Nr. 26
Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Seite I
Oberstenfcld OA. Marbach, 1. Febr. (Fund.) Bei -er Anlegung einer Kiesgrube fand Karl Lebherz den 8V bis 90 Zentimeter langen Teil eines Mammutzahnes. Der Zahn lag waagrecht nur etwa 7V Zentimeter unter gewachsenem Grasboden. Leider wurde zu spät erkannt, daß es sich um den Stoßzahn eines Mammuts aus der Eiszeit handelt.
Gerstettcn OA. Heidenheim, 1. Febr. (B e t t l e r p l a g e.) Massenhaft kommen täglich die Handwerksburschen vor die Türen. Das schlimmste ist, daß es unter ihnen ganz freche Menschen gibt. So drohte einer den Bewohnern mit dem Einschlagen der Fenster und tatsächlich schlug der Bursche eine Elastüre ein. Eine Tracht Prügel wurde dem Frechling als Anr-o-ri zulerl.
Geislingen a. St^ 1. Febr. (Jagdglück.) Ein 74 Jahre alter Nimrod, der Müller Köpf im Roggental, konnte vor kurzem an einem Tage zwei Steinmarder zur Streck« bringen. Er hat auch in der Zeit der letzten Rehjagden 500 Rehe geschossen.
Horrheim OA. Vaihingen, 1. Febr. (Zur Bürgerin« i ster w a h l.) Gestern fand hier die Vorstellung der Kandidaten für dix erledigte Ortsvorsteherstelle statt. Von 27 Bewerbern traten 20 vor die Wählerschaft.
Ludwigsburg, 1. Febr. (Gegen die konfessio- uelleVerhetzung.) Auf der Tagung der Windthorst- bünde des Neckargaues in Ludwigsburg am Sonntag nachmittag wandte sich Justizminister Dr. Veyerle mit Nachdruck gegen die konfessionelle Verhetzung, die zur Zeit von dem Wanderredner des Tannenberg-Bundes, Rechtsanwalt Schneider-Karlsruhe, in vielen Versammlungen im Lande getrieben wird. Mit Abscheu müsse man sich gegen solche Zersetzungsversuche wenden, die in der heutigen Zeit, was von Katholiken wie Protestanten gleich anerkannt werde, ganz unverantwortlich seien.
Mergentheim, 1. Febr. (Neue Badgesellschaft.) Nach eingehenden Verhandlungen über eine neue Vadgesell- schaft ist die Einigung über den Vertragsentwurf gelungen, dem sowohl der Bezirksrat wie der Eemeinderat zustimmten. Die neue Gesellschaft wird Bad Mergentheim E.m.b.H. heißen.
Tettnang, 1. Febr. (DerLustmordinNitzenwei- l e r.) Zu dem Lustmord in Nitzenweiler ist zu melden, daß der Täter, der sich zur Zeit im Vezirksgefängnis in Bregenz befindet, nst^ nach Deutschland ausgeliefert, sondern in Oesterreich und zwar vor dem Geschworenengericht in Feldkirch abgeurteilt werden wird. Er hat die Tat eingestanden und zugegeben, ein Sittlichkeitsverbrechen geplant zu haben. Auf der Flucht hatte er nur das eine Bestreben, so schnell als möglich die österreichische Grenze zu erreichen» da er wußte, daß drüben die Todesstrafe abgeschafft ist. Dieses Vorhaben ist ihm auch geglückt und er hat sich dadurch seinen Kopf gerettet. Sein Vater hat nämlich die österreichische Staatsangehörigkeit nicht aufgegeben und der Sohn ist somit Oesterreicher durch Abstammung.
Marbach OA. Riedlingen, 1. Febr. (Drei Häuser abgebrannt.) Samstag nacht brannten die zusammengebauten Häuser des Xaver Schramm (Wohnhaus mit Stall und Scheuer), der Witwe Schmadel (Wohnhaus) und der Witwe Hepp (Wohnhaus) lichterloh. Das lebende Inventar konnte größtenteils gerettet werden, während alles andere dem Feuer zum Opfer fiel.
Aus Baden
Freiburg i. Br., 1. Februar. (Schwerer Autounfall — Drei Verletzte.) Samstagabend gegen 10.30 Uhr fuhr ein schwerer Opelwagen aus Richtung Breisach kommend am Ortsein- en.ng von St. Georgen bei Freiburg an Ser Kreuzung Ser Land- stcas? nach Basel auf die wenige Meter vom Bord siebente Wendclin-Kapelle auf. Der Wagen fuhr mit großer Geschwindigkeit und wurde vollständigdemoliert. Während der Führer und Besitzer des Wagens ohne nennenswerte Verletzvn- gen davon kam, erlitten die drei Mitfahrenden zum Teil schwere Verletzungen.
