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Wer die Reglerungrtauer des Kabinetts von Baven

Berlin, 19. Aug. In demInterview" des Reichskanzlers hat am meisten die Stelle Beachtung gefunden, an der der Reichskanzler erklärte, sein Kabinett werde noch lange im Amte bleiben. In parlamentarische» Kreisen des neuen Reichstages wird dem Nachrichtenbüro des V.d.Z. hierzu erklärt, daß an sich kaum ein Zweifel an der Annahme eines Mißtrauensvotums gegen das Kabinett Pape» bestehe Es könne sich dann nämlich ergeben, daß der Reichspräsident es als die Hauptaufgabe des Reichstages erkläre, eine arbeitsfähige Regierung, d. h. eine solche zu bilden, die sich auf eine Mehrheit im Parlament stützen kann. Solange k»-i Reichstag hierzu sich nicht imstande zeige, labe der Reichsvräsident die Möglichkeit ruck be> Annahme <Fkes Mißtrauensvotums gegen das Kabinett von Papen dies« Reichsregierung als Regierung seines Vertrauens mit der ge- schiiftssührenden Wahrnehmung der Regierungsgeschäfte so lang« zu betrauen, bis ein Mehrheitskabinett zustande gekommen sei. Sollten die Fraktionen nicht imstande sein, eine von einer Mehr­heit gestützte Regierung zu bilden, dann würde unter Umstände« das Kabinett von Papen während der ganzen Dauer der Le­gislaturperiode des Reichstages geschiiftssührend amtieren kön­nen. Mit Hinweis hierauf hält man es in parlamentarischen Kreisen nicht für wahrscheinlich, daß bei Annahme eines Miß­trauensvotums gegen von Papen die abermalige Auflösung des eben gewählten Reichstages in Betracht käme. Man argu­mentiert so, daß nach einer eventuellen Koalitionsverständigung zwischen Zentrum und Nationalsozialisten in Preußen neue Mög­lichkeiten für die Herbeiführung einer Mehrheitskoalition im Reich gegeben wären, wozu einstweislen zu bemerken ist. daß der preußische Landtagspräsident Kerrl, der am Freitag aus Mün­chen zurückkam. sich nicht unmittelbar mit dem Zentrum in Ver­bindung fetzte und auch noch nicht imstande war, offiziell einen Termin für die nächste Plenarsitzung des Landtages bekannt- zugeben. Bisher steht lediglich fest, daß der preußische Fraktions­vorstand der NSDAP, noch vor dem 25. August, dem bisher gedachten Termin für die Landtagstagung, zusammentreten solle.

Zu Binards zweitem StratosMreaslug

Sein Leben und Werl

Zum zweiten Male hat Professor August Piccard das ungeheure Wagnis eines Fluges in die Strato- sphä re im Freiballon mit hermetisch geschlossener Gon­del unternommen. Was mutzten seine Frau und seine fünf Kinder durchmachen, als sie im Morgengrauen den Ballon in der Höhe entschwinden sahen. Man weitz nicht, wen man dabei mehr bewundern soll: den Forscher oder seine Ange­hörigen.

Professor Piccard, noch vor Jahresfrist der Gegenstand allgemeinen Spottes und Opfer zahlreicher Karikaturisten, hatte wahrlich keinen Beweis mehr dafür zu liefern ge­braucht, datz er jeder Sensationshascherei abhold ist und nur für die Wissenschaft sein Leben aufs Spiel setzt. Als der erste unternommene Flugversuch im September 1930 scheiterte und aufgegeben wurde, wollte niemand mehr etwas von dem seltsamen Professor wissen. Und als dann im Spätfrüh­jahr 1931 die neuen Startvorbereitungen in Gang gesetzt wurden, zuckte man lächelnd die Achseln. Der Start wurde angesetzt, dann verschoben, wieder angesetzt und wieder ver­schoben. Am 27. Mai 1931 wurde jedoch die Welt eines Bes­sere« belehrt. Piccard stieg doch aus! Nun stockte allen der Atem. Man gab den Gelehrten und seinen Begleiter auf. Sie waren auch nahe daran zu Grunde zu gehen. Sie wur­den überfällig, blieben verschollen, und als sie schließlich auf dem Eurgelferner gelandet waren, erfuhr man nachträglich, datz die Reitzleine im entscheidenden Augenblick versagte, und datz die Forscher nur dank besonderem Glück dem Tod entrinnen konnten.

