Nr. 208
Der „Tag" bezeichnet als den wichtigsten Punkt das Bekenntnis zur Privatwirtschaft. Es sei erfreulich, daß das Schlichtungswesen aus seiner Starrheit losgelöst und individuell behan- tzelt werden solle. Wenn die Erwartungen der Regierung sich erfüllen, dann dürfe man hoffentlich damit rechnen, daß die nächsten Monate, die alljährlich saisonmäßig eine starke Zunahme der Arbeitslosigkeit zu bringen pflegen, in diesem Jahre nicht das gewohnte deprimierende Bild zeigen und daß schon zu Weihnachten in manchen Familien etwas vom Erfolg der neuen Maßnahmen verspürt werden könne.
Der „Vorwärts" überschreibt seinen Leitartikel „Das großkapitalistische Programm des Klassenkampfes von oben" und sagt, das arbeitende Volk müsse die Rettung des Kapitalismus bezahlen. Es sei selbstverständlich, daß dieses Programm des Kapitalismus und des Klassenkampfes von oben den leidenschaftlichsten Kampfwillen der Arbeiterschaft wecken werde.
Der „Börsenkurier", der die Bürgersteuer einen bedauerlichen Schönheitsfehler nennt, ist der Meinung, daß die Notverordnung den entschlossenen Willen der Regierung zeige, die Arbeitslosigkeit mit allen Mitteln zu meistern und sich dabei nicht durch parlamentarische Schwierigkeiten und Rücksichtnahmen auf Partei- wllnsche beirren zu lassen.
Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" bezeichnet die Verordnung als eine kapitalistische Offensive. In den letzten zwei Jahren habe den Kapitalismus vielfach ein düsteres Horoskop gestellt und allzu eifrige Publizisten beeilten sich, ihm schon in aller Form den Totenschein auszustellen. Unbekümmert um diese Prophezeihung habe sich die Reichsregierung dazu entschlossen, daß nach dem Abschluß von Lausanne und nach dem Wiederaufleben günstiger Tendenzen in der Weltwirtschaft fällige Werk der Belebung nicht auf sozialistischer oder staatskapitalistischer Grundlage in Angriff zu nehmen. Sie trete vielmehr an den Unternehmer heran und rege ihn durch bestimmte Vorteile an, seinerseits neue Aufgaben in Angriff zu nehmen. Sie vertraue dabei auf die Kraft der Privatindustrie, der zugetraut werde, den Karren aus dem Krisendrcck herauszuziehen und die Volkswirtschaft einem neuen Aufschwung entgegenzuführen.
ReWlagSzusammeiitritt noch unbestimmt
Berlin, 8. Sept. Die parlamentarisch« Lag« ist auch zu Beginn -er neuen Woche noch völlig ungeklärt. Reichstagspräjident Eöring ist wieder in Berlin eingetroffen, hat aber eine« Termin für die nächste Reichstagstagung bisher nicht festgesetzt. In parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß Präsident Gö- Iking eine Entscheidung über die nächste Reichstagssitzung erst «ach dem für Ende der Woche in Aussicht genommenen Empfang des Reichstagspräsidiums beim Reichspräsidenten von Hmdenburg treffen wird. Danach kan« als sicher angenommen werden, daß der Reichstag jedenfalls i« hieser Woche, wie ursprünglich erwartet wurde, nicht mehr M»> I.stlmmentreten wird.
Di« Verhandlungen zwischen den Nationalsozialist»» p»«d dem Zentrum werden, nachdem der Katholikentag nunmehr seinen Abschluß gefunden hat, in den nächsten Tagen wieder fortgesetzt werden. Die deutschnationale Reichstagsfraktio« ist für Donnerstag dieser Woche zu einer Sitzung einberufea worden.
Rems vom Zage
Kampf mit eine« Einbrecher — Tin Beamter «nd der Einbrecher erschossen
Bensburg, S. Sept. Nach Zertrümmern einer Fensterscheibe stieg nachts ein Einbrecher in die im Walde bei den Schießstände« der Schutzvolizeischuie gelegene und als Aufbewahrungsort für Waffen benutzre Wohnung des Polizeihauptwachtmerster» Sattler ein, in dessen Haus in letzter Zeit mehrere Einbrüche ausgeführt worden waren und wo deshalb in Abwesenheit Sattlers zwei Polizeihauptwachtmeister als Wache postiert waren. Sofort nach dem Linstsig»n schoß der Einbrecher den Polizeihauptwachtmeister Baak nieder und wurde darauf durch den zweiten Polizeihauptwachtmeister nieüergestreckt.