Srernach (Kinzigtal), 1. Februar. Zurzeit wird die Eiscn- dahnbriicke über die Kinzig unterhalb des Ortes verstärkt. Ein Arbeiter stürzte aus ziemlicher Höhe von der Brücke ab und fiel in die Kinzig. Glücklicherweise führte die Kinzig genügend Wasser mit sich, so daß der Sturz keine weiteren Folgen für den Verunglückten hatte. _
Schapbach i. K., 1. Februar. Beim Stangenabladen am Schmidsberg verunglückte der 40 Jahre alte Fridolin Arm- bruster dadurch, daß die Stangen abrollten und über ihn hin- weggingen. Er trug erhebliche Quetschungen davon.
Württemberg
vertteteroersammluug der Deutsche» Bolksvartei Württembergs
Stuttgart, 31. Jan Als Auftakt zu den Landtagswahlen batte der Landesverband Württemberg der Deutschen Volksvartei einen Vertretertag nach Stuttgart einberufen. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag des Landesvorsitzenden Staatsrat Rath, der u. a. ausführte: In Sen nächsten Monaten werden Entscheidungen von weittragender Bedeutung getroffen werden müssen: die Wahl des Reichspräsidenten, die württ. Landtagswahlen, die Wahlen in Preußen, Bauern und vielleicht auch in anderen Ländern. Besonders die Preußenwahlen gewinnen erhöhte Bedeutung wegen ihrer Rückwirkung auf das ganze Reich. Zur Lan- desvolitik erklärte der Redner, das Zusammenwirken der Regierungsparteien habe sich durchaus bewährt. Leider sei es nicht gelungen, eine Reform des Wahlrechts nach den Vorschlägen des Verbandes württ. Eewerbevereine zu erreichen. Die Partei werde mcht nur die Forderungen der Gewerbevereine hinsichtlich des Wahlrechtes, sondern auch die im Anschluß an den Verbandstag m Hall aufgestellten weiteren wirtschaftlichen Forderungen nach- drucklichst unterstützen. In Sachen der Fortführung des Neubaues der chirurgischen Klinik in Tübingen werde man sich mit einer Verlangsamung, nicht aber mit einer Einstellung des Baues ad- nnden. Den Wiederaufbau des alten Schlaffes werde man zu fordern suchen. Die Trennung der Partei vom Kabinett Brü
ning rönne nicht dazu tuvren, dem Kabinett in dem Augenblick Schwierigkeiten zu bereiten, wo es sich in einem schweren außenpolitischen Waffengang befindet. Auf dem Gebiet der Reichsin- nenvolitik sei man entschlossen, jeder Ausdehnung der Zuständigkeit des Reiches entgegenzutreten. Ebenso wenden wir uns gegen eine weitere Zusammenlegung der Verussgenoffenschaften. Das nationalsozialiistsche Wirtschaftsprogramm stehe in schärfstem Gegensatz zu den Anschauungen der DVv. Ebenso sei es mit der Steuerpolitik. Eine so grobe Partei wie die NSDAP, aber von der Mitverantwortung auszuschließen, steigere nur ihren Auftrieb. Die Regierung Brüning sei mit fast allen ihren Maßnahmen zu spät gekommen, wenn bereits ein Trümmerfeld vorhanden war und es kaum noch etwas zu retten gegeben habe. Mit aller Kraft müsse man sich für die Wiederwahl Sindenburgs einsetzen. Der Vortrag wurde mit starkem Beifall ausgenommen. An den Reichstagsabgeordneten Keinath wurde ein Telegramm gesandt, in dem ihm die Vertreterversammlung unbeschränktes Vertrauen aussvricht. In einer Entschließung wurde Staatsrat Rath das restlose Vertrauen und seinen Mitarbeitern im Landtag herzlicher Dank für die Führung der Geschäfte ausgesprochen. Dem Vertretertag war eine Sitzung des Landesausschusses vorangegangen, die sich in der Hauptsache mit der Frage befaßte, ob die Deutsche Volksvartei den Wahlkampf allein führen, oder sich mit anderen Gruppen zu einem Wahlbündnis zusammenschlieben solle. Der Landesausschuß war einstimmig für selbständiges Vorgehen bei den Landtasswablen. Diese Entscheidung wurde von der Vertreterversammlung einstimmig gebilligt. Auf Anregung aus der Versammlung wurde schließlich einstimmig beschlossen, als Spitzenkandidaten sür die Landesliste den Vorständen des Landesverbandes. Staatsrat Rath wieder aufzustellen.
