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einen Aufwand von ca. 3000 Mark verursachen.

Es wird er-

«art"t datz die Amtskürperjchaft hiezu einen Beitrag leistet. Die Mittel werden zunächst dem allgemeinen Bausands der Ge­meinde entnommen. Um die Fleischeinsuhr rn der hiesigen Ge­wende einzudämmen. wird künftig von emgefuhrtem Fleisch ^ve Beschaugebühr erhoben. Auswärtige Metzger haben die Eickt das Fleisch zur Beschau Lei Fleischbeschauer Dlstriktstler- «rit Dr Boeckh hier vorzulegen, ehe sie mit dem Absatz beginnen.

^ie Schlachtvieh- und Fleischbeschaugebuhren wurden neu ge- ^ Künftig ist zu bezahlen für die Beschau von einem Stuck ^ Eüoich 170 Mark, für Schweine mit Trichinenschau 1.20 M» sür Kälber, Schafe, Ziegen und Hunde 70 Pfa- ^ ^^^Eel Zickel und Lämmer 30 Pfg. Me Gebühren ^^den mft Wirkung vom 1 , Oktober 1932 ab erhol»-^ ^ Gegen den Zuzug der Oberpost- inspektors-Wttwe Zahler wird vom Gemeinderat nichts einge­wendet. an'e Schülerunfallversicherung ist um 5 Jahre ver­längert worden. An der Straße nach Ältensteig werden vor def7> Waldteil Eäbelesbuckel an Stelle von Obstbäumen Alleen- oäume (Pappeln) gesetzt. Der Eemeinderat nahm die Durch­sicht des Feuerversicherungsbuches vor und hat von Amtswegen einige Einträge vorgemerkt. Der See auf dem Bühl mutz aus­gepumpt und gereinigt werden. In die Viehschatzungskommis- sion werden an Stelle des verstorbenen Mitglieds Lutz Eemeinde­rat Hentzler als ordentliches und Eemeinderat Lampart als stell­vertretendes Mitglied gewählt. Gegen die Erstellung eines Fernsprechgestänges zwischen Pfalzgrüsenweiler und Cresbach, entlang dem Cresbacherweg, hat der Gemeindsrat nichts einzu­wenden. Zur Fertigung der Finanzstatistik und Mithilfe bei der Personenstandsaufnahme auf 10. Oktober 1932 sowie zum Rechnungsabschluß und anderen dringenden, größeren Geschäften wird beim Bürgermeisteramt ein Gehilfe aus zwei Monate ein­gestellt. Der Obstverkauf am 31. August 1932 brachte eine Ein­nahme von 2818.40 Mark. Im Durchschnitt wurde für den ge­schätzten Zentner Obst S.64 Mark bezahlt. Nach Beratung son­stiger, kleinerer Gegenstände erfolgte noch die Anweisung der Rechnungen.

Baiersbronn, 1. Oktober. (Hohes Alter.) 83 Jahre alt wird heute Samstag, den 1. Oktober Luise, Witwe des August Fink- Leiner in Buhlbach. Am Montag, den 3. Oktober wird 82 Jahre ult die Witwe des Johannes Finkbeiner in Tonbach-Eichberg. Der älteste Schönmünzer Gottfried Schmiede: in Leimiß begeht am 13. Okt. seinen 87. Jahrestag, seinen 88. Geburtstag. Am 23. Okt. feiert die 1849 geborene Agathe Schmelzte, Witwe in Mitteltal-Looch ihren Geburtstag. In Baiersbronn-Kienbächle wird die Witwe des Jakob Kaiser 81 Jahre alt. Einen beson­deren Freudentag haben die Eheleute Johannes Gün­ter und Sofie Dorothea geh. Rotbfuß in Obertal-Wiedenbronn, denn am 14. Oktober vor fünfzig Jahren wurden sie getraut.

