Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Nr. 243
Zürnen, EM und Evvrt
Tagung -es TutzballSmdes
Das Berufsspielertum wird eingeführt — Wiederwahl des Vorstandes — Der Vundesvokal bleibt
In Anwesenheit von Vertretern aller Landesverbände nahm in Wiesbaden der Bundestag des Deutschen Fußballbundes einen überaus glatten Verlauf. Als wichtigstes Ergebnis der Beratungen ist die Erklärung anzuseben, welche der Bundesvorsitzende Linnemann vor Eintritt in die Tagesordnung gab. In dieser Erklärung wurde zum Ausdruck gebracht, dag der Bund, der Entwicklung des Fußballsports in Deutschland und im Ausland Rechnung tragend, sich entschlossen habe, der Einführung des Ve- russsvielertums in Deutschland nicht mehr entgegen su treten, sondern sich vielmehr selbst die Leitung und Kontrolle des Professionalfußballsports vorzubehalten. Es sollen in allernächster Zeit die nötigen Schritte unternommen werden, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Von der Versammlung wurde dieser Beschluß ohne Widerspruch gutgeheißen. Weiter wurde beschlossen, daß die Spiele um den Bundespokal auch in Zukunft beibehalten werden sollen. Der Vertrag mit der Deutschen Turnerschaft soll einige Aenderungen erfahren. Die Wahlen brachten im großen und ganzen die Wiederwahl des alten Vorstandes, auch Svielaus- schuß und Bundesgericht bleiben wie bisher besetzt.
Süddeutsche Verbandsspielc
Kruppe Württemberg: SpFr. Eßlingen — Union Bückingen 2:5, Normannia Gmünd — Stuttgarter Kickers.0:3, VfB. Stuttgart — Germania Brötzingen 5:0. FC. Birkenseld — FC. Pforzheim 0:2, SpV. Feuerbach — Stuttgarter SC. 2:1.
Gruppe Baden: Karlsruher FV. — FV. Rastatt 2:0, SpVgg. Schramberg — FC. Müblburg 1:1, SC. Freiburg — Frankonia Karlsruhe 3:2. MB. Karlsruhe — Freiburger FC. 1:1. FV. Ofenburg — Phönix Karlsruhe 1:1.
für Tafeläpfel 10—18 41, Tafelbirnen 10—15 »tt, Mostäpfel 5.50 bis 6 41, Mostbirnen 4.30—4.60 41, gemischtes Mostobst 5—5.20 Mark. Zwetschgen 10—13 4t, Quitten 18—20 4t je pro Ztr. Bei sehr starker Zufuhr halten die Käufer etwas zurück. Schön sortierte Landsberger Renette, Goldrenette und Blenheim erzielten Spitzenpreise bis 18 4t pro Ztr., Goldparmäne 1. Qual. 15 4t. Die Nachfrage nach Zwetschgen läßt nach. — Nächster Markt i Mittwoch.
l Stuttgarter Obst- und Eemiisegroßmarkt vom 15. Okt. Tafel- i äpsel 15—20: Schiittel-, Fall- und Mostäpfel 6—10: Tafelbirnen ' 10—25, Pfirsiche 20—5: Quitten 10—13: Walnüsse 25—30:
' Zwetschgen 13—18: Gemüse 2.50—3; Stangenbohnen 23—35: s Kopfsalat 5—10: Endiviensalat 5—8: Wirsing (Köhlkrautl 4—5: i Filderkraut 2.50—3: Weißkraut, rund 2.50—3; Rotkraut 4—5:
Blumenkohl 10—50: Rosenkohl 12—20: rote Rüben 5—6: gelbe j Rüben 4—5: Karotten, runde 7—12; Zwiebel 5—7: Gurken,
> große 20—35: Rettiche 4—6: Monatsrettiche 5—6: Sellerie 6 bis 20: Tomaten 18—23: Spinat 12—15: Kopfkohlraben 3—4.
