg, 17. Oktober. Samstagfrüh halb 7 Uhr er­eignete sich auf dem hiesigen Hauptbahnhof einVetriebs- u n fall, der leicht zu unabsehbaren Folgen hätte führen können. Die Hintere Hälfte des um 6 Uhr aus Pforzheim eintren mden Güterzuges war zur Erledigung von Nangier- maßn- nen auf einem Nebengleis abgestellt worden, von dem sich aus bisher noch nicht aufgeklärter Ursache die Wagc^ n Bewegung setzten und auf dem leicht abschüssigen Gelan-- in Richtung Virkenfeld abrollten. Die zum Haüpt- gleis überleitende Weiche war glücklicherweise umgestellt, so daß der Zugteil in dem an der Bahnhofeinfahrt parallel zur Landstraße laufenden Sackgleis verblieb. Der das- schließende Prellbock wurde vollständig überrannt, die bee-en letzten Wagen ineinandergeschoben, emporgeho- ben und der Straßenseite zu auf die dort nicht allzu'hohe Dammböschung umgelegt. An beiden Wagen wurde der Aufbau teilweise eingedrückt und die Ladung, Stückkohle

und leere Fässer, auf die am Unfallort emporfllhrende Weg- . rampe geworfen. Ein sofort aus Pforzheim herbeigerufener Hilfszug nahm die Aufrüumungsarbeiten vor, die gegen Abend in der Hauptsache beendet waren. Dadurch, daß die Wagen auf die dem Hauptgleis entgegengesetzte Seite ge­worfen wurden, erlitt der Zugverkehr keinerlei Störung. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

Altoberndorf, 17. Oktober. (Schweres Autounglück.) Gegen 11 Uhr heute vormittag stürzte ein Personen­kraftwagen über die Brücke auf das sechs bis acht Meter tieferliegende Vahngleis. Die beiden Insassen, ein Herr und eine Dame, wurden sehr schwer verletzt ins Krankenhaus Oberndorf eingeliefert. Es handelt sich um einen Lederhändler aus dem Badischen, der mit seiner Mutter den Rottweiler Markt besuchen wollte und wohl annahm, daß die Straße weiter geradeaus führte. Der Wagen trägt die Nummer lV L 81019. Das nur mit leichtem Betonsockel auf die Brücke aufgesetzte Geländer setzte dem Anprall nicht allzuviel Widerstand entgegen, so daß der Wagen mit ziemlicher Wucht aufschlug und quer über die Schienen zu liegen kam. Kühler und Karosserie sind völlig eingedrückt. Die Schienen wurden von hilfs­bereiten Kräften rasch geräumt.

Leonberg, 17. Okt. (DieVorgängeaufdemRat- haus.) Zu der Suspendierung des Bürgermeisters Funk vom Amte wird vomNS.-Kurier" gemeldet, daß auch ge­gen den Stadtpfleger Huber-Leonberg ein Dienststrafver­fahren eingeleitet werden soll.

Vrackenheim, 17. Okt. (Straßenbau.) Der Bezirks­kommissar für den Freiw. Arbeitsdienst hat den Straßenbau Brackenheim-Hausen a. Z. als freiwilligen Arbeitsdienst an­erkannt. Die Zahl der gleichzeitig zu beschäftigenden Ar­beitsdienstwilligen ist auf 50 festgesetzt.

Eschenau OA. Heilbronn, 17. Okt. (Rohe Burschen.) Abends wurden die Gebrüder Friedrich und Wilhelm Fi­scher beim Einwerfen von Fensterscheiben am Rathaus und der BUrgermeisterwohnung von dem 72 Jahre alten Karl Ott ertappt. Ott stellte die Burschen wegen des Unfugs zur ' Rede und wurde von den Rohlingen sofort niedergeschla­gen. Sein Sohn Karl Ott wurde mit dem Messer bedroht. Die vorbestraften Burschen wurden ins Amtsgericht einge­liefert.

Tübingen, 17. Okt. (Um die Nachfolge Profes­sor Hallers.) Prof. Dr. Fritz Rörig in Kiel hat einen Ruf auf den Lehrstuhl für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Tübingen als Nachfolger von Johannes Haller erhalten.