Calmbach, 29. September. Auf dem Heimweg vom Wald wollte gestern abend ein jüngerer Mann auf ein in lang­samer Fahrt befindliches Holzfuhrwerk aufsteigen. Er g l i t t d a b e i a u s, brachte denFußindieSpeichen und trug einen schweren Schienbeinbruch davon, so daß er nach Anlegung eines Notverbandes ins Bezirks­krankenhaus verbracht werden mußte.

Birkenfeld OA. Neuenbürg, 30. Sept. (Schließung ? einer Fabrik.) Die Zelluloidfabrik Schenk, die dem JG.-Farbenkonzern angeschlossen ist, wird am 1. Dezember geschloffen. Dadurch werden ISO Arbeiter brotlos. Für die Gemeinde bedeutet die Schließung einen Steueraussall, der S Prozent der Umlage ausmacht. !

Schramberg, 29. September. (Fischsterben.) Am Diens- ! tag schwammen wieder massenhaft tote und dem Ver- ? enden nahe Fische, meistens Forellen, die Verneck herunter. Die Vergiftung des Wassers dauerte kaum mehr als zwanzig Minuten. Doch diese kurze Zeit ge­nügte, um den Lebewesen im Wasser den Tod zu bringen.

Fischingen, 29. September. (Zwei Wohnhäuser abge­brannt.) Gestern nacht sind in der Nähe der Wirtschaft zur Krone" zwei Wohnhäuser einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen. Dem tatkräftigen Eingrei- . fen der Feuerwehr ist es zu verdanken, daß nicht noch mehr Gebäude vom Feuer vernichtet wurden. Ein Feuerwehr­mann wurde von einer einstllrzenden Wand getroffen, konnte aber wie durch ein Wunder unverletzt aus den Trüm­mern geborgen werden. ,

LuLwigsburg, 30. Sept. (S ö z i a l e r K u t s.) Der Lan- ! desverband der ev. Arbeiter- und Arbeiterinnenversine >

Württembergs hielt auf dem Salon einen sozialen Kurs über das ThemaKirche und Wirtschaftskrise", der von rund ! 100 Teilnehmern besucht war. z

Hall, 30. Sept. (Späte Ehrung.) Dem Staatsstra- z ßenwart Georg Rau, ehemaliger Kriegsfreiwilliger und - Unteroffizier beim Pionierbataillon 13, wurde von dem ! Staatspräsidenten für eine ganz hervorragende Waffentat i in der Sommeschlacht 1916 in den letzten Tagen ein Aner- f kennungsschreiben und der Dank der württ. Staatsregierung > übermittelt und eine Geldspende überwiesen. Rau war im - September 1916 zur Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. ! Klaffe und zur württ. goldenen Militärverdienstmedaille > vorgeschlagen. Ein anderer Kriegsteilnehmer hat die de- j treffenden Schriftstücke entwendet, vernichtet und erst in - letzter Zeit dem Staatspräsidenten ein Geständnis abge- ( legt. Nachträglich konnte Rau diese Auszeichnungen nicht i mehr erhalten, weil die württ. Orden und Ehrenzeichen seit i der Staatsumwälzung und das Eiserne Kreuz 1. Klaffe seit < 1924 nicht mehr verliehen werden. s

Lorch i. R., 30. Sept. (Unerbeiener Zuzug.) In f der Donnerstagsitzung des Eemeinderats machte der Bür­germeister Mitteilung, daß sich in den letzten Tagen 16 Zi­geuner in der Stadt niedergelassen und um Wohnungsbe­rechtigung nachgesucht haben. Der Stadt steht eine Verweige­rung des Zuzugs nicht zu und sie hat kein Mittel an der Hand, um diese unerbetenen Gäste loszuwerden. Wie ver- r lautet, haben noch weitere 60 Zigeuner die Absicht, sich die- ^ sen Herbst in Lorch niederzulassen. !