Seinen zweiten Stratosphärenflug hat Pic- card auf das sorgfältigste vorbereitet. Die Gondel wurde mit neuen Sicherungen versehen, eine Einrichtung zur Ver­hinderung eines erneuten Versagens der Reitzleine wurde eingebaut, die Gondel wurde nicht mehr zur Hälfte schwarz und zur Hälfte weitz, sondern durchwegs weitz gestrichen, nm das allzugrotze Ansteigen der Temperatur innerhalb der Gondel durch Strahlenreflektierung zu verhindern. Neue vervollkommnete Metzapparate wurden in die Gondel ein­gebaut. Auch eine Funkeinrichtung wurde diesmal nicht ver­gessen. Der Start wurde auch diesmal wiederholt verscho­ben: Professor Piccard wollte das beste Wetter abwarten. Er hat alles getan, was nach menschlicher Voraussicht das Gelingen des zweiten Stratosphärenfluges sicherstellen mußte...

Professor August Piccard wurde am 28. Januar 1884 in Basel geboren. Er studierte Physik und Meteorologie, wobei er sich besonders der Trotpo- und Stratosphärenforschung widmete. Im Jahre 1920 wurde er Titularprofessor für Experimentalphysik an der eidgenössischen Hochschule in Zü­rich. Zwei Jahre später folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor für Physik nach Brüssel. Dies ist in wenigen Wor­ten der Lebenslauf des berühmten Gelehrten. Sein Name wird stets von all denen mit Ehrfurcht genannt, die ein Ver­ständnis für das Heldentum der Forscher und Gelehrten ha­ben, jener Männer der Wissenschaft, denen die Erkenntnis der Naturgesetze und die Suche nach wissenschaftlicher Wahr­heit über alles wichtig ist. Im Dienste ihrer Sache haben ste sich vor dem Einsatz des Lebens nicht gescheut.

Piccard ist von den Ergebnissen befriedigt

Desenzano, 19. Aug. Professor Piccard hat sich bereit erklärt, am Freitag abend von bier aus über den Mailänder Sender einige Worte in italienischer Svrache an die italienischen Hörer zu richten. Zu Pressevertretern erklärte Professor Pic­card, daß das wissenschaftliche Ergebnis seines Fluges befrie­digend sei. Beim ersten Vorstoß i« die Stratosphäre habe er leider nicht die gewünschten Ergebnisse gehabt: diesmal sei es ihm jedoch dank der Erfahrungen des letzten Fluges gelungen, di« Berechnungen zu vervollständigen.

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Rekordflug uaq Amerika und z«rüL

London» 19. Aug. Am Donnerstag um 11.35 Uhr startete der Flieger Mollison auf Port Marnock in Irland zum Ozeanflug nach Amerika, wo er anschließend sofort nach En- i ropa znrückfliegen will. Der Start des Engländers Mollison ! nach Amerika ging ohne Zwischenfall vor sich. Mollisons dreimotorige Havelland Putz-Maschine führt einen Benzin- , Vorrat mit sich, der für 33 Flugstunden reichen soll. Er will ! zunächst in Harbour Erace auf Neufundland landen, um zu ; tanken. Dann will er über Neutschottland nach Neuyork fliegen. Den Rückflug gedenkt er in drei Tagen anzutreten. Mollisons Frau, die bekannte Fliegerin Amy Johnson, wohnte dem Start bei.

Der Transozeanflug Mollisons geglückt

Halifax, 19. Aug. Der Transozeanflieger Mollison, der zuletzt gestern abend von dem kanadischen Frachtdampfer Beaverbrae" gesichtet worden war, hat am Freitag Hali­fax erreicht.

