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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Nr. 208

Veith hier ebenfalls 76 und Landwirt Handle hier 83 Stim­men. Letzterer ist somit gewählt.

Gmünd, 5. Sept. (Zeitbild.) Letzte Woche wurden vier hier wohnhafte ältere Männer wegen Sittlichkeitsver­brechen mit Mädchen unter 14 Jahren festgenommen und dem Amtsgericht übergeben.

Bartholom« OA. Gmünd, 6. Sept. (Ausge spießt.) Am Samstag nachmittag war der 18 Jahre alte Joses Bihr mit dem Abladen von Garben beschäftigt. Als dies beendet war, rutschte er von dem etwa zwei Meter hohen Garben- ftock herunter, dem Sohn des Baur nach. Unglücklicherweise war unten eine Gabel angelehnt, deren Stiel dem Un­glücklichen durch das Gesäß etwa 25 Zentimeter tief in den Leib drang. Am Sonntag mittag ist er unter gräßlichen Schmerzen den Verletzungen erlegen.

Flacht OA Leonberg, 5. Sept. (Bürgermeister­wahl.) Bei der gestrigen Bürgermeisterwahl stimmten von 421 Wahlberechtigten 358 ab. Gewählt ist Obersekretär Karl Röttinger-Fellbach mit 166 Stimmen, während sein haupt­sächlicher Gegenkandidat, Verwaltungspraktikant Otto Echmid-Kornwestheim 111 Stimmen erhielt.

Leonbronn OA. Vrackenheim, 5. Sept. (Beide Beine abgefahren.) Sonntag mittag wurden dem 10jährigen Sohn des Landwirts Büchele von einem Motorrad mit be­setztem Beiwagen beide Beine abgefahren. Der Motorrad­fahrer ist ein Malermeister von Sindelfingen.

Zaisersweiher OA. Maulbronn, 5. Sept. (Bürger­meisterwahl.) Bei der gestrigen Vürgermeisterwahl wurde Bürgermeister Brodbeck von Lienzingen gewählt, so- daß Brodbeck jetzt Bürgermeister von Lienzingen und Zai­sersweiher ist.

! Essingen OA. Aalen, 5. Sept. (Verkehrsunfall.) Am Sonntag abend wollte der 28 Jahre alte beim Postamt Stuttgart tätige Karl Veit mit seiner Mutter auf de« Bahnhof gehen, um wieder nach Stuttgart zurückzukehren. Don Essingen her kam gleichzeitig der 21 Jahre alte Schlos­ser Max Ziegler mit seinem Motorrad. Aus bis jetzt noch nicht geklärter Ursache fuhr Ziegler den Veit von hinten an. Veit erlitt schwere innere Verletzungen und brach auch das Genick, sodaß der Tod sofort eintrat.

Alberweiler OA. Biderach, 5. Sept. (D e r ro t e H a hn.) Am Samstag abend brannte das Doppelwohn- und Oeko- nomiegebäude des Polizisten Becker und des Zimmermei­sters Moll vollständig nieder. Der Schaden ist beträchtlich, da die ganze Ernte mitverbrannt ist. Auch Aussteuern von Töchtern find mitverbrannt. Die Brandursache ist unbe­kannt.

Laichingen, 5. Sept. (Bürgermeisterwahl.) Bei oer Ortsvorsteherwahl haben von 2106 Wahlberechtigten 1430 gültig abgestimmt. Es erhielten Stimmen: Bürgermei­ster Feyler, seitheriger Amtsinhaber, 658, Verw.-Praktikant Wilhelm Klenk-Stuttgart 238, Notariatspraktikant Hans Dürr-Eßlingen 318, Eewerbeschul-Assessor Eduard Balcke- Laichingen 93, Bürgermeister Christian Schleeh-Feldren- nach 128. Feyler ist somit wiedergewählr.

Von der bayerischen Grenze, 5. Sept. (FrecherRaub- üdersall.) Am Samstag mittag erschien im Büro des Eroßkaufmanns Julius Euggenheimer in Memmingen ein junger Mann, der den Geschäftsinhaber allein sprechen wollte Im Büro zog der junge Mann plötzlich eine Pistole

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und verlangte Geld. Guggenyeimer wurde gezwungen, dem Burschen etwa 100 RM. auszuhändigen. Mit einem Miet­auto flüchtete der Bursche dann nach Ulm, wo er im Russi­schen Hof verhaftet werden konnte. Ein großer Teil des Geldes sowie eine Fahrkarte nach Karlsruhe befand sich in seinem Besitz. Der Räuber gab an Müller zu heißen und aus Frankfurt zu stammen.

