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nähme des Protokolls sprach, verwies daraus, daß in den letzten Wochen eine Klärung eingetreten sei und dem Protokoll durch die Zusatzanträge des Landbundes die „schärfsten Eiftzähne in nationaler und wirtschaftlicher Hinsicht" genommen worden wären. Namens der Christlich-Sozialen dankte Dr. Buresch dem Bundeskanzler Di. Dollfug für seine unter schwierigen Verhältnissen für die Interessen Oesterreichs geleistete Arbeit.
Abg. Thoma vom Landbund erklärte, seine Partei sei nach gewissenhafter Prüfung zu der Erkenntnis gekommen, datz die Anleihe eine zwingende Notwendigkeit sei. Wir haben den Mut. so schloß der Redner, für Lausanne zu stimmen.
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Der Inhalt der preußischen Stellungnahme zum Ber- fassungsstreit mit dem Reich
Berlin, 17. Aug. Wie das Nachrichtenbüro des V.d.Z. meldet, stellt sich der wesentliche Inhalt der Erwiderung der preußischen Staatsminister auf die Klagebeantwortung der Reichsregisrung zu dem Rechtsstreit über die Einsetzung eines Reichskommissars in Preußen wie folgt dar:
Die Erwiderung, die bekanntlich dem Staaisgerichtshof bereits zugegangen ist, ist vom stellvertretenden preußischen Ministerpräsidenten, Staatsminister Dr. Hirtstefer, im Namen der übrigen Staatsminister unterzeichnet. Sie schildert zunächst eingehend dis Vorgänge am 20. Juli und an den folgenden Tagen. Die mitgeteilten Tatsachen ergäben nach Auffassung der preußischen Staatsminister, datz die Reichskommissare sämtliche Befugnisse der Staatsminister in Anspruch genommen hätten und zwar auch di« verfassungsrechtlich allein den Ministern vorbehaltenen Funktionen. Sodann wurden im einzelnen die Vorwürfe der Pflichtverletzung zuriickgewresen, die die Reichsregierung gegen Preußen erhoben habe. Darüber hinaus werde festgestellt, daß sämtlia-e Vorwürfe erst nach Erlaß der Verordnung des Reichspräsidenten den Ministern mitgeteilt worden seien, und datz einige sogar erst am 5. August nachträglich zur Begründung der Verordnung herangezogen wären
Sodann folgen die rechtlichen Ausführungen. Da die Reichs- regierung ihr Vorgehen sowohl auf Artikel 48 Absatz 1 lExeku- ! tion wegen Verletzung der Landespflichten gegenüber dem Reich) ! wie auf Absatz 2 (Maßnahmen zur Wiederherstellung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung) gestützt habe, werde festgestellt, daß in Preußen die öffentliche Ruhe, Sicherheit und Ordnung keineswegs gefährdet gewesen sei, daß daher Vorschriften auf Grund des Artikels 48 Absatz 2 überhaupt nicht hätten erlassen werden können, datz außerdem Artikel 48 Absatz 2 niemals die Einsetzung eines Reichskommissars mit so weitgehenden Befugnissen rechtfertigen könne Insbesondere dürfe der Reichspräsident auf Grund dieser Vorschrift keine Landesregierung und keine Mitglieder der Landesregierung im Sinne der Artikel 17 und 83 der Reichsverfassung bestellen; auch dürfe er nicht, entgegen Artikel 129 der Reichsverfassung, in wohlerworbene Rechte der Beamten eingreifen.
Aber auch Artikel 48 Absatz 1 fei nicht anwendbar. Eine Pflichtverletzung des Landes Preußen sei nicht nachgewiesen. Die Reichs- regierung habe in ihrer Klagebeantwortung zunächst das Verhalten einiger Beamten bemängelt. Diese Bemängelungen gingen jedoch, wie ausführlich dargelegt werde, von unrichtigen Voraussetzungen aus. Die Reichsregierung habe ferner behauptet, datz das preußische Ministerium des Innern nicht mit der genügenden Energie gegen die Kommunisten vorgegangen sei. Auch gegen diesen Vorwurf wendet sich die Erwiderung an Hand eingehenden Materials. Außerdem sei das Vorgehen des Reiches schon formal zu beanstanden. Denn Voraussetzung einer jeden Exekution auf Grund des Artikels 48 Absatz 1 sei, wie das auch 1923 gegenüber dem Lande Sachsen der Fall gewesen wäre, eine vorherige Mitteilung an die Landesregierung, in welchen Vorkommnissen eine Pflichtverletzung gefunden werde. Erst wenn die Landesregierung trotzdem keine Abhilfe schaffe, sei die Reichsexekution zulässig. Die Reichsregierung habe jedoch der preußischen Staatsregierung vor der Absetzung des Ministerpräsidenten Braun und des Staatsministers Severing keinerlei Mitteilung über Pflichtverletzungen des Landes Preußen zukommen lassen oder sie um Abhilfe ersucht.