Aus Stadt und Land
Altensteig» den 6. September 1932.
Ein Unglück kommt selten allein ... Zu den gestern gemeldeten tragischen Verkehrsunfällen gesellte sich nachmittags um 3 Uhr noch ein dritter. In der Rüsenstraße, an der Kurve des Schweinemarktplatzes, wollte ein Motorradfahrer namens Robert Beck aus Waldstetten bei Gmünd einen Maurerschaltkarren überholen, als im gleichen Moment von der anderen Seite der Mechaniker Eugen Moser aus Nagold mit seinem Motorrad auf der Bildfläche erschien. Dabei gab es einen tüchtigen Z u - sammenstoß der beiden Motorradfahrer. Robert Beck erlitt beim Sturz von seinem Rad eine Geht rn e r schüt- terung und Nafenbeinbruch, sowie Schürfungen und liegt nun im städtischen Krankenhaus hier, während Moser Verletzungen an der rechten Hand und Schürfungen am Kopf davontrug. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. — Fast hätte sich abends noch ein weiterer Unfall an der Kurve bei Albert Luz ereignet, wo ein Radfahrer von Altensteig- Dorf vom Rad stürzte und fast ynter ein hiesiges entgegenkommendes Auto gekommen wäre, wenn dieses nicht noch schnell hätte halten können.
Zu dem tödlichen Unfall vom Sonntagnacht ist zu berichten, daß die Landjägermannschaft den Autofahrer, der den tödlichen Zusammenstoß mit Maier hatte, in der Person des Autobesitzers Kallfaß von Erzgrube festgestellt hat.
Amtliches. Auf sein Ansuchen wurde in den Ruhestand versetzt Oberpräzeptor Schöck an dem Progymnasium in Oehringen.
Meisterprüfungen bei der Handwerkskammer Reutlingen.
Der Anmeldetermin zur Meisterprüfung wurde schon vor
Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
einiger Zeit bekannt gegeben. Interessenten haben noch Gelegenheit, sich wegen der Anmeldung alsbald an die Handwerkskammer Reutlingen zu wenden. Vorbereitungskurse werden je nach der Zahl der Prüflinge in den einzelnen Bezirken innerhalb des Kammerbezirks abgehalten.
Vom Kranken-Unterstützungsverein (Ausflug). Am letzten Sonntagmorgen 7 Uhr fuhren drei Auto mit etwas über 80 Personen nach Baden-Baden. Es waren Mitglieder des in Altensteig noch wenig bekannten Kranlen-Unterstützungsnereins (an deren Spitze der rührige Vorstand Fritz Bauer, Silberarbeiter, steht), welche diese Ausfahrt veranstalteten. In flotter Fahrt gings über Erzgrube—Schorrental—Besenfeld hinuter ins schöne romantische Murgtal mit all seinen Sehenswürdigkeiten, hinauf zur Schwarzenbach-Talsperre, wo alles staunend bewundert wurde. Der Wasserstand der Sperre war ziemlich nieder, aber dafür öffneten sich die Schleusen des Himmels kräftiger, weshalb der Aufenthalt auch nur von kurzer Dauer war. Weiter gings über Herrenwies nach Baden-Baden, wo wir punkt tO Uhr eintrafen. In größeren und kleineren Trupps wurde die Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten besichtigt. Im schön gelegenen „Korbmatt-Felsenhof" wurde dann das Mittagessen eingenommen. Alles wickelte sich schnell und reibungslos ab, trotz der großen Teilnehmerzahl. Schließlich lichteten sich die Wolken und die liebe Sonne schien wieder freundlich. Nachdem H. Seitz noch einige photographische Aufnahmen gemacht hatte, wurde um 3 Uhr die Heimfahrt angetreten. Nächstes Ziel war Schloß Eberstein, wo eine halbstündige Besichtigung stattfaud, weiter nach Gernsbach, Herrenalb, Wildbad. In Wildbad schloß sich ein anderthalbstündiger Aufenthalt an, was allgemein freudig begrüßt wurde. In raschem Tempo gings dann über Simmersfeld dem Heimalltädtchen zu, wo wir um 8 Uhr abends wohlbehalten eintrafen. Schneidermeister Theurer verschönte den Tag noch mit seinem „Han-klavier" und seinen würzigen Gedichten und Liedern und ließ die Lachmuskeln nie zur Ruhe kommen. Auch unseren drei Wagenlenkern sei an dieser Stelle Dank gesagt. — Der Kranken-Unterstützungsverein Altensteig hat niit der Ausfahrt etwas unternommen, was überall Dank und Anerkennung gefunden hat, nicht nur bei seinen Mitgliedern, sondern hauptsächlich bei den Nichtmitgliedern, welche an der Fahrt teilgenom- men haben, um eintnal für billiges Geld eine schöne Autosahri in bis jetzt unbekannte Gegenden mitzumachen. Der Kranken- Unterstützungsverein greift stets helfend bei seinen Mitgliedern ein, sei es bei Krankheit oder Todesfall, um bei der gsldarmen Zeit die größte Not zu lindern. Bei dem geringen Jahresbeitrag wäre es sehr zu wünschen, wenn noch viele als Mitglieder beitreten würden zum Wohle der Allgemeinheit. N. Seb.