Elirova-RmWug

Nun hat auch Wolf Hirth auf seiner Klemm mit Hirtbmo- tor die letzten Prüfungen im Europaflug abgelegt und sich in die Spitzengruppe hineingeschafft. Hinter Poß (9. Stelle) steht er als zweitbester Deutscher an 11. Stelle. Wolf Hirth flog glän­zend. Er startete auf das Acht-Meter-Hindernis mit einem An­lauf von nur 91 Metern und kam glatt Uber das Band. Die beste Startleistung aller Teilnehmer, die Hirth in dieser Uebung die Höchstzahl von 40 Punkten einbrachte. Bei der Landevrllfung er­reichte er 37 Punkte. Seine Gesamtpunktzahl beträgt 203 Punkte. Poß bat 204, der beste aller Teilnehmer Colombo (Italien) bekanntlich 222 Punkte.

Poß. der ebenfalls eine Klemm steuert, brachte übrigens die beste aller Landungen fertig. Er stellte seine Maschine nur 97 Meter hinter dem Acht-Meter-Hindernis bin. Der Erfolg war die Höchstzahl von 40 Punkten. Außer ihm hat diese nur Miß ' Spooner auf Breda erhalten, die ebenfalls unter 100 Metern Landestrecke blieb.

Im Lauf des Donnerstags wurden dann alle Brennstosftanks entleert. Freitag früh wird unter Aufsicht von Vertretern des Sportausschusses jedem Teilnehmer eine bestimmte Menge s Brennstoff zugeteilt, von dem nach der Rückkehr der Flugzeuge ^ der Rest zurückgewogen und so der Verbrauch ermittelt wird. > Diese Brennstoffverbrauchsvrüfung ist die letzte der technischen Prüfungen. s

Am Sonntag folgt auf dem Tempelbofer Flugplatz der Start zum Streckenflug. Für Zuverlässigkeit und Durchschnittsge­schwindigkeit werden hier im Höchstfall 220 Punkte vergeben. Die bei den technischen Prfungen und beim Rundflug errechneten > Gesamtpunktzahlen sind dann maßgebend für die Startfolge bei § der abschließenden Geschwindigkeitsvrüfung. die auf einem Drei- > eckkurs über insgesamt 300 Kilometer erledigt sein muß Wer also am 28. August zuerst auf dem Flughafen in Berlin-Temoel- hor landet, ist der Sieger des Europa-Rundflugs 1932.

Admiral Zrnker Morden

Osterode (Harz), 19, Aug. Admiral a. D. Hans Zenker ist , Donnerstag nachmittag nach einmonatigem Krankenlager ! in einer Göttinger Klinik, wo er sich einer schweren Ope- ! ration unterziehen mutzte, im Alter von 62 Jahren gestor- s ben, >

Admiral Zenker ist 1870 in Bielitz (Schlesien) geboren. Er ^ trat 1889 als Kadett in die kaiserliche Marine ein, wurde 1895 s Leutnant zur See, 1901 Kapitänleutnant und 1906 Korvetten­kapitän. 1913 erhielt er seine Ernennung zum Kapitän zur See.

Er fand im Reichsmarineamt und Amiralstab Verwendung und nahm an den üblichen Auslandsreisen teil. Im Weltkrieg war i Zenker zuerst beim Chef des Admiralstabs im Großen Haupt- § quartier tätig, befehligte dann als Kommandant den Schlacht- : kreuzervon der Tann", Len er auch während der Skagerrak- ! schlacht in dem Kreuzergeschwader des Admirals von Hipper i führte. Bis zum Kriegsende gehörte Admiral Zenker dem ! Admiralstab der Marine an. Nach dem Kriege nahm er in der l Marineleitung an dem Aufbau der neuen deutschen Marine ! als Chef der Marinestation der Nordsee teil und erhielt dann , Len Oberbefehl der gesamten Seestreitkräfte. Am 1. Oktober j 1924 wurde er als Nachfolger des Admirals Behnke zum Chef ' der Marineleitung befördert, !