Der Erklärung liege ein umfangreiches Anlagehest bei. Es enthalte u a. Auszüge aus der höchstrichterlichen Rechtsprechung über die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, ferner Material über die Aenderung der Geschäftsordnung im Preußischen Landtag. Die Erklärung der Staatsminister legt in ihrer Gesamtheit dar, daß alle Vorwürfe gegen Preußen auf unrichtige» Informationen der Reichsregierung beruhten, die bei vorheriger Erörterung ohne Schwierigkeiten hätten widerlegt werden können.
Und die Antwort der Fraktionen
Berlin, 17. Aug. Zugleich mit den früheren preußischen Staatsministern hatten auch die sozialdemokratische und die Zentrumsfraktion des Preußischen Landtages beim Staatsgerichtshof Klage erhoben wegen der Einsetzung des Reichskommissars. Die Reichsregierung hatte in ihrer Erwiderungsschrift dargetan, daß die Fraktionen nicht legitimiert seien, sich der Klage der bisherigen Staatsminister anzuschließen. Auf die Streitschrift des Reiches haben jetzt die Fraktionen ihre Antwort dem Staatsgerichtshos überreicht. Die Antwort schließt sich den Ausführungen des preußischen Staatsministeriums in jenem Schriftsatz an. Zur Frage der Aktivlegitimation der Fraktionen bemerken die Fraktionen u. a., datz in dem vorliegenden Streit zwischen dem Reich unt rinem Lande im Sinne des Artikels 19 der Reichsverfasfunz neben der Staatsregierung auch der Landtag als zuständiges Or< zan zur Vertretung des Landes legitimiert sei. Gehe man davor »us. daß der Landtag, und vamit die Fraktionen als Teil öes Snndtages zur Mitwirkung an der staatlichen Willensbildnnß torufen seien, so werde man die Sachlegitimation der Fraö Konen auch in vorliegendem Falle anerkennen muffen. Durch da« Borgehen des Reiches sei auch das Recht der preußischen Volksvertretung beeinträchtigt worden, im Wege der parlamentarischdemokratischen Regierungsform an der Regierungsbildung teiligt zu werden.
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„AusdenTannen"
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Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Politischer Terror
Frankfurt a. M„ 17. Aug. Drei Kommunisten überfielen eine« Nationalsozialisten und verletzten ihn schwer. Das Ueberfallkom- mando nahm zwei der Burschen fest.
Pinneberg, 17. Aug. Durch Landjägereibeamt« und städtisch« Polizei ist in einem hauptsächlich von Angehörigen der KPD. bewohnten Viertel eine Razzia durchgeführt worden. Tine Reihe von Schuß- und Schlagwasse« wurde beschlagnahmt. In emer Hecke fand man mehrere Waffen versteckt, dazu zwei Blechbüchsen, die Sprengstoff zu enthalten scheinen.
Landsbrrg a W.. 17. Aug. Wie dis Polizei mitteilt, ist heut« früh gegen das Haus des Landgerichtsrat» Dr. Salinger «in Sprengstosfanschlag verübt worden. Sämtliche Fensterscheib«» d«s Hauses wurden zertrümmert. Personen wurden nicht verletzt.
Kottbus» 17. Aug. In der Nacht zum Mittwoch, nach Mitt«r» nacht, erfolgte in einem Neubau in Groß-Gablow (Kreis Kottbus) eine heftige Detonation, die zur Folge hatte, daß der unbewohnte Neubau vollständig in fich zusammenstürzte. Das Hau» gehörte der jüdische» Laudarbeiter-Siedlungsgesellschaft m.b.H„ Groß-Gablow.
