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Nr. 26
Neues vom Tage
Reichstag Mitte Februar
Berti», 1. Febr. Die Nachricht, daß der Reichstag für den 16. Februar einberufen sei, ist. wie man von maßgebender Stelle erfäbrt. nicht richtig. Eine Entscheidung über den Tag. an dem der Reichstag Zusammentritt, ist bisher noch nicht gefallen. Sie wird erst getroffen werden können, sobald Reichstagspräsident Lobe, der gegenwärtig verreist ist. wieder in Berlin eingetroffen ist. Im übrigen bat sich an den Dispositionen des Reichstags nichts geändert. Man rechnet vielmehr mit einer vorzeitigen Einberufung des Reichstags Mitte Februar nur zu dem Zweck, den Termin für die Reichspräsidentenwahl sestzujetzen. Ueber den kommunistischen Antrag, den Auswärtigen Ausschuß des Reichstags sofort zur Beratung über den chinesisch-japanischen Zwist einzuberufeu, ist. wie das Nachrichtenbüro des VdZ. weiter bört, noch keine Entscheidung getroffen worden.
Dr. Gördeler zur Preissenkung
Berlin. 31. Jan. In einer Erklärung des Reichstommissars für Preisüberwachung heißt es u. a.: Der Preisindex ist gegenüber der letzten Zahl vor meiner Amtsübernahme um 8.3 Prozent gefallen. Damit ist bei den durch den Index erfaßten Bedarfsartikeln diejenige Senkung erzielt, die ich bei meiner Amtsübernahme bis Ende Januar zu erreichen für möglich erklärt hatte. 2m Interesse der Belebung der Wirtschaft ist es aber notwendig, Las Verhältnis zwischen Kaufkraft und Preisen in kürzester Frist noch stärker zu verbessern, um Stockungen im Produktionsprozeß uuszuschalten. An den Orten, für die ich festgestellt habe, daß die zentralen Vereinbarungen über Lebensmittelvreise nicht durchgerührt sind, wird mit besonderen Anordnungen etngegrinen. Zu einer Beunruhigung wegen des Vrotvreises liegt keine Veranlaj- sung vor. Die Brotgetreideversorgung für das ganze Jahr ist absolut sich-racstellt und die Preise werden durch Sie Kaufkraft bestimmt. Schwankungen im Getreide- und Mehlvreis werden anfgrfangen.
Die neuen schwedischen Zollerhöhungen
Stockholm, 30. Jan. Die Regierung hat dem Reichstag die Vorlage über die provisorische Erhöhung von Zollsätzen — hauptsächlich auf Luxuswaren oder sonst entbehrliche Waren — unterbreitet. Die Vorlage betrifft außer der Warengruvve Kaffee. Kakao. Seide und Automobile, für die bereits ein vorübergehendes Einfuhrverbot verfügt worden ist. u. a. folgende Warenkategorien: Pferde. Eänseleber, Kartoffeln. Gemüse, Früchte. Kaviar. Toilettenartikel, Pelzwerke, frische und künstliche Blumen, Rasierklingen. Radioapparate und Svielwaren. Für Felle wird der Zoll von SO aus ISO Kronen erhöbt, kür Früchte von lv auf 20 Kronen je 100 Kilogramm, für entwickelte Filme — hauptsächlich Kinofilme — von 80 auf 1580 Kronen je 100 Kilogramm, für nichtentwickelte Filme mit Ausnahme von kinematbographischen Filmen von 30 au? 100 Kronen je 100 Kilogramm, für Sandschube von '600 auf 900 Kronen, kür künstliche Blumen von 2S00 auf 5000 Kronen, für Rasierklingen von 300 auf 1200 Kronen und für Rasierapparate von l0 auf 20 Kronen. Die Vorlage wurde von beide» Säusern angenommen und sofort in Kraft gesetzt.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 2. Februar 1932.
Amtliches. Auf Grund der Verfügung des Innenministeriums, betreffend die staatliche Prüfung von Wohlfahrts- Pflegerinnen, ist im Kalenderjahr 1931 als Wohlfahrtspflegerin staatlich anerkannt worden für das Hauptfach wirtschaftliche Fürsorge: Ammer, Anna, von Dornstetten, Oberamt Freudenstadt.
25 Zahre waren es gestern, daß Spitalhausmeister Friedrich Seizinger das hiesige Krankenhaus unterstellt wurde. Seizinger, der hier noch in gutem Andenken steht, starb am 17. Oktober 1918 als Krankenwärter im Reserve- Lazarett VI in Stuttgart infolge einer schweren Erkrankung. Seither verwalten Frau und Tochter das Krankenhaus. Durch ihre Hände sind in den vielen Jahren ungezählte Kranke und Verunglückte gekommen und haben ihre treue Pflege erfahren dürfen.