Reutlingen, 17. Okt. (Aus dem Eemeinderat.) Der Eemeinderat beschloß die Einführung der Eetränke- steuer ab 1. November in Höhe von 10 Prozent, um dadurch die fünffache Vürgersteuer verhüten zu können.

Göppingen, 17. Okt. (Tödlicher Verkehrsun- fall.) Am Sonntag abend ereignete sich auf der Staats­straße Göppingen-Plochingen ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein wahrscheinlich betrunkener Wandergeselle fuhr mit sei­nem unbeleuchteten Fahrrad auf der falschen Straßenseite ! in Richtung nach Uhingen. Er stieß dabei mit einem entge­genkommenden Motorradfahrer zusammen und wurde auf die Straße geschleudert. An den erlittenen Verletzungen ist er kurz darauf gestorben. ,

Tannenburg OA. Ellwangen, 17. Okt. (Geständnis.) i Die Frau des bisherigen Pächters des Schloßguts, Merz, ! hat gestanden, den Brand in der Schlotzscheune gelegt z« ! haben. ^

Erlaheim OA. Balingen, 17. Okt. (Schweineglück.) Einem hiesigen Bauern brachte ein kräftiges Mutterschwein j 21 Stück junge Ferkel lebend zur Welt.

Vihlafingen OA. Laupheim, 17. Okt. (T od e s f a h r t.) Sonntag nacht wurde Käsereibesitzer Locherer auf der Straße von Fußgängern in bewußtlosem Zustand neben seinem Mo­torrad aufgefunden. Der Sanitätskraftwagen traf in kürze­ster Zeit ein, doch war inzwischen bereits der Tod eingetre­ten. Locherer ist an der abschüssigen Straßenbiegung an ei- i nen Baum angefahren. :

Niedlingen, 17. Okt. (T ö d l i ch e r S t u r z.) Infolge ei- z nes Unglücksfalles starb Wagnerobermeister Karl Gehwei- ' ler. Er glitt, als er auf der Leiter zur Futterschneidmaschine i wollte, aus und fiel auf den Scheunenboden. Der Sturz hatte ; eine innere Verblutung zur Folge. s

Waldsee, 17. Okt. (Brand.) In dem Oekonomieanwe- - sen des Johann Mancher in Eaisbeuren brach ein Brand ; aus. Das große Oekonomiegebäude ist dem Feuer vollständig ! zum Opfer gefallen. Das Vieh (etwa 40 Stück) konnte geret- ; tet werden, dagegen ist sämtliches Getreide und das Futter ! verbrannt. i

Dürrenzimmern, 17. Oktober. (Unglücksfall.) Vom ! Wehrkreiskommando V wird mitgeteilt: In der Nacht vom ? 16. zum 17. Oktober wurde in der Wirtschaft zumLamm" f in Dürrenzimmern durch unvorsichtiges Hantieren mit der s Dienstpistole eines Reichswehrsoldaten, der sich mit einem ; Gespann gerade dort befand, der Tagelöhner Vogel aus i Dürrenzimmern schwer verletzt, so daß Lebensgefahr be- ! steht. Eine andere Zivilperson erhielt einen unerheblichen j Streifschuß am Kopf. Der Soldat hat dem Vogel die Pi- stole erklären wollen, wobei sich ein Schuß löste. Streitig- <

keiten lagen dem bedauerlichen Vorfall nicht zu Grunde, s

- j

i

Bertretertag der Deutschen Volkspartei ^

Stuttgart, 17. Okt. Der Landesverband Württemberg der ! Deutschen Volkspaftei hatte seinen Vertretertag einberufen, um ! zu den kommendem Reichstagswahlen Stellung zu nehmen. Der Landesvorsitzende Bürgermeister Rath, sprach über die politische Lage. Mit Genugtuung konnte er feststellen, daß sich die Politik der Partei in den letzten Jahren als richtig erwiesen habe und daß der Parteiführer Dingeldey auf dem rechten Wege gewesen sei, als er die Partei veranlaßte, sich von der Regierung Brü­ning zu lösen, dabei aber doch dem Reichspräsidenten weiter treue Gefolgschaft zu leisten. Ganz besonders bedauerte er, daß r es nicht gelungen sei. die Parteien rechts von der Staatspartei z