Stuttgart. 15. Okt. lMostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Seit 12. Oktober wurden 75 Wagen neu zugefübrt und zwar aus Oesterreich 27, Schweiz 1. Tschechoslowakei 12, Jugoslawien 9, Italien 25, Frankreich 1. Nach auswärts sind inzwischen 10 Wagen abgegangen. Preis heute wagenweise für 10 000 Kilo von 1050—1250 RM. und zwar für Obst aus Italien 1050—1080 RM., im übrigen 1150—1250 RM., im Kleinverkauf 5.70 bis 6.60 RM. für 50 Kilo. Marktlage: ziemlich lebhaft.
! Herbstnachrichten
( Brackenheim, 15. Oktober. Die Weinlese hat in letzter l Woche hier und in den sonstigen Orten des Zabergäus allge- l mein begonnen. Bei Besichtigung der Weinberge ist man über- ! rascht, welch großen Fortschritt die Traubenreife in den letzten ! zehn Tagen noch machte. Es ist im Zabergäu Heuer in guten i Lagen ein sehr guter Tropfen zu erwarten, der keinen Vergleich ! mit dem letztjährigen weniger guten Wein zuläßt. Die Lese- ; ergebnisse aber zeigen durchweg ein Zurückgehen der Quantität. » Die Nachfrage nach Weinen setzt mehr und mehr ein, besonders j da das Zabergäu von Hagel verschont blieb und manche andere t Weinbaugebiete Heuer teilweise oder ganz versagen.
Gruppe Rhein: SV. Sandhofen — Amicitia Viernheim 1:0, SV. Waldhof — FC. 08 Mannheim 6:2, VfR. Mannheim gegen SpVgg. Mundenheim 2:1. VfL. Neckarau — VfR. Kaiserslautern 3:2, Phönix Ludwigshafen — Germ Friedrichsfeld 5:3.
Gruppe Südbayern: Wacker München — Ulmer FV. 94 1:5, Schwaben Augsburg — Bayern München 1:2, SSV. Ulm gegen Jahn Regensburg 1:1, Teutonia München — 1860 München 0:2, SvVg. Landshut — DSV. München 0:3.
Gruppe Nordbayern: MR. Fürth — FC. Nürnberg 0:5, ASV. Nürnberg — FC. Schweinfurt 2:4, FV. Würzburg — SpVgg. Fürth 3:4, FL. Bayreuth — Germania Nürnberg 1:0, SpVgg. Erlangen — Würzburger Kickers 1:4.
Handel und Berkedr
Vom Holzmarkt. Mit Beginn der neuen Hiebzeit ist auf dem Rundholzmarkt eine leicht steigende Nachfrage wahrzunehmen. Besonders in den waldarmen Holzbedarfsgebieten zeigt sich wie „Der Walddote" berichiet. eine verhältnismäßig gute Nachnage vorwiegend nach kleineren Rundholzmengen. Allgemein ist eine etwas zuverlässigere Erundstimmung in der Beurteilung des Holmarktes sestzustellen, nachdem ein gewisser Schutz der heimischen Erzeugung gegen das Auslandsholz in Abssicht steht. In Nadelstammholz lagen die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Erlöse im allgemeinen eine Kleinigkeit über dem Stand der letzten Winteroerkäufe. Im Schwarzwald. Mittel-, Anker- und Nordostland bewegten sich die Preismeinungen für Holz neuer Fällung in der Regel zwischen 40 und 48 Prozent, in OLerschwaben und Hohenzollern zwischen 32 und 38 Prozent der Landesgrundvreise. In Papierbolz wurden Abschlüsse zwischen 40 und 45 Prozent der Landesgrundpreise gemeldet. Im Hinblick auf das Anziehen der Zellstoffpreise besteht zu Angstverkäufen keinerlei Veranlassung. Nadelholzstangen, besonders starke Stangen, sind am Sandelsmarkt bis jetzt so gut wie unverkäuflich: man ist deswegen vorwiegend auf den örtlichen Absatz angewiesen. Die Verkaufsverhältnisse für Laubholz sind noch nicht hinreichend geklärt. Bei kleineren Abschlüssen wurden für Buchenholz ungefähr die letztjährigen Preise erzielt.
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Herrenberg, 15. Oktober. (Schweinemarkt.) Zugeführt waren 192 Stück Milchschweine und 30 Stück Läufcrschweine. Verkauft wurden 150 Milchschweine zum Paarpreis von 42—45 4i und 20 Läufer zum Paarprcis von 50—65 4t. Verkauf gut.