Zn Krisenzeiten doppelt inserieren! E. W. Philipps, der englische Direktor der kanadischen „Manufacturers Life Insurance Company", hat soeben erklärt, daß seine Firma im vergangenen Jahre nur dadurch imstande war, ihren Umsatz aus der gewünschten Höhe zu halten, daß sie Zahl und Umfang ihrer Zeitungsinserate vermehrte. „Ich kann nicht verstehen", sagte er, „daß manche Firmen eine Neigung bekunden, weniger zu inserieren. Wir beschlossen, den Umsatzrückgang des Jahres in einem Monat auszugleichen, wir verdoppelten unsere Inserate. Das ermutigte auch unsere Agenten, und sie verdoppelten gleichfalls ihre Anstrengungen. Der Erfolg war der, daß wir im Jahre 1931 sogar noch einen wesentlich höheren Umsatz tätigten als im Jahre 1939. Auch dieses Jahr sind wir entschlossen, unsere Geschäfte zu steigern. Wir erhöhen unsere Inserate um 25 Prozent und erwarten, daß unser Geschäft um 56 Proz. zunimmt.
Die Zehnmarkscheine werden zurückgezogen. Die Zehnmarkscheine werden seit einigen Tagen eingezogen, doch behalten sie vorläufig noch ihre Gültigkeit. Die Postbeamten find bereits unterschriftlich verpflichtet worden, an den Schaltern keine 10 R.M.-Scheine mehr auszugeben.
Vorträge im Eewerbeverein. Am gestrigen Abend hielt der hiesige Eewerbeverein im Nebenzimmer des Gasthofes zum „Waldhorn" eine Versammlung ab, in welcher über die berufsständischen Versicherungseinrichtun- im württ. Handwerk und Gewerbe referiert wurde. Henne fr. war als Redner vorgesehen, konnte aber infolge Erkrankung nicht erscheinen, so daß für ihn Bezirksverwalter Albert Niederer aus Tübingen einsprang, der uns von seinem Aufenthalt in Ebhausen her und als früherer Eauturnwart unseres Gaues kein Fremder ist. Er kam in Begleitung seines Bruders, des Bezirksvertreters Oskar Niederer aus Stuttgart. Die Brüder teilten sich in die Vorträge. Riederer-Tübingen sprach, mach Begrüßungsworten von Georg Schneider, über die Krankenversicherung durch die Krankenkaffe des Verbandes württ. Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen, die hier bei den Mitgliedern des Gewerbevereins
schon einen sehr großen Anhang hat. Der Redner gab einen gut orientierenden Ueberblick über diese Versicherung in allen ihren Teilen Und hob die Vorzüge derselben für den Gewerbetreibenden, für Meister und Meistersöhne hervor, welch letztere durch eine Anschlußversicherung an die Versicherung des Vaters zu einem geringen Mehrbetrag betätigt werden kann: die Anschlußversicherung für Kinder geht bis zum Alter von 15 Jahren. Der Redner betonte die loyale und entgegenkommende Behandlung in Entschädigungsfällen, die nicht nach dem Buchstaben des Gesetzes allein erfolge, sondern auch eine Berücksichtigung je nach Lagerung besonderer Fälle zulasse. Er empfahl diese Versicherung den Mitgliedern auf das angelegentlichste, damit sie und ihre Familie in Krankheitsfällen gesichert sind. Seinen Ausführungen folgte ein Vortrag von Riederer- Stuttgart über die L e b e n s o e r s i ch e r u n g s a n st a l - ' ten A.-E. für Handwerk undEewerbe, die, nach ! den Ausführungen des Redners, eine beispiellose Entwick- " lung genommen habe. Im vorletzten Jahre hat der Versicherungsstand in Deutschland um 7 Millionen, im letzten Jahr um rund 10 Millionen zugenommen, was in diesen Zeiten der Geldknappheit und Not etwas heißen will. Sie steht mit diesem Zugang in der vordersten Reihe der deutschen Lebensversicherungsgesellschaften. Die Versicherung, die unter der Inflation natürlich auch sehr gelitten hat, bot den Versicherten eine hundertprozentige Aufwertung. Der Redner wies auf die Vorteile dieser Lebensversicherung hin, die auf Gegenseitigkeit beruhe, also keinen Gewinn für ? sich anstrebe, sondern ihn den versicherten Mitgliedern zu Gute kommen lasse. Der Gewinnanteil betrug im letzten ' Jahr wieder 20 Prozent per Beiträge. Dieser Gewinn- ^ anteil ist, wie der Redner mirteilte, auch für das laufende I Jahr gesichert. Mit der Aufforderung, dieser Alters- und , Hinterbliebenenversorgung beizutreten, was bei unseren ' unsicheren wirtschaftlichen Verhälrnissen heute nötiger denn s je sei, schloß er seine Ausführungen. — Die Diskussion ' zeigte ein lebhaftes Interesse an beiden Versicherungen, k aber auch an der Rentnerversicherung, die in dreierlei Arten, abgeschlossen und mit ihr ein sorgenfreies Alter geschaffen werden kann. Bei dieser, wie bei der Lebensversicherung empfiehlt sich eine frühzeitige Aufnahme, also nicht erst in höherem Lebensalter. Vorstand Gustav Wucherer wies noch auf die Sterbegeldoersicherung des hiesigen Ee- werbevereins hin und auf die Notwendigkeit, daß der junge Handwerkernachwuchs ebenfalls in diese Versicherung t eintrete. Herr Riederer-Tübingen ging bereitwilligst auf s jede Anfrage ein und forderte zum Zusammenschluß im . Handwerk und Gewerbe auf.
