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Anmeldung von ÄuslandWuIdrn !
Berlin, 30. September. Die Anmeldestelle für Auslandsschulden (Berlin S.W. 111) veröffentlicht die folgende Bekanntmachung betreffend die Anmeldung von Zah- : lungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland: f
Gemäß § 3 der Zweiten Verordnung zur Durchführung , des Reichspräsidenten über die Anmeldung von Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland vom 30. März 1932 (R.E.Bl. I S. 172) fordern wir hiermit im Benehmen mit dem Reichswirtschaftsminister die im 8 1 der Verordnung genannten Personen, Firmen und Körperschaften auf, ihre am 30. September d. I. bestehenden Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland und dem Saargebiet s nach den Vorschriften dieser Verordnung bis zum 14. Okto- , ber 1932 bei uns anzumelden.
Anmeldepflichtig ist:
1. wer von der Anmeldestelle für Auslandsschulden unmittelbar durch Zusendung von Vordrucken zur Anmeldung aufgefordert wird;
2. im übrigen jeder Schuldner, dessen Eesamtverpflich- tungen gegenüber dem Ausland und dem Saargebiet den Nennwert oder den Gegenwert von R.M. 5000.— (in Worten Fünftausend) erreichen.
Die zur Anmeldung zu verwendenden Vordrucke sind bei uns, Berlin S.W. 111, Kurstraße 51 II, oder bei einer Reichsbankanstalt anzusordern. '
Diejenigen Verpflichteten, die eine Anmeldung nach dem Stand vom 29. d. 1932 vorgenommen haben, erhalten die Vordrucke unmittelbar von uns zugesandt. Sollte bis zum 5. Oktober keine Zusendung erfolgt sein, so sind die Vordrucke von der Anmeldestelle unmittelbar (nicht von einer ! Reichsbankanstalt) anzusordern.
Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Belebung der Bauwirtschaft
Ein Rundfunkvortrag von Ministerialrat Durst
Berlin, 30. September. In der heutigen Stunde der Reichsregierung hielt Ministerialrat Durst vom Reichsarbeitsministerium einen Rundfunkvortrag über die Maßnahmen der Reichsregierung zur Belebung der Bauwirr- schast, der über alle deutschen Sender verbreitet wurde.
Der Vortragende wies darauf hin, daß die Wirtschaftskrise die Bauwirtschaft schwer betroffen habe, was von außerordentlich ungünstiger Wirkung aus den Arbeitsmarkt gewesen sei.
Im Hinblick auf die Schlüsselstellung der Bauwirtschaft habe die Reichsregierung erhebliche Mittel zu ihrer Belebung eingesetzt und weiter besondere Maßnahmen getroffen, die der Instandsetzung des Altwohnraums, der Teilung von Eroßwohnungen und dem Umbau gewerblicher Räume zu Wohnungen dienen.
Ministerialrat Durst erläuterte dann im einzelnen diese Hilfsmaßnahmen der Reichsregierung, wie sie in der Verordnung zur Belebung der Wirtschaft zum Ausdruck kommen und betonte zum Schluß seiner Rede, daß eine fühlbare Belebung unserer Vauwirtschaft und eine Entlastung unseres Arbeitsmarktes zu erwarten sei, wenn alle beteiligten Kreise im Bewußtsein ihrer Verantwortung für die Zukunft der deutschen Wirtschaft die Absichten der Reichsregierung tatkräftig unterstützen.
Ein MgMlkter MM?