Herrenberg, 15. Oktober. (Obstmarkt.) Zufuhr 50 Ztr. Ta- f feläpfel, 10 Ztr. Tafelbirnen, 200 Ztr. Mostäpfel, 500 Ztr. Most- k Hirnen, 25 Ztr. Zwetschgen und 3 Ztr. Quitten. Erlöst wurde !
Nunles Allerlsi
Von den Fahnen der alten Hindenburgregimenter
Z Bei seinem 85. Geburtstag grüßten unsern Reichspräsidenten die Fahnen der alten Hindenburg-Regi- ment er, darunter auch die des 3. Garde-Regiments zu Fuß. Wie das „Daheim" in seiner soeben erschienenen Nr. 2 (69. Jahrgang) berichtet, ist von der Fahne des II. Bataillons dieses Regiments nur noch deruntereTeilderFahnen- stange erhalten. Die Fahnenstange wurde, so erzählt das „Daheim", am 20. September 1914 von einer Kugel zerschlagen. Während der untere Teil des Schaftes in der Hand des Trägers blieb, ging der obere Teil mit dem Fahnentuch verloren. Man wußte nur, daß er von einem Grenadier beim Angriff mit vorwärts getragen worden war. Das Ehrenzeichen wurde erst nach dem Kriege von den Franzosen wiedergefunden. Das Fahnentuch befindet sich heute unter Glas im Pariser Armeemuseum mit folgender Inschrift: „Fahne des 3. Garde-Regiments, gefunden verborgen unter der Leiche eines deutschen Soldaten am 20. Januar 1920 bei St. Läonard (Marne)." Es steht nunmehr also fest, daß ein deutscher Grenadier das Wahrzeichen mit seinem Leibe gedeckt hatte. — Erobert haben die Franzosen diese Fahne nicht. Sie rühmen sich immer, die ritterliche Nation zu sein, warum gaben sic dann das gefundene Ehrentuch nicht seinem Eigentümer, dem deutschen Volke, zurück?
NSDAP.-Treffen in Coburg — Eine Ansprache Adolf Hitlers
Coburg. 16. Oktober. Anläßlich der zehnjährigen Wiederkehr des Tages, an dem Hitler soillL erste Rede außerhalb Münchens j» Ceb'ütg gehalten hat, veranstaltete heute die NWAP. hier ein Treffen, an dem Adolf Hitler selbst teilnahm. Bei einem Empfang im Rathause wurde Adolf Hitler vom ersten Bürgermeister die Ehrenbürgerurkunde der Stadt überreicht. In einer Ansprache stellte Hitler die Entwicklung der NSDAP, während der verflossenen zehn Jahre dar und erklärte u. a., die NSDAP, wolle die politische Macht, nicht Ministerposten. Wenn seine Gegner glaubten, die NSDAP, sei in der Auflösung begriffen, so würden sie am 6. November eine Antwort erhalten, daß
ihnen Hören und Sehen vergehe. Er habe die Hoffnung, daß die NSDAP, aus dem Wahlkampf unerschüttert hervorgehe.
Politische Zusammenstöße in Berlin — Drei Verletzte,
2V Festnahmen
Berlin, 16. Oktober. Zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten kam es in der vergangenen Nacht in der Oldenburgerstraße im Nordweften der Stadt zu einer Schlägerei, bei der ein Kommunist und ein Nationalsozialist so schwer verletzt wurden, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Die Polizei verhaftete 14 Beteiligte. Bei einem von ihnen wurde ein Trommelrevolver gefunden.
Mitglieder der Eisernen Front und Nationalsozialisten gerieten heute vormittag in der Schönhauser Allee im Norden Berlins in einen Wortwechsel, der in eine Schlägerei ausartete. Dabei wurde ein Angehöriger der Eisernen Front verletzt. Die Polizei nahm hier 6 Verhaftungen vor.