! Lichtbilder-Bortrag. Im Saal des Gemeindehauses fand j gestern abend bei gutem Besuch ein Lichtbildervortrag : des Evangelischen Arbeitervereins Altensteig statt. Sekretär . Mangold-Eßlingen, durch seine wiederholt hier gehaltenen stets , lehrreichen Lichtbildervorträgc bereits gut bekannt, hatte dieses- mal die so aktuelle Abrüstungsfrage min Vortrag aus- ' ersehen. Nach begrüßenden Worten durch Vorstand Kolbe kam ! Herr Mangold eingangs auf den bekannten Paragraphen 8 des Versailler Diktates zu sprechen, nach welchem alle Mächte eine allgemeine Abrüstung durchführen werden, um damit zuerst eine Entwaffnung Deutschlands in brutalster Form zu bewirken. Seit j diesem Diktat sind fast dreizehn Jahre dahingegangen: statt der : vertraglichen allgemeinen Abrüstung ist inzwischen um unser wehrloses und allen politischen Launen preisgegebenes Deutschland ein Eisenwall starrender Waffen und Erzeugnissen modernster Kriegstechnik gezogen worden. Große Bruchteile des jährlichen Staatsetats werden von allen Mächten für Ausrüstung und Vervollkommnung von Heer und Marine verwendet, während wir kaum fünf Prozent jährlich für Sie Instandhaltung unseres kleinen und bezüglich Ausrüstung in keiner Weise selbst dem kleinsten Land gegenüber gewachsenen Heeres bedürfen. Die Lichtbilder gaben einen statistischen Vergleich zwischen dem unermüdlichen Aufrüsten der europäischen Länder sowie Amerika, China und Japan und der damit fortwährend steigenden ohnmächtigen Wehrlosigkeit Deutschlands. Festungen modernsten Stils, Flugzeuge, Schlachtschiffe und U-Boote. Geschütze, Tanks usw., alle bis ins Modernste ausgestaltet, zeigten in erschreckendem Maße, wie schmählich wir mit der Abmachung einer allgemeinen Abrüstung hintergangen werden. Gleichzeitig wird in unerhörtem Maß an der Ausbildung kriegsstarker Heere gearbeitet, die bereits während der Schulzeit beginnt, wo Waffen- und Eeschützunterricht abgehalten wird, verbunden mit Aus- märschen und Bildung von Iugendtruppen, und so bewußt die Ertüchtigung der Jugend, selbst weiblichen Geschlechts, für Kriegszwecke ins Auge gefaßt ist. Diese Bilder sind eine berechtigte Begründung unserer dringenden Forderung zur unverzüglichen Klärung der Abrüstungsfrage. — Die Ausführungen des Vortragenden fanden großes Interesse und dankbaren Beifall. Der Evangelische Arbeiterverein hat sich mit seiner Bemühung um solche aufklärenden und sehr wertvollen Vorträge, die für uns in unserer Abgeschiedenheit doppelt schätzbar sind, eine große kulturelle Aufgabe gestellt, ihm ist besonders hiefür zu danken.
M.
Vom Krankenunterstützungsvereiil. Am Sonntag hielt der Verein bei Mitglied Schwarz seine halbjährliche G e n e- ral Versammlung ab. Der Vorsitzende, Fr. Bauer, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und dankte für das Interesse, das dem Verein entgegengebracht werde.