Der Schlieffensche Plan an Frankreich verraten
Paris, 30. Sept. Der frühere französische Botschafter in Petersburg, Paleologue, veröffentlicht soeben Enthüllungen, wonach der Schlieffensche Plan mit dem Vormarsch durch Belgien angeblich im Jahre 1901 an Frankreich »erraten worden sein soll. In diesem Jahre soll der französische Generalstab ein Angeber von einem deutschen Offizier erhalten haben, daß er ihm höchst wichtige Schriftstücke übermitteln könne. Der französische Spionagedienst setzte sich mit ihm in Verbindung und erhielt die Einzelheiten des Schlieffenschen Planes, deren Richtigkeit für zutreffend befunden wurden. Dis Persönlichkeit des Verräters blieb ganz unerkannt. Es gab nach drei Briefen, die aus Lüttich. Brüssel und Nizza datiert waren, Stelldicheins in Paris, Brüssel und Nizza. An den drei Orten sei jedesmal ein Mann erschienen, dessen Kopf mit Binden bedeckt war, als habe er einen Unfall erlitten, nur die Augen und ein grauer Schnurrbart waren sichtbar. Er verlangte, daß er nicht überwacht werde, denn sonst würde er keine weiteren Mitteilungen mehr machen. Als Beweggrund für seine Handlungen gab er an, er sei sich zwar über die Schändlichkeit seines Handelns klar, aber man habe ihn noch schändlicher behandelt, und das sei seine Rache. Die drei Briese waren unterzeichnet: „D e r Rächer." Er forderte und erhielt 60 000 Franken. Paleologues erklärt« weiter, daß Marsckall Petain 1929 Nachforschungen nach dem Schriftstück anstellen ließ, die aber ohne Erfolg blieben, weil im Jahre 1914 beim Vorrücken der Deutschen alle Geheimschrift« stücke verbrannt wurden. Nur in dem Archiv des Generalstabs wurden zwei Karten gefunden, die der Verräter seinen Enthüllungen beigefügt hatte. Zwei französische Offiziere, die seinerzeit mit der Angelegenheit betraut waren, bestätigen aus ihrer Erinnerung, daß diese Angaben zutresfen. Das Ganze soll dazu dienen, den seit langem vorbereiteten Willen Deutschlands zu beweisen, in Belgien einzumarschieren.
Zusammenschluß der Mille gescheitert
Berlin, 30. Sept. Die Reichsgeschäftsstelle Deutsche Staatspartei teilt mit: Bei einer erneuten Zusammenkunft von Vertretern der Mittelparteien zu dem Zweck eines Zusammenschlusses der Mitte für die Reichsiagswahl erklärte der Vertreter der Deutschen Bolkspartei, daß seine Partei eine LiftenverbinSung mit Sn Deutschnationalen so gut wie abgeschlossen habe und infolgedessen für sie kein Interesse mehr für ein Zusammengehen ber Milt, bestehe. Der Christlich-Soziale Volksdienst hat Mitteilen lassen daß seine Organe eine Verbindung mit anderen Gruppen abgelehnt hätten.
Schwarzwälder te» TsnAen'
Nr. 230
Neues vom Zags
Berkehrsstreik in Hamburg?
Hamburg, 1. Oktober. Am Freitag bis gegen Mitternacht geführte Verhandlungen über Lohnfragen bei der Hamburger Bootfahrt-A.G. sind ergebnislos abgebrochen worden. Die Arbeitnehmer haben eine vorgesehene Lohnsenkung um rund 5 Prozent mit der überwältigenden Mehrheit von 4000 gegen 200 Stimmen abgelehnt. Man rechnet nunmehr an unterrichteter Stelle damit, daß in Hamburg der Verkehrsstreik am Samstag ausbricht.
Streikbeschluß der Berliner Möbelarbeiter
Berlin, 1. Oktober. Der seit einiger Zeit im Möbeltransportgewerbe bestehende Tarifkonflikt hat, den Blättern zufolge, nunmehr zu einem Streikbeschluß der Arbeitnehmer geführt. Die gestern in den Betrieben durchgeführte Urabstimmung hat die satzungsgemäße Stimmenmehrheit für einen Streik ergeben.
Auch bei Kempiuski soll gestreikt Wörden
Berlin, 1. Oktober. Wie der „Vorwärts" berichtet, hat gestern die Belegschaft des Weinhauses Kempinski, das in Berlin eine Anzahl größerer Restaurationsbetriebe besitzt, mit starker Mehrheit beschlossen, in den Streik zu treten. Anlaß zu diesem Beschluß gab ein Anschlag der Eejchäfts- leitung in dem Betriebe, daß vom 3. Oktober ab die Arbeitszeit von 48 auf 44 bezw. 42 Stunden herabgesetzt werden soll. Es besteht die Absicht, daß heute vormittag noch Verhandlungen zwischen der Firma und den Gewerkschaften ausgenommen werden sollen. An der Bewegung sind etwa 2500 gastwirtfchaftliche Arbeitnehmer beteiligt.
Einstweilige Verfügung auch vom Verein Deutscher
Zeitungsverleger gegen den „Angriff"
i Berlin, 30. Sept. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger ha!