Elend in WA.
Aufsehenerregende Anklage gegen Hoover
Das Land, das so viele berüchtigte Rekorde aufgestellt hat, kann nach wie vor für sich in Anspruch nehmen, das Land des größten Elends mitten im größten lleber- flnß zu sein. Die offizielle Arbeitslosenzahl hat die 12-Mil- lionen-Grenze überschritten. In Wirklichkeit ist das Arbeitslosenheer noch größer, wobei die Kurzarbeiter nicht mü eivberechnet sind. Alles in allem, die Familienmitglieder mitgerechnet, find rund 50 Millionen Menschen in USA. auf Unterstützung angewiesen — bei einer Eesamtbevölke- rung von 122 Millionen. Diese Unterstützung aber fehlt nunmehr so gut wie völlig. Präsident Hoover lehnt nach wie vor die Einführung einer Arbeitslosenversicherung ab. Die Mittel der Privatwohlfahrt find aber völlig erschöpft. Auch die Gemeinden haben kein Geld. Die einzelnen größeren Städte haben die Zahlungen eingestellt, von den kleineren gar nicht zu reden.
In feiner großen Wahlrede, die Hoover kürzlich gehalten hat, hat er verkündet, daß niemand in USA. Hunger leide. Der offene Brief an Hoover veröffentlicht in der angesehensten amerikanischen Wochenschrift „Nation", ist weniger zuversichtlich. Dieser Brief, der im ganzen Lande das größte Aufsehen erregt hat, ist eine einzige Anklage gegen Hoover und zugleich die ernsteste Mahnung an das Weiße Haus, die je in der amerikanischen Oef- fentlichkeit laut geworden ist. Es ist ein menschliches Dokument, aus dem zu ersehen ist, daß das Elend in USA. noch entsetzlicher und noch größer ist, als dies in Europa noch bis zuletzt vermutet werden konnte.
Die „Nation" beschuldigt Hoover, nicht zu wissen, was in USA. vorgeht, ja es nicht wißen zu wollen. Alles, was Hoover sagt und tut, zeuge davon, daß er wirklichkeitsfremd geworden sei. Vor einem Monat hat Hoover erklärt, daß er bereit sei, eine sogenannte Hilfs-Bill zu unterschreibe», die den einzelnen Staaten Notanleihen gewähren soll. Die Gesamtsumme würde die Höhe von 300 Millionen erreichen. Davon sollen diejenigen Staaten profitieren, die von sich aus außerstande sind, die Notleidenden zu unterstützen. Die einzelnen Staaten sollten ihrem Anleihegesuch zuverlässige Beweise ihrer Not liefern. Hoover schloß mit den Worten: „Ich hoffe, daß kein einziger Staat zu dieser äußersten Notmaßnahme Zuflucht nehmen wird." Noch bevor die Bill unterschrieben wurde, hatten sich 30 Staaten (von insgesamt 48!) gemeldet.
Der Veteranenmarsch auf Washington, der auf ein« kriegsmäßige Art liquidiert wurde, wiederholt sich in dieser oder anderer Gestalt fast in jedem amerikanischen Staat. In Indiana erschienen vor dem Parlamentsgebäude 800 Mann. Sie forderten Brot und erklärten, daß im Falle einer Verweigerung sie zum zweiten Mal erscheinen würden, dan» aber nicht 800 —, sondern 300 OOOköpfig. Sie sagten, es gäbe für sie nur zwei „Auswege": Massentod oder Selbstmord. Aehnliche Szenen spielten fich und spielen sich immer wieder in den anderen Staaten ab. In Neuyork stürzte fich ein Vater von sieben Kindern ins Wasser, weil er den Anblick seiner hungernden Kleinen nicht mehr ertragen konnte. In Oakland (Kalifornien) sind zahlreiche hungernde Kinder, die von Müllresten lebten, unter Vergiftungserfcheinungen und unter großen Qualen gestorben. Die Stadt St. Louis meldet 13 000, die nicht minder reiche Stadt Detroit 18 000 Familien, die in diesen Tagen obdachlos geworden sind und denen das letzte Stück Brot wegen Mangel an Geld verweigert werden mußte.