— Starker Rückgang der deutschen Auswanderung. Im zweiten Vierteljahr 1932 sind insgesamt 1374 Deutsche nach llebersee ausgewandert. In dieser Ziffer prägt sich ein starker Rückgang der deutschen Auswanderung aus, sind doch im gleichen Vierteljahr des Vorjahres noch 3172 Deutsche nach Uebersee ausgewandert. Im gleichen Zeitraum 1930 sogar 10 304.
— Führerwechsel im Wehrkreis 5. Wie das Reichswehr. Ministerium in Berlin bekannt gibt, werden im fünften Wehrkreis eine Reihe wesentlicher Personalveränderungen vorgenommen. An Stelle des mit dem 30. September ausscheidenden Generalmajor Muff, Jnfanterieführer und Generalleutnant Kaupisch, Artillerieführer des fünften Wehrkreises werden ernannt: Oberst Geyer, Kommandeur des Jnf.-Reg. 17, zum Jnfanterieführer und Oberst Brandt, Kommandeur des Art.-Reg. 17, zum Artillerieführer unseres fünften Wehrkreises. An die Stelle des ebenfalls ausscheidenden Oberstleutnants Hoffmann tritt als neuer Kommandant des Truppenübungsplatzes Münsingen Oberst Rittweger vom Stab der 1. Kavalleriedivision.
Verlängerung der Gültigkeitsdauer der Sonntagsrückfahrkarten. Mit sofortiger Gültigkeit wird bis auf Widerruf, längstens bis 1. April 1933, der Zeitpunkt für den Antritt der Rückreise auf 12 Uhr mittags ausgedehnt. Es darf also die Rückfahrt auf dem Zielbahnhof der Sonntagsrückfahrkarte am Montag oder am Tage nach Festtagen spätestens um 12 Uhr, von Unterwegs-Bahnhöfen spätestens mit dem Zug angetreten oder fortgesetzt werden, der den Zielbahnhof um 12 Uhr verläßt. Die Rückfahrt ist nach 12 Uhr ohne Fahrtunterbrechung zurllckzulegen.
Nagold, 3. September. (Schlägerei. — Brandfall.) Am Sonntagabend kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Letztere griffen einige in der Minderheit sich befindende Nationalsozialisten tätlich an. Erst dem energischen Eingreifen der Landjäger gelang es, Ruhe zu stiften. — Vom Samstag auf Sonntag Nacht gegen 11 Uhr brach im Anwesen des Albert Straub inObertalheimFeuer aus, dem das Wohn- und Oekonomiegebäude zum Opfer fiel. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt.
Martinsmoos, 3. Sept. (Bürgermeisterwahl.) Letzten Samstag fand unter Vorsitz von Landrat Rippmann die Neuwahl des Ortsvorstehers statt. Von 186 ! Wahlberechtigten gaben 141 ihre Stimme ab. Von den 140 ! gültigen Stimmen entfielen 113 aus den seitherigen Ortsvorstand, Bürgermeister Schaible, und 23 auf Eemeinde- rat Friedrich Dürr. Die restlichen Stimmen verteilen sich auf Gemeindepfleger Seeger und Jos. G. Dürr. Der seitherige bewährte Ortsvorsteher ist somit auf 13 Jahre wiedergewählt.