! in Vertretung seiner Mitglieder folgende einstweilige Ver- ! fügung gegen die Zeitung „Der Angriff" und deren Herausgeber,
? Dr. Joseph Goebbels, bei der 21. Zivilkammer des Landgerichts ! erwirkt: „Den Antraggegnern wird bei Vermeidung einer vom ! Gericht für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Geld- s oder Haftstrafe untersagt, den Parteibefehl vom 22. September ? 1932. beginnend mit den Worten: „Die sogenannten bürgerlich- ! nationalen Zeitung" sowie den im „Angriff" vom 24 September und 27. September 1932 im Zusammenhang mit dem vorbszeich- neten Parteibefehl veröffentlichten Aufruf, soweit hierdurch die deutschen Tageszeitungen betroffen werden, weiter zu verbreiten, sowie Erklärungen zu veröffentlichen oder zu verbreiten, welche einen wirtschaftlichen Boykott gegen die deutschen Tageszeitungen, soweit sie nicht als nationalsozialistische Organe anzusprechen sind, enthalten, oder boykottähnlichen Charakter tragen. "
Rauöiiberfall auf einen Geldtrattsport
Schwarzenberg i. Sa.. 30. Sept. Zwei Kassenboten der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt mit einem Geldtransvort- wagen wurden am Freitag von zwei Personen, die aus einem < Auto sprangen, mit oorgehaltenen Revolvern angehalten. Während die beiden mit Masken versehenen Räuber die Kassenüoten ! in Schach hielten, kam noch ein dritter, unmaskierter Mann mit Hammer und Meißel an den Eeldwagen, schlug das Schloß auf und raubte die beiden Eeldsäcke, die insgesamt 39 000 RM. enthielten. Die Räuber sind unerkannt mit dem Geld entkommen.
Handelsfchülerinnen bei Hindenburg
Berlin, 30. Sept. Einen ungewöhnlichen Besuch hatte am Donnerstag das Palais des Reichspräsidenten. Am Gartentor des Gebäudes erschienen elf 16jährige Mädchen, Schülerinnen einer Berliner Städtischen Handelsschule. Die Wortführerin hatte einen Blumenstrauß und verlangte, beim Reichspräsidenten vorgelassen zu werden. Die Schülerinnen wurden von Mi- nisterialdirigen! Dr. Behler empfangen. Die Mädchen beklagten sich darüber, daß ihre Schule, nicht wie andere, am Samstag den Geburtstag des Reichspräsidenten durch einen schulfreien Tag feiern dürfe. Ihre Turnlehrerin habe gesagt, das lasse sich nicht ändern, und wenn es ihnen nicht recht wäre, müßten sie zum i Reichspräsidenten selbst gehen. Deshalb seien sie erschienen, um
> Len Reichspräsidenten um den freien Tag zu bitten. Kaum
> waren die Mädchen in Sie Schule zurückgekehrt, als sich beim l Direktor telephonisch das Büro des Reichspräsidenten meldete ! und dem erstaunten Schulleiter mitteilte, daß nach Rücksprache f mit dem preußischen Handelsministerium und dem Berliner Ma- l gistrat der schulfreie Tag, der ihr nur durch ein Mißverständnis i bisher nicht zugebilligt worden war, genehmigt sei. Die Mädchen ! waren natürlich in ihrer Schule die Heldinnen des Tages.
i Turbinenstörung auf dem italienischen Niesen-
- dampfer „Rex"
i Gibraltar, 30. Sept. Der neue italienische 51 OOO-Tonnen- ! Dampfer „Rex" traf heute früh um 2.30 Uhr im hiesigen Hafen
- mit dreistündiger Verspätung ein. Er hat eine Störung an den i Turbinen erlitten Gegenwärtig find Dockarbeiter an Bord be- i schäftigt. Gerüchte sind im Umlauf, daß die Reparatur mehrere j Tage in Anspruch nehmen dürfte. Der Eindruck, daß der Schaden j ernster Natur ist. wird durch das offizielle Stillschweigen noch i verstärkt. An Bord des Riesenschiffes, von dem die Erbauer j gehofft haben, dag es bei ieiner ersten Fahrt einen neuen atlan- s tischen Rekord aufstellen würde, befinden sich u. a. der ameri- i konische Botschafter in Rom und der vormalige Neuyorker Bür- s germeister Walker.