Ruppertshofen OA. Gaildorf, 30. Sept. (llnterschla - S gung.) Der Darlehenskaffenverein mutzte seine Mitglie- s der zu einer außerordentlichen Generalversammlung zusam- i menberufen, da sich bei der kurz vorher erfolgten Revision f größere Verfehlungen des Rechners der Kasse herausgestellt i hatten. Der bisherige Rechner, Dreher Kunz hier, har meh- s rere tausend Mark unterschlagen und abei Unterschriften i von Mitgliedern gefälscht. !

Heidenheim. 30. Sept. (N e u e i n st e l l u n g e n.) 200 ) Neueinstellungen sind beim hiesigen Arbeitsamt im Laufe « der letzten vier Wochen seit Inkrafttreten der Ankurbelungs- ! aktion der Regierung gemeldet worden. >

Schwarzwälder TageszeitungAus Tannen"

Bertreterkonferenz des Würt>. Industrie- und

Handels>ages

Stuttgart, 30. Sept. In der Bertreterkonferenz Ves Württ. Industrie- und Hanüekstages, die unter dem Vorsitz von Präsi­dent Dr. Kilppe: in Stuttgart stattfand und an der Vertreter aller württembergischen. Handelskammern teilnahmen. standen die beiden Notveryrtznun^^ Reichspräsidenten vom 4. und s. September ^ Belebung der Wirtschaft und zur Ver­dung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit im Mittel­punkt der Erörterungen. Nach eingehender Aussmwche wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen:Der Württ. Industrie- und Handelstag begrüßt die Notverordnung zur Be­lebung der Wirtschaft vom 4. September 1932 als einen mutigen Versuch die Kräfte der Wirtschaft anzuregeu und zu starken, um auf diel. Weise Arbeit und Lohn für einen großen Teil unserer im Lause der letzten Jahre arbeitslos gewordenen Volks­genossen zu schaffen. Der Württ. .Industrie- und Handelstag richtet deshalb an die württembergische Wirtschaft die Aufforde­rung, alles zu tun, was in ihren Kräften steht, um zur Ek^ reichung des angestrebten Zieles beizutragen. Das kann ge­schehen. indem die aus den Steueranrechnungssch-einen zu er­wartenden Mittet in der erzeugenden Wirtschaft für die Neu­einstellung von Arbeitskräften und für die Instandhaltung der Vetriebseinrichtungen eingesetzt oder aber im Handel zur Auf­füllung der Lager verwendet werden, um auf diese Weise in Form zusätzlicher Aufträge wieder Absatz- und Äroeitsmäglich- keiten zu schaffen. Auch durch VerkürzUitg Ser Arbeitszeit muß versucht werden, die Zahl der Arbeitslosen zu verringern. Deik Württ. Industrie- und Handelstag wendet sich aber äüch an Sie gesamte Bevölkerung mit der Bitte, durch Warenkäufe UNS Er­teilung von Aufträgen zur Belebung der Wirtschaft und zur Schaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten beizutragen."

Üeber die von der Reichsregierung angekündigten Maßnahmen zur Kontingentierung der Einfuhr land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse behielt sich die Vertreterkonferenz eine Stellung­nahme im einzelnen bis nach Erscheinen der bevorstehenden Not­verordnungen vor; die allgemeine Aussprache ließ aber unzwei­deutig die große Sorge erkennen, mit der die württembergische Exportindustrie den gefahrdrohenden, für viele Unternehmungen geradezu verhängnisvollen Auswirkungen einer allzu einseitig auf den Schutz der Landwirtschaft abgestellten Einfuhrkontin- gentierungs-Politik entgegensteht.

Aus Baden

Pforzheim, 30. September. Gestern abend kurz vor

7 Uhr

wurde ein dreijähriger Knab e, das Kind eines Lehrers, rn der Wurmbergerstraße von einem Kraftradfahrer ub e r f ah r e n, der beim Ueberholen die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren hatte. Das Kind trug einen Armbruch ll"ks und zahl­reiche Abschürfungen davon. Es mußte sofort mit dem Krankenkraftwagen ins Städt. Krankenhaus gebracht werden.