Aus Baden

Sternenfels, 5. September. In aller Stille verließ uns die­ser Tage Herr Haag, um seine Försterstelle Reh mühle bei Wildbad anzutreten, lieber zwei Jahre ist er hier als Forstprak­tikant tätig gewesen. Durch sein freundliches, offenes Wesen hat er sich überall Beliebtheit erworben.

Mummelsee, 5. September. Für die wandernde Jugend ist am Mummelsee ein neues Heim als Jugendherberge erbaut und soeben eröffnet worden. Die neue Herberge hat 74 Betten in vier Schlafräumen und einen freundlichen Aufent­haltsraum.

Gesundheitliche Statistik der Landeshauptstadt

Stuttgart, 5 Sepl Dem von Professor Dr. A. Gajtpar er­statteten Stuttgarrer medizinisch-statistischen Jahresbericht für 1931 ist zu entnehmen, daß die Zahl der Geborenen 4354 gegen 4568 im Vorjahre betrug. Auf 1000 Einwohner kamen 10,9 Ge­borene gegen 24,6 cm Jahre 1913, 30,2 im Jahre 1901 und 44,9 in den Jahren 18721875. Die Zahl der Todesfälle stellte sich auf 3582 gegen 3358 im Vorjahre. Der natürliche Bevölkerungs­zuwachs betrug 664 gegen 1079 im Vorjahre. Gestorben sind im Alter unter 1 Jahr 249, im Alter von 15 Jahren 49. 510 Jahren 18, 1015 Jahren 16. 1520 Jahren 47. 2030 Jahren 191, 3040 Jahren 174, 4050 Jahren 315, 5060 Jahren 623, 8070 Jahren 785, 7080 Jahren 736, 8090 Jahren 345. 90 bis 100 Jahren 24 Personen. Was die Todesursachen anlangt, so steht Krebs mit 12,98 Prozent an erster Stelle, es folgen Hirnschlag mit 11,03, organische Herzleiden mit 8,54, Lungen­tuberkulose mit 6,23, Lungenentzündung mit 5,98, Altersschwä-be mit 6,22, Arterienverkalkung mit 4,91 Prozent usw

Buntes Allerlei

Ein Robinson

8 Durch Zufall wurde dieser Tage auf einer Donauinsel in der Nähe der südslawischen Stadt Nowisad ein elfjähri- gerJunge entdeckt, der sich dort häuslich eingerichtet hatte und ein richtiges Robinson-Leben führte. Er hauste vollkommen allein und fühlte sich so wohl, daß er sich weigerte, den Beamten zu folgen, die ihn gewaltsam von seiner Insel entfernen wollten. Der Junge war vor einigen Monaten seinen Eltern weggelaufen und hatte sich auf einem Boot auf die unbewohnte einsame Donauinsel gerudert, wo er ein Zelt aufschlug. Er nährte sich von den Pflanzen, die er fand, und von den Fischen, die er angelte. Es ging ihm ausgezeichnet dabei, und er machte bei seiner Entdeckung einen so gesunden Eindruck, daß man sehr er­staunt war. Dabei pflegte er sich auch äußerlich, war reinlich und sauber gekleidet und erzählte, daß er täglich seine Kleider in der Donau säuberte. Allerdings nur bei Nacht, damit er von niemanden gesehen werden konnte. Mit Händen und Füßen sträubte er sich unter wildem Geheul, als die Polizisten feste zu­packten, ihn auf das Motorboot brachten, um ihn wieder nach Hause zu schaffen.

Wetter für Mittwoch

Nach Durchzug eines Ausläufers der nördlichen Depres­sion macht sich wieder westlicher Hochdruck geltend. Für Mitt­woch ist zwar mehrfach aufheiterndes aber nicht ganz be­ständiges Wetter zu erwarten.

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Letzte Nachrichten

Die Bundesführer des Stahlhelm beim Reichskanzler

Berlin, 5. September. Der Reichskanzler empfing heute in Anwesenheit des Herrn Reichswehrministers die Bundes- sührer und andere Mitglieder des Stahlhelm. An den Empfang schloß sich ein Frühstück an. Die vom Saargebiet zum 13. Reichsfrontsoldatentag nach Berlin entsandten Mit­glieder des Stahlhelm wurden um 4 Uhr in der Reichs­kanzlei dem Herrn Reichskanzler vorgestellt.