Dies ist der Hintergrund, auf dem sich die Neuyorker Bör- senhausse abspielt. Dies ist zugleich der Hintergrund der Wahlkampagne, die mit täglich wachsender Erbitterung ausgekämpft wird. Die Not in USA. ist groß und wird mit jedem Tag größer. Die Amerikaner haben schon aufgehört, sich zu fragen, wohin dies noch führen wird
Neues vom Zage
Selbstmord des Mörders Michalski
Berlin, 17. Juli. Der Schneider Michalski, der am vergangenen Freitag seine 19jährige Tochter ermordet hatte, hat sich, wie er es bereits in einer Postkarte an leine Frau ankündigte, selbst gerichtet. Er ließ sich gestern abend auf der Borortstrecke Berlin— Zogen von einem Zuge überfahren.
Tödliche Unfälle auf einer Schachtanlage in Essen
Este«, 17. Aug. Auf der Schachtanlage „Emil" geriet am Mittwoch früh ein Arbeiter beim Bedienen der Förderung zwischen Schachtzimmerung und Förderkorb. Bei dem Versuch, dem Verunglückten Hilfe zu leisten, stürzte ein Maschinensteiger in d«n Schacht. Beide Verunglückt« find ihren Verletzungen erlegen.
Nr. 192
Die Sichler Waffenschiebnng
Suhl, l/- Aug, Die Ermittlungen wegen der durch zwei Suhler Wafsenhändler erfolgten gesetzwidrigen Abgabe» o» Schußwaffen und Munition an Mitglieder des Reichsbanners in Sachsen ergaben jetzt, daß auch ein Suhler Waffenfabrikant unter Um- gehung waffengesetzlicher Vorschriften Schußwaffen geliefert hat. Er hat vor allem die durch die Festgenommenen gesetzwidrig gelieferten Waffen in seinem Waffenhandelsbuch als Auslands- lieferungen geführt. Die seinerzeit gemeldete Menge von 450 bis 500 Pistolen und je SO Stück Munition dürfte sich jetzt um etwa 200 Stück erhöhen. Gegen den Waffenfabrikanten ist Anzeige erstattet. Weiter waren durch Einbruch aus dem Schietzstand eurer Suhler Fabrik vor einiger Zeit 35 Pistolen gestohlen worden. Der größte Teil dieser Waffen konnte in Berlin wieder herbeigeschafft werden. Zum Teil waren sie bereits an Mitgli«. der einer politischen Gruvpe (NSDAP.) veräußert. Die H^ler bezw. Abnehmer wurden festgenommen.
Mussolini erhält ein Strafmandat
Rom, 17. Aug. Eine besondere Ueberraschung mutzte ein eifriger Verkehrspolizist in Rom machen. An einer belebten Kreuzung der Via Flaminia kam mit übergroßer Geschwindigkeit «in großer und schwerer Wagen dahergefahren, und, wie es sein« Dienstpflicht erheischte, ließ der Polizist den Fahrer halten, um ihn aufzuschreiben. Zu seinem grenzenlosen Erstaunen war es niemand anders als Mussolini persönlich, der die Verkehrsordnung übertreten hatte. Bevor der Beamte in seiner Verlegenheit recht wußte, was er tun sollte, sprach ihm jedoch der Duce seine Anerkennung für die Aufmerksamkeit und Zuverlässigkeit aus, mit der er seiner Pflicht oblag. Einen Tag später erhielt dann der Ministerpräsident ein Strafmandat, das er denn auch anstandslo» bezahlte. Der Beamte erhielt als Belohnung für seine Pflichterfüllung ein Bild mit eigenhändiger Widmung Mussolinis zugeschickt.
Kampfstiere ausgebrochen
Madrid, 17. Aug. Ein schweres Gewitter, begleitet von Hagel« schlag, entlud sich am Dienstag über verschiedene spanische Provinzen. Bei Villa Rosa wurde die Umzäunung eines Weideplatzes, auf dem sich sechs für den nächsten Stierkampf bestimmt« Stiere befanden, vom Sturm umgerissen. so datz die Tiere entweichen konnten. Die wütenden Stiere rasten in die Stadt und töteten auf ihrem Wege zwei Einwohner, während fünf ander«, die sich ebenfalls nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, schwere Verletzungen erlitten.