Ottenau, 29. September. (Ertrunken.) Mittwochnach­mittag ist der acht Jahre alte Alfred SchonhardtlM Gewerbekanal ertrunken. Der Junge war am Kanal entlang gesprungen, hierbei gestürzt und in das Wasser gefallen. Erst später merkte man den Unfall und konnte beim Elektrizitätswerk Gaggenau den Jungen aus dem Wasser holen, . - " > '

Herbstversammluttg des Landw. Hauptverbands

Der Landw. Hauptverband hatte seinen Landesausschuß nach Stuttgart einberufen. Präsident Dietlen gab einen lleder- blick über die Ernte in allen Erzeugungszweigen und gedachte der durch Unwetter schwer geschädigten Weingärtner. Mit dem Ernteergebnis könnte der Bauer im allgemeinen zufrieden sein, wenn nicht die Preisnot neuerdings eine Verschärfung erfahren hätte. In Süddeutschland lebt der Bauer in der Hauptsache aus dem Ertrag seines Viehstalles und sucht aus dessen Erlös seinen Zahlungsverbindlichkeiten nachzukommen Aber gerade hier sin­ken die Preise immer mebr in den Abgrund. Nun soll für Würt­temberg auch noch die Schlachtsteuer binzutommen, die unter den obwaltenden Verhältnissen hauptsächlich aut die Landwirtschaft abgewälzl werden wird. Der Präsident kam dann auf die neuen Maßnahmen der Reichsregierung zu sprechen, die er unbeschadet der Notwendigkeit ihre Ergänzung als einen Lichtblick iür die Landwirtschaft bezeichnet. Diese Maßnahmen könnten nicht über Nacht eine Besserung derbeifübren. Geduld haben sei aber be­sonders iür die vielen Bauern, die vor dem finanziellen Zusam­menbruch stehen, sehr schwer! Der Bauer dürfe nicht die politische Zerrissenheit fördern, er müsse mitbelien, daß wir uns wieder zu einer Volksgemeinschaft zurückfinden!

Andel und Verkehr

Wirtschaft

Senkung der Steuerzinsen. Der Reichsminister der Finanz-« hat eine Verordnung zur Senkung der Steuerzinsen erlasse». Durch die Verordnung werden für die Zeit vom 1. Oktober 1932 n? Antichnbzinfen und die Srundungszinsen gesenkt. Bei den Aufschubzinsen, die bei Zöllen und bei der Umsatzausgleichsteuer erhoben werden, wird der Zinsfuß von bisher 8 Prozent auf S .Prozent lährlich herabgesetzt. Für die Stundungszinsen die sich bisher aur 58 Prozent beliefen, wird der Zinsfuß auf 5 Pro- , zent jährlich herabgesetzt.

Benzlnvreiserhöhung um 2 Reichspseuwige. Wie WTB.-Ha». delsdienst von maßgebender Seite erfährt, werden die Zapfstel- lenpreise iür alle Motorentreibstoffe (Benzin. Benzol und Ge­mische) mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 im ganzen Reich ein­heitlich um 2 Reichspfennige je Liter erhöbt. Diese Prersver- teuerung ist die unmittelbare Folge vek Erhöhung des Spiri- tusbeimischungszwanges durch die am gleichen Tage in Kraft tretende Heraufsetzung der Vezugsauote von 6 auf 10 Prozent.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 30. Sept. Weizen märk. 204 bis 206, Roggen märk. 157159. Braugerste 174184, Futter- und Jndustriegerste 167173. Hafer märk. 134139. Weizenmehl 25.5029. Roggenmehl 20.5523. Weizenkleie 9.6010. Roggen­kleie 8.408.80. Viktoriaerbsen 2124, Futtererbsen 1417. All­gemeine Tendenz: rubiasr.