, Den Rechenschafts- und Kassenbericht gab der Kassier. Die finanzielle Lage des Vereins kann gegenwärtig als gut bezeichnet werden. Die Kasse, die vom Ausschuß vorher geprüft wurde, wurde in bester Ordnung befunden und dem Kassier einmütig Entlastung erteilt. Die Wahl des Vorstandes und Kassiers sowie des Ausschusses ging rasch von statten, da sämtliche durch Zuruf wieder gewählt wurden. Zur Ausklärung der Mitglieder las Ausschussmitglied Fr. Schaible einige Paragraphen des Statuts vor, wonach jedes kranke Mitglied spätestens am zweiten Tag nach der Erkrankung sich beim Vorstand anzumelden hat, wenn es Anspruch auf Krankengeld machen will. Mit Worten des Dankes an Kassier und Mitglieder schloß der Vorstand die harmonisch verlaufene Versammlung. Tb.
Reichsbund. Am letzten Sonntag, den 31. Januar, hielt der Reichsbund der Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen seine jährliche Hauptversammlung Lei Mitglied Albert Luz ab. Vorstand Schittler eröffnet« um 2AV Uhr die Versammlung mit einer Begrüßungsansprache. Als besondere Gäste waren anwesend Kreisleiter Kalis-Horb und der frühere Bezirksvorsitzende vom Bezirk Nagold, Kam. Soulier-Teinach. Aus dem vorgelesenen Rechenschaftsbericht war zu entnehmen, daß der Reichsbund auch im verflossenen Jahre nicht eingeschlafen war, ebenso zeigte der Kassenbericht infolge des guten Mitglieder- ,
standes einen schönen Umsatz und daß die Kasse in bester Ordnung war, bewiesen die beiden Revisoren. Der bei jeder Hauptversammlung so wichtige Punkt Neuwahlen ging diesmal unter dem Vorsitz des Kreisleiters Kalis-Horb ohne jede Reibung glatt von statten, denn die alte Vorstandschaft sowie die Ausschußmitglieder wurden per Akklamation einstimmig wieder gewählt. Vorstand Schittler dankte im Namen der Gewählten für das geschenkte Vertrauen und wünschte auch für dieses Jahr ein treues Zusammenhalten. Hierauf ergriff Kreisleiter Kalis das Wort zu einem längeren Referat über die Kriegsopferversorgung, mußte aber leider immer wieder feststellen, daß jede neue Notverordnung ganz enorme Abstriche bei allen Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen mit sich gebracht hat. Der Vorstand dankte dem Referenten für seinen so lehrreichen Vortrag und stellte diesen zur Diskussion. Unter Verschiedenes kamen verschiedene interne Angelegenheiten zur Sprache. Um 5.3V Uhr konnte der Vorsitzende die äußerst harmonisch verlaufene Versammlung schließen mit dem Wunsche, die Kriegsopfer mögen auch im neuen Jahr trotz der schweren Zeit treu Zusammenhalten. H>r.
Nadfahrerverein Altensteig. Vergangenen Samstag fand bei Mitglied Kempf zum „Waldhorn" die jährliche Hauptversammlung statt. Vorstand Walz eröffnete die Versammlung und gedachte nochmals mit kurzen Worten unseres verstorbenen alten Sportskameraden Paul Jannasch, den wir Radsportler nicht vergessen können. Anschließend wurde der Kaffen- und Jahresbericht zur Kenntnis gebracht. Beide Berichte führten zu keiner Beanstandung. Vorstand Walz dankte den beiden Funktionären für ihre Mühewaltung und erteilte denselben Entlastung. Der Punkt Wahlen brachte keine wesentliche Aende- rung. Das verflossene Geschäftsjahr war abwechslungsreich, am Neuiahrstag fand eine Familienfeier im Lokal statt, im Laufe des Sommers wurden einige Radtouren ausgeführt, im August besichtigte der Verein in Form eines Familienausflugs die Enz- beleuchtung in Wildbad; es war also gesorgt, daß jedes Mitglied, ob Alt oder Jung, auf seine Rechnung kam. Der allgemeine Wunsch der Versammlung war, auch dieses Jahr öfters solche Touren auszusühren. Kassier Steeb empfiehlt den Mitgliedern. dem Radfahrer-Landesverband Württemberg beizutreten, da man dort bei einem Jahresbeitrag von 4 bezw. 5 Mark für Haftpflichtschaden und Unfall versichert ist, was bet dem derzeitigen Verkehr auf der Straße zu empfehlen ist. Nachdem sonst noch einige Vereinsangelegenheiten erledigt waren, schloß der Vorstand die harmonisch verlaufene Versammlung mit dem Mahnruf, dem Verein auch in diesem Jahr treu zur Seite zu stehen. All Heil! <üc.