zu einer einheitlichen Hindenburg-Front zusammenzuführen. Die politische Lage für die kommenden Reichstagswahlen sei so klar und eindeutig, wie sie selten gewesen ist. Es handle sich lediglich darum, für oder gegen die vom Reichspräsidenten eingesetzte Reichsregierung zu entscheiden. Die Deutsche Volkspartei habe keinen Augenblick gezögert, sich hinter die Reichsregierung zu stellen, deren Programm als ganzes genommen als eine be­freiende Tat gewertet werden müsse. Dann sprach Stadtrat Krämer über die Tagungen des Reichsausschusses, der Südwest­deutschen Arbeitsgemeinschaft und des Zentralvorstandes der Partei. In der Aussprache kam die Zustimmung zu den Aus­führungen der beiden Hauptredner zum Ausdruck. Dem bisheri­gen Reichstagsabg. Keinath wurde der Dank und die Anerken­nung für seine treue Mitarbeit übermittelt und damit auf Grund eines einstimmig gefaßten Beschlusses die Bitte verbunden, auch in diesem Wahlkampf wieder die Liste der Deutschen Volks­partei in Württemberg zu führen. An zweiter Stelle wurde der stello Landesvorsitzende öffentlich bestellter Wirtschaftsprüfer Stadtrat Krämer, aufgestellt. Außerdem sollen aufgestellt wer­den: Glaserehrenobermeister Karl Mayer-Eßlingen, Frau Oberin Weil und Postamtmann Stadtrat Ahner-Stuttgart.

18. württ. Obstbautag

Saulgau, 17. Okt. In Saulgau fand am Samstag und Sonn­tag anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Obstbauvereine des Bezirks der 18. württ. Obstbautag statt. Die Obstausstellung «r- Lffnete Landtagsabgeordneter Bürgermeister Nassal-Hoßkirch. Vorstand Hausmann vom Württ. Obstbauverein sprach sein« Glückwünsche aus zu der ganz hervorragenden Ausstellung. Be­merkenswert sei, daß in den vergangenen 50 Jahren der Anbau von Obstbäumen im Donaukreis um 87,4 Prozent zugenomme« habe. Am Samstag abend fand die Jubelfeier der Obstbauver­eine Saulgau. Mengen, Altshausen und Königseggwald in der Städtischen Festhalle in Saulgau statt, bei der eine Reihe von Ansvrachen gehalten wurde. Der Vorstand des Wllrtr. Obstbau­vereins. Hausmann, teilte mit, daß der Landesverein den bei­den Hauptvereinen Saulgau und Mengen die silberne Vereins­medaille mit Ehrenurkunde und dem Obstamtsbaumwart Ka­den Ehrenbecher des Vereins verlieben habe. Am. Sonntag früh fand in der Festballe die Vertrauensmännerversammlung des Württ. Obstbauvereins statt. Das Wichtigste aus der letzten Zeit ist die Einfübrungskontingentierung. Die Arbeiten des deutschen Gartenbaues sind nicht erfolglos geblieben; die Regierung hat sich entschließen müssen, durch Einfuhreinschränkung den deutschen Obstbau zu schützen. Obervostinsvektor Schum m-Stuttgart hielt einen Werbevortrag zur Vollmitgliedschaft. Nachmittags eröff- nete Vorstand Hausmann den 18. Würtr. Obstbautag. Landrat Reich übermittelte die Glückwünsche des württ. Wirtschafts- Ministers. Präsident Adorno überbrachte die Grüße der Land­wirtschaftskammer. Bürgermeister Luiz sprach im Namen der Stadt Saulgau Sem Obstbautag den Willkomm aus. Frbr. v. Stauffenberg überbrachte für den Verband landw. Genos­senschaften Grüße und Glückwünsche. Vorstand Hausmann be­handelte sodann die Absatz- und Preisfrage. Was man fordere, sei nichts Neues, sondern das hätten die anderen Länder uns be­reits vorgemacht. Die Organisation sei in der Sache nicht un­tätig gewesen. Bei den Regierungsstellen seien wiederholt drin­gende Schritte unternommen worden. Er unterbreitete der Ver­sammlung eine Entschließung zu dieser Frage, die einstimmig angenommen wurde und folgenden Wortlaut har:Aus allen Teilen des Landes zahlreich besuchter Obstbautag in Saulgan billigt Vorgehen seines Landes- und Reichsverbandes; ersucht Reichsregierung dringend, mit längst geplanten Kontingentie- rungsmabnahmen im Obstbau endlich ernst zu machen."