Odftpreiie. Bi der ach: Mostäpfel 4.505, Mostbirnen 3 bis 3.50. Mischobst 3.504.20 RM. Heilbronn: Aepfel 12 bis 14. Birnen 1012, Zwetschgen 8-10, Mostobst 6-6.30 RM. Wangen i. A.: Mostbirnen 3. Mostäviel 44.20. MischoHt 3.603.80 RM.

Amtes Altertet

Dr Schulthes von Deutschland"

Z In der ersten Schuklasse eines nahen Albstädtchens kam, wie uns mitgeteit wird, unser Reichspräsident zu einem neuen, aber gut schwäbischen Titel. Stehen da ein paar Knirpse von den ABC-Schützen beisammen und erzählen sich als schönste Neuigkeit, daßwegen dem Hindenburg seinem Geburtstag" ein schulfreier Tag in Aussicht stehe.Wer ist denn Hindenburg?" fragt der hinzutretende Lehrer. Mit verdutzten Gesichtern stehen die Kleinen da, bis einer mit der Antwort herausplatzt:Dr HindenburgifchtdrSchulthesvonDeutschland!"

Helleres

Unfehlbares Rezept. Perer:Wo bewahrst Du eigentlich Dein Geld auf, daß es Deine Frau nicht findet?"

Paul:Ganz einfach, ich tu es in den Korb mit ungestopften Socken!"

Als erster Punkr der Tagesordnung wurde der Hausbaltplan 1933 beraten. Der Etat fand einstimmige Annahme. General­sekretär Hu mm el berichtete über die Förderung des Bauern­schulungswesens. Der Landw. Hauptverband hat mit der Landw.- Kammer und dem Verband landw. Genossenschaften einenVer­ein württ. Banernschulen" gegründet, der sich die Förderung der drei im Lande bestehenden Bauernhochschulen (Lorch. Bad Voll und Marientann) zur Aufgabe gemacht hat und zwar im Sinne einer Vollendung der Ausbildung der Bauernsöhne nach der Seite der Persönlichkeitsbildung. Syndikus Dr. Zeltner sprach über die Möglichkeiten, den Freiw. Arbeitsdienst für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, Das könne durch die Durch­führung landw. Meliorationen geschehen. Bei diesen sei bereits nach kurzer Zeit ein Mebrertrag zu erwarten. Um vor allem landwirtschaftliche Projekte zu finden, sei ein Arbeitsausschuß ge­gründet worden. Den Vorsitz des Ausschusses führt Direktor Dr. Ströbel.

Die Aussprache über die wirtschaftsvolitische Lage eröffnet« Generalsekrerär Summ el mit einem längeren Referat. Die jüngsten Maßnahmen der Reichsregierung bedeuten einen neuen agrarpolitischen Kurs, da mit ihnen erstmals in breitem Um­fang der Veredelungserzeugung Hilfe gebracht werden soll. Wich­tig ist im Zusammenhang mit der Kontingentierung die Erklä­rung der Reichsregierung, daß sie von der Notwendigkeit de- Agrarzolls überzeugt ist und grundsätzlich an ihm iesthält. Direk­tor Dr. S r r ö b e l anerkannte die Einführung eines neuen han­delspolitischen Systems durch die jetzige Regierung Es komme aber vor allem aui die Handhabung der Kontingentierung an Die Schlachrsteuer werde bei den gegenwärtigen Verbältnisser allein die Landwirtschaft belasten. Sie müsse schon deshalb Ab­lehnung rinden, weil sie auch die Saus- und Notschlachtunger einbeziebe. Die meisten Redner nahmen mit außerordentliche! Schärfe gegen die Schlachtsteuer Stellung, da sie mit der in de, jüngsten Zeit noch verschärften Preisnot aui den Viedmärkter völlig unvereinbar sei. Eine einstimmig angenommene Ent- schlietzung lautet:Der Landesausschuß des Landw Hauptver­bands ist angesichts der trostlosen Lage der Landwirtschaft unk insbesondere der Viehpreise über die Einführung der Schlacht- fteuer empört und verlangt deren sofortige Aufhebung."