Neue Kämpfe in der Mandschurei
London, 17. Aug. „Daily Expreß" berichtet aus Hiut- fchwang (Mandschurei): Japanische Kriegsschiffe haben Truppen der chinesischen Aufständischen bombardiert und zwei Zerstörer haben Abteilungen japanischer Matrosen gelandet. Diese neuen Maßnahmen wurde getroffen infolge von Angriffen auf Hiutschwang, das von den Aufständischen umzingelt worden ist.
20 Verletzte bei einem Straßenbahnunglück
Wien, 17. Aug. Auf der Linie D der Wiener Straßenbahn ereignete sich abends ein schwerer Betriebsunfall, bei dem 20 Personen zum Teil sehr schwer verletzt wurden. Von einer entgegenkommenden Straßenbahn war ein Fabrgast abgesprungen und überquerte hinter dem Wagen die Strecke. Um ihn nicht zu überfahren, bremste der Wagenführer des anderen Straßenbahn- zuges scharf. Da gerade an dieser Stelle sich eine Weiche befand, entgleisten der Triebwagen und der Anhängewagen. Der Trieb- wagen fuhr über den Bürgersteig in eine Gartenmauer, die um- I stürzte und das Dach des Wagens durchschlug. Der Anhängewagen wurde gegen einen Pfeiler geschleudert, der ebenfalls um- stürzte. Der Wagenführer wurde zusammengequetscht und entsetz, lich verstümmelt. Fünf andere Personen wurden so schwer verletzt. daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Unter den Verletzten befindet sich auch der Fahrgast, der das Unglück verursachte.
Aus Stadt und Land
Atlensteig, den 18. August 1932.
Heiße Tage. Die Temperatursteigerung setzt sich in den letzten Tagen immer mehr fort. Das normale Tagesmittel wird seit Tagen um mehrere Grade überschritten. Die Witterungsvoraussage der staatlichen Forschungsstelle sieht auch für die nächsten Tage vorwiegend heiteres, tagsüber warmes bis sehr warmes und im allgemeinen trockenes Wetter vor. Den Landleulen kommt das heiße Wetter sehr gelegen, denn die Sonnenkraft hat wahre Wunder gewirkt, die Ernte kann ihren ungehemmten Fortgang nehmen. Daß die heiße Zeit das Baden im Stausee und in den Freibädern begünstigt, ist selbstverständlich. Die kühlenden Wasser erfrischen den Körper und machen ihn zur Arbeit wieder tüchtig. Es nimmt uns daher nicht wunder, daß die Badegelegenheiten voll ausgenützt werden und überall ein flotter Betrieb herrscht.
Sommerfest im Waldhorn Berneck. Auf das große Fest, verbunden mit erstklassigen Künstlervorträgen, wird nochmals hingewiesen. Freitag Abend 8.30 Uhr beginnt das Sommerfest, wohl vorbereitet und sorgfältig geleitet von dem beliebten Stuttgarter Bortragskünstler Walter Eberhard. Besondere Unterhaltüngsspiele, u. a. eine „Dichterschlacht", beleben das Fest. Stimmung, Musik, Kunst, Humor sind die 4 Schlagworte für Freitag abend im Waldhornsaal Berneck. (Näheres siehe Anzeige.)
— „Buchen sollst Du juchen!" Der Forsteleve Rudolf Engel in Neukirchen bei Altmünster wurde dieser Tage im sogenannten Hölltal von einem heftigen Gewitter überrascht. Er juchte Schutz unter zwei am Stamme zujammengewach- senen Linden. Da sah er unweit weg eine Buche und erinnerte fich zugleich des Mahnspruches: „Buchen sollst Du suchen!" Engel verließ schleunigst seinen gefährlichen Standort unter den Linden,'um zur Buche zu eilen. Kaum war er einige Schritte von den Linden weggekommen, krachte auch schon ein Blitz und zerschmetterte diese. Der Forsteleve Engel wäre rettungslos getötet worden, wenn er nur eine« Augenblick noch gezögert hätte und unter den Linden stehen s geblieben wäre.
^ Nagold, 17. August. (Politischer Terror — Einbruch.) > 2n der vergangenen Nacht wurde dem nationalsozialistischen