— Calw, 3. September. Wie schon in früheren Jahren hat auch Heuer der Bezirksobstbauveerin wieder eine Prämierung von Obstanlagen veranstaltet, um einen Anreiz zur weiteren Förderung des Obstbaus zu geben. Ausschlaggebend für eine Auszeichnung war die Pflege der Bäume und die Sortenwahl,' auch die Pflanzweite wurde in Betracht gezogen. Sehr schöne Obstanlagen fanden sich in den Gäuorten, aber auch in den Waldorten zeigt sich ein eifriges Bestreben, dem Obstbau jede Förderung angedeihen zu lassen und immer mehr die neuzeitlichen Ansprüche im Obstbau zu berücksichtigen. Es wurden Eesamtpreise im Werte von etwas über 100 Mark und außerdem Belobungen und Anerkennungen nebst einem schönen Diplom zuerkannt. Auf der Waldseite erhielten Preise Christian Mast und Christian Schwämmle in Altbulach, Belobungen und Anerkennungen David Kübler in Oberhaugstett, Hermann Seeger und Gottfried Roller in Neubulach.
Freudenstadt, 4. September. (Landesfest der Inneren Mission in Freudenstadt. — Waldbegehung.) Vom Samstag, den 10., bis Montag, den 12. September, will der Landesverband der Inneren Mission in Württemberg seine
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Jahresfeier in unserer Stadt begehen. Die Feier beginnt am Samstagabend mit einem zwanglosen Beisammensein im Gemeindehaus. Am Sonntagvormittag wird Kirchenpräsident v. Wurm die Festpredigt halten, am Sonntagnachmittag werden allerlei Ansprachen über einzelne Zweige der Inneren Mission gehalten (Wernersche Anstalten, Jugendpflege, Taubstummenbildung), abends wird ein Volksabend im Gemeindehaus gehalten. Am Montagvormittag und nachmittags finden Verhandlungen und Vorträge im Gemeindehaus statt. Zahlreiche hervorragende Männer aus der Arbeit der Inneren Mission werden sprechen, z. B. Kirchenrat Wüterich, Direktor Krockenberger aus Reutlingen, Oberkirchenrat Schaa l, Inspektor Schosser, Inspektor Müller von Winnenden, früher Pfarrer in Schömberg. In zahlreichen Landgemeinden des Bezirks wird der Vormittagsgottesdienst am nächsten Sonntag von Vertretern der Inneren Mission übernommen. — Anläßlich der Lehrausflüge im Rahmen der diesjährigen Tagung des Deutschen Forstvereins fand auch hier ein Besuch der bäuerlichen Waldungen des Roßbergs und Sol waldes sowie des Parkwaldes Teuchelwald statt.
Baiersbronn, 3. September. Im Monat September dürfen die drei ältesten Bewohner der Gemeinde ihren Geburtstag feiern. Am letzten Samstag, den 3. September vollendete in noch guter Rüstigkeit in Mitteltal-Haber- land der 1841 geborene Johann Georg Gaiser fein 91. Lebensjahr. Gleichzeitig durfte in Tonbach-Kohlwald die nun 90jährige Witwe Katharine Finkbeiner ihren Geburtstag feiern. Ebenfalls 90 Jahre alt wird am 12. September die Witwe Elisabeths Eberhardt in Baiersbronn-Rose. — Diese drei sind nun die Patriarchen der Gemeinde, die einzigen Neunzigjährigen. Möge ihnen noch manch schöner Geburtstag und ein rühiger Lebensabend beschieden sein!
Birkenfeld, 4. September. Am Samstagabend traf aus Karlsruhe die Nachricht ein, daß aus dem Rheinhafen die Leiche des hier wohnhaften, verheirateten Maurers Wilhelm Wessinger geländet worden sei. Der Genannte hat sich vergangene Woche nach Karlsruhe begeben, um dort Arbeit zu suchen, ohne seine Familie davon zu benachrichtigen; auch soll er einen größeren Geldbetrag bei sich gehabt haben. Ob ein Verbrechen oder Selbstmord vorliegt, ist bis zur Stunde nicht aufgeklärt.