Schnellzug bei Plochingen entgleist

Die Reichsbahndirektion teilt mit:

Freitag nacht 2 llhr ist von dem D-Zug SalzburgParis bei der Einfahrt in den Bahnhof Plochingen der Pack­wagen, der Schlafwagen und ein Personenwagen entgleist. Ver­letzt wurde niemand. Der Sachschaden ist erheblich. Die Reisen­den mußten umsteigen und mit einem Ersatzzug nach Stuttgart weiterbefördert werden. Im Bahnhof Plochingen waren die beiden Hauplgleije bis heute früh gesperrt; der Verkehr konnte durch Umste-gen aufrecht erhalten werde». Die Ursache des lln« f« le; ist vermutlich vorzeitige Weichenumstellung. De- Lokomotivführer des Schnellzugs, der hier fahrplanmäßig durchfahren sollte, hatte irhon vom Einfahrtfignal an stark ge­bremst, da dieses auf Ablenkung stand. Während des Unfalles herrschte auf dem Bahnhof starker Nebel.

Letzte Rettung. Rolf:Hat Deine Frau was gemerkt, daß Du gestern so spät nach Hause gekommen bist?"

Wolf:Nein, allerdings mußte ich zu einer kleinen Kriegslist greisen. Als sie mich im Speisezimmer hörte, habe ich angefan­gen, einen Vortrag überSteuerlast und Steuerkraft" zu halten, habe drei Kindermärchen erzählt und die Arie aus demBajazzo" gesungen. Da dachte sie. 'ch hätte nur vergessen, den Lautsprecher abzustellen."

Letzte Nachrichten

Vorbereitungen zur Vereinfachung der preuß.Zentralinstanz Berlin, 30. September. Wie der Preußische Pressedienst mitteilt, ist am 1. Oktober d. I. den Staatsangestellten in den preußischen Ministerien für Handel und Gewerbe, für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und für Volkswohl­fahrt, die einen längeren Kündigungsschutz genießen, zum jeweiligen nächsten Kündigungstermin vorsorglich gekündigt worden. Diese Maßnahme ist im Rahmen der Vorberei­tungen für die bereits angekündigte Neuorganisation und Vereinfachung der preußischen Zentralinstanz notwendig geworden.

Zusammenstoß zwischen Wiener Nationalsozialisten und Sozialdemokraten

Wien, 30. September. In den Abendstunden kam es zu einem neuerlichen Zusammenstoß zwischen Nationalsozia­listen und Sozialdemokraten, als ein Zug von SA.-Leulen auf dem Wege ins Hitler-Haus am Heim des Holzarbeiter- verbandes vorbeizog, wurde er aus Revolvern beschossen. Dabei wurden sechs Nationalsozialisten verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden.

Polizeibeamter erschießt seine Geliebte und sich selbst Mainz, 1 . Oktober. Der 24jährige Schupo Rudolf Fabri- tius erschoß gestern abend hier in einem Weinlokal seine Ge­liebte, eine 19jährige Arbeiterin aus Mainz-Weisenau, und jagte sich selbst dann eine Kugel ins Herz, die seinen sofor­tigen Tod zur Folge hatte. Fabritius sollte angeblich auf Betreiben seiner Eltern wegen seiner Geliebten nach Darm­stadt strafversetzt werden.

Gestorben

Conweiler: Jakob Keppler, Fuhrmann, 70 Jahre alt.

Wetter für Sonntag und Montag

Während sich über Süddeutschland noch ein Hochdruck befindet, nähert sich von Westen ein Tiefdruckgebiet. Für Sonntag und Montag ist unbeständiges, mildes, meist trockenes Wetter zu erwarten.

Beranke er tlich für die Echriftleitung: L. ft « p . Druck u«d Verla, der AS. Rieker'fchen B»chdruck«rei, Alteiisteig-