Nachruf für Admiral Zenker j

Berlin, 19. Aug, Der Chef der Marineleitung, Admiral Ra«- der, hat anläßlich des Hinscheidens des Admirals a. D. Zenker einen Nachruf erlassen, in dem es heißt:

Abermals ist einer der Vesten von uns gegangen, der in schwerster Zeit berufen war, der Reichsmarine den Weg in eine lichtvollere Zukunft zu weißen. Im Weltkriege stand Admiral , Zenker längere Zeit an verantwortungsvoller Stelle im Admi- ! ralstab der Marine, Das auf den Weltkrieg folgende Jahrzehnt ! brachte den Gipfelpunkt im Lebe« des nunmehr Verewigten, k Nach langen Jahren arbeitsreichen Wirkens als Chef der Ma- s rinestation der Nordsee war es ihm beschieden, von 1923 bis 1924 j als Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte erstmalig die Schiffe ! und Verbände der neuen Reichsmarine unter einheitlichem Kom- ! mando zusammenzufassen. Admiral Zenker schuf während dieses ! einen Jahres in unermüdlicher Aufbauarbeit die Grundlage für > die spätere Ausbildung und Verwendung der Seestreitkräfte. In j den nachfolgenden vier Jahren stand er als Chef der Marine- s leitung an der Spitze der Reichsmarine. Der in diese Zeit fol- > sende Beginn einer Erneuerung der Seestreitkräfte und zumal j der Entwurf und der eingeleitete Bau des ersten neue« Panzer- ! krenzers krönten sein Werk. j

Beileid des Reichspräsidenten !

Berlin. 19. Aug. Der Herr Reichspräsident bat an die Witwe j des Admirals Zenker nachfolgendes Beileidstelegramm gerichtet: I

Schmerzlich berührt durch die Nachricht von dem so unerwar- z teten Ableben Ihres Herrn Gemahls spreche ich Ihnen meine ! herzlichste Anteilnahme aus. Ich werde dem um die Reichsmarine z in Krieg und Frieden hochverdienten Admiral stets ein ehrendes Gedenken bewahren." !

Nr. 194

Eröffnung der deutschen Funkansstellung

Berlin, 19. Aug. DieGroße Deutsche Funkausstellung Ber­lin 1932" wurde am Freitag vormittag 10 Uhr vor mehr als 2000 geladenen Ehrengästen feierlich eröffnet. Staatssekretär Feyer- abend hielt in Vertretung des Reichspostministers Freiherr von Eltz-RLbenach die Eröffnungsansprache. Was einmal im Jahr« für das ganze Reich als zentrale Kundgebung für die Bedeu­tung des Rundfunkgedankens gezeigt werde, so sagte der Redner, sei mehr als eine Verkaufs- und Werbeschau. Wohl noch zu keiner Zeit habe der Rundfunk so im Mittelpunkt des öffentlichen In» teresses gestanden wie im letzten Jahre, und seine Bedeutung auch für die Bedürfnisse des Staates so deutlich erkennen lassen, wie in den letzten Wochen und Tagen. Eine schärfere Trennung zwi­schen den Aufgaben der Organisation, Verwaltung und oes Be­triebes von denen der Programmgestaltung sei unerläßlich ge­worden. So sei vor kurzem eine Neuregelung des Rundfunks in Angriff genommen worden durch die die Organisation verein» facht und übersichtlich gestaltet werden soll. Die Selbständigkeit der Rundfunkgesellschaft hinsichtlich der Programmgestaltung werde aber erhalten bleiben, um der kulturellen und wirtschaft­lichen Eigenart der einzelnen Landesteile Rechnung tragen zu können. Die Entwicklung der Funkindustrie und des Funkwesens sei noch nicht zu Ende. Schon heute stehe das Funkwesen unter den Kräften des künstlerischen, wissenschaftlichen, geselligen, sozia­len und nationalen Lebens der Gegenwart mit an vorderster Stell«.

Neues vom Lage

Der österreichische Bundesrat lehnt das Lausanner Protokoll ab

Wien, 19. Aug. Der Bundesrat erhob mit 27 Stimme» der Sozialdemokraten, Nationalsozialisten, Grotzdeutsche« und des Heimatblocks gegen 22 Stimmen der Christlich-So­zialen und des Landbundes Einspruch gegen das Lan- sanner Protokoll. Es mutz nunmehr an den Nationalrat zu­rückgehen.

Finanzvereinbarung zwischen Litauen und dem Memelgebiet

Kowno, 19. Aug. Wie die Litauische Telegraphenagentur Elta" meldet, kam am 18. August in Kowno zwischen dem Vertreter der litauischen Regierung, Feterauskas und dem Vertreter der autonomen Memelbehörden, Dr. Schreiber, eine Vereinbarung zustande, aufgrund deren gemäß Artikel 35 des Memelstatuts der Anteil des Memelgebiets an den Zoll-, Monopol- und Akzise-Einnahmen Litauens bestimmt wird. Die litauische Regierung wird u. a. einen bestimmten, alljährlich geringer werdenden Zuschuß für den Unterhalt der Kriegsinvaliden im Memelgebiet zahlen.