! Tränengasbomben auf ein Duisburger Kaufhaus ^ Duisburg-Hamborn, 1. Oktober. Gestern nachmittag i wurde zum zweitenmal ein Tränengasanfchlag auf ein hiesiges Einheitspreisgeschäft des Karstadtkonzerns verübt, j Die Täter, die unbekannt geblieben sind, müssen eine große ! Anzahl Bomben gelegt haben, da die großen Räume des z Warenhauses beträchtlich mit Gas angefüllt waren, so daß die Käufer das Kaufhaus fluchtartig verließen. Der Geschäftsbetrieb erlitt dadurch eine empfindliche Störung. Erst nachdem die Böden des Lokals stark mit Wasser besprengt worden waren, konnte der Betrieb wieder ausgenommen werden.
11,5 Millionen Arbeitslose in Amerika
Washington, 30. September. Nach einer Aufstellung des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes betrug die Zahl der Arbeitslosen in den Vereinigten Staaten Ende August 11,5 Millionen.
.Aus AM Md Land
Altensteig, den 1. Oktober 1932.
Oktober — Herbststürme brausen durchs Land
Wenn die Nebel steigen und das Laub fällt, tritt der Herbst seine Herrschaft an. Eigentlich rechne: schon der September zu den Herbstmonaten, aber da er sich durch mildes und beständiges i Wetter auszeichnel. haben wir noch nicht das Gefühl. Laß wir ( uns bereirs in der großen Umkehr von der warmen zur kalten ? Jahreszeit befinden. Erst der Oktober, der jetzt seinen Anfang z nimmt, wandelt rasch das äußere Bild der Welt. Vom Sturm j werden die vergilbten Blätter von den Bäumen gerissen Ort ! sind die Straßen in den Städten von dem fallenden Laub über-
> sät. Draußen in der Natur heult der Wind durch die Wälder mir ? über die Felder hinweg. Der Bauer hat jetzt ein schweres Arbei- s ren. und man kann es versieben, wenn er seufzend sagt: ,
j „Ich armer Sämann muß aufs Feld, ,
l so sehr die warme Stub' gefällt". '-
» ^ Nasch nehmen im Oktober die Tage ab. Bereits am 23. Sev- ) tember war der Tag der Tag- und Nachtgleiche. Nun erscheint j die Sonne für immer kürzere Zeit am Horizont. Ihre Strahlen i verlieren an erwärmender Kraft. Wohl kommt in dieser Jahres- ; reit das Familienleben wieder mehr zur Geltung, aber gleich- i zeitig halten leider auch neue Sorgen ihren Einzug. Die Le- ! Lenshaltungskosten steigen rasch an. Man muß längere Zeit das ! Licht brennen. Binnen kurzem muß auch wieder geheizt werden, i und je kühler das Meter wird, desto nahrhaftere Mahlzeiten ! braucht der Mensch. Woher in dieser Zeit die Mittel nehmen, um l die unvermeidliche Steigerung der Haushaltsunkosten zu decken.
, Wieder steht ein schwerer Winter vor der Tür. Und wie sich j, draußen vor der Tür das Bild der Natur verdunkelt so drohen j auch in uns die Angst und die Sorge um die Zukunft überhand ^ zu nehmen. ^
^ Wenn der Dauer auch noch im Anfang des Monats viel zu tun f hat. kommt doch schon gegen Ende des Monats die Zeit, da er sich r mehr im Haus aufhält. Er hat Gelegenheit zum Nachdenken und ! zum Spintisieren. So ist es denn auch kein Wunder, daß er sich ! sehr eingehend mit einer Frage beschäftigt, die ibm natürlicher- z weise am nächsten am Herzen liegt, wie das Wetter im nächsten i Jahr sein wird, und ob er aui eine gute Ernte rechnen kann.
^ So gibt es viele Bauerregeln nir den Monat Oktober. Eine wirksame Bekämpfung der Raupenplage verstricht ein kalter Monat; denn:
„Ist der Oktober kalt,
macht er dem Raupenfraß. Halt."
Oder:
„Nichts kann mehr vor N-Maen schützen, als wenn der Oktober erscheint in Pfützen".
Der Oktober soll auch Künder für die Wetterbild ' .Vinter sein.
„Wenns im Oktober iriert und schneit so bringt der Januar milde Zeit.
Wenns aber donnert und wetterleuchtet, der Winter dem Avril an Launen gleichet."
„Ist itzt Oktober das Wetter hell, ^
bringt es her den Winter schnell" . ^
. T ...