Dr. Getzier in Stuttgart
Nrichswehrminister a. D. Dr. Eeßler über das deutsche Volkstum im Ausland
Stuttgart, 31. Jan. Anläßlich der Landesversammlung des Vereins für das Deutschtum im Ausland, Landesverband Württemberg. sprach am Samstag der Neichsvorsttzende des VDA., Reichswehrminister a. D. Dr. Eeßler, im großen Saal des Hauses des Deutschtums vor einer groben Zuhörerschaft, darunter viele Offiziere der Reichswehr, über das Thema „Deutscher Staat und deutsches Volkstum". Er führte aus. daß es eine Reihe besondere Tragik, ja ein Unheil für Deutschland sei, daß bei ibm Staat und Volk so weit auseiander fallen. 30 bis 40 Millionen Deutsche leben beute jenseits der Reichsgrenzen Der Redner schilderte dann die Lage der Ausländsdeutschen und ging besonders auf den herben und grausamen Kamps ein, den die Deutschen im Osten, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, um ibr Deutschtum rühren müssen. Der Deutsche im Osten gehe im fremden Volksstamm nicht unter landers als vielfach in Nordamerika), weil er der Träger einer höheren Kultur ist. Das Minderbeitenrccht des Völkerbundes bezeichnete der Redner als ein sehr trübes Kapitel. Es gibt in der Welt eben kein Recht, wenn nicht Mach! hinter dem Recht siebt. Trotz der großen inneren Nor im eigenen Vaterlande muffen wir, so betonte Dr. Eeßler. alles tun. um den im Ausland lebenden Deutschen die m Not und Bedrängnis sind, moralisch und auch materiell zu Heiken. In einer Zeit, wo Millionen >ür französisches Parfüm und sonstige Auslandswaren ausgegeben wird, muß auch für die Auslanddeutschen Geld zur Verfügung stehen. Da aber der deutsche Staat in seiner Not kaum Helsen kann wendet sich der VDA. an die deutschen Volksgenossen und will e>ne Volksbewegung entfachen, denn das Schicksal der Auslanddeutschen ist auch das Schicksal des deutschen Vaterlandes selbst. Der VDA wird so zur Brücke zwischen dem deutschen Staat und dem deutschen Volkstum draußen und erfüllt damit eine grobe nationale Aufgabe.
Die wirtschaftliche Lage in Stuttgart
Stuttgart. 31 Jan. Der Württ Industrie- und Sandelstag berichtet über die wirtschaftliche Lage im Monat Januar. Die allgemeine Wirtschaftslage in Württemberg halte durch das Weihnachtsgeschäft eins gewisse Belebung erfahren. Diese war jedoch nicht ausreichend, die stetige Verminderung der wirtschaftlichen Tätigkeit auszugleichen oder gar aufzuhalten Als besonderes Merkmal der Entwicklung im ersten Monat des Jabres kann vre ausfallende Zunahme der wirtschaftlichen Unsicherheit bezeichnet werden. Allgemein mit Ausnahme einiger weniger Zweige der Textil-Jndustrie. ist eine wachsende Zurückhaltung der Abnehmer zu beobachten. Die Ansätze für das Frllkjahrsgeschäft sind noch sehr gering und lassen noch keine günstigen Aussichten für die weitere Entwicklung zu. lieber die Auswirkungen der Preissenkungs-Notverordnung aui das Geschäftsleben kann aui Grund der bisherigen praktischen Erfahrungen gesagt werden, daß diese nicht nur eine sehr starke Störung in das gesamte Preiswesen gebracht haben, sondern vielfach auch zu sehr erheblichen Erschütterungen der Substanzverbältniffe gekübrt baden. Ob die durch die erzwungene Senkung der Preise kür die Masse der kaufenden Bevölkerung eingetrekene kleine Erleichterung die auf der anderen Seite infolge der Wertminderung der Waren entstandenen Verluste volkswirtschaftlich betrachtet ausgleichen können, bleibt sehr fraglich, denn es darf nicht übersehen werden daß die Preise aut Grund der natürlichen Marktregulierung ohnehin schon fallende Tendenz hatten. Auf alle Fälle sind zwangsmäßige Eingriffe in die Preisgestaltung in derartigen Krlienzeiten wie beute immer äußerst gewagt. Die Kaufkraft des Binnenmarktes ist jedenfalls bis jetzt dadurch noch nicht gestärkt worden. Dem Preisdruck steht keine Erleichterung der öffentlichen Belastungen gegenüber. Durch die Erschwerungen und Rückgänge der Ausfuhr werden immer mehr Waren auf den deutschen Markt gedrängt, die dieser bei der allgemeinen Kaukkraftmmderung. besonders auch der der
Landwirtschaft, trotz des vorhandenen Bedarfs aufzunehmen nicht in der Lage ist. Die allgemeine wirtschaftliche und besonders außen- und innenpolitische Unsicherheit verschärfen die Lage. Der Unternehmungsgeist aller Wirtschaftender wird auf eine barte Probe gestellt.