Die Bergungsarbeiten an derNiobe" Trauerfeiei voraussichtlich Montag nachmittag

Kiel, 19. Aug. Die Nachrichtenabteilung der Marinestation der Ostsee teilt mit: Nachdem das Wrack derNiobe" inzwischen etwas weiter unter Land geschleppt werden konnte, wurde gün- stigerer Meeresboden vorgefunden. Es darf noch damit gerechnet werden, daß die weiteren Bergungsarbeiten schneller als bisher vor sich gehen, wenn nicht beim Ausrichten des Schiffes unvor­hergesehene Schwierigkeiten eintreten. Falls Sie Bergung des Schiffes in der jetzt vorgesehenen Form ohne weitere Zwischen­fälle oonstatten geht, wird voraussichtlich frühestens im Verlaufe des 22. August, also des Montag, nachmittags eine gemeinsam« Trauerseier für alle Toten derNiobe" auf dem Garnisons­friedhof stattfinden.

Fortschreiten der Arbeiten an derNiobe"

Kiel, 19. Äug. Wie von der Marinestation mitgeteilt wird, ist es im Verlause der weiteren Bergungsarbeiten gelungen, die Niobe" so wett aus dem Wasser herauszuhebcn, daß sie mit ihrer Vackbordseite an den ansteigenden Rücken des Ufers an­gelegt werden konnte Zur vollständigen Aufrichtung des Schif­fes sind allerdings noch einige Hübe notwendig Es ist nicht anzunehmen, daß vor Samstag mittag mit der Bergung der Toten angefangen werden kann.

Blitz schlägt in eine Moschee

Belgrad, 19. Aug. Ein heftiges Gewitter, das sich abend» über Pec, einer in der Nähe der albanischen Grenze gelegenen Stadt, entlud, richtete durch das Zusammentreffen mehrerer un- glückliLer Umstände heftige Zerstörungen an. Ein Blitz schlug in das Bnnarett gerade in dem Augenblick, als der Muezzin die Gläubigen zum Gebete rief. Der Muezzin war aus der Stell« tot. ein zweiter Blitz, der dem ersten unmittelbar folgte, schlug in das Dach der daneben liegenden Moschee und schmolz die Blei- ausgietzungen der Dachziegel. Die Folge davon war, daß die Möscheekuppel «tnstiirzte und zahlreiche Gläubige unter sich be­grub. Drei Tote und viele Schwerverwundete wurden aus de« Trümmern herausgeholt.

Enteignung spanischer Revolutionäre

Madrid, 19. Aug. Der Gesetzentwurf über die bedingungs­lose Enteignung der Besitzungen der in den letzten Putsch verwickelten Personen ist in der Kammer mit 262 gegen 14 Stimmen angenommen worden.

Feierliche Enthüllung des Hindenburg-Portriits in Ungarn

Stuhlweißenburg, 19. Aug. Bei dem Regimentstag des Kö­niglich-Ungarischen Honved-Jnfanterieregiments Nr. 5, König Stephan, wurde hier das vom Regimentsinhaber Eeneralfeld- marschall von Hindenvurg dem Regiment gewidmete Porträt im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung enthüllt. Zur Feier hatte sich auch der Kommandat der zugehörigen Gemischten Brigade, Modly, eingefunden. Der auf Urlaub befindliche deutsche Ge­sandte in Budapest, Freiherr von Schön, war durch den Eesandt- schastsrat Dr. Schlimpert vertreten. Als die Hülle fiel, wurde das ausgezeichnete lebensgroße Porträt des Eeneralfeldmar- schalls in ungarischer Oberst-Uniform sichtbar. Das Gemälde ist ein Werk des Berliner Malers Cossuth. Das Porträt wird im Großen Saale des Offizierskastnos neben den Bildern des Königs Stephan und des Reichsverwesers von Horthq unter­gebracht werden.