Tevere" über die französische Opposition gegen die deutschen Wehrwünsche

Rom, 5. September. Unter der UeberschristEine Rea­lität, die man ignorieren will" kritisiertTevere" scharf die französische Einstellung gegenüber der deutschen Forderung aus Rüstungsgleichberechtigung. Frankreich allein stehe den normalen Forderungen Deutschlands mit unverhohlener Feindschaft gegenüber. Unter des Reichskanzlers Führung versuche Deutschland, die Gleichberechtigung, die es schon lange anstrebe, zu erlangen. Frankreich fühle, daß die Stunde der Rechnungsablegung gekommen und das Ende der Minderjährigkeit des neuen Deutschlands angebrochen sei. Das bedränge Frankreich und deshalb schmähe es den Reichskanzler, dem es das Recht abspreche, im Namen der deutschen Nation aufzutreten. Die Wahrheit sei, daß es im gegenwärtigen Augenblick des Wiedererstarkens Deutsch­lands nicht auf die Person ankomme. Jetzt gelte es nur, die Nation als solche und Deutschland, das nicht länger das Knie Frankreichs auf seiner Brust dulde und sich ruckweise wieder aufrichte, in dem Bestreben, den ihm zukommenden Platz wieder einzunehmen.

Die evangelische Kirche zur Not der Rentenempfänger Ein Schreiben an den Reichskanzler

Berlin, 5. September. Der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses v. Dr. Kapler geht in einem Schreiben an den Reichskanzler ausführlich auf die durch die jüngsten Kürzungen der Unterstützungssätze ver­schärfte Not der Rentenempfänger ein und richtet an den Reichskanzler die dringende Bitte, aus diesen Anträgen den Ruf zur Hilfe für die von bitterer Not getroffenen Volks­kreise zu vernehmen und ihm tunlichst bald Folge zu geben. In seiner Antwort betonte der Reichskanzler, wie beson-; ders schmerzlich es für die Reichsregierung gewesen sei, daß sie sofort nach ihrem Amtsantritt die Bezüge der Sozial­rentner und Kriegsbeschädigten habe mindern müssen. So­bald sich aber die Wirtschaftslage bessere, werde die Reichs­regierung prüfen, welche Härten der Notverordnungen ge­mildert werden können. Inzwischen werde versucht werden, den Aufbau und die Verwaltung der Sozialversicherung zu vereinfachen und zu verbilligen, um von den so beschränk­ten Mitteln möglichst viel für die Rentner freizumachen.

Neue Aufträge für das Wittener Walzblechwerk

Witten, 5. September. Bereits seit einigen Wochen mußten auf -dem hiesigen Walzblechwerk der Vereinigten Stahlwerke A.-E. an drei Tagen in der Woche Feierschich­ten verfahren werden, da der entstandene Auftragsmangel die Werksleitung zu dieser Maßnahme zwang. Wie wir nunmehr aus zuverlässiger Quelle erfahren, ist bei dem Werk ein größerer Auftrag aus dem Ausland eingegangen, so daß mit dem morgigen Tage die Feierschichten wieder auf­gehoben werden können. Wie wir weiter erfahren, stehen außerdem noch andere Auftragserteilungen bevor. Das Walzblechwerk beschäftigt heute noch fast 2000 Person en.

8Lr vie Schristleit»», »»antwortlich: Lud»

^1ten8lei§, 6. 8ept. 1932.

loües-anreigs.

Oott äem ^Ilmackli^en Kat es Ze- lallen, unsern lieben 8okn unä Lruäer, Kellen unä Onkel

ursi-i

äurck einen OnZIückslall aus unserer lVlitte ru sick in äie evi^e Oeimat ab- 2uruien.

Om stille Teilnakme bitten

äie trauernäen Hinterbliebenen: Karl Naier unä ?rau unä äie Oesckivister.

Die keeräiZunZ linäet am Nittivock, äen 7. 8ept., nackm. 2 Okr aul äem ^alä- lrieäkoi statt.

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Der Turnverein beteiligt sick an der 8e- IIH erdi§un§ seines Turners

^ Asi»I msiei'

LanunlunZ */z2 Ukr beim bokal. Zahlreiche l3e- teiliZunA wird erwartet.