Das Handwerk zur Aenderuna der Wirtschaftsordnung
RH. Neben den Vorschlägen zur Beseitigung der bestehenden Wirtschaktskrise und im Zusammenhang damit wird die Frage der Wirtschaftsordnung immer lebhafter erörtert. Damit ist die äußere Form gemeint, in der sich das wirtschaftliche Zusammenleben vollzieht. Wir haben heute anerkannterweije überbaust keine klar zu bestimmende Wirtschaftsordnung, vielmehr sind t« ihr Bestandteile aus Prioatkapitalismus. Planwirtschaft, Staatssozialismus durcheinander gemischt. Je nach der vorhandenen Jntereffenlagc wollen die großen wirtschaftlichen Kräfte- gruvven eniweder zu einer freien Individualwirtschaft zurück»
kehren oder eige sozialistische Planwirtschaft errichten. Von jeder Seite wird die Behauptung vorgetragen, daß gerade die von ibr verlangte Wirtschaftsordnung den Bedürfnissen der Wirtschaft am besten angepaßt und in der Lage sei. die bestehenden Schwierigkeiten zu beheben.
In den letzten Jahren haben die Bestrebungen an Boden gewonnen, die Kluft zwischen Unternehmer und Arbeiter durch eine neue Form der Wirtschaftsordnung zu schließen. Mit gewissen Abweichungen zielen diese Bestrebungen auf die Einführung einer Berufsständeversassung in der Wirtschaft hin. Damit wird ein Gedanke ergriffen, den die Berufsvertretungen de» Handwerks erstmals im Jahre 1020 in die Oefjentlichkeit hinausgestellt haben. Damals sollte durch eine Reichshandwerksorb- nung für den Bereich des Handwerks eine beiufsständische Vertretung unter Einschluß der Gesellen und Gehilfen errichtet werden. Das Handwerk bat neuerdings in den eigenen Reihen uni in der Oeffentlichkeit wiederum zur Prüfung des derufsständi- schen Ordnungsgedankens auf seine Verwirklichungsmöslichkeiteu im Handwerk und in der Wirtschaft amgeiordert. Zu diesem Zweck bat der Deutsche Handwerks- und Eewerbekammertag >n einer Veröffentlichung „Berufsstandsgedanke und Berufsstandspolitik des Handwerks" das Programm einer berufsständischen Gliederung entwickelt und begründet.
Zu den Verfechtern der berufsständischen Idee bat sich jetzt auch der „Stalhelm". Bund der Frontsoldaten, gestellt. Er tritt mit einem Aufruf hervor, in dem zum Eintritt in e-nen von chm geschaffenen „Bund für organischen Staats- und Wirtschastsaui- bau" aufgefordert ist. Wenn in diesem Ausruf gejagt ist. daß die wirtschaftlichen Berufsverbände es bisher an der Herausstellung wegeweisender Ziele baden fehlen lassen, so muß diese Feststellung berichtigt werden. Es gibt eine Berufsorganisation, die bereits vor 12 Jahren an die vom Stahlhelm durchaus richtig gesehene Aufgabe beransegansen ist und in der Zwischenzeit immer wieder darauf hingewiesen hat, daß wir den gegenwärtigen Zustand schöpferisch überwinden müssen, indem wir eine neu« Ordnung der Wirtschaft in die Wese leiten. Das Handwerk hat damit aber leider noch kaum Gehör gefunden. Auch darin zeigt sich die unzureichende Beachtung des gewerblichen Mittelstandes, die für die zurückliegende Zeit kennzeichnend ist. Es wäre »» wünschen, daß sich hierin alsbald ein Wandel vollzieht.