Höfen a. E., 4. September. (Zwangsversteigerung.) Das Sägewerksanwesen sowie die sonstigen Grundstücke und Zubehörteile der Firma Rehfuß L Compagnie hier im Eesamtschätzungswert von 133106 Mk. kommen am Donnerstag, den 8. September, vormittags 10 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus zur Zwangsversteigerung.
Neuenbürg, 4. September. Durch die Verhaftung der beiden Grösseltal-Diebe Fischer und Grob sind im Laufe der Vernehmung durch die hiesigen Landjägerbeamten sämtliche im Laufe des Sommers an den Enzufern der Schwarzlochgegend verübten Diebstähle aufgeklärt worden. Die Verhafteten gaben zu, nicht nur alle ihnen zur Last gelegten Diebereien verübt zu haben, sondern auch als Täter für eine Reihe weiterer gleicher Delikte in Frage zu kommen, von welchen keine Anzeige bei der Polizei erstattet wurde.
Herrenberg, 5. September. (Beerdigung.) Am Sonntag wurde der erst im Alter von 32 Jahren stehende Stadtrat und Kaufmann Albert Zins er zu Grabe getragen. In den verschiedenen Nachrufen kam die große Wertschätzung, die der Verstorbene genoß, zum Ausdruck.
Stuttgart, 5. Sept. (Württ. Obstbautag.) Der diesjährige Obstbautag findet am Sonntag, den 16. Oktober, in Saulgau statt. Die Tagung ist umrahmt von einer Obstausstellung des Saulgauer Bezirks-Obstbauvereins, der gleichzeitig sein 30jähriges Jubiläum feiert.
Für Einfuhrkontingentierung und Zins- senkung.) Die Württ. Landwirtschaftskammer hat im Einvernehmen mit dem Landw. Hauptverband und dem Verband landw. Genossenschaften an den Reichskanzler und Reichsernährungsminister nachstehendes Telegramm gesandt: Württembergs Landwirtschaft ist stark beunruhigt durch das Gerücht, daß im Wirtschaftsprogramm die Einsuhrkontingentierung und Zinssenkung nicht vorgesehen ist. Angesichts unserer darniederliegenden Veredelungswirtschaft erwartet der Bauernstand wirksamere Maßnahmen nach dem Vorschlag des Deutschen Landwirtschaftsrates zum Schutze der einheimischen Produktion und Erleichterung der untragbaren Lasten.
Von der Neuen Weinsteige. Die Bauabteilung des Eemeinderats beschloß heute die Erbreiterung der Neuen Weinsteige von 9 auf 12 Meter. Die Kosten sind auf 320 000 RM. veranschlagt.
Reutlingen, 5. Sept. (Tödlicher Insektenstich.) Am Samstag starb infolge eines Insektenstiches Friseurmei- ster Speiser von hier. Den Stich hatte er vor acht Tagen, wahrscheinlich von einer Schnake empfangen.
Reutlingen» 5. Sept. (Ungefähren.) Samstag abend wurde in der Metzingerstraße der 25 Jahre alte verheiratete Färber Karl Scheuer von einem Personenkraftwagen von hinten angefahren und zu Boden geschleudert. Scheuer er- litt so schwere Verletzungen, daß der sofort hinzugezogene Arzt nur noch den Tod feststellen konnte.
Eningen OA. Reutlingen, S. Sept. (Das vermißte Kind.) Am Freitag abend wurde, wie berichtet, der acht Jahre alte Sohn des Landwirts Albert Rall vermißt. Erst am Samstag nachmittag wurde die Leiche des Knaben in der Nähe des Metzinger Waldes hängend entdeckt. Rach dem Ergebnis der angestllten polizeilichen Erhebungen handelt es sich um einen Unfall, der darauf zurückzuführen ist, daß das Kind, wie man des öfteren antrifft, „Erhängen" spielte und dabei den Tod fand. Die Stuttgarter Mordkommission unter Führung von Kriminalrat Waizenegger stellte einwandfrei fest, daß nur ein Unfall und kein Lustmord aber auch kein Selbstmord vorliegt.
Altdorf OA. Nürtingen, 5. Sept. (Bürgermeister- wahl.) Bei der Vürgermeisterwahl erhielt Verwaltungspraktikant Strobel-Raidwangen 76 Stimmen, Landwirt