! „Wie im Oktober die Regen hausetz, ,
^ werden im Dezember die Stürme brausen"
- Gleichsam um die melancholische Stimmung, die jetzt aut- ! kommt, zu bekämpfen, finden allerorts viele Feste statt vor allem j in den Gegenden, wo Wein angebaui wird Bei einem guten ! Tropfen deutschen Weins vergißt man rasch düstere Sorgen, die i vielleicht in Wirklichkeit garnicht so groß sind, wie man sie sich ! jedes Jahr um.diese Zeit ausmalt.
^ — Hindenburgs Geburtstag im evangelischen Gottesdienst.
^ Am 2. Oktober ds. Js. begeht der Herr Reichspräsident von l Hindenburg seinen 85. Geburtstag. Wenn auch seinem ; Wunsch entsprechend von besonderen Feiern aus diesem Anlaß abgesehen werden soll, ordnet der Evangelische Oberkir- s chenrat doch an im Hinblick auf diesen Tag am 19. Sonntag s nach dem Dreikönigsfest, 2. Oktober d. I.. im Schlußgebet ! des Vormittagsgottesdienstes Dank und Fürbitte für das
> Vaterland vor Gott zu bringen.
Der neue Winterfahrplan. Mit dem morgigen Sonntag, 2. Oktober, tritt der neue Winterfahrplan 1932 bis 19 3 3 in Kraft. Der Fahrplan der Linie Altensteig- Nagold erscheint im heutigen Anzeigenteil.
Die Tuberkulosesprechstunden finden von Oktober ab wie- , der regelmäßig jeden ersten und dritten Montag im Monat ; im Bezirkskrankenhaus statt. Vorläufig werden dieselben an Stelle des erkrankten Herrn Oberamtsarztes Dr. Huwald von Herrn Obermedizinalrat Dr. Härle abgehalten, von 2—4 Uhr nachmittags. (Siehe Inserat.)
Nagold, 1. Oktober. Um die Musikoereine und -Kapellen des Nagoldtales in einem Musikverband „Nagold- i t a l" zu vereinen, wird die Stadtkapelle Nagold alle in Ve- i tracht kommenden Musikvereine zur Eründungsversamm- ^ lung in den „Löwensaal" hier einladen. Nachmittags 3 Uhr j findet ein gemeinsames Promenadekonzert statt.
! Pfalzgrafenweiler, 29. September. (Aus dem Gemeinderat.)
- In nichtöffentlicher Sitzung wurden einige Fürsorgefälle beraten, z — Eemeinderatsmitglied Kappler, der in Freudenstadt eine i Zweigniederlassung seines Geschäftes gegründet hat, wird bis auf » weiteres von den Eemeinderatssitzungen beurlaubt. Bei wich- j tigen Angelegenheiten wird Kappler an den Beratungen jedoch s teilnehmen. — Die Gebäudebrandversicherungsanstalt erhebt vom f 1. Oktober ab 10 Prozent Zuschläge von den Schuldnern, die ihre i Umlage von 1932 bis zu diesem Tage nicht bezahlt haben. Die z noch ausstehenden Beträge werden der Anstalt namhaft gemacht, s die den Einzug dieser Beträge samt Zuschläge sodann selbst vor-
- nehmen wird. Die Schuldner erhalten Gelegenheit, noch bis j spätestens 2. Oktober bei der Eemeindepflege ihrer Verpflichtung i nachzukommen. — Die Pachtzinse derjenigen Gemeindegrund- l stücke, die bis Herbst 1933 verpachtet sind, wurden durchweg mit j Wirkung vom Jahr 1932 der allgemeinen Wirtschaftslage em- l sprechend um 10 Prozent ermäßigt. — Zwei Arbeitslosen wurde z die Feuerwehrabgabe von 1931 nachgelassen. — Die Erbreite- ? rung des Roten Wegs wird nunmehr in diesem Herbst durchgeführt, um Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Die Arbeiten werden
s verakkordiert. Das Material beschafft die Gemeinde. Der Unternehmer hat die Pflicht, jeden Arbeitslosen der hiesigen Ge- l meinde, der sich zur Arbeit meldet, einzustellen. Es werden zu- i nächst 50 Kubikmeter ungeschlagene Kalksteine beigeführt. An ! der Zerkleinerung der Steine kann sich jedermann beteiligen. Als Preis wird 1.60 Mark je Kubikmeter für die Zerkleinerung be- I zahlt. Die Erbreiterung des Roten Wegs wird voraussichtlich