.)>»

rem SkküMa«

Urteil im Devifenschieberprozetz Böhmer

Berlin, 17. Okt. Das Schnellschöfsengericht verurteilte wach dreitägiger Verhandlung den ehemaligen Gerichtsassessor Dr. Böhmer wegen Devisenvergehens und schwerer Urkundenfälschung zu zwei Jahren Gefängnis und 6400 RM. Geldstrafe, den Ban- kenremissier Bick zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und 5000 RM. Geldstrafe, und den Bankvrokuristen Wollsteiner zu 20 000 RM. Geldstrafe. Die übrigen fünf Angeklagten erhielten neben Geldbußen Gefängnisstrafen von einer Woche bis zu fünf Mo­naten.

Rundfunk

Mittwoch. 19. Okt.: 6 Uhr Gymnastik von 10 bis 13.30 Uhr Schallplatten. Nachrichten, Wetter, >5.30 Ubr Die sieben Schwa­ben machen eine Kinderstunde, 16.30 Ubr Vortrag: Lothringische Landschaft und lothringisches Volkstum. 17 Uhr Konzeft, 18.15 Ubr Zeit. Wetter, i5.25 Ubr Aus dem Wirtschaftsleben unserer Heimat. 18.50 Uhr Vortrag: Leib und Leben in der Privatoer­sicherung, 1915 Uhr Landwirtschaft, 19.30 Uhr Mandolinenkon­zert, 20 Uhr Ader immer mir dem hoben Hut, Hörfolge, 21'v Ubr Lächle, Bunter Abend. 22.20 Uhr Zeit, 22.45 Ubr Zigeuner­musik.

Handel und Berkedr

Großhandelsindex. Die für den 12. Oktober berechnete Groß- handelsindexzisfer ist mit 94,6 gegenüber der Vorwoche um 0.2 v. H. gesunken.

Börsen

Berliner Börse vom 17. Okt. Die Einigung in den deutsch-ita­lienischen Devisenverbandlungen, bessere Nachrichten aus der amerikanischen Wirtschaft und die Belebung im Mitteldeutschen Braunkohlen-Reoier blieben ohne Einfluß. Auch die gestrige Rede des Reichskanzlers die von der Börse günstig ausgenommen wurde, konnte sich nicht stärker auswirken. Reben den Rückgän­gen waren vereinzelt auch kleine Besserungen festzustellen. In­teresse zeigte sich für vereinigte Stahlobligationen. Am Geld­markt war die Situation nach dem Medio schon wieder leichter. Tagesgeld ging an der unteren Grenze auf 4,86 Prozent, zum Teil 4,25 Prozent zurück. Monatsgeld blieb 57 Prozent. Im Verlaufe konnten sich die Kurse meist wieder um 0,250,5 Pro­zent. zum Teil bis 0,75 Prozent erholen.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 17. Okt. Weizen märk. 200 bis 202. Roggen märk. 157159, Braugerste 175185, Futter- und Jndustriegerste 167174, Hafer märk. 134139, Weizenmehl 25 bis 28.50 Roggenmehl 20.3022.80, Weizenkleie 9.409.75, Rog­genkleie 8.408.80, Viktoriaerbfen 2226, kleine Speiseerbsen 2023, Futrererbsen 1417 RM. Allgemeine Tendenz: sehr rukia