MMtz Nachrichten aus aller WM
Die deutsche Bobmannschaft i» Amerika vetuttglückt. Bei einer Trainingsfahrt der deutschen Bobmannschaft auf bei Olympischen Bobbahn zu Lake Placid ereignete sich ein schwerer Üngliicksfall. Der unter Führung von Hauptmann Zahn (Vraunschweig) stehende Bob „Deutschland" sprang in der Kurve aus der Bahn. Hauptmann Zahn erlitt einen komplizierten linken Armbruch und außerdem innere Verletzungen. Der Deutsche Mehlhorn wurde am linken Auge schwer verletzt. Der Deutsche Roßner kam mit leichte« Rückenverletzungen davon, während der mitfahrende Amerikaner unverletzt blieb.
Raubüberfall auf einen Gastwirt. In der Nacht zmn Sonntag wurde in Biebesheim (Kreis Groß-Gerau) der Gastwirt Fritz Vruckmüller von zwei Unbekannten in seinem Bett überfallen und durch Beilhiebe am Kopfe schwer verletzt. Soweit bis jetzt i stellt wurde, ist ein Betrag von 100 holländischen Gulden geraubt worden, ferner etwa 30 bis 50 RM. in Dreimarkstücken. Der Kopf des Ueber- sallenen weist 13 Verletzungen auf.
Siamesische Gesandtschaft in Berlin aufgehoben. Die
siamesische Gesandtschaft in Berlin ist aufgehoben worden. Die Geschäfte der Gesandtschaft werden von London verwaltet.
Hindenburg besucht die «Grüne Woche" Berlin. Reichspräsident von Hindenburg stattete am Montag der „Grünen Woche" seinen traditionellen Besuch ab. Zu seiner Begrüßung hatten sich Reichsminister Dr. Schiele u. a. eingefunden.
Entgleisung des Schnellzuges Paris—Mailand. Der Schnellzug Paris Mailand ist bei Montereau entgleist. Der Lokomotivführer wurde getötet und 3 Beamte verletzt. Von den Reisenden sollen nur wenige geringfügige Quetschungen davongetragen haben.
Drei Todesopfer eines Cafe-Hausbrandes im Haag. Einem Großfeuer, das in einem Haager Cafe ausbrach, fielen nachts drei Menschen, darunter ein deutsches Dienstmädchen. die 18jährige Helene Kottmann, zum Opfer. Das Feuer hatte sich so schnell ausgedehnt, daß die Ehefrau des Cafehausbesitzers, der Hausdiener und das Dienstmädchen, die im oberen Stockwerk schliefen, von den Flammen im Bett überrascht wurden. Als es der Feuerwehr endlich gelang, in das oberste Stockwerk einzudringen, fand sie nur noch die verkohlten Leichen auf.
Lrne Engländerin wegen PtunotaMUggers festgenommeu. Bei einer Zollkontrolle des Berlin—Pariser D.-Zuges wurde hier eine Engländerin festgenommen, die im Begriffe stand, 100 englische Pfund über die Grenze zu schaffen. Die Pfundnoten wurden beschlagnahmt.
mndel und Verkehr
London (1 Pfund)
Neuyork (1 Dollar) Amstd.-Nottd. (100 Gulden) Brüff.-Antwo. (100 Belga) Paris (100 Frc.)
Schweiz (100 Frc.)
Wien (100 Schilling)
1 1.043
1,047
1,043
14,52
14,56
14.46
4200
4.217
4 209
169,48
169,82
169,43
58,71
58,83
58,71
16,56
16,60
16,56
82,11
82.27
82, tl
49.05
50.05
49.95
Amtliche Berliner Devisenkurse vom 30. Januar und 1. Febrnar
1,047 14,50 4,217 160,77 58,83 16,60 82,27 50,05
Wirtschaft
Die Indexziffer der Großhandelspreise vom 27. Januar 1032. Die vom Statistischen Reichsamt für den 27. Januar berechnete Großhandelsinderziffer ist mit 90.7 gegenüber der Vorwoche um 0,3 v. ö. zurückgegangen.
Die Reichsindexzifser für die Lebenshaltungskosten im Januar 1032. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten (Er- nabrung. Wohnung, Heizung, Beleuchtung. Bekleidung und „sonstiger Bedarf") beläuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamtes für den Durchschnitt des Monats Januar 193S auf 124,5 gegenüber 130,4 im Dezember 1931- der Rückgang beträgt somit 4,5 o. H. An dem Rückgang sind sämtliche Bedarf»- grupoen beteiligt.
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