Drei Verletzte bei einer politischen Kundgebung
Leipzig, 16. Oktober. Im Anschluß an eine nationalsozialistische Wahlkundgebung in einer Halle der Technischen Messe, bei der General Litzmann und Dr Göbbe's sprachen, kam es am Sonntagabend in ler Kirchitraße zu einer Schießerei. Als ein Zug Natianustozi-Zisten an dem dort gelegenen Arbeiterheim voro.ükam. 'allen aus dem Heim Schüsse gefallen sein. Tatsächlich wurde eine Anzahl Schüsse abgegeben, durch die 3 Nationa'iozialisten verwundet wurden, davon einer schwer. Dis Umbuchung ist im Gange.
Starhemberg fordert Vergrößerung des Bundesheeees
Wien, 15. Oktober. Bei dem heute abend abgehaltenen Führertreffen des Oesterreich:>hen Hsimatschutzes beschäftigte sich Bundesführer Starh-moerg mit den Verhältniss n im Bundesheere. Er verlangte die Erhöhung der Schlagfertigkeit des Heeres, sowie Auffüllung der Bestände ourch Freiwillige.
Schweres Eisenbahnunglück in Frankreich — Sieben Tote
Paris, 17. Oktober. Sonntagabend fuhr unweit des Bahnhofs Lörences (Departements Manche) ein vollbesetzter Personenzug in höchster Geschwindigkeit auf einm rangierenden Eüterzug auf. Die ersten Wagen des Personenzuges und mehrere Wagen des Eüterzuges wurden buchstäblich zertrümmert. Sieben Reisende, fünf Männer und zwei Frauen, wurden als Leichen geborgen. 15 Reisende wurden schwer verletzt.
Das Endergebnis der französischen Senats-Erneuerungs- Wahlen
Paris, 16. Oktober. Das Schlußergebnis der Senatserneuerungswahlen nach dem dritten Wahlgang ist folgendes: Die 111 zu vergebenden Sitze verteilen sich auf die verschiedenen Parteien wie folgt: Rechtsstehende 6, Rechtsstehende Republikaner 11, Linksrepublikaner 26, Rechtsstehende Radikale 18, Radikale 49, Sozialisten 1.
Mißglückte Rückkehr rumänischer Emigranten Verweigerung der Einreise
Sofia, 16. Oktober. Von den Erenzbehörden wurden in einem Eifenbahnzuge 20 Emigranten angehalten, die sich bisher in Jugoslawien aufhielten und jetzt ohne Pässe nach ihrer Heimat Bulgarien begeben wollten. 14 von ihnen waren im Besitz von jugoslawischen Grenzüberlrittsaus- weisen. Sie wurden der Polizei übergeben. Sechs der Emigranten, darunter die ehemaligen Minister Ashanissoff und Siejanofs, wurde der Grenzübsktritt verweigert, da ste keinerlei Papiere bei sich hatten. Sie nahmen den ersten Zug, um nach Jugoslawien zurückzukehren.
Gestorben
Calw-Neuenbürg: Eugen Hojer, 27 Jahre alt. Wittlensweiler : Wilhelmine Lutz geb. Maier, 54 J.a. Baiersbronn: Marie Gschwind geb. ELerhardt, 53 J.a.
Wetter für Dienstag
Nach Durchzug eines Ausläufers der nordwestlichen Depression ist für Dienstag immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.
Druck der W. Rieker'schen BuchdruckerchJich"L LlukTAlten'steig Verantwortlich für die Schriftleitung: L. Lauk.
Simmersfeld.
Morgen Dienstag, den 18. Oktober 1932
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wozu höflich einladet
Bürgermeisteramt:
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Marke „Regentin" in empfehlende Erinnerung.
Es ist mein Bestreben, nur erstklassige Qualität unter sachlich streng reeller Bedienung auszuführen und bitte um freundliches Wohlwollen, zugleich bestens dankend für das mir bis jetzt entgegengebrachte Vertrauen.
Martin Romann, Dekorationsmaler
fr. Schüler des Volkshochschulk. Comburg bei Schw. Hall.
Kalender für 1S33!
Frauenlob-Kalender 41 —.4V
Heimat-Kalender schwiib. ' -N —.58 Immergrün-Kalender 41 —.45
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Neukirchener Abreiß-Kalender 41 —.85 Ev. Württembergischer Kalender 41 —.48
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