Nagold, 1. Februar. Wie in Calw, fand am Mittwoch und Donnerstag auch in Nagold und am Freitag und Samstag in Freudenstadt je ein Fortbildungskurs für Baumwarte statt, die unter Leitung von Gattenbauinspektor Hiller von der LanÄwittschaftskammer standen und über die wir in unserer Nr. 21 vom 27. Januar schon berichteten.
^ Alpirsbach. 1 . Februar. Wie aus zuverlässiger Ouelle zu erfahren ist, beabsichtigt di« Firma Trohe, Metallwarenfabrik, ihre gesamte Fabrikation sowohl hier als auch in Schiltach stillzulegen: Stillegungsantrag ist schon eingereicht. Diese Maßnahme ist auf die Kündigung des Schweizer Handelsvertrags zurückzuführen.
Rottenburg, 1. Febr. (F a st e n h i r t e n b r ie s.) Am Sonntag wurde in den katholischen Kirchen des Landes der Fastenhirtenbrief des Bischofs Dr. Sproll verlesen, der dte Bedeutung des Papsttums behandelt. Der Brief wendet sich ferner gegen die Forderung einer deutschen Nationalkirche.
Hirschau OA. Rottenburg, 1. Febr. (Ortsvorsteher- wahl.) Bei der Bürgermeisterwahl haben 93,8 Prozent abgestimmt. Von Len abgegebenen Stimmen entfielen ans Verwaltungspraktikant Balle 225, Vürgermeister-Amtsver- weser Latus 183, Bürgermeister Werz 4 und Eemeinderat Roman Hang 43 Stimmen. Balle ist somit gewählt.
^ Bllbsbeim, OA. Spaichingen, I. Febr. Eine Merkwürdigkeit auf d>m Geböte der Viehzucht trug sich im Stolle eines hiesigen Landwirts zu. Eine Kuh warf auf einmal 4 Kälber, und zwar wurde als erstes Kalb ein sog. Wosserkalb gebo-en. Das zweite war ein richtig s Kalb, k>m aber tot zur Welt. Das dritte und zugleich weite war eine Mißgebmt. Diese beiden Kälber h 1t>n zusammen nur einen K pf. Natüil ch war dieses Wunder tar tot. Die Muckrkuh ist bis jetzt wohl auf.
Ebingen, 1. Febr. 3n der Nacht vom Dicnstog auf Mittwoch de am Kriegerdenkmal zu Füß n der C> ristus- sigur niedergelegtcn Kränze von Bub nhand an gezündet. Verbrannt sind allerdings nur die Schleifen, da di- Känze selbst zu naß waren, um Feuer zu fangen. Nur dies m Umstande ist es zu verdank-n. daß eine große-e Beschädigung und Verschandelung des Kriegerdenkmals unterblieben ist.
Lackendoif, OA. Rottweil, 31. Januar. (Die gefährliche Kreissäge). Am Sam-togakend war ein hiesiger Bürger mit Arbeiten an der Kreissäge b-schäfligt. 3m Zwielicht mischte er offenbar an einer vereisten Stelle des Bodens aus und stürzte noch vorne auf den Tisch der Kreissäge. Dabei grriet er mit der rechten Hand so unglücklich in die Kreissäge, daß ihm der Daumen samt dem Daumenballen nahezu weggeschnitten wurde.
Böchingen, OA. Oberndorf a. N., l. Febr. Ein eigenartiger Uniall ereignete sich heute früh in der Dorsiiraße. Der Soha des Landwirts 3oseph Dach führte eine Kalbin durch dn Ort. Fvfalge unbekannter Ursache scheute dos Tier plötzlich und schleifte den Burschen mit sich. Zu allein Unglück fuhr ln demselben Augenbl ck ein Auto durch die Dorfstraße herunter, auf welches die Kalbin hinaufrannte und den jungen Landwirt Bach an das Auto hinschleuderte. So viel bekannt ist, kam der Bursche, welcher die Kalbin gesüh.t hat. mit einigen Schürfungen davon.
Stuttgart, 1. Febr. (Gegen die Kriegsschuldlüge.) Bei einer machtvollen Kundgebung gegen di« Kriegsschuldlüge, an der sich zahlreiche Frauen und Männer beteiligten und wobei 15 württembergische Frauenvereine vertreten waren, wurde eine Entschließung angenommen, die an die Württ. Regierung die dringende Bitte richtet. bei Ser Neichsregierung dahin zu wirken, daß der Kampf gegen sie Kriegsschnldliige, die eine Ursache der deutschen Rot ist. amtlich